Schlagwort-Archive: Gewässer

Gewässer sind selten im schwäbischen Karst. Es gibt nur wenige Seen, Teiche, Flüsse auf der Schwäbischen Alb.

Von Dapfen zur Gedenkstätte Grafeneck und durch das Gestüt Marbach

Vom Großen Lautertal geht man über Hochflächen und durch den Wald zur Gedenkstätte Grafeneck. Am Dolderbach entlang und über eine der schönsten, längsten und ältesten Alleen gelangt man zum Gestüt Marbach und wandert auf dem HW5 schließlich zurück nach Dapfen.

Nach dem Ortsende von Dapfen im Großen Lautertal (651 m ü. NN) befindet sich in Richtung Wasserstetten links ein Wanderparkplatz. Eine kleine Fußgängerbrücke führt über die Lauter. Der kleine Fußpfad setzt sich geradeaus hinauf in den Badnauweg fort. Dann geht man links in die Gartenstraße und gleich wieder rechts in die Oberdorfstraße.

Bühlwegle und Auf dem Bühl lässt man links liegen und geht erst den nächsten Weg nach links. Dieser wird kurz danach zum Wiesenweg. Links des Wegs sieht man hinab ins Finstertäle, rechts befinden sich Weiden und Felder. Nach einer Rechtskurve an Hecken vorbei stösst man wieder auf den Asphaltweg, der als Fortsetzung der Oberdorfstraße nach links bis zum Waldrand verläuft, wo man die Station Neptun des Planetenwegs vorfindet. Hier geht man nach links am rechten Waldrand entlang.

Nach gut 300 m geht man halbrechts in den Wald hinein und links an einem großen Baumstumpf vorbei. Daneben liegen die weiteren Überreste eines ehemals beeindruckenden Naturdenkmals, das in der Wanderkarte als Hanfsamenbuche (ca. 750 m ü. NN) verzeichnet ist. Man lässt diese also rechts liegen und folgt dem breiten Weg durch den Wald hinauf und bald wieder leicht bergab.

Bei einer Kreuzung mit mehreren Wegen wandert man geradeaus weiter zunächst leicht bergauf durch den Wald. Nach Kurzem geht es wieder ein wenig bergab und man quert den nächsten kleinen Taleinschnitt erneut geradeaus. Nun trifft man auf die scharfe Kurve eines Sträßchens, wo man der Beschilderung zur Gedenkstätte Grafeneck links hinauf folgt.

Rechts des Sträßchens sieht man schon bald die als Offene Kapelle gestaltete Gedenkstätte, die an die systematische Ermordung von 10.654 behinderten Menschen durch das nationalsozialistische Regime im Jahr 1940 erinnern soll. Erst wer sich die Gegend um Grafeneck einmal selbst erwandert hat, versteht besser, warum gerade dieser abgelegene Ort im Wald auf einem vom Tal her wenig einsehbaren Hügel zunächst als einer der ersten Orte für die sogenannte „Euthanasie“-Aktion gewählt wurde. Dennoch blieb die Tötungsanstalt Grafeneck nicht geheim. So wurden die Gebäude ab 1941 stattdessen für die Kinderlandverschickung genutzt. Heute befindet sich dort wieder wie seit 1928 ein Heim der Samariterstiftung Stuttgart.

Eine jahrhundertealte Allee mit vielen unterschiedlichen, teils beeindruckend großen, beschilderten Bäumen führt an den Wohnhäusern des Samariterstifts Grafeneck vorbei zum Dokumentationszentrum (ganzjährig täglich von 9-18 Uhr geöffnet).

Ganz vorne auf dem Bergsporn liegt das Schloss Grafeneck. An Sonn- und Feiertagen ist das kleine Schlosscafe auf der schönen Schlossterrasse nachmittags geöffnet. Man blickt über das Dolderbachtal hinweg Richtung Marbach. Wäre der gegenüberliegende Hang nicht bewaldet, fast könnte man dort drüben die Herden des Gestüts Marbach über die Koppeln laufen sehen.

Kurz vor dem Schloss zeigt ein kleines Schild den Fußweg hinab ins Tal Richtung Marbach. Unten angekommen geht man für wenige Meter auf dem Zufahrtssträßchen nach rechts über die Bahngleise und dann auf der L247 nach links, bis man rechts auf einen Wiesenweg parallel zum Dolderbach abbiegen kann. Diesem folgt man, bis er links hinauf ansteigt.

Oben auf der Freifläche angekommen wendet man sich nach links, wandert bis zum kleinen Asphaltsträßchen und dort links. Nun spaziert man eine immer schöner werdende Allee entlang, die auf rund 2 km über Koppeln und Weiden bis zum Haupt- und Landgestüt Marbach führt. Zwischen 12 und 13 Uhr ist Stallruhe angesagt, aber sonst kann man dort die Stallungen besichtigen oder je nach Jahreszeit und Wetterlage Stutenherden mit Fohlen auf der Weide beobachten.

Man verlässt das Gestüt Marbach durch das große Tor beim Stutenbrunnen und wendet sich nach rechts, folgt kurz der L249 und zweigt dann links auf das Sträßchen K6735 (Vorsicht: Radweg, Bahngleise, Autoverkehr) ab.

Gut 500 m nach dem Bahnübergang biegt man weiter oben im Wald scharf links auf den HW5 ab. Als breiter Waldweg verläuft er auf halber Höhe oberhalb von Marbach und dem Großen Lautertal in Richtung Dapfen. Gerade im Winter bei entlaubten Bäumen sieht man schön hinunter ins Tal zum Gestüt und zu den Schleifen des Donauzuflüsschens Lauter.

Man könnte nun eigentlich komplett auf dem HW5 bleiben, aber wenn die Wege so nass und rutschig sind, wie derzeit, ist folgende Variante empfehlenswert, denn der Pfad wird an einem steilen Hang nochmal sehr schmal. Kurz vor dieser Verengung des Wegs wendet man sich halbrechts auf einen ebenfalls engen, aber weniger rutschigen Pfad, der das kurze Stück hinauf zur Hangkante überbrückt. Oben geht man links auf einen breiten Weg und dann auf Asphalt nach links bis zur obersten Häuserreihe Dapfens.

Die Jörgenbühlstraße weist den Weg hinab zur Kirche in Dapfen, ab der man nun wieder den HW5 nimmt. Direkt unterhalb der Kirche kommt man über die Kirchsteige schnell ins Tal und überquert die L249 sowie anschließend die Lauterbrücke. Noch einmal geht es leicht bergauf. Das Bänkle oben lässt man links liegen und spaziert das schmale Gässle (Bühlwegle) hinab. Ab der Oberdorfstraße kennt man den Weg schon und geht über die Gartenstraße und den Badnauweg zurück zum Ausgangspunkt. Nur wenige Meter in Richtung Dapfen befinden sich mehrere Einkehrmöglichkeiten wie Lagerhaus oder Hirsch.

Literaturhinweis: Grafeneck, von Rainer Gross

Länge: ca. 14 km
Dauer: ca. 4 h
Anstiege: nur mäßige Anstiege

Download albtips-de-Dapfen-Grafeneck-Marbach.gpx (.zip)


Wandervorschläge in der Nähe:
Frühling auf der Schwäbischen Alb: Pfaffental, Wasserstetten, Dapfen (gelb)
Tiefschneestapfen von Offenhausen rund um den Sternberg (braun)

Die 150. Albtips-Wanderung: Regenbedingt „nur“ ein Spaziergang durch das mystisch vernebelte Eselsburger Tal und zu den Steinernen Jungfrauen

Geplant war eine Runde um die Brenzschleife, doch aufgrund des Regens haben wir beschlossen, ganz gemütlich von Herbrechtingen nach Eselsburg zu spazieren, dort einzukehren – mit schönem Panoramablick auf die Weiden runderhum – und dann an den beeindruckenden Felsformationen und der Wacholderheide vorbei zurück zu gehen.

Am Südrand von Herbrechtingen befindet sich im Baumschulenweg der Wanderparkplatz Eselsburger Tal.

Von dort führt ein zunächst asphaltierter und kurz danach geschotterter Weg am rechten Waldrand entlang. Die Brenz schlängelt sich in Schleifen durch das Tal. Links auf der anderen Talseite sieht man ausgedehnte Wacholderheiden und beeindruckende Felsformationen.

Nach knapp 2,5 km erreicht man eine Brücke, die nach links über die Brenz führt. Danach geht es rechts in den kleinen Ort Eselsburg hinein. Zuerst erreicht man einen wochentags geöffneten Hofladen, ein paar Schritte weiter gibt es eine Einkehrmöglichkeit in der Talschenke.

Der Vorteil beim Wandern oder Spazieren im Regen ist, dass man solche beliebten und sonst überlaufenen Ziele in aller Ruhe genießen kann. Auch in den Gaststätten geht es eher gemütlich zu und man kommt eventuell sogar ins Gespräch. So kann man dabei zum Beispiel erfahren, dass vom Burgstall Eselsburg nichts mehr übrig ist, da die Burg „von den Bayern geschleift“ wurde. Der Fels, auf dem sie stand, thront aber noch über dem Ort.

Zurück geht es nun den Asphaltweg auf der anderen Talseite entlang, auf dem ab und zu auch mal ein Auto fährt. Nun kann man die Felsen, wie z.B. die „Steinernen Jungfrauen“, und auch die Wacholderheide von Nahem betrachten.

Hat man die ersten Häuser Herbrechtingens in der Eselsburger Straße erreicht, geht man links über die Brücke im Baumschulenweg und erreicht so den Ausgangspunkt.
(neigschmeckte, birki + albträufler)

– . – . – . – . – . –

Der Spaziergang ist kurz, kaum anstrengend und unterwegs gibt es viel zu sehen. Daher eignet sich diese Tour besonders auch Familienausflüge mit Kindern. Im Anschluss bietet sich ein Besuch im Steiff-Museum im 6 km entfernten Giengen an. Die Führung durch das Museum ist wunderbar spannend und kindgerecht. Nur am Ende braucht man starke Nerven, denn man muss durch den Shop zum Ausgang zurück.

– . – . – . – . – . –

Länge: ca. 5 km
Dauer: ca. 2 h
Flache Talwege

» Download albtips-de-Eselsburger-Tal.gpx (.zip)


Wandervorschläge in der Umgebung: (Karte auszoomen)
» Einst Meeresgrund, jetzt trocken: Heldenfinger Kliff und Hungerbrunnental (gelb)
» Urzeitfunden auf der Spur: Vogelherd, Hohlenstein, Bocksteinhöhle im Lonetal (braun)
» Rauher Fels im sanften Lonetal – ein Spaziergang zum Fohlenhaus (orangerot)

Über den Albrand hinaus: Kirnbachtal und Olgahain im Naturpark Schönbuch

Bisher völlig zu unrecht vernachlässigt und jetzt endlich auch mal für albtips.de dokumentiert: eine kleine Tour beim Kirnbachtal im Naturpark Schönbuch.

An der L1208 zwischen Tübingen und Bebenhausen befindet sich rechts der Wanderparkplatz Kirnbach. Von dort folgt man dem Verlauf des Kirnbachtals bachaufwärts. Der Geologische Lehrpfad bietet spannende Informationen auf verschiedenen Tafeln am Wegesrand.

Nach ca. 1,5 km biegt man links ab und geht vom Tal hinauf zu einer verbuschten Fläche, auf der nur wenige hohe Bäume stehen – wieder mal eine Schneise, die einer der Orkane der letzten Jahre geschlagen hat. Oben angekommen wendet man sich auf den breiten, für den Naturpark Schönbuch typischen Waldweg nach links.

Nach einem knappen Kilometer durch den Wald sieht man rechts ein Schild, das auf den Olgahain hinweist. Dieses wildromantische Waldstück mit kleinen Feuchtgebieten, offen sichtbaren Gesteinsplatten und uralten Bäumen kann man auf alten, steinigen, teils recht verfallenen Pfaden und Treppen erkunden. Spaziergänger, denen dies zu unwegsam ist (Schwierigkeitsgrad: mittel), können einfach geradeaus (gelbe Variante in der Karte) weiter gehen, ansonsten zweigt man hier rechts ab und folgt dem schmalen Weglein leicht bergauf. Nach den Tümpeln steigt man eine Treppe hinauf, passiert eine Steinbank, geht noch ein paar Stufen hinauf und lässt dann die in einen Stein eingelassene Hinweistafel (s. kl. Foto) rechts liegen.

Ein schmaler Pfad führt am Hang entlang durch den Wald. Wenn die Bäume nicht so stark belaubt sind, kann man die Häuser Bebenhausens in der Ferne erkennen. Bei Erreichen eines breiten Waldwegs folgt man diesem nach links unten bis zum Ausgangspunkt.

Länge: ca. 5 km
Dauer: ca. 1,15 h
Anstiege: nur kurze Anstiege, insgesamt ca. 100 Höhenmeter

» Download albtips-de-Kirnbachtal-Olgahain.gpx (.zip)

 
Heute bin ich ja vielleicht ’nen Stiefel gelaufen: