Schlagwort-Archive: Hang- und Schluchtwälder

Tour 3: Von Gönningen zum Roßbergturm

Auf dem Jägerwegle sanft bergan zum Roßberg und atemberaubende Ausblicke genießen

Der Roßberg ist die höchste Erhebung im Stadtgebiet Reutlingens. Vom Roßbergturm hat man eine herrliche ussicht auf die gestaffelten Albtraufhänge im Südwesten und Nordosten, ins Albvorland bis zum Schwarzwald und selten – bei sehr klarer Sicht – über die Alb bis zu den Alpen. Die Wiesen am Schönberger Kapf und Buoberg faszinieren zu jeder Jahreszeit.

Die vollständige Wegbeschreibung mit praktischen Informationen und weiteren stimmungsvollen Bildern gibt es in meinem Wanderführer:

Wanderbuch Schwäbische Alb MitteElke Koch
Schwäbische Alb Mitte
Unterwegs mit der ganzen Familie
März 2014
212 Seiten, 16.95 €
Der Kleine Buch Verlag
ISBN: 9783765087103

Download GPX-Track (.gpx)
Download GPX-Track (.zip)


Wandervorschläge rund um den Roßberg:
Wiesenspaziergänge rund um den Gönninger Roßberg (graue Tour)
Streuobstland und Hochwiesen am Gönninger Roßberg in voller Blüte
Spaziergang über die Schönbergwiese beim Roßberg
Von Gönningen hinauf zum Schönberg beim Roßberg
Von Reutlingen Markwasen über die Breitenbachquelle nach Gönningen und auf den Roßberg

Schluchten, Höhlen, Karstquellen zwischen Bad Urach und Blaubeuren

Mal was anderes: eine Autotour auf Nebenstraßen und -sträßchen von Bad Urach nach Blaubeuren, vom Nordrand zum Südrand der Alb, von Schluchten und Höhlen zu Karstquellen und Bächen.

Sträßchen auf der Schwäbischen Alb

Nicht der direkte Weg zählt, sondern die vielen kleinen und großen Sehenswürdigkeiten links und rechts der B28 zwischen Urach und Blaubeuren.

Man kann in Höhlen abtauchen, auf Türme steigen, durch Schluchten wandern oder sich an Karstquellen erfrischen. Groß und Klein können die geologischen Phänomene der Alb besser kennenlernen oder einfach nur die Natur genießen.

In Bad Urach am Fuße des nördlichen Albtraufs gelegen, starteten wir diese Autotour zu einigen ausgewählten geologischen Phänomenen der Schwäbischen Alb.

Zunächst fährt man auf der B465 durch das Seeburger Tal in Richtung Münsingen. Bei Seeburg gäbe es einiges zu entdecken, zum Beispiel die Trailfinger Schlucht, das Denkmal und die Aussicht vom Burgberg oder gegenüber die Wacholderheide mit schwindelerregenden Felsen. Stattdessen aber sind wir von der B465 links abgebogen und ins Fischburger Tal gefahren. Die L245 schlängelt sich durch das felsgesäumte Tal, sehr beliebt auch bei Motorrad- und Sportwagenfahrern, Anhängertestern oder verirrten Radlern.

Beim ersten ausgeschilderten Wanderparkplatz rechts hielten wir an und überquerten die Landstraße. Direkt gegenüber geht es leicht bergauf in eine kleine Felsschlucht, die zur Kernzone Fischburger Tal, Hirschkopf, Scheibe gehört. Rechts am Hang des Hirnkopfes entspringen mehrere Quellen. Momentan führt der kleine Bach viel Wasser, sogar zwei Enten hatten es sich dort in den moosbewachsenen Pools gemütlich gemacht. Für diesen Abstecher sollte man mindestens 30 Minuten einplanen.

Wir folgten weiter der L245 hinauf. Der 8 km lange Hengener Dolinenweg ist ausgeschildert, den wir diesmal aber nicht besuchten, sondern kurz danach rechts auf die B28 abbogen. Bei Böhringen zweigten wir links auf die Landstraße Richtung Donnstetten ab. Kurz nach dem Linksabzweig der K6704 liegt an der L252 links der Wanderparkplatz zum Römersteinturm. Der 28 m hohe auf 872 m ü. NN gelegene Turm bietet einen großartigen Rundblick über die Alb und den Albtrauf (Eintritt 25/50 Cent, samstags und sonntags bei gutem Wetter geöffnet, wochentags gibt es den Schlüssel im Rathaus oder im Hirsch in Römerstein-Böhringen). Bei richtig klarer Sicht an wenigen Tagen im Jahr kann man sogar die Alpen sehen. Hin und zurück geht man ca. 1,5 km. Man sollte mindestens 45 Minuten einplanen, falls man nicht noch auf dem wunderschön gelegenen Grillplatz eine Pause einlegen möchte.

Weiter ging es auf der L252 durch Donnstetten und vorbei am Familienpark Westerheim mit Bobbahn, Zoo, Feriendorf etc. Ein Abstecher von Westerheim zur tropfsteinreichen Schertelshöhle (Eintritt 1,80/2,50 Euro oder hoehlencard.de) wäre denkbar gewesen. Wir allerdings nahmen die K7408, die durch Feldstetten und Heroldstatt-Ennabeuren über die Albhochfläche führt. Sollte die Sontheimer Höhle (Eintritt 2/3 Euro oder hoehlencard.de) geöffnet sein (Mai – Oktober: sonntags 10 – 17 Uhr, samstags 14 – 17 Uhr) kann man den Abstecher dorthin jetzt schon machen. Da es an diesem Pfingstsamstag noch nicht 14 Uhr war, fuhren wir weiter auf der L230 durch Breithülen und Magolsheim.

Felsen bei Springen im Schmiechtal Felsen bei Springen im Schmiechtal

Kurz vor Böttingen kann man sich entscheiden, ob man einen Abstecher geradeaus zum Biosphärenzentrum in Münsingen-Auingen machen möchte oder lieber links auf der K6773 ins Schmiechtal fährt. Nach einigen Kurven sahen wir kurz vor dem Ort Springen eine Felswand. Nach der Rechtskurve hielten wir in der Linkskurve bei der Schmiechquelle an. Ein Weg führt über ein Brücklein zur Quelle, wo das Wasser zwischen dem Karstgestein hervorströmt. Weiter bachabwärts fließt die Schmiech im Urdonautal, wir näherten uns also schon dem Südrand der Schwäbischen Alb. Mehr als 15 Minuten muss man für den Zwischenstopp nicht einplanen.

Danach verläuft das Sträßchen weiter durch Gundershofen nach Hütten und dort zweigten wir links hinauf auf die K7330 in Richtung Justingen ab. Gleich in der ersten Rechtskurve beginnt der Weg in die Bärental-Schlucht (Kernzone Hüttener Eichhalde – Bärental). Der Wanderparkplatz dazu befindet sich 250 m weiter die Straße hinauf. Der Blick auf den imposanten Fels, wo einst das Justinger Schloss stand, ist von dort am besten zu genießen. Man geht also ein Stück die Straße zurück und wandert das Bärental hinauf. Über einen steinigen Pfad und immer wieder Treppenstufen kann man die Schönheit dieser Schlucht bestaunen. Am Ende der Schlucht gibt es einen Felsen, der aussieht, wie eine Sphinx. Auf gleichem Wege geht es zurück. Der Abstecher dauerte eine knappe Stunde.

Anschließend fuhren wir das kurvige Sträßchen weiter hinauf und durch Justingen (L240) und Ingstetten (L232) nach Heroldstatt-Sontheim. Die Sontheimer Höhle ist zunächst mit den üblichen braunen Wegweisern ausgeschildert. Es geht immer geradeaus auf der Langen Straße durch Sontheim. Dort, wo die Laichinger Straße links abzweigt, befindet sich nur ein kleines, leicht zu übersehendes Hinweisschild. Hier muss man ebenfalls geradeaus weiter. Nach dem Ortsrand macht die Straße eine Rechtskurve, dann eine Linkskurve und nach dem P2 biegt man rechts ab zum P1. Von dort geht man ca. 7 min bergab zur Höhle. Führungen finden von Mai bis Oktober (samstags 14 – 17 Uhr, sonntags 10 – 17 Uhr) stündlich zur vollen Stunde statt und dauern etwa 45 Minuten. Im Höhlenrasthaus kann man eventuelle Wartezeiten überbrücken. Der Kuchen ist empfehlenswert. Das unterhalb des Höhleneingangs verlaufende Tiefental führt bis nach Blaubeuren und Tests mit gefärbtem Wasser haben ergeben, dass Wasser aus der Sontheimer Höhle im Blautopf herauskommt. Daher passt dieser Abstecher, für den man je nach Timing mindestens 1,5 – 2 Stunden einplanen sollte, sehr gut in diesen Routenvorschlag.

Auf gleichem Weg fuhren wir durch Ingstetten und Justingen zurück und von dort weiter auf der L240 über Hausen ob Urspring hinab nach Schelklingen. Gleich am Ortseingang zweigt der Weg zum Kloster Urspring scharf rechts ab. Da man hier aber nicht abbiegen darf, muss man erst zur nächsten Seitenstraße fahren und dort wenden, um dann halblinks auf das Sträßchen nach Urspring zu gelangen. Das kleine Kloster liegt an einer wunderbar blau-grün leuchtenden Karstquelle. Es ist mindestens so schön dort wie am Blautopf nur ohne die Menschenmassen. Man sollte ungefähr 30 Minuten für einen Rundgang übrig haben.

Blautopf-Panorama Blautopf-Panorama

Durch Schelklingen hindurch kommt man zur B492, auf die man links in Richtung Blaubeuren abbiegt. Wo heute zwischen Schelklingen und Blaubeuren die Ach fließt, verlief bis zur vorletzten Eiszeit die Urdonau. Kurz vor dem Ortsausgang befindet sich an der linken Straßenseite ein Hinweisschild auf den Hohle Fels, das man leicht übersehen kann. Man hat hier wohl mehr an Besucher aus Richtung Ulm als aus Reutlingen gedacht. Nur wenige Meter sind es zum Parkplatz, von dort geht man 150 m zu Fuß zur Höhle, in der eiszeitliche Kunstwerke wie etwa die Venus vom Hohle Fels gefunden wurden. Leider ist die Höhle nur sonntags 14 – 17 Uhr und nur bei schönem Wetter geöffnet. Zum Schutz überwinternder Tiere ist sie wie viele Höhlen von November bis April geschlossen.

Weiter auf der B492 und der B28 kamen wir zur letzten Station dieses Ausflugs nach Blaubeuren. Am Bahnhof zweigt man links ab, der Blautopf ist unübersehbar ausgeschildert. Den ganzen Tag über konnten wir die Ruhe auf der Schwäbischen Alb genießen, doch die Touristenmassen findet man insbesondere an schönen Sonntagen hier. Das Urgeschichtliche Museum hat nur bis 17 Uhr geöffnet.

Der Tourenvorschlag pickt einzelne geologische Besonderheiten der Schwäbischen Alb vom Nordrand über die Albhochfläche und die Taleinschnitte bis zum Südrand heraus und vermittelt hoffentlich einen Eindruck davon, wie alles zusammenhängt. Oder man genießt einfach die Fahrt durch eine wunderschöne, sehr abwechslungsreiche und vielfältige Landschaft.

TrÜp Münsingen nachts TrÜp Münsingen nachtsÜber die B28 kommt man rasch zurück nach Bad Urach. Wir allerdings fuhren noch in der Abendsonne über Schelklingen, Schmiechen, Grötzingen und Briel auf romantischen Sträßchen nach Dächingen und genossen ein vorzügliches Mahl in der Krone.

Zum Abschluss nahmen wir noch am „Fledermauslauschen“ teil, einer Veranstaltung im Biosphärenzentrum in Münsingen-Auingen. Die Exkursion ging durch das Alte Lager, zum Gänsewag und zu den alten Friedhöfen. Auch wenn wir nur ein paar Fledermäusen lauschen konnten, so war es doch eine sehr informative Dämmerungs- und Nachtexkursion.

Download albtips-de-autotour-hoehlen-schluchten.gpx (.zip)

Wiesen, Felsen, Traufkanten rund um Mädlesfels, Übersberg und Urselberg

Jede Runde bietet Möglichkeiten neue Wege auszuprobieren. Ein paralleler Weg weiter unten, durchs Tal statt am Waldrand entlang oder mal unter dem Albtrauf statt an der Kante wandern. Schon ändern sich die Perspektiven, die Ausblicke und das Erlebnis.

Diese Runde ist eine Mischung aus den beiden folgenden Touren:
Auf dem Burgenweg zum Mädlesfels, zum Übersberg und zum Immenberg
Ein Steingarten, blühende Wiesen, vergessene Treppen und eine Skischanze

Es ging vom Grill- und Spielplatz am Elisenweg zwischen Pfullingen und Übersberg hinauf zum Mädlesfels – heute vorbei an der Schillerlinde, den Feuchtgebieten an der Wolfsgrube, durch das Tal statt am Waldrand entlang bis zur Eninger Variante des Burgenwegs.

Blick vom Mädlesfels nach Westen Richtung Onderhos und Roßberg Blick vom Mädlesfels nach Westen Richtung Onderhos und Roßberg

Nach dem Regenschauer im Wald kam am Mädlesfels wieder ein wenig die Sonne heraus. Nach einem Abstecher zum Übersberger Segelfluggelände wollten die Wanderstiefel hinab zum Immenberg.

Der bekannte Weg unter der Baumallee ist immer wieder schön, man genießt vom Immenberg eine wunderbare weite Sicht auf die Albtraufhänge rundherum. Ab hier wandert man auf freigegebenen Wegen durch eine Kernzone bzw. eine Pflegezone des Biosphärengebiets Schwäbische Alb.

Kernzone Biosphärengebiet Schwäbische AlbIn den Kernzonen soll die Natur den Vorrang vor dem Menschen haben, es sollen keine Eingriffe durch den Menschen stattfinden. Daher darf man die Wege nicht verlassen und (wie sonst auch in der Natur) nichts mitnehmen, nichts da lassen, nichts kaputt machen. Ein UNESCO Biosphärenreservat ist übrigens nicht einfach eine weitere Form eines Naturschutzgebietes. Es ist eine Modellregion, in der in verschiedenen Zonen erprobt werden soll, wie Mensch und Natur voneinander profitieren können, ohne sich gegenseitig zu schaden. Daher hat in den (weitaus größeren) Entwicklungszonen weiterhin der Mensch den Vorrang, die Kernzonen machen nur 3% der Gesamtfläche aus, die Pflegezonen 10%.

Statt weiter dem Burgenweg zu folgen, ging es hinab Richtung Unterhausen und durch das Naturschutzgebiet Kugelberg zum Pflanzenschutzgebiet bei der Frauenhalde. Oberhalb von Streuobstwiesen führte der Weg zum Ausgangspunkt zurück.

Ragwurz

KäferfrühlingLänge:
ca. 14 km

Dauer:
ca. 5 h

Anstieg:
ca. 300 Höhenmeter am Stück zum Mädlesfels

Höhenunterschied insgesamt:
ca. 530 m auf/ab