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Fünf-Burgen-Blick: Aussichtsreiche Wanderung rund ums Lautertal

Nicht weniger als fünf Burgruinen kann man bei dieser Wandertour von den höchsten Stellen der Albhochfläche sehen. Einen starken Kontrast zur Ebene mit Weitblick bieten die engen, wildromantischen Taleinschnitte.

Vom Wanderparkplatz bei Anhausen aus steigt man dem HW2 (Rotes Dreieck) folgend steil hinauf in Richtung Hofgut Maisenburg und daran vorbei. Nach ein paar Metern Asphalt zweigt man halblinks auf eine Obstbaumallee ab, die in Richtung Hayingen führt. Schaut man unterwegs öfter einmal zurück, so kann man neben der Maisenburg auch noch die Schülzburg sehen.

An der höchsten Stelle des Weges hat man nach rechts einen schönen Blick hinüber zu den Burgruinen Derneck und Hohengundelfingen. Man steht im Buchstock, wo es viele knorrigen, alte Weidebuchen gibt.

Hier biegt man scharf links ab und bleibt eine Weile auf dem Rundwanderweg Nr. 7 der Stadt Hayingen. Er führt in einem weiten Rechtsbogen um Hayingen herum über die Hochfläche, an Weiden, dann am Waldrand entlang. An einer Stelle des Weges geben die Bäume links den Blick frei auf die Ruine Wartstein, die übrigens schon im Alb-Donau-Kreis liegt.

Burg Derneck und Burgruine Hohengundelfingen Burg Derneck und Burgruine Hohengundelfingen
Burg Derneck und Burgruine Hohengundelfingen

Man sieht den Ort vor sich liegen, der Weg hat sich vom linken Waldrand entfernt. Dort biegt man links ab. Kurz nach dem Wegkreuz mit Bänkle zweigt man erneut links ab. Es geht leicht bergab, an Feldern vorbei. An einer T-Kreuzung links und vor der nächsten Hecke rechts. Wanderschilder weisen den Weg entlang der Hecke auf einem Wiesenpfad hinab.

Nach einem kurzen Waldstück erreicht man eine langgezogene Waldlichtung. Immer weiter wandert man auf dem vorgegebenen breiten Feldweg. Am rechten Waldrand entlang folgt man ihm leicht bergab durch eine Linkskurve.

Bevor das Tal wieder enger wird, gibt es eine Möglichkeit zu einem Mini-Abstecher ein paar Meter steil hinauf zum Kächelesbrunnen. Derzeit ist der Anblick nicht sehr aufregend, aber geologisch Interessierte könnten die trübe Wasserlache spannend finden.

Der nächste Wegabschnitt durch das Bärental begeistert mit seinen Felsen, steilen Hängen und im Frühjahr mit der Blütenpracht. Hier beginnt auch eine der Kernzonen des Biosphärengebiets Schwäbische Alb, das Verlassen des freigegebenen Weges ist nicht erlaubt.

Kernzone Biosphärengebiet Schwäbische AlbIn den Kernzonen soll die Natur den Vorrang vor dem Menschen haben, es sollen keine Eingriffe durch den Menschen stattfinden. Daher darf man die Wege nicht verlassen und (wie sonst auch in der Natur) nichts mitnehmen, nichts da lassen, nichts kaputt machen. Ein UNESCO Biosphärenreservat ist übrigens nicht einfach eine weitere Form eines Naturschutzgebietes. Es ist eine Modellregion, in der in verschiedenen Zonen erprobt werden soll, wie Mensch und Natur voneinander profitieren können, ohne sich gegenseitig zu schaden. Daher hat in den (weitaus größeren) Entwicklungszonen weiterhin der Mensch den Vorrang, die Kernzonen machen nur 3% der Gesamtfläche aus, die Pflegezonen 10%.

Schließlich weitet sich der Blick und man schaut direkt auf die hohe Felswand mit den Schwarzen Löchern im Lautertal. Derzeit führt die Lauter viel (Schmelz-)Wasser, man hört sie schon von weitem rauschen. Nach links kommt man zum Ausgangspunkt zurück.

Abstecher zur Ruine Maisenburg: Am Parkplatz ca. 150 m weiter geradeaus, dann links einen steilen Pfad hinauf zur Ruine. Der Blick von oben über das Lautertal mit seinen Flusschleifen lohnt sich.

Länge: ca. 7,5 km
Dauer: ca. 2 h
Anstiege: ca. 100 Höhenmeter zu Beginn

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Wandervorschläge in der Nähe: (noch ohne GPS)
Burgen, Felsen und Höhlen abseits des Lautertals
Rundwanderung: Lautertal – Tiefental – Steighöfe – Burg Derneck
Rundwanderung: Von Burg zu Burg im Großen Lautertal
Weißdornblüte im Lautertal bei Anhausen
Rund um Hayingen und das Tal der Großen Lauter

Mehr Wandervorschläge zur Märzenbecherblüte auf der Schwäbischen Alb

Schneemänner im Tal und Eiszapfen am Uracher Wasserfall

Nicht ganz so vereist wie beim Eiszauber letztes Jahr Mitte Februar, auch nicht wie vor zwei Wochen mit viel Schmelzwasser, aber keineswegs weniger schön ist der Uracher Wasserfall derzeit. Bei leichten Tauwetter heute Nachmittag waren die Stufen immer noch rutschig. Ab und zu brechen die riesigen, beeindruckenden Eiszapfen ab, man sollte also nicht zu nah herangehen. Vom Plateau oberhalb des Wasserfalls aus konnte man heute die Burgruine Hohenurach im Abendrot bewundern.

Eine schöne Spazierrunde führt auf dem Unteren Wasserfallweg am Brühlbach entlang zum Ende des Maisentals mit dem Uracher Wasserfall. Direkt am Wasserfall entlang steigt man Treppen und einen schmalen Pfad hinauf bis zum Plateau mit schönem Blick über das Maisental hinüber zum Hohenurach. Über den Oberen Wasserfallweg kommt wieder zurück zum Parkplatz bzw. zur Bahnhaltestelle Uracher Wasserfall am nördlichen Ortsrand von Bad Urach.

Blick vom Wasserfall zur Burgruine Hohenurach im Abendlicht Blick vom Wasserfall zur Burgruine Hohenurach im Abendlicht

Länge: ca. 5 km
Dauer: ca. 1,5 h
Anstiege: steile Treppen am Uracher Wasserfall
Hinweise: im Winter sind die Stufen u.U. extrem vereist, Steigeisen/Spikes notwendig

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Wandervorschläge in der Nähe:
Eiszauber am Uracher Wasserfall und an den Gütersteiner Wasserfällen (gelb)
Helle Steine, buntes Laub: Ruine Hohenurach, Eppenzill- und Hannerfelsen (orange)
Auf kürzestem Weg zum Uracher Wasserfall (braun)
Den Hohenurach im Blick (blau)

Vom Reutlinger Markwasen zum Käpfle und über das NSG Listhof zurück

Der Hauptwanderweg 5 führt vom südlichen Stadtrand Reutlingens durch den Wasenwald hinauf zum Käpfle. Obwohl dieser Hügel im Albvorland kaum 600 m hoch ist, hat man von dort einen schönen und erstaunlich weiten Blick zum Albtrauf. Im Südwesten zeigt sich deutlich die Silhouette der Burg Hohenzollern, im Nordosten kann man die Burgruine Hohenneuffen erkennen und sogar die Burg Teck erahnen.

Start- und Endpunkt der Wanderung ist am Südrand von Reutlingen, wo Ringelbachstraße und Hermann-Hesse-Straße zusammentreffen (ca. 410 m ü. NN), nur wenige Meter vom oberen, kleinen Freibadparkplatz entfernt. Man geht an der Endhaltestelle der Bus-Linie 8 im Markwasen vorbei und nimmt nach dem Kreisel den Fußweg (Wegzeichen Blaue Gabel) zwischen den beiden linken Fahrwegen hinauf. Links erkennt man durch die uralte Baumallee hindurch ein Wildgehege.

Ab hier führt der HW5 (Wegzeichen Roter Balken) durch den Wasenwald. Meist ist es ein schmaler Pfad, mal überquert man ein Brücklein, dann wird der Weg breiter, schließlich wieder schmaler und man trifft auf alte, bemooste Treppen im Wald. Bei einem leider inzwischen verfallenen Kneippbecken kreuzt man den gewundenen Breitenbach und einen breiten Forstweg. Nach weiteren 250 m auf einem schmalen Pfad zweigt man links ab.

Nun wandert man auf breiten Wegen – immer noch dem HW5 folgend – bis zur Gutsgaststätte Alteburg) und weiter hinauf in Richtung Käpfle. Nur kurz vor dem Gipfel wird der Weg nochmal schmaler und steiler, dann ist es geschafft.

Vom 16 m hohen, hölzernen Aussichtsturm auf dem Käpfle (593 m ü. NN) blickt man runderherum auf den Albtrauf vom Hohenneuffen über die Achalm, den Wackerstein und den Roßberg bis zum Hohenzollern, dann weiter Richtung Schwarzwald sowie nach Tübingen und zu den Fildern.

Blick vom Käpfle zum Albtrauf Blick vom Käpfle zum Albtrauf
Blick vom Käpfle zum Albtrauf

Auf dem breiten Weg geht es auf der Rückseite des Käpfles hinab, dann rechts herum um dem Gipfel, die Allee entlang und links am Hofgut Alteburg vorbei. Man zweigt links auf den Weg mit Wegzeichen Blaue Raute ab, der zunächst parallel oberhalb der L383 verläuft und dann als schmaler, steiler Pfad durch den Wald hinab führt.

Unten geht man rechts auf einen breiten, geschotterten Forstweg. Kurz nach einer kleinen Steinhütte mit Grillstelle, Tischen und Bänken überquert man die Straße nach Ohmenhausen, geht ein Stück nach links an ihr entlang, bis man nach rechts ins Naturschutzgebiet Listhof abzweigen kann. Ein Wiesenweg (immer noch mit Wegzeichen Blaue Raute) führt über die Wiesen, bei einem Bänkle hält man sich rechts. Unten angekommen wendet man sich gleich wieder nach rechts oben.

Über eine Freifläche mit schönem Blick in Richtung Albtrauf gelangt man schließlich zum Umweltbildungszentrum Listhof und kurz danach zum Parkplatz mit der neuen Biosphärengebiets-Infotafel. Auf einem inoffiziellen kleinen Fußweg kommt man zur L383, überquert diese und geht nach links auf das Asphaltsträßchen parallel dazu. (Erhöhte Vorsicht beim Überqueren der vielbefahrenen Landstraße! Alternativ kann man auch weiter vorne durch einen Straßentunnel gehen, was jedoch mehr Asphalttreterei bedeuten würde.)

Kurz danach geht man nach rechts an einem Geländer mitten in der Wiese vorbei und dann links durch den Durchlass zwischen den Büschen. Ein Schild weist auf den Sport- und Freizeitpark Markwasen hin. Erneut wendet man sich nach links auf den Asphaltweg mit Rindenbahn.

Fotos vom 17. Januar 2009

Nach ungefähr einem halben Kilometer bietet sich die Möglichkeit, rechts hinauf auf den sogenannten „Monte Kiki“ zu gehen, eine kleine Erhebung innerhalb des Parks, von dem man nochmals eine schöne Rundumsicht genießen kann. (Alternativ geht man einfach weiter und an den Seen unten vorbei.)

Man steigt auf der anderen Seite vom Hügelle hinunter und biegt links wieder auf die Rindenbahn ab. Nachdem man zwei kleine Teiche mit Infotafeln links und rechts passiert hat und kurz bevor der Weg eine Linkskurve in Richtung Stadion macht, zweigt man rechts ab und kommt so zum Ausgangspunkt zurück.

Länge: ca. 12,5 km
Dauer: ca. 3,5 h
Anstiege: ca. 250 Höhenmeter bis zum Käpfle

Download albtips-de-Markwasen-Kaepfle-Listhof.gpx (.zip)

Eine alternative Streckenführung mit vielen Hintergrundinfos und Geschichten bietet die Expedition Schwäbische Alb. Der Hauptwanderweg 5.

Wandervorschläge in der Nähe:
NSG Listhof – Naturerlebnis an ungewöhnlichem Ort (gelb)
Rund um die Friedenslinde und rauf auf das Käpfle (braun)
>>> Nachtwanderung auf ähnlichem Hinweg (bei www.ein-umhang-um-einen-essigkrug.de)