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Märzenbecherblüte Schwäbische Alb 2016

Die ersten Farbtupfer am Ende des Winters faszinieren jedes Jahr aufs Neue und die Märzenbecherblüte bringt viele Menschen in die felsigen Täler der Schwäbischen Alb.

Einer der bekanntesten Standorte für Märzenbecher ist das Wolfstal bei Lauterach im Alb-Donau-Kreis. Das etwa drei Kilometer lange Tal ist deshalb so beliebt, weil es nicht nur unzählige der weißen Blüten zu bestaunen gibt, sondern auch der seltene und bedrohte Pilz „Roter Kelchbecherling“.

Das alb-typische Trockental schlängelt sich zwischen vielen bizarren Felsformationen mit nur sehr geringer Steigung nach Norden. Man kann dort einen Spaziergang ganz nach Belieben machen oder den Besuch im Wolfstal in eine längere Wanderung einbinden. An sonnigen Märzsonntagen muss man während der Märzenbecherblüte mit Menschenmassen und Parkplatzproblemen rechnen. Wandervorschläge mit alternativen Parkmöglichkeiten findet man hier: www.albtips.de/tag/wolfstal/

Einen weniger bekannten Standort von Märzenbechern in der Nähe des Wolfstals findet man im Brieltal. Dieses ist nicht ganz so tief und eng, dafür plätschert tatsächlich ein Bächlein hindurch. Dort gibt es eine Höhle mit besonderer Bedeutung: die Käthra Kuche. Dort lebte tatsächlich einmal eine Frau mit Namen Katharina. Ihre teils traurige Geschichte ist auf einer Infotafel nachzulesen. Informationen zum Brieltal gibt es unter: www.albtips.de/tag/brieltal/

Ganz versteckt bei Sotzenhausen kann man ebenfalls die Märzenbecherblüte erleben. Dort findet man Hänge voller weißer Blüten, die neben wunderschönen Blausternen stehen – eine sehr hübsche Kombination. Sehr empfehlenswert ist eine Rundtour durch durch Höllental und Schmähental mit abschließendem Besuch der Sotzenhauser Heide, auf der man eventuell auch schon die ersten Küchenschellen finden kann: www.albtips.de/tag/sotzenhausen/

Ich hatte so viel Zeit, weil ich sehr früh aufgestanden bin und bei einer geführten Tour auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Münsingen war: Naturerwachen.

Tour 28: Brieltal, Nägelesstein und Rauhtal

Durch sanfte Täler zur Käthra Kuche, zum Rappenfels und zur Schunterhöhle

Ein kleiner Bach plätschert durch das felsgesäumte Tal – die südliche Alb ist nicht ganz so trocken wie die nördliche. Interessant sind hier aber vor allem die beiden kleinen Felslöcher, die noch vor 300 Jahren Menschen als Unterkunft zugewiesen wurden – gegen Miete! Heute noch zeugen die Namen der Höhlen von ihren einstigen, bitterarmen Bewohnern.

Die vollständige Wegbeschreibung mit praktischen Informationen und weiteren stimmungsvollen Bildern gibt es in meinem Wanderführer:

Wanderbuch Schwäbische Alb MitteElke Koch
Schwäbische Alb Mitte
Unterwegs mit der ganzen Familie
März 2014
212 Seiten, 16.95 €
Der Kleine Buch Verlag
ISBN: 9783765087103

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Wandervorschläge in der Nähe:
Schmelzwasser, Frühlingsboten und traurige Höhlengeschichten im Brieltal
Tour 26: Das südliche Lautertal
Tour 29: Mit dem Ulmer Spatz ins Schmiechtal

Schmelzwasser, Frühlingsboten und traurige Höhlengeschichten im Brieltal

Bei Ehingen am Rand der Lutherischen Berge – dort gibt es einige evangelische Gemeinden in sonst katholischem Gebiet – liegt das schöne Brieltal. Jetzt, am Ende des Winters, wo noch alle Bäume kahl, der Himmel verhangen und die Wiesen noch nicht saftig grün sind, erscheint es besonders hart, dass hier vor rund 200 Jahren Menschen in Höhlen hausen mussten.

Zwischen Altsteußlingen und der Teilgemeinde Briel liegt auf der rechten Seite der K7341 ein Wanderparkplatz (ca. 640 m ü. NN). Ein geschotterter Weg führt durch je eine Rechts- und eine Linkskurve leicht bergab ins Brieltal. Schon von oben sieht man die ersten typischen Felsen.

Man folgt nun dem Verlauf des Trockentals, das dank des vielen Schmelzwassers derzeit keineswegs trocken ist. Ein kleines Bächlein plätschert entlang des Wegs. Schon bald erreicht man einen angelegten Teich mit der Wasserquelle Mosesstein, daneben befindet sich das Maierbrünnele.

Weiter auf dem breiten Schotterweg geht es ins enger werdende Brieltal. Felsen säumen den Weg, manche mit Moos überzogen, an manchen hängen sogar noch Eiszapfen.

Bevor das Tal sich wieder weitet, führen ein paar Treppen hinauf zur Käthere Kuche (598 m ü. NN). Die Höhle war um 1800 (!!) herum der Unterschlupf von Katharina Schunter. Ihre Eltern hatten die Schunterhöhle im nahegelegenen Rauhtal zugewiesen bekommen, für die sie unter anderem als „Mietzins“ Wildschweine mit Feuer von den Kartoffeläckern abhalten sollten.

Sobald sie in der Höhle kochte, stiegen durch die Löcher in der Höhlendecke Rauchwolken empor. Bei den Bauern der näheren Umgebung hieß es dann „D’Käther kochet“. Eine Heirat mit dem aus Briel stammenden katholischen Bartholomä und der evangelischen Katharina Schunter wurde vom [katholischen] Pfarrer aus Altsteußlingen nicht genehmigt. Die somit ledig gebliebene Katharina verstarb 1828 im Alter von 44 Jahren. Beerdigt wurde sie in Weilersteußlingen. Verewigt ist Katharina Schunter zum einen im Namen der Höhle „Käthra Kuche“ und zum anderen im Narrenruf „Käthra Kuche“ der Ehinger Narrenzunft Spritzenmuck.

Quellen: www.feuerwehr-altsteusslingen-briel.de

Von der Höhle aus wandert man den breiten Wiesenweg quer über die Wacholderheide sanft bergauf. Nach einer Spitzkehre geht es immer geradeaus. Bei einer Gabelung hält man sich halblinks, danach stellt man fest, dass man sich auf einem Berggrat befindet.

Am Ende des Bergsporns befindet sich die Ruine Briel (ca. 640 m ü. NN), von der man zunächst nur den Burggraben erkennen kann. Geht man den Weg links um den Berg herum weiter, kann man noch ein paar Mauerreste der Burg bewundern.

Nun muss man ein Stück den gleichen Weg zurückgehen, dann links hinab ins Tal und unten wieder links. Man folgt dem Weg links um den Berg herum und kann im Winter von unten nochmals die Mauerreste sehen. Rechts liegt der Skihang der Gemeinde. Folgt man dem Talweg, so kommt man zur Wegkreuzung bei der Käthra Kuche zurück.

Nun hat man die Wahl, entweder auf dem vorigen Herweg zurück zu wandern oder den schmalen Pfad am rechten Talrand zu wählen, der eine schöne Alternative bietet und auf dem man zur Zeit des Frühlingserwachens die vielen, weiß blühenden Märzenbecher bestaunen kann. Ab dem Maierbrünnele ist es nicht mehr weit zurück zum Ausgangspunkt.
(neigschmeckte, birki + albträufler)

Länge: ca. 6 km
Dauer: ca. 2 h
Anstiege: Treppenstufen zur Höhle und kurzer, mäßiger Anstieg Richtung Burg

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