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Frühaufsteherritt 2015

Früh aufstehen ist einfach wunderbar, wenn man sich aufrafft und die Natur genießt. Und wenn ein tolles Frühstück wartet!

Fahrt über die von Nebelschwaden durchzogenen Landschaften der Schwäbischen Alb, Treffen um 6 Uhr, Putzen, Satteln, Losreiten um 7 Uhr. Tolles Licht, herrliche Ruhe. Hasen hoppeln übers Feld, ein Vogel fliegt vorbei. Sanft hinab ins Tal, die kalte Luft noch nicht von Sonnenstrahlen erwärmt.

Sonne scheint durch das frische Grün der Blätter. Wasser steht noch in den Pfützen vom letzten Regen. Fährt so früh schon die Schwäbische-Alb-Bahn durchs Tal? Nach Überqueren der Gleise, schon halb den Berg hoch, das Hupen des Zuges.

Feldwege, lange gerade Waldwege, Kreuze am Wegesrand, Alb-Donau-Kreis. Dächingen in Sicht. 10 Uhr. Reittiere in der Wanderreitstation, los zum Spätaufsteherfrühstück. Alblinsen, Käse aus dem Lautertal, Eier mit Speck, Pfannkuchen, Marmeladen und so viel mehr.

Pferde und Mulis holen, Rückweg. Im Wald ein Reh, Wildschweine und dann krächzend-quiekende Geräusche – vielleicht verliebte Dachse? Reittiere jedenfalls wollen keinen Schritt weitergehen. Mensch muss vorgehen, dann wird der wenigstens zuerst gefressen.

Viele nicht ganz so gut gepflegte Waldwege. Kein Problem, die Maultiere und Pferde tragen uns sicher über Stock und Stein. Wunderbares Licht im Wald. Dann wieder Felder. Grün. Bunte Wiesen. Der heimatliche Stall. Gemütlicher Ausklang: Koppel für die Tiere, Kaffee für die Reiterinnen. Ein schöner Wanderritt, ein Kurzurlaub auf der Alb.

Wald, Wacholder, Wasser – ein Wanderritt über die Schwäbische Alb im Frühling

Ein Wanderritt zu drei der urigsten, gastfreundlichsten und erfahrensten Wanderreitstationen der Schwäbischen Alb, mit lauter netten Mitreiterinnen, großartigen, wanderfreudigen Reittieren und sehr abwechslungsreicher Rittführung.

Tag 1: Wir starten mit Putzen, Satteln und Picknick packen. Mit fünf Maultieren und zwei Pferden ziehen wir los in Richtung Süden: durch Wacholderheidetäler und über die Albhochfläche, dann durch das Große Lautertal. Immer wieder verzaubert Sonnenschein die Frühlingslandschaft. Nach einer entspannten Mittagspause trotten wir weiter, vorbei an Ehestetten. Südlich des Ortes kommt mir die Gegend bekannt vor: Hier haben wir uns einmal den Verlauf der Klifflinie angeschaut. Besonders gut zu erkennen ist die Kuppenalb im Norden und die Flächenalb im Süden. Dort hinter dem Bussen kann man dank der guten Fernsicht sogar die Alpen erahnen. Nach der Querung des Oberstetter Tals und über eine weitere schöne Wacholderheide erreichen wir die Schäferei Fauser bei Pfronstetten. Die Tiere stürzen sich auf das frische Gras und wir bekommen Kaffee. Später sitzen wir mit weiteren Gästen an einer langen Tafel und genießen das gemeinsame Abendessen.

Tag 2: Die ganze Nacht hat es geregnet. Die Tiere sind tropfnass, freuen sich darauf, dass es weitergeht. Nach einem längeren Fußmarsch durch das Lehrtal, der unser aller Muskulatur einigermaßen aufwärmt, steigen wir auf. Die Maultiere legen im Tiefental ein ordentliches Tempo vor. Auch als es wieder Richtung Süden geht – also nicht nach Hause – sind sie immer noch flott unterwegs. Spannend ist das Glastal mit viel Wasser. Einst floss die Zwiefalter Aach auch durch das heute trockene Tiefental und obere Glastal – heute tritt sie erst bei der Wimsener Höhle zutage. Dort steigen wir aus dem Tal hinauf und picknicken im Regen. So langsam ist trotz guter Regenkleidung fast alles durchweicht. Doch auch der zweite Teil des Tages ist wunderschön. Nur der Regen ist zu hören und die Huftritte unserer Begleiter. Ein langer sanfter Abstieg ins Geisinger Tal, ein steiler Anstieg und wir erreichen Vöhringers Viecherei in Upflamör. Nachdem die Tiere auf der Weide sind, haben wir viel Spaß beim Aufhängen unserer nassen Klamotten im Dachgebälk und beim leckeren Abendessen.

Tag 3: Die Sonne kommt raus. Der Regen hat schon in der Nacht aufgehört. Als wir zur Koppel gehen, sehen wir einige Rabenvögel auf unseren mit Schlammpackungen eingesauten Reittieren. Zum Glück ist der Dreck schon trocken und lässt sich leicht rausbürsten. Durch das Dobeltal, vorbei an Zwiefalten reiten wir zu unserem Picknickplatz. Am Südrand der Alb mit Blick zum Bussen genießen wir die Pause. Weiter geht es bis zur Donau bei Rechtenstein, vorbei am Hochberg, durch Lauter- und Wolfstal bis nach Dächingen. Tiere versorgt, Kaffee im Reiterstüble der Wanderreitstation Holzmann – uns geht es ziemlich gut. Kurz darauf liegen einige der Tiere schon, sie sind wohl sehr müde nach zwei regnerischen Nächten auf der Koppel. Der Abend in der Krone ist sehr schön, das Essen hervorragend und die Nacht erholsam.

Tag 4: Da es wieder ein regnerischer Tag ist, beschließen wir, direkt zurück nach Mehrstetten zu reiten und dort zu picknicken. Es ist mehr Sprüh- und Nieselregen, der nur mit Wind etwas unangenehm wird. Im schönen, wacholderheidegesäumten Schandental wirkt die Luft wunderbar warm und die kleinen Tropfen im Gesicht fühlen sich gut an. Schließlich erreichen wir den Albhof und lassen den erholsamen Wanderritt gemeinsam ausklingen.

Alle Jahre wieder: Der Sauwetterritt

Traditionell Ende Oktober begibt sich eine inzwischen eingeschworene Gruppe auf den letzten Mehrtagesritt des Jahres – mit traditionell saumäßigem Glück beim Wetter.

Nach einem schönen Streifzug durch die alb-typischen Buchenwälder wurden wir wieder sehr herzlich in der Wanderreitstation Holzmann und in Köhlers Krone in Dächingen empfangen. Die Mulis warfen sich sofort genüsslich in den Dreck, um sich zu wälzen. Zu unserer großen Freude!

Köstlicher Nachtisch in Köhlers KroneAuch wir genossen einen wunderbaren Abend und wurden mit sehr gutem Essen sowie einem grandiosen Nachtisch verwöhnt.

Der Sonntag wurde immer sonniger, bis wir schließlich unter einem stahlblauen Himmel dahin ritten. Julia Krügers Rittführung bot auch uns „Wiederholungstätern“ immer noch etwas Neues. Und die wunderbar bunte Farbenpracht des Goldenen Oktobers gab es oben drein.