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Lichtensteiner Wanderweg durch die Nebelhöhle und das Streuobstparadies

Der neue Lichtensteiner Wanderweg durch die Nebelhöhle und das Streuobstparadies im Reißenbachtal nimmt langsam Formen an. Heute wurde die Durchquerung der Höhle mit Ausstieg am alten Lichtensteiner Zugang vorgestellt und am 1. Mai 2016 soll es eine erste öffentliche, geführte Wandertour ab Unterhausen geben.

Zwei neue Wanderwege durch das Streuobstparadies

Der Obst- und Gartenbauverein Lichtenstein (OGV) möchte möglichst viel zum Erhalt der Kulturlandschaft Streuobstwiese beitragen. Daher wurden zusammen mit der Gemeinde Lichtenstein und dem Albverein Unterhausen zwei neue Wanderwege als Beitrag zum Streuobstparadies entwickelt.

Anfang März 2015 wurde einer der beiden neuen Wanderwege rund um Lichtenstein-Unterhausen erstmalig begangen. Wetterbedingt wanderte nur eine kleine Gruppe durch die Streuobstwiesen im Echaztal.

Ende September 2015 hingegen kamen bei bestem Spätsommerwetter viele Interessierte, um den zweiten geplanten Wanderweg durch das Reißenbachtal zur Nebelhöhle kennenzulernen.

Alfons Reiske, Vorsitzender des OGV Lichtenstein und Initiator der Wanderwege, brachte dabei die Verantwortlichen des Albvereins, des Gemeinderats sowie neugierige Wanderfreunde zusammen an einen Tisch — und zwar an den Tisch vor der Nebelhöhle, wo nach einem schönen ersten Teil der Tour durch die Streuobstwiesen im Reißenbachtal eine gemeinsame Rast stattfand.

Fotos vom 26. September 2015

Die Idee, in der Unterwelt zu wandern

Beim Vesper an der Nebelhöhle kam mir eine meiner alten Ideen in den Sinn. Es wird ja oft gesagt, dass die Schwäbische Alb durchlöchert ist wie ein Schweizer Käse und dass viele Höhlen vermutlich irgendwie miteinander verbunden sind. Scherzhaft habe ich schon früher gedacht, dass ein unterirdischer Wanderweg eine echte Besonderheit wäre. Doch das schien Utopie.

Da die Nebelhöhle allerdings außer dem aktuellen Eingang auf Sonnenbühler Gemarkung auch noch einen alten, seit langem verschlossenen Eingang auf Lichtensteiner Gemarkung hat, drängte sich die Idee geradezu auf, den geplanten Wanderweg durch die Nebelhöhle verlaufen zu lassen. Die Tour sollte ja ohnehin am Lichtensteiner Zugang vorbeiführen.

Also schlug ich vor, den alten Eingang zum möglichen Ausgang für Wanderer zu machen. Eine Wanderung durch die Nebelhöhle wäre somit optionaler Teil der Gesamttour. Selbstverständlich sollte man die Tour auch überirdisch und ohne Besuch der Höhle machen können. Die Idee wurde vom OGV Lichtenstein mitgenommen und weiterentwickelt.

Man hat nun folgende Vorgehensweise festgelegt: Wenn jemand die Wanderung durch die Nebelhöhle machen möchte, dann sagt er beim Kauf der Eintrittskarte am Sonnenbühler Eingang Bescheid und wird dann von einem Höhlenführer zum alten Ausgang hinaus begleitet. Die Karte soll vorläufig nicht teurer als der normale Eintritt sein.

Die Alte Nebelhöhle wurde 1486 erstmals als „Nebelloch“ erwähnt. Sie war über den heute geschlossenen Eingang zugänglich, der zu Lichtenstein-Unterhausen, Ortsteil Oberhausen gehört. Erst 1920 wurde die Fortsetzung der Höhle entdeckt und ein neuer Eingang auf Genkinger Gemarkung gebaut, der bis heute der einzige Eingang für Besucher der Schauhöhle ist. Aktuell kann man auf Sonnenbühler Seite noch die alte Beleuchtung und im Lichtensteiner Bereich schon eine neue LED-Beleuchtung bestaunen — inklusive Farbspektakel in der „Kathedrale“. Die Nebelhöhle ist, soweit man heute weiß, 813 Meter lang. Davon sind 450 Meter für Besucher erschlossen.

Wanderweg durch die Nebelhöhle

Wir sind heute wegen des Dauerregens nur mit einer kleinen Gruppe durch die Höhle „gewandert“. Eine Höhlenführerin stieß unterwegs zu uns. Wir bewunderten die vielen wunderschönen Tropfsteine, die wir alle schon seit der Kindheit kannten. An einer Tropfsteinformation, die wie ein Wasserfall aussieht, gab es heute ein seltenes Schauspiel, denn es floss Wasser von oben über das Gestein und bildete tatsächlich einen plätschernden Wasserfall.

Viele weitere Figuren in den Tropfsteinen wie etwa den Totempfahl, den Vogel, den Nikolaus und sogar Schloss Lichtenstein konnten wir erkennen. Die Höhlenführerin machte uns auf eine (echte) Fledermaus aufmerksam – wohl eine Langschläferin, die vom Frühling noch nichts wissen wollte. Kurz vor der großen sog. „Kathedrale“, in der wegen der guten Akustik manchmal Konzerte stattfinden, stiegen wir die Treppen zum alten Ausgang hinauf und standen gleich darauf vor der Tür auf dem Wanderweg am Albtrauf. Nach einer kurzen Wegstrecke erreichten wir wieder den Nebelhöhle-Parkplatz.

Am Sonntag, 1. Mai 2016 wird es eine erste öffentliche Wanderung ab Unterhausen durch das Reißenbach- und Saulachtal über den Won durch die Nebelhöhle und wieder durch das Reißenbachtal geben. Treffpunkt ist um 13 Uhr am Rewe-Parkplatz in Unterhausen.

Ausgeschildert ist der Weg derzeit noch nicht, daher unten nochmal der GPS-Track zum Download (kann geringfügig vom endgültigen Verlauf abweichen).

Länge: 8,5 km
Dauer: ca. 3 h
Anstiege: ca. 300 Hm

Download albtips-de-Reissenbachtal-Nebelhoehle.gpx (.zip)

 

Wandervorschläge in der Nähe:
Vom Sonnenfels an die Reissenbachquelle und hinauf zu imposanten Felsen (gelb)
Von der Wanne zu Wackerstein und Won, zurück über den Schönberg (orange)
Naturschutzgebiet Härtle – Aussicht ins obere Echaztal und ins Zellertal (braun)
250. Tour zu Klassikern der Reutlinger Alb (lila)
Tour 4: Nebelhöhle, Wackerstein und Onderhos

Warme Quellen Algershofen (Donauschleife)

Ein schöner Sonntagsspaziergang von der Frauenbergkirche bei Munderkingen zum Donauschleifen-Ausflugsziel Warme Quellen Algershofen.

Vom Parkplatz direkt bei der Frauenbergkirche zwischen Untermarchtal und Munderkingen aus geht man den asphaltierten Weg hinter der Kirche hinunter, vorbei am Kreuz mit dem vergoldeten Gekreuzigten. An der Kreuzung nach 330 Metern biegt man scharf rechts ab.

Wasser, Quellen, Brunnen

Kurz darauf erreicht man am Waldrand linker Hand ein Naturdenkmal: einen alten Baum auf einem Kalksteinfelsen. Wer hier links einen Abstecher in den Wald macht, findet die versteckte Venturenquelle, deren Wasser direkt in die Donau fließt.

Der weitere Weg führt leicht links unter dem Bahndamm hindurch und parallel zum Algershofer Bach zum Ortsrand von Algershofen. Dort spaziert man ein paar Meter nach links und wendet sich darauf nach rechts auf einen Feldweg, der in einer weiten Rechtskurve um den Ort herum führt.

Warme Quellen Algershofen

Auf der Westseite des Ortes findet man ein Gewässer: Warme Quellen mit ganzjährig 16°C lauwarmem Wasser. Das Phänomen ist sicherlich im Winter interessanter, wenn das Wasser dampft, oder im Sommer, wenn die Seerosen blühen. Dennoch ist es ein netter Ort, mit einem Badehäuschen, mit Schilf und mit einer Infotafel.

Nach den Warmen Quellen zweigt man rechts ab. Es geht kurz bergauf, zwischen zwei Bauernhöfen hindurch und auf dem Sträßchen nach links. Knapp 500 Meter bleibt man auf der Zufahrtstraße, auf der man ab und zu mit Autoverkehr rechnen muss. Direkt hinter der Brücke über die Bahngleise biegt man rechts auf den Feldweg und kurz darauf links ab.

Frauenbergkirche und Schlangensage

Ein kurzer Anstieg führt zurück zur Frauenbergkirche auf dem Brunnenberg. Es lohnt sich, die kleine Barockkirche auch von innen zu besichtigen.

Man beachte das Gemälde gleich links vom Eingang: Es erzählt von einer bizarren Gechichte, der Schlangensage, der zufolge eine Frau aus dem Brunnen getrunken hatte. „Die Rond von Munderkingen“ wirkte schwanger, aber der Sage nach trug sie 62 kleine Schlangen aus. Als man den Brunnen leer schöpfe, fand man eine große Schlange. Man vermutet, dass die Sage im Zuge der Christianisierung entstanden war.

Länge: 3,7 km
Dauer: 1 h
Anstiege: minimal

Download albtips-de-Algershofen-WarmeQuellen.gpx (.zip)

 

Wandervorschläge in der Nähe: (Karte auszoomen)
Zw. Donau, Lauter und Hochberg (gelb)
Von Schloss Mochental durch Bach-, Tiefen- und Wolfstal zur Märzenbecherblüte (orange)

Ende Februar durch Wolfstal und Tiefental

Bei dem strahlend schönen Wetter heute entschieden wir uns für eine Tour durch Wolfstal und Tiefental. Die Märzenbecherblüte hat dieses Jahr extrem früh begonnen. Auch im Wolfstal, in dem es zwischen den Felsen noch erheblich frostiger ist — auch bekannt als: „Auf dr Alb isches emmr en Kittel kälter“ — als oben auf der sonnigen Albhochfläche, gibt es zwischen Schneeresten schon jede Menge der beliebten Frühblüher.

Ich hatte mit deutlich mehr Andrang gerechnet, aber die Busunternehmen können so schnell natürlich nicht umdisponieren und werden trotzdem im März anrücken. Daher hatte ich den Tiefental-Parkplatz am Sträßchen zwischen Mundingen und Erbstetten gewählt, da dort (hoffentlich) keine Busse die Anfahrt wagen werden. Trotzdem kann auch dieser kleine Parkplatz an den nächsten Sonntagen überfüllt sein (falls diese sonnig werden sollten). Einen weiteren alternativen Startpunkt habe ich in der Tour Von Schloss Mochental durch Bach-, Tiefen- und Wolfstal zur Märzenbecherblüte beschrieben.

Wolfstal

Vom Parkplatz aus wendet man sich auf dem Sträßchen nach links und folgt dem Schotterweg ins Wolfstal. Drei Kilometer lang kann man in dem engen, teils schluchtartigen Trockental ganze Hänge voller Märzenbecher entdecken. Und sie sind noch nicht alle draußen, das wird also noch besser – im März eben. Das letzte Wegstück ist das schönste, wenn man das so sagen kann.

Sobald das Wolfstal ins Lautertal mündet, wendet man sich nach links, biegt nach wenigen Schritten halblinks hinauf ab und bleibt stets auf dem Hauptweg, der sich etwas holprig durch den Wald schlängelt.

Mahlstetten

Man trifft auf einen breiten Schotterweg, dem man nach rechts über eine auf der Karte mit „Mahlstetten“ bezeichnete Freifläche bis zu einer Hüle (Teich) folgt. Dort zweigt man links ab, geht sanft bergauf und in den Wald hinein, bis man an einer T-Kreuzung rechts abbiegt. In diesem Wald gibt es unzählige Wege, die aber auf den Wanderkarten nicht alle verzeichnet sind und auf den Online-Karten nicht kategorisiert sind (ob Pfad, Waldweg oder Autobahn).

Wege der Besinnung und Einkehr

Nach etwa 700 Metern aufwärts geht es an einem deutlichen 90°-Abzweig links nochmals leicht bergauf und weiter durch den Wald bis zu einer Hütte. Dort trifft man auf den Ehinger Besinnungsweg, dem man nach links und gleich wieder nach rechs folgt. Er ist sehr gut ausgeschildert und führt auf holprigen Waldwegen leicht bergab.
Wege der Besinnung und Einkehr auf der Ehinger Alb

Tiefental

Nach einem schönen Brunnen wendet man sich am Waldrand zwei Mal kurz hintereinander nach links. Das letzte Wegstück führt durch das idyllische Tiefental, das im Gegensatz zum Wolfstal kaum bekannt ist. Links des Wegs rinnt ein Bächlein dahin, füllt kleine Teiche und plätschert über kleine Wasserfälle. Wer mag, kann ja mal schauen, wo das Wasser hinfließt …
(albträufler + vollkorn)

Länge: 7,2 km
Dauer: 2 h
Anstiege: 180 Hm

Download albtips-de-Wolfstal-Tiefental.gpx (.zip)

 

Von Schloss Mochental durch Bach-, Tiefen- und Wolfstal zur Märzenbecherblüte (gelb)
Zur Märzenbecherblüte ins Wolfstal und ins Lautertal (orange)
Tour 26: Das südliche Lautertal

Mehr Wandervorschläge zur Märzenbecherblüte auf der Schwäbischen Alb