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3 Etappen Donauberglandweg/Donau-Zollernalb-Weg von Mühlheim bis Hausen

Der „Grand Canyon Deutschlands“ – zu solchen Vergleichen muss man gar nicht greifen, um die Schönheit des Oberen Donautals zu beschreiben, durch das der Donauberglandweg führt. Von Fels zu Fels wandert man, immer noch eine Flusswindung weiter – jeder Ausblick schöner als der vorige. Drei großartige Etappen auf dem Donauberglandweg und dem Donau-Zollernalb-Weg von Mühlheim über Fridingen und Irndorf bis nach Hausen im Tal haben wir uns ausgesucht, um beim Donaudurchbruch Burgen, Schlösser und zahllose Felsen auf insgesamt ca. 45 km zu bestaunen.

Blau-grünes WanderzeichenAus dem Zusammenschluss des Qualitätswegs Donauberglandweg und des Qualitätswegs Donau-Zollernalb-Weg ist der längste zertifizierte Rundwanderweg in Baden-Württemberg entstanden, ein gemeinsamer Qualitätsweg von über 200 Kilometern Länge durch die schönsten Landschaften über die gesamte Südwestalb hinweg: Donaubergland, Oberes Donautal, Laucherttal und Zollernalb.

1. Tag: Von Mühlheim nach Fridingen – die dritte Etappe auf dem Donauberglandweg

Wir kommen morgens in Fridingen an der Donau an. Fridingen ist mit der Bahn erreichbar und es gibt diverse Übernachtungsmöglichkeiten. Ebenso kann man sich bei einem kleinen Supermarkt, einem Metzger oder zwei Bäckereien mit Proviant für den Tag eindecken. Unter der Woche haben wir Glück und können unser Gepäck schon in der Unterkunft parken.

Mit dem Bus Nr. 50 geht es nach Mühlheim (664 m ü. NN), wo wir die dritte Etappe des Donauberglandwegs angehen wollen. Laut Aushang gibt es vormittags mehr oder weniger stündlich einen Bus dorthin, leider findet man z.B. auf bahn.de nur zweistündliche Verbindungen.

Donauberglandweg

Von der Haltestelle am Mühlheimer Bahnhof aus überqueren wir die Bahnlinie und ab der nächsten Gabelung folgen wir den Wanderschildern (Wegzeichen Gelbe Raute) in Richtung Mühlheimer Felsenhöhle/Kolbinger Höhle. Am Ortsrand treffen wir auf die ersten Wanderzeichen des Donauberglandwegs – das Zeichen ist ein blau-grüner Kreis.

„Die beiden Qualitätswege sind mit einem modernen Beschilderungssystem aus gelben Richtungsweisern an allen Wegkreuzungen und wichtigen Punkten versehen.
Die Richtungs- oder Wegweiser sind mit Entfernungsangaben und mit Hinweisen auf Sehenswürdigkeiten, Gastronomie und Bahn- und Bushaltestellen sowie mit Angaben zum entsprechenden Standort des Schildes versehen.
Die oberste Zeile enthält in der Regel die Angabe zum nächsten Schilderstandort, die unterste Zeile Angaben zum nächsten Tagesziel. Die Zeilen 2 und 3 enthalten Angaben zu Zwischenzielen oder Sehenswürdigkeiten.“

Bei der Kapelle St. Gallus lassen wir uns nicht durch die Beschilderung verwirren. Der Hauptweg führt geradeaus weiter, die Wegzeichen wollen uns nur vom Asphalt weg durch die kleine Anlage führen. Danach geht es einen schmalen Pfad über eine Wacholderheide und durch den Wald hinauf zur Mühlheimer Felsenhöhle (Besichtigung nur nach Anmeldung).

Weiter oben lohnt sich der kurze Abstecher zum Aussichtspunkt Gelber Fels (801 m ü. NN) mit Blick auf Mühlheim und das sich schlängelnde Donautal. Unser Weg führt weiter durch den Wald, hinab ins Hintelestal (777 m ü. NN), das für seine Märzenbecherblüte bekannt ist, und wieder hinauf. An einem weiterem Aussichtspunkt stehen Holzliegen herum, sie sollen sicherlich bald einmal den müden Wanderern dienen.

Eingang zur Kolbinger HöhleBei der (wochentags leider geschlossenen) Kolbinger Höhle (810 m ü. NN) befindet sich ein großer Pavillion mit Grillmöglichkeit, wo wir den ersten Regenguss beim Picknick aussitzen. Fast der einzige andere Wanderer begegnet uns hier. Gleich daneben gibt es noch einen Waldspielplatz und den Aussichtspunkt Frauenfels mit Blick auf das Etappenziel Fridingen – bis dahin erwarten uns aber noch einige interessante Zwischenstopps.

Zunächst geht es eine Weile durch den Wald. Hier treffen wir auf die beiden Waldarbeiter, deren Lärm wir schon die ganze Zeit hören konnten. Ein riesiges Gefährt mit Greifarm hält einen Stamm fest, während der eine der Männer dann doch mit einer vergleichsweise winzigen Motorsäge den Baum zu Fall bringt. Nach einer längeren geraden Stecke durch den Wald erreichen wir den Aussichtsturm Gansnest (759 m ü. NN, Turmhöhe 18 m). Der Blick von dort oben lohnt sich – außer in Richtung Norden. Dort wo man die Schwäbische Alb sehen sollte, sieht man inzwischen nur noch Bäume.

Steil führen Serpentinen durch den Wald hinab bis zum Bahnhof Fridingen, der etwas außerhalb des Kernorts liegt. Die Anrufschranke ist bei unserer Ankunft offen, so dass wir ungehindert die Bahngleise passieren können, ohne vorher aufs Knöpfchen drücken zu müssen.

So sehr der Donauberglandweg im Wald auch alle paar Meter beschildert ist – an der Hauptstraße L440 fehlen die Schilder – sowohl dort, wo man rechts auf diese Straße abbiegen als auch etwas weiter, wo man sie nach links in Richtung Treppen wieder verlassen muss. Mit etwas Orientierungssinn, einer Karte oder dem praktischen Taschenführer vom Donaubergland ist dies natürlich trotzdem kein Problem.

Auch wenn wir schon in Fridingen (626 m ü. NN) sind, den zweiten Teil der Wanderung sollte man auf keinen Fall verpassen. Es geht nochmals bergauf und zwar zum Knopfmacherfels (765 m ü. NN), einem der spannendsten Aussichtspunkte des Oberen Donautals. Über das Tal hinweg schaut man bis zum Kloster Beuron im Tal oder bis zum Schloss Bronnen hoch oben auf einem Felsen. Die Legende besagt, dass einst ein wandernder Knopfmacher von einem Fräulein auf den Felsen gelockt wurden, woraufhin er von diesem herabstürzte. (Die Geschichte erinnert uns doch sehr an die vom Mädlesfels, nur ist hier das Fräulein auf der bösen Seite.)

Da es gerade wieder beginnt zu nieseln, bietet sich uns eine Pause im Berghaus Knopfmacher an. Mit wenigen anderen Gästen sitzen wir beim Kaffee und schauen durch die großen Panoramascheiben hinaus auf das herbstlich-stürmische Donautal und das Schloss am gegenüberliegenden Hang, welches wir bei der nächsten Etappe passieren werden.


Sonnenflecken auf der herbstlich-bunten Albhochfläche

Inzwischen kommt langsam die Sonne wieder hervor. Gestärkt gehen wir weiter durch den Wald, dann an einer Wiesenlandschaft vorbei bis zum Stiegelesfels (770 m ü. NN). Von oben bieten sich atemberaubende Blick hinab ins Tal. Wenige Schritte weiter bietet sich eine schöne seitliche Ansicht des hochaufragenden Felsens.

Der Laibfelsen ist der letzte Aussichtspunkt oberhalb der Donau auf dieser Etappe. Hier erwischt uns ein Regenschauer. Nun ist es nicht mehr weit nach Fridingen. Vom Skilifthang aus sehen wir das blaue Band im Westen, das das Ende des Regens und einen schönen Sonnenuntergang ankündigt. Neben anderen Einkehrmöglichkeiten gibt es im Ort auch das Künstlerhaus Scharfeck, in einem der ältesten Gebäude des Landkreises Tuttlingen.
Als wir abends in unser Hotel zurückkommen, stellen wir fest, wo in Fridingen der Bär steppt.
(von: albträufler)

Länge: ca. 15 km
Dauer: ca. 8 h (mit längeren Pausen und Besichtigungen)

2. Tag: Von Fridingen nach Irndorf – die vierte Etappe auf dem Donauberglandweg

Heute starten wir nach dem Gepäcktransport die vierte Etappe des Donauberglandwegs in leicht abgewandelter Form. Ausgangspunkt ist die Ortsmitte von Fridingen an der Donau (626 m ü. NN).

Unser erstes Ziel ist die Donauversickerung. Dazu folgen wir dem Wanderweg mit der gelben Raute (teils direkt an der Donau lang) von Fridingen aus bis zur Versickerungsstelle und weichen hier von der Hauptroute des Donauberglandwegs ab. Mit dem hohen Wasserstand ist von der Donauversinkung leider nicht viel zu sehen, dennoch ein schöner Ort.

Wir wandern weiter im Tal lang, bis wir über eine schmale Brücke die Donau überqueren. Hier treffen wir wieder auf den offiziellen Hauptweg und gehen diesen nun weiter bis zur Ziegelhütte. Hier gibt es die erste Gelegenheit für eine Einkehr.

Weiter geht es hoch zur Ruine Kallenberg (776 m ü. NN). Achtung: Wenn man die Wegweiser erreicht, unbedingt links den Abstecher zur Ruine machen, es gibt hier kein eigenes Hinweisschild. Sehr lohnenswert!


Blick von der Ruine Kallenberg ins Donautal – links Stiegelefels, oben Schloss Bronnen im Dunst

Sage von der Burg Kallenberg
Während einer der Ritter von Kallenberg auf Kreuzfahrt war, verliebte sich seine Tochter in den schmucken Knappen der nahe gelegenen Bronner Mühle. Als der zurückgekehrte Kallenberger dies erfuhr, brannte er vor Zorn und verstieß seine Tochter. Anderntags fand man das Edelfräulein ertrunken im Rechen der Mühle. Der Kallenberger wurde trübsinnig und lebte fortan ganz zurückgezogen. Es wird erzählt, dass man ihn nachts als schwarze Gestalt auf der Burgruine umherirren sehen kann. Seine Tochter soll als gute Fee in weißem, wehendem Gewand im Tal den Nebel für einsame Wanderer vertreiben.

Quelle: Infotafel in der Ruine Kallenberg

Durch Teufelsküche wandern wir weiter. Wir queren das Bachtal und das Eselstal und laufen auf dem Weg hoch über der Donau bis zum Schloss Bronnen (788 m ü. NN). Davor haben wir immer wieder Aussichtspunkte auf das Donautal und die beeindruckende Felslandschaft.

Kurz vor dem Schloss lädt ein herrlicher Felsen für eine lange Rast ein. Das Schloss selbst trohnt hoch über der Donau direkt auf den Felsen gebaut. Leider kann es nicht besichtigt werden, da es sich in Privatbesitz befindet.

Kurz vor dem Schloss windet sich ein steiler Weg ins Tal. Vorbei kommen wir hier an einer riesigen Felsenhöhle – ein sehr beeindruckendes Naturdenkmal. Unterhalb der Höhle kann man einen Abstecher in das Ausflugslokal Jägerhaus machen.

Wir laufen weiter und erreichen schon bald durch das Liebfrauental den Ort Beuron. Dort liegt das riesige Benediktinerkloster Beuron, das teils besichtigt werden kann. Wir machen Rast im Ort, bevor wir den letzten Anstieg des Tages (und Teil der fünften Etappe des Gesamt-Rundwegs bzw. der ersten Etappe des Donau-Zollernalb-Wegs) bewältigen.

Donau-Zollernalb-Weg

Vorbei am Haus der Natur kürzen wir den Hauptweg etwas ab, überqueren die Donau und steigen hinauf zum Aussichtspunkt Rauher Stein, wo wir eine herrliche Sicht auf Burg Wildenstein und die felsgesäumten Hänge des Donautals haben, und zum Wanderheim Rauher Stein (Einkehr).

Abschluss der Etappe ist der kleine Ort Irndorf (820 m ü. NN), wo wir in einer Ferienwohnung übernachten.

Achtung: Gerade bei oder nach Regen kann es auf den schmalen Wegen sehr rutschig sein. Wir empfehlen unbedingt sehr gutes Schuhwerk und auch Wanderstöcke.
(von: birki)

Länge: ca. 18 km
Dauer: ca. 8 h (mit Pausen und Besichtigungen)


3. Tag: Von Irndorf nach Hausen im Tal – die erste Etappe des Donau-Zollernalbwegs

Am Morgen des 3. Tages zeigt der Blick aus dem südlichen Fenster einen Traumsonnenaufgang unter strahlend blauem Himmel.

Irndorf (820 m ü. NN) liegt hoch über dem Donautal, von hier können wir die gesamte Umgebung überblicken. Ein paar Nebelschwaden ziehen aus dem Donautal herauf und hüllen die Burg Wildenstein für wenige Momente ein.

Im Ort gibt es einen Bäcker und einen Metzger, sowie mehrere Übernachtungsmöglichkeiten. Einkehren kann man im Wanderheim Rauher Stein.

Die Etappen 3 und 4 des Donauberglandwegs sind um die 15 km lang. Die nächste Etappe (die Etappe 1 des Donau-Zollernalb-Wegs) wäre 20 km lang gewesen.

So hatten wir beschlossen, am 2. Tag nicht unten in Beuron zu übernachten, sondern den Anstieg hinauf nach Irndorf vorzuziehen. Wir haben somit auch zwei anspruchsvolle Anstiege direkt hintereinander am 3. (und unserem letzten) Tag vermieden.

Gemütlich wandern wir – nach erfolgtem Gepäcktransport – von Irndorf aus zum nahen Eichfelsen (786 m ü. NN). Der Blick von dort auf das gewundene Donautal mit seinen Felsen sowie auf Schloss Werenweg und Burg Wildenstein verleitet manchen dazu vom Grand Canyon Deutschlands zu sprechen. Doch schon die Farben sind ganz anders – grün im Frühjahr und Sommer, bunt im Herbst, weiß von Schnee oder Nebel im Winter.

Beim vorher passierten Irndorfer Felsengarten geht es hinab ins Tal. Nach dem kleinen Abstecher zum Aussichtspunkt Vögelesruh überqueren wir die Straße und haben die Wahl zwischen dem direkten Weg durch den Wald oder einer 400 m längeren Variante vorbei an der St. Maurus Kapelle, die wie ein ägyptischer Tempel aussieht.

Nach der Brücke über die Donau (ca. 630 m ü. NN) stellen wir uns mental auf den Anstieg zur Burg Wildenstein (810 m ü. NN) ein. Zunächst sanft geht es hinauf, vorbei an hohen Felsformationen. Der Pfad wird steiler, dann wieder flacher. Nach einem letzten steilen Anstieg ragen hohe Mauern vor uns auf. Bevor wir den Eingang zur Burg erreichen, werden wir mit einem erneut wunderschönen Blick ins Tal und hinüber zu unserem Ausgangsort Irndorf belohnt. In der Burg befindet sich heute eine Jugendherberge, die Burgschenke bietet kleinen Imbiss für hungrige Wanderer.

Von der Burg führt der Wanderweg auf einem schmalen, sehr steinigen Pfad hinab in den Leibertinger Tobel (750 m ü. NN). Bei Nässe ist es hier sehr rutschig, daher nochmals der Hinweis, dass gutes Schuhwerk absolut notwendig ist. Genauso steil geht es dann wieder hinauf. Der Wald lichtet sich bald und man wandert durch eine verbuschte Landschaft, in der nur noch wenige einzelne Bäume stehen – eine Folge des Orkans Lothar, der immer wieder Schneisen im Wald hinterlassen hat.

HinweisschildDie auch weiterhin in großer Vielzahl vorhandenen Wanderschilder zeigen den lohnenswerten Abstecher zum Bandfelsen (ca. 800 m ü. NN) an. Sogar zwei Aussichtspunkte gibt es hier. Eine Bank steht direkt am Felsen vorne, mit Blick zurück zur Burg, hinab ins Donautal, hinüber zum Eichfelsen. Die gesamte bisherige Strecke kann man hier nochmals nachvollziehen. Auch wenn es im Wald und in den Tälern kaum windig wirkt, hier spürt man immer noch den starken, lauen Südwestwind, der vom ersten Tag an wehte. Spätsommer und Herbst geben sich die Hand.

Weiter wandern wir durch den Wald, ohne große Höhenunterschiede. Nächster Stopp ist am Aussichtspunkt Hohler Fels (770 m ü. NN). Der Ausblick ist nun ein anderer: Direkt gegenüber sieht man Schloss Werenwag über dem Donautal thronen. Darunter liegt der Ort Langenbrunn und etwas weiter rechts Hausen im Tal, das Etappenziel.


Hohler Fels – Blick auf Schloss Werenwag und Hausen im Tal

Nochmals kurz bergab und bergauf bis wir den Bischofsfels (790 m ü. NN) erreichen. Nicht nötig zu erwähnen, dass auch hier die Aussicht wunderbar ist.

Da es unser Abreisetag ist, verzichten wir auf das letzte Wegstück dieser Etappe des Donau-Zollernalbwegs und nehmen stattdessen den direkten Weg (Wegzeichen Rote Raute) hinunter nach Hausen im Tal (ca. 625 m ü. NN). So sparen wir ein paar wenige Kilometer. Es gibt ja sicherlich ein nächstes Mal …
(von: albträufler)

Länge: ca. 14 km
Dauer: ca. 6 h (mit Pausen und Besichtigungen)

Gesamte 3-Tages-Tour:
Länge: 44 km
Download 20121006-donaubergland-donauzollernalb.gpx (.zip)


Weiter geht’s da:
Weiter auf dem Donau-Zollernalb-Weg von Hausen nach Laiz (orange)

Fazit: Der Donauberglandweg/Donau-Zollernalb-Weg ist (in beide Richtungen) sehr gut ausgeschildert, fast schon überbeschildert. Selbstverständlich lässt es sich sehr entspannt wandern, wenn man nicht immer wieder auf die Karte oder das GPS-Gerät schauen muss. Dennoch würde ich stets dazu raten, eine Wanderkarte mitzuführen, denn es kann immer mal ein Schild fehlen, sei es heruntergefallen oder mutwillig abgeschraubt worden. Ausserdem möchte man vielleicht auch nicht ausgewiesene Abstecher machen oder die Tour aus welchem Grund auch immer abkürzen.

Die Wege sind wunderbar abwechslungsreich, sowohl landschaftlich als auch von der Wegbeschaffenheit. Bei Nässe können sie sehr rutschig werden. Gute Wanderstiefel sind angesagt. Auf den Aussichtsfelsen sollte man ebenfalls große Vorsicht walten lassen. Gerade bei einem so kräftig-böigen Wind, wie wir ihn Anfang Oktober an diesen exponierten Stellen erlebt haben, sollte man nicht zu nah am Abgrund stehen.

Unterwegs gibt es immer wieder Einkehr- und Unterkunftsmöglichkeiten, aber vielleicht nicht immer dann, wenn man gerne eine hätte. Daher sollte man eine Mehrtagestour gut planen und Streckenlängen, Start- und Endpunkte eventuell an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Ob Gepäcktransport möglich ist, sollte man rechtzeitig vorher mit der Unterkunft abklären.

Ausführliche Informationen:
www.donaubergland.de
www.wandern-suedwestalb.de
www.naturpark-obere-donau.de
www.schwaebischealb.de

3Fürstensteig: Alles Premium?!

Vor kurzem wurde ein Premiumwanderweg bei Mössingen von unserem Ministerpräsident eröffnet, der Dreifürstensteig. Der Rundweg führt über den Dreifürstenstein, den Hirschkopf oberhalb des Mössinger Bergrutsches und um den Farrenberg herum. Es gibt an der Strecke mehrere Parkmöglichkeiten, so z.B. an der Olgahöhe und am Parkplatz des Bergrutsches. Ich habe mich für den Parkplatz Buch in der Nähe der Olgahöhe entschieden. Der hat den Vorzug, daß man dann den schwierigsten und steilsten Teil gleich am Anfang der Tour erledigt hat. Gute Wanderschuhe sind absolute Pflicht.

Unmittelbar neben dem Parkplatz führt ein Waldweg steil hinauf Richtung 3Fürstenstein. Der Weg ist durchgängig alle 100 Meter mit einem Apfelsymbol markiert. Allerdings wird nicht durchgängig die einzelne quadratische Tafel verwendet. An größeren Wegweisern ist das Symbol in die Richtungsanzeiger integriert und deswegen aus mehreren Metern Entfernung nicht sofort zu erkennen. Aber es ist immer da, weswegen man getrost auf GPS oder Wanderkarte verzichten kann (Schaden tuts aber auch nicht).

Auf den ersten 2 km überwindet man ca. 300 Höhenmeter. Vermutlich sind deswegen gelegentlich neue Holzbänke installiert worden, damit man mal durchschnaufen kann.  Oben am 3Fürstenstein angekommen, hat man einen schönen Ausblick auf das Albvorland und insb. auf das Schloß Hohenzollern.

Von dort geht es ohne großes Auf und Ab an der Traufkante entlang zum Hirschkopf, an dem es 1983 zum größten Bergrutsch in der jüngeren Geschichte der Alb gekommen ist. Wenn man von oben runterschaut, wird einem bewußt, daß das an der Stelle jederzeit wieder passieren kann. Die Natur hat sich in den letzten 3 Jahrzehnten ohne Eingriff des Menschen schon deutlich erholt, aber man erkennt das Rutschungsgebiet noch relativ gut.

Kurz nach dem Bergrutsch führt der Weg 200 Höhenmeter hinab zum Fuß des Hirschkopfes. Vom Parkplatz wenige Meter neben dem 3Fürstensteig kann man mitten in das Rutschungsgebiet unterhalb des Hirschkopfes gehen. Der Teil gehört allerdings nicht zum 3Fürstensteig und ist eine eigene kleinere Wanderung wert. Man überquert den Verbindungsweg Mössingen-Talheim und wendet sich dann an einer Waldliege nach rechts. Hier sollte man sich nicht vom Wegweiser verwirren lassen. Wir wollen zwar zur Olgahöhe, die von hier aus in 2km erreichbar wäre, aber wir folgen dem Apfelsymbol.

Der Weg verläuft nun erstmals ausserhalb des Waldes über Wiesen und Äcker unterhalb des Farrenbergs, den man fast ganz umrundet. Nach ca. 1,5km kommt man zu meiner Lieblingsstelle auf der Tour, einer Waldschaukel (sie steht nicht im Wald, aber Mössingen nennt sie auf seiner Homepage so). Während man gemütlich liegend vor sich hin schaukelt, blickt man auf Talheim und die umliegenden Berge (z.B. Filsenberg und Bolberg). Hier kann man es nach den zurückliegenden Anstrengungen aushalten.

Ein paar hundert Meter nach der Waldschaukel wird man durch einen kleinen Bach nach links bergauf „gezwungen“. Vorbei an einem kleinen Brunnen trifft man hier auf die Straße, die hinauf auf den Flugplatz Farrenberg führt. Dieser folgt man kurze Zeit in Bergaufrichtung und tritt in einer Serpentine geradeaus in den Wald hinein. Auf einem Waldweg geht es nun mäßig bergab um den Farrenberg herum zur Nordseite. Dort verlässt man den Wald und kommt zum Panoramaweg Streuobst, welcher einen Blick auf Mössingen ermöglicht. Infotafeln erklären die Bedeutung der Streuobstwiesen, durch die man nun wandert.

Ein kurzer steiler Anstieg quer über eine Wiese führt einen zur Olgahöhe einer Freizeitanlage der Stadt Mössingen mit Grillhütte und Waldspielplatz. Man überquert den Waldspielplatz bis zu einem Aussichtspunkt. Von dort geht der Weg steil über eine Wiese hinunter in Richtung des Ausgangspunkt. Dabei quert man mehrfach die Verbindungsstraße.

Und verdient der Wanderweg das Prädikat Premium? Naja als Schwabe tue ich mich mit Begriffen wie Premium oder gut naturgemäß schwer ;-), also sage ich die Tour isch net schlecht. Auf jeden Fall hat man am nächsten Tag noch was davon 😉

3Fürstensteig Profil

Gehzeit: 3h Netto (4h Brutto)
Distanz: 13,7km
Höhenmeter: 600m

Gute Wanderschuhe sind absolute Pflicht.

Download albtips-de-3Fuerstenstein-Bergrutsch.gpx (.zip)

Wandervorschläge in der Nähe:
Weite Blicke vom Farrenberg, bunte Blüten rund um die Ruine Andeck (gelb)
Dreifürstenstein, Türkenbund und Schild – was verbirgt sich wohl dahinter? (orange)

Eine Steinzeit-Höhle, eine geräumige Ruine und ein weites Tal bei Erpfingen

Vielen Familien mit Kindern ist Erpfingen/Sonnenbühl sicherlich ein Begriff: Neben dem Feriendorf Sonnenmatte, der Sommer-Bobbahn und der Jugendherberge gibt es auch noch das inzwischen recht bekannte Ostereimuseum und natürlich die Bärenhöhle samt Traumland (ein Märchenpark). Im Laucherttal mit seinen Seitentälern kann man wunderbar Fahrradfahren und auf jeder Anhöhe gibt es eine alte Ruine zu erkunden. Alles in allem ideal für einen Familienurlaub oder Familienausflug.

Startpunkt dieser gemütlichen Wanderung ist der Parkplatz am südlichen Ortsausgang von Erpfingen (731 m ü. NN). Von dort geht man weiter in Richtung Sommer-Bobbahn, noch davor links hinauf gen Jugendherberge. Kurz vor der Linkskurve des Sträßchens folgt man dem Schotterweg auf der rechten Seite geradeaus und hält sich weiter am rechten Waldrand.

Nach Waldeintritt biegt man bei einem Querweg rechts ab. Hier ist schon das erste Etappenziel ausgeschildert (Roter Punkt): Die Sommerkirchhöhle (ca. 800 m ü. NN) erreicht man kurz bevor der Waldwirtschaftsweg auf den unterhalb verlaufenden Weg durch das Hirschental trifft. In diesem Unterschlupf wurden Steinzeit-Werkzeuge und Knochen von erlegten Tieren gefunden. Ausserdem bietet sich den Mitwanderern die Möglichkeit zum erfolgreichen Geo-Caching an. So kommen alle auf Ihre Kosten.

Ein paar Schritte weiter unten biegt man rechts auf den Talweg ein und geht ein Stück hinauf in Richtung Spiel- und Grillplatz. Geradeaus gäbe es dort die Möglichkeit für einen Abstecher zur Lauchertquelle (ca. 1.2 km hin und zurück). Ohne Abstecher geht es jedoch auf Höhe des Grillplatzes nach links.

Nur ein kurzes Stück bergauf, dann hat man schon die Ruine Hohenmelchingen (825 m ü. NN) erreicht. Die Anlage wirkt recht groß – sie soll eine der größten der Sonnenalb sein. Man kann die Mauern mehrerer Häuser und Räume erkennen, eine Tafel hilft bei der Zuordnung. Offenbar wurde die verwinkelte Ruine erst vor kurzem für eine kleine Schnitzeljagd genutzt, denn überall hingen kleine Zettel mit Fragen, z.B.: „Welches Tier trägt Stiefel und Degen?“.

Von der Ruine aus geht man zurück Richtung Weg und kurz davor links einen schmalen Pfad durch den Wald hinab, das Wegzeichen Gelbe Raute sieht man erst etwas später. Auf halber Höhe zweigt man links auf einen ebenen Waldweg und nach einigen hundert Metern scharf rechts, dann wieder scharf links ab. Beim Waldrand wendet man sich nach links und hält sich am oberen linken Waldrand bis man nach rechts abbiegen und die Landstraße L385 überqueren kann. Rechts sieht man den Ort Melchingen (730 m ü. NN) liegen.

Nun folgt man dem Radweg durch das Laucherttal nach links, meist auf Asphalt, zwischendurch auf Schotter. Dabei passiert man die Melchinger Mühle. Das anfänglich sehr weite, grüne Tal zwischen sanften Hängen wird etwas enger. Rechts über Stetten sieht man die Ruine Holstein aus dem Wald hervorschauen.

Kurz nachdem man an der Holzbrücke über die Lauchert vorbeigegangen ist, wendet man sich nach links und wandert durch das schmale Tal des Bächleins Erpf. Dort führt ein Holzsteg über ein sumpfiges Gebiet, was auf der sonst so trockenen, karstigen Alb eine kleine Seltenheit ist.

Entweder man folgt diesem Weg parallel zur Straße bis zum Ortseingang von Erpfingen oder man biegt vor einer Rechtskurve links und am Waldrand gleich wieder rechts auf einen Waldweg ab, der direkt zum Ausgangspunkt zurück führt.
(albträufler + birki)

Länge: ca. 10 km
Dauer: ca. 3 h
Anstiege: kurze Anstiege in der 1. Hälfte

» Download albtips-de-Erpfingen-Hohenmelchingen-Laucherttal.gpx (.zip)