Schlagwort-Archive: Kugelberg

Ein Steingarten, blühende Wiesen, vergessene Treppen und eine Skischanze

Im unteren Echaztal bei Pfullingen gibt es rund um die Kernzone Kugelberg – Immenberg außer wunderschönen Wiesenlandschaften auch noch einen verwunschenen Steingarten im Wald und eine verfallene Treppe an einer Skischanze zu entdecken.

Fotos vom 21. Juni 2014

Vom Parkplatz oberhalb des Waldcafes (ca. 560 m ü. NN) geht es ein paar Schritte hinauf, bis ein schmalerer Waldweg halbrechts abbiegt. Nach ca. 250 m nimmt man eine Abzweigung steil rechts hinab. Nach wenigen Schritten erreicht man ein Naturschutzgebiet – eine Wiese, die im Moment die ganze farbenfrohe Blütenpracht des Frühlings hervorbringt.

Steht man oben am Waldrand und schaut hinunter auf die Wiese, so geht die Wanderung links am Waldrand weiter. Erkundet man zunächst noch das Blütenparadies, dann geht man von unten zurückkommend am oberen Waldrand natürlich entsprechend nach rechts und bleibt auf diesem Weg bis er in den Wald hinein führt. Etwas später trifft man im Wald auf einen breiteren Weg, dem man nach links folgt. Links des Wegs steigt der Albtrauf an.

An einer Waldwegekreuzung geht man geradeaus auf den leicht ansteigenden Weg. Links befindet sich die Kernzone des Biosphärengebiets am Kugelberg. An der nächsten Kreuzung geht man halblinks leicht bergauf. Nach einer langgezogenen Linksbiegung um den Berg herum erreicht man ein verwunschen wirkendes Waldgebiet. Links sieht man ein steiles Geröllfeld, rechts eine Senke, in der wie hingewürfelt große Felsbrocken liegen, die wohl immer mal wieder von der Halde herabrollen oder -stürzen.

Fotos vom 19. Mai 2012

Danach streift man die oberste Häuserzeile des Ortes Unterhausen. In der Rechtskurve der Straße zweigen ein breiter Schotterweg und ein Wiesenweg nach links oben ab. Beide kommen weiter oben wieder zusammen. Der Wiesenweg ist in der Karte des Biosphärengebiets nicht als erlaubter Weg eingezeichnet, auf den dort aufgestellten Schildern ist er aber als freigegeben eingezeichnet, also nehmen wir diesen, da er kürzer und schöner zu sein scheint (Wegzeichen Blaues Dreieck).

Kernzone Biosphärengebiet Schwäbische AlbIn den Kernzonen soll die Natur den Vorrang vor dem Menschen haben, es sollen keine Eingriffe durch den Menschen stattfinden. Daher darf man die Wege nicht verlassen und (wie sonst auch in der Natur) nichts mitnehmen, nichts da lassen, nichts kaputt machen. Ein UNESCO Biosphärenreservat ist übrigens nicht einfach eine weitere Form eines Naturschutzgebietes. Es ist eine Modellregion, in der in verschiedenen Zonen erprobt werden soll, wie Mensch und Natur voneinander profitieren können, ohne sich gegenseitig zu schaden. Daher hat in den (weitaus größeren) Entwicklungszonen weiterhin der Mensch den Vorrang, die Kernzonen machen nur 3% der Gesamtfläche aus, die Pflegezonen 10%.

Nach einem knackigen Anstieg durch den Wald erreicht man rechts das Immenberger Sättele (660 m ü. NN) inmitten einer weitläufigen Bergwiesenlandschaft, die mit grandiosen Weitblicken über den zerklüfteten Albtrauf zu einer Pause auf einem der vielen Bänkle einlädt. Entlang der Wiesen-Allee parallel unterhalb des Schotterwegs geht es weiter nur ganz leicht ansteigend am Immenberg entlang (weiterhin Wegzeichen Blaues Dreieck), bis beide Wege wieder zusammen kommen. Danach wandert man durch den Wald, bis man das Asphaltsträßchen sieht, das Pfullingen mit dem Übersberg verbindet.

Immenberg
Blick zurück am Imenberg (Panorama vom 23. April 2011)

Nur ein paar Schritte davor zweigt ein schmaler, sehr steiler Pfad links hinauf ab. Er liegt laut Karte deutlich außerhalb der Kernzone. Beim Erreichen der Höhe wendet man sich nach links auf einen breiten Waldweg, der zum Ursulahochberg führt.

Der Blick weitet sich und plötzlich steht man auf einer von Wald umgebenen Hochwiese. Deutlich kann man den Unterschied in der Vegetation erkennen, manche Blüten sind noch nicht so weit, wie gut 200 Höhenmeter weiter unten. Hält man links auf die Baumgruppe mit Grillstelle in der Mitte der Wiese zu und geht dahinter den Wiesenpfad weiter bis zum Waldrand, gelangt man nach ein paar Schritten durch den Wald zum Wollenfels (760 m ü. NN). Auf gleichem Weg geht es zurück, nach der Baumgruppe geradeaus weiter und in der Senke links in Richtung Wald.

Ein schmaler, nach Nässe rutschiger Pfad führt sehr steil hinab. Offenbar wird er auch von Mountainbikern und Wildschweinen gerne genutzt. Zumindest deuten die Spuren daraufhin. Es sei denn, die Radler bremsen öfter sehr stark ab, dann könnte es auch so aussehen, als hätten Wildschweine mit ihren Rüsseln die Erde aufgewühlt. Bei der nächsten (oder wer es weniger steil mag bei der übernächsten) Gelegenheit biegt man nach links unten zur Elisenhütte (676 m ü. NN) ab.

Das Sträßchen überquert man beim Parkplatz, kurz danach noch einmal und spaziert so durch den Wald (Wegzeichen Blaues Dreieck) bis zur Ernsthütte (663 m ü. NN, im April 2014 abgebrannt, soll wieder aufgebaut werden). Von hier überblickt man den gegenüberliegenden Albtrauf vom Schloss Lichtenstein über den Gießstein bis zum Schönbergturm (Onderhos).

Nach einem weiteren Wegstück am Albtrauf entlang empfiehlt sich ein Abstecher nach links zu einem unbenannten und weniger bekannten Aussichtspunkt samt Bänkle. Der Blick von dort ist genauso schön und die Chance, dass man ihn hier ungestört genießen kann, ist größer. Der Hang darunter gehört allerdings ebenfalls zur Kernzone, darf also nicht betreten werden. Hier gibt es auch keine freigegebenen Wege hinab. Also muss man auf gleichem Weg zurück zum Hauptweg und dort links eine ganze Weile auf gleichbleibender Höhe durch den Wald bis zum Bärnle.

Man geht den breiten Schotterweg nach links unten. Wer genug hat, folgt diesem einfach durch eine Links- und Rechtskurve bis zum Ausgangspunkt. Wer noch etwas Energie und Lust auf einen schönen, etwas morbiden Abschluss hat, wechselt auf den rechts parallel verlaufenden schmalen Pfad (immer noch Wegzeichen Blaues Dreieck), der am Hang durch den Wald führt.

Fotos vom 23. April 2011

Auf einer Lichtung steht eine kunstvoll mit der Motorsäge „geschnitzte“ Bank, die zum Pfullinger Sagenweg gehört. Der Blick von hier oben geht über eine steile Hangwiese hinab auf Pfullingen und Reutlingen. Links der steilen Wiese, gleich hinter der improvisierten Grillstelle, geht man in den Wald hinein. Man muss sich genau umschauen, um die Spuren der „Vorgänger“ zu erkennen. Wer genau hinschaut, wird bald ein paar alte, sehr verfallene Treppenstufen direkt hinter dem Waldrand entdecken. Diese Treppen führen im Zick-Zack immer nah am Waldrand entlang hinab. Hier sollte man natürlich besonders auf seine Schritte achten und unter dem Laub mit wackligen Steinen oder unebenem Untergrund rechnen. Der Pfad verliert sich bei einer verfallenen Bank am Waldrand, aber bergab sind es nur noch ein paar Schritte bis zu einem gut erkennbaren, querenden Waldweg, dem man nach rechts hinaus auf einen Wiesenpfad in Richtung Skischanze folgt.

Quert man die Wiese, so steht man bald oberhalb der Skischanze des VfL Pfullingen. Von dort geht man ein Stück zurück und folgt dem Wiesenpfad nach unten zur Straße. Links befindet sich der Ausgangspunkt dieser Wanderung.

Länge: ca. 9,5 km
Dauer: ca. 3,5 h
mehrere Anstiege: am Kugelberg, zum Immenberg und zum Ursulahochberg

Download albtips-de-Kugelberg-Immenberg-Ursulahochberg.gpx (.zip)


Wandervorschläge in der Nähe:
Auf dem Burgenweg zum Mädlesfels, zum Übersberg und zum Immenberg (gelb)
Wiesen, Felsen, Traufkanten rund um Mädlesfels, Übersberg und Urselberg
Auf dem Pfullinger Sagenweg
Tour 5: Von den Traifelbergfelsen zum Mädlesfels

Tour 5: Von den Traifelbergfelsen zum Mädlesfels

Von den Traifelbergfelsen zum Mädlesfels
Auf dem Burgenweg durch eine der schönsten und aufregendsten Landschaften am Albtrauf zwischen Traifelberg und Pfullingen

Albtrauf pur! Immer an der Hangkante entlang wandert man oberhalb des Echaztals von einem Aussichtsfelsen zum nächsten. Die Traifelbergfelsen thronen abenteuerlich über dem engen Talschluss bei Honau, wo Schloss Lichtenstein zum Greifen nah scheint. Die ummauerte Burgruine Greifenstein oder der Mädlesfels laden zum Picknick ein. Der Wiesenweg am Immenberg hingegen ist idyllisch sanft. Der Steingarten unter dem Albtrauf bringt nochmals Spannung auf dem Weg nach Pfullingen.

Die vollständige Wegbeschreibung mit praktischen Informationen und weiteren stimmungsvollen Bildern gibt es in meinem Wanderführer:

Wandern Mittlere Schwäbische AlbUracher Talspinne, Biosphärengebiet, Schopflocher und Blaubeurer Alb, Sonnenalb, Lautertal und Albsüdrand – entdecken Sie das Herz der Schwäbischen Alb auf 30 unvergesslichen Routen.

Die Wanderungen sind überwiegend leicht und führen Sie durch liebliche Täler und schroffe Schluchten, zu fantastischen Aussichtsplätzen, sonnigen Wacholderheiden sowie zu sehenswerten Burgruinen und Höhlen. Genießen Sie die wunderschöne Landschaft auf abwechslungsreichen Halbtages- und Tagestouren abseits bekannter Pfade – der Ausflugsführer hilft Ihnen bei der Planung der anstehenden Touren.

Elke Koch
Schwäbische Alb Mitte
Unterwegs mit der ganzen Familie
März 2014
212 Seiten, 16.95 €
Der Kleine Buch Verlag
ISBN: 9783765087103

Download GPX-Track (.gpx)
Download Kurzversion (.gpx)
Gesamt-Download (.zip)


Ähnliche Wandervorschläge:
Der Klassiker überhaupt: Über und unter den Traifelbergfelsen
Entlang der Traifelbergfelsen zur Ruine Greifenstein
Traifelberg – Lichtenstein – Nebelhöhle – Wackerstein – Schönberg – Wanne – Pfullingen
Tour 4: Nebelhöhle, Wackerstein und Onderhos

Wiesen, Felsen, Traufkanten rund um Mädlesfels, Übersberg und Urselberg

Jede Runde bietet Möglichkeiten neue Wege auszuprobieren. Ein paralleler Weg weiter unten, durchs Tal statt am Waldrand entlang oder mal unter dem Albtrauf statt an der Kante wandern. Schon ändern sich die Perspektiven, die Ausblicke und das Erlebnis.

Diese Runde ist eine Mischung aus den beiden folgenden Touren:
Auf dem Burgenweg zum Mädlesfels, zum Übersberg und zum Immenberg
Ein Steingarten, blühende Wiesen, vergessene Treppen und eine Skischanze

Es ging vom Grill- und Spielplatz am Elisenweg zwischen Pfullingen und Übersberg hinauf zum Mädlesfels – heute vorbei an der Schillerlinde, den Feuchtgebieten an der Wolfsgrube, durch das Tal statt am Waldrand entlang bis zur Eninger Variante des Burgenwegs.


Nach dem Regenschauer im Wald kam am Mädlesfels wieder ein wenig die Sonne heraus. Nach einem Abstecher zum Übersberger Segelfluggelände wollten die Wanderstiefel hinab zum Immenberg.

Der bekannte Weg unter der Baumallee ist immer wieder schön, man genießt vom Immenberg eine wunderbare weite Sicht auf die Albtraufhänge rundherum. Ab hier wandert man auf freigegebenen Wegen durch eine Kernzone bzw. eine Pflegezone des Biosphärengebiets Schwäbische Alb.

Kernzone Biosphärengebiet Schwäbische AlbIn den Kernzonen soll die Natur den Vorrang vor dem Menschen haben, es sollen keine Eingriffe durch den Menschen stattfinden. Daher darf man die Wege nicht verlassen und (wie sonst auch in der Natur) nichts mitnehmen, nichts da lassen, nichts kaputt machen. Ein UNESCO Biosphärenreservat ist übrigens nicht einfach eine weitere Form eines Naturschutzgebietes. Es ist eine Modellregion, in der in verschiedenen Zonen erprobt werden soll, wie Mensch und Natur voneinander profitieren können, ohne sich gegenseitig zu schaden. Daher hat in den (weitaus größeren) Entwicklungszonen weiterhin der Mensch den Vorrang, die Kernzonen machen nur 3% der Gesamtfläche aus, die Pflegezonen 10%.

Statt weiter dem Burgenweg zu folgen, ging es hinab Richtung Unterhausen und durch das Naturschutzgebiet Kugelberg zum Pflanzenschutzgebiet bei der Frauenhalde. Oberhalb von Streuobstwiesen führte der Weg zum Ausgangspunkt zurück.

Ragwurz

KäferfrühlingLänge:
ca. 14 km

Dauer:
ca. 5 h

Anstieg:
ca. 300 Höhenmeter am Stück zum Mädlesfels

Höhenunterschied insgesamt:
ca. 530 m auf/ab