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Als Albhochfläche bezeichnet man die von Tälern durchzogene Hochebene zwischen Albnordrand (Albtrauf) und Albsüdrand (ungefähr entlang der Donau).

Schneckenhäule und Hungerberg

Eine herbstliche Tour über die Albhochfläche zur Schneckenhäule und zum Hungerberg, mit tollen Weit- und Ausblicken und an klaren Tagen sogar mit Alpensicht.

Man fährt von der B 465 kommend durch Frankenhofen und folgt kurz vor dem Ortsausgang der Beschilderung zum Wanderparkplatz nach links. Am nördlichen Ortsrand stellt man das Auto bei einer Wandertafel ab. Die Tour folgt zunächst dem Ehinger Besinnungsweg.

Entgegen der Infos auf Wandertafel und Flyer spaziert man zuerst den asphaltierten Weg hinauf. Bei zwei Bäumchen mit einem großen Findling zeigt ein nur von hinten lesbares Schild nach rechts: Man soll sich bitte am Feldrand halten und nicht mitten durch den Acker wandern. Hinter der Hecke geht es rechts, dann scharf links und immer dem Schotterweg nach bis zur Schneckenhäule. Dort befindet sich eine schöne Aussichtsplattform, von der aus man den Blick über die Alb nach Oberschwaben und mit viel Glück zu den Alpen genießen kann.

Vor der Straße hält man sich rechts, bei nächster Gelegenheit überquert man diese und geht an der Gabelung links bis zum Naturschutzgebiet Hungerberg. Bei der Infotafel zum NSG zweigt man rechts ab und folgt dem Weg in Kurven bergab, dann links hinüber zum Waldrand und dort rechts auf dem Schotterweg bis zur T-Kreuzung.

Ein Asphaltweg führt an der Hüle des Ortes vorbei zurück nach Frankenhofen. Steil hinauf und an der Kirche vorbei kommt man zur Durchgangsstraße, der man nach rechts folgt. Links ist der Weg zum Wanderparkplatz schon von der Anfahrt bekannt.

Länge: 5 km
Dauer: 1,5 h
Anstiege: nur sehr kurze

Download albtips-de-Schneckenhaeule-Hungerberg (.zip)

 

Wandervorschläge in der Nähe: (Karte auszoomen)
Schmelzwasser, Frühlingsboten und traurige Höhlengeschichten im Brieltal (gelb)
Schlossmauerreste, der doppelte Jägerstein und die Felsschlucht im Bärental (orange)
Tour 28: Brieltal, Nägelesstein und Rauhtal

Premiumweg Schmeiental und Fürstenhöhe

Ein wunderbar ruhiges, abgelegenes und doch abwechslungsreiches Wandergebiet durchstreift man auf dem Premiumweg Schmeiental. Er wurde mit dem schönen Namen „Wilde Täler, Fürstliche Höhen“ bedacht.

Wo starten? Offiziell wird die Fürstenhöhe an der B 463 zwischen Sigmaringen und Albstadt als Startpunkt der Tour angegeben. Da man dann aber den größten Anstieg gegen Ende der Tour hätte, habe ich mich für einen alternativen Ausgangspunkt im Schmeiental entschieden – und zwar am Grillplatz unter dem Weckenstein. Man erreicht ihn über ein sehr schmales Sträßchen, welches zwischen dem Donautal und Storzingen direkt im Schmeiental verläuft. Daher sollte man dieses nicht unbedingt an Sonntag Nachmittagen befahren und wenn möglich lieber von Storzingen her die deutlich kürzere Strecke durch das Tal nehmen. Der Bahnhof in Storzingen ist der dritte mögliche Startpunkt, der aber nicht direkt an der Strecke liegt. Durch das Schmeiental verläuft nämlich auch die Regionalbahnstrecke zwischen Sigmaringen und Albstadt – und der Zug hält sogar!

Premiumweg Schmeiental

Vom Grillplatz unter dem Weckenstein folgt man dem gut ausgeschilderten Wanderweg „Wilde Täler, Fürstliche Höhen“ in südlicher Richtung durch das Schmeiental – zuerst unter der Eisenbahnbrücke hindurch, dann über die Schmeienbrücke und auf dem Schotterweg am Flüsschen entlang.

Nach etwa 600 Metern geht man in einer Rechtskurve geradeaus ins bewaldete Uschental. Bald säumen typische weiße Kalkfelsen den Weg wie etwa der Rappenfelsen hoch oben. Nach einem guten Kilometer zweigt ein schmaler Pfad rechts ab. Im Zickzack geht es bergauf – dies ist der erste der beiden nennenswerten Anstiege. Bald befindet man sich wieder auf breiten Wegen, alle Abzweigungen sind gut beschildert.

Alpenblick?

Nach zwei Kilometern durch den Wald erreicht man etwa 100 Meter nach dem Waldrand den Aussichtspunkt Säntisblick, der leider überhaupt nicht weiter ausgeschildert ist. An den vielen Tagen im Jahr, an denen man eben keinen Alpenblick von der Schwäbischen Alb genießt, geht man achtlos an dem Punkt vorbei, der sich in etwa auf Höhe der Skihütte befindet.

Von der Fürstenhöhe aus war an diesem Tag ebenfalls kein Alpenpanorama zu sehen. Es war einfach zu diesig, auch von Oberschwaben war nicht viel zu erkennen. Ein Grund wiederzukommen.

Auf der Fürstenhöhe wendet man sich nach links und geht wieder bergab, durch den Wald, quert das Uschental nur wenig oberhalb der Stelle, an der man zuvor abgezweigt war (Abkürzungsmöglichkeit an Tagen ohne Chance auf Alpenblick, 3 km weniger) und wandert geradeaus durch das idyllische Kesseltal. Dies ist der zweite nennenswerte Anstieg, auf dem es aber sanfter bergauf geht als zuvor.

Nach einem Linksabzweig folgt ein schöner Streckenabschnitt auf einem Waldweg, dann geht es auf Feldwegen zu einer Picknickstelle unter alten Bäumen „Hinter dem Sonnacker“.

Schöne Aussichten

Wieder tritt man in den Wald ein. Nach einem kurzen Abstiegle, das dann doch etwas Trittsicherheit erfordert, folgt eine längere, fast ebene Strecke auf Schotterwegen rund um den Irrleberg. Den auf allen Wanderschildern versprochenen Rundumblick kann ich leider nicht finden. Fröhliche Stimmen dringen vom Grillplatz unter dem Weckenstein herauf. Die im „Tourenbuch“ erwähnte Waldliege sehe ich – zumindest direkt am Weg – auch nicht. Das Tourenbuch ist aber ansonsten sehr schön gestaltet und macht Lust auf die DonauFelsenLäufe.

Wieder fast eben führt ein geschotterter Waldweg um den Taleinschnitt herum, bis man am dem Irrleberg gegenüberliegenden Zupferfelsen herauskommt. Auf der Bank direkt am Abgrund lässt sich wunderbar Pause machen. Nur waldige Hügel sind zu sehen, es ist fast still, wenn nicht gerade ein Zug unten durchs Schmeiental fährt.

Es geht leicht bergab bis zum Aussichtspunkt Langer Fels mit Blick über das Örtchen Storzingen. Dort steht dann neben einer Bank eine schöne Waldliege, auf der man wunderbar entspannen kann. Man steigt danach weiter bergab, für eine kurze Strecke sind wieder Wanderstiefel deutlich von Vorteil.

Wilde Täler

Schließlich erreicht man wieder das Schmeiental, welchem man nach links in südlicher Richtung folgt. Immer wieder findet man Infotafeln, die Flurnamen und Besonderheiten erklären, wie etwa eine Bettelküche. Davon gab es mehrere, ein anderer der DonauFelsenLäufe heißt Bettelküchenfährte – er führt aber nicht durch das Schmeiental. Nach ein paar Talwindungen kommt man zurück zum Startpunkt der Tour. Dort kann man bei entsprechend niedrigem Wasserstand noch vor der Eisenbahnbrücke die Schmeie auf ein paar Trittsteinen im Wasser überqueren.

Die Wanderung ist vor allem für Naturliebhaber, die die Ruhe eines abgelegenen Tals schätzen, zu empfehlen. Die längeren, ebenen Streckenabschnitte auf breiten Schotterwegen sind für viele Kinder eher „langweilig“, wenn man sie nicht für die stetig wechselnden Landschaftsformen und Ausblicke begeistern kann. Der Grillplatz mit Möglichkeit im Wasser zu plantschen ist da eher angesagt. Die Beschilderung lässt keine Chance zum Verlaufen zu, auch wenn sie nicht ganz so dicht ist, wie z.B. auf dem Donau-Zollernalb-Weg. Auf längeren geraden Strecken, kann man nicht immer von einem Schild zum nächsten schauen 😉

Länge: ca. 12,5 km
Dauer: ca. 4 h
Anstiege: 150 Hm zur Fürstenhöhe, 100 Hm im Kesseltal

Download albtips-de-Premiumweg-Schmeiental.gpx (.zip)

 

Wandervorschläge in der Nähe: (Karte auszoomen)
Auf dem Donau-Zollernalb-Weg von Hausen nach Laiz (orange)
Fürstlicher Park Inzigkofen (gelb)

Mit dem Muli am Albtrauf

Ein 4-tägiger Wanderritt mit einem Muli am Albtrauf – etwas Schöneres konnte es an diesem ersten, wunderbar sonnigen Mai-Wochenende kaum geben.

Am ersten Tag ging es in Mehrstetten los für uns sechs Mitreiterinnen und Rittführerin Julia Krüger. Mit 5 Maultieren und 2 Pferden starteten wir den Wanderritt unter sagenhaft blauem Himmel. Im Wald hingegen leuchtete das frische Grün fast unwirklich, aber viele Obstbäume waren auf der Schwäbischen Alb noch fast kahl. Nach der Picknickpause mussten wir die Landstraße überqueren und dabei ganz schön lange warten, bis der Himmelfahrts-Ausflugsverkehr eine Lücke dafür ließ. Immer wieder genossen wir weite Blicke über die Kuppenalb, die unseren tierischen Begleitern einige Höhenmeter abverlangten. Abends kamen wir am Birkenhof an. Die Reittiere durften auf die große Koppel, wir genossen einen schönen Abend in der Wanderreitstation.

Nach einer erholsamen Nacht im Schlafsack begrüßte uns der Tag zunächst mit Nebel, der sich aber schnell verzog. Beim Losreiten strahlte die Sonne wieder vom blitzeblanken Himmel. Die Tour ging Richtung Albtrauf zu den Rutschenfelsen oberhalb von Bad Urach, wo sich erwartungsgemäß viele Radler und Wanderer tummelten. Picknick gab es am Fischerbrunnen und bei der folgenden schönen Etappe bot sich uns die Gelegenheit, in die Erms hinein zu reiten. Glücklicherweise ließen sich unsere Mulis und Pferde überzeugen, die Erfrischung zu genießen. Durch die kühle Trailfinger Schlucht und unter wunderbar erblühten Birnenbäumen erreichten wir das Hofgut Uhenfels. Es war warm genug für Kaffee, Rhabarberkuchen und Abendessen unter der großen Kastanie im Hof. Die Ferienwohnungen liegen direkt neben dem Stall und wir konnten aus dem Fenster nach den Tieren schauen.

Am dritten Tag besuchten wir die Ruine Hohenwittlingen, ritten auf und ab durch Wald, Felder und Streuobstwiesen, durch Orte und am Rand des ehemaligen Truppenübungsplatzes vorbei. Die Pause war wunderbar erholsam unter hohen Bäumen. Ein paar Wölkchen sorgten am Nachmittag für ein wenig Schatten. Wir passierten Schafe, einzelne Freizeitsportler und sogar einen Sternguckerplatz mit Infotafeln zum sichtbaren Nachthimmel bei Zainingen. Abends erreichten wir Feldstetten. Die Tiere mussten in Boxen übernachten und zwei davon sogar im Stall nebenan. Die beiden Pferde „telefonierten“ eine Weile lautstark miteinander, beruhigten sich aber bald. Wir Reiterinnen genossen den Abend beim Biosphärengastgeber.

Der vierte Tag war ebenso schön wie die drei zuvor. Kein Wölkchen am Himmel – zunächst. Durch das idyllische Tiefental und das sanft-grüne Eistal kamen wir dem Ausgangspunkt der Tour näher. Das von den Pferden und Mulis vorgelegte Tempo war deutlich höher als zuvor. Man spürte, dass sie nach Hause wollten. Noch einmal machten wir Picknick am Waldrand, ab und zu kamen Radler vorbei. Beim Weitereiten sahen wir im Süden noch weit weg eine Wolkenwand. Kurz bevor wir den heimatlichen Stall erreichten, hatten sich die Wolken bis zu uns ausgebreitet. Doch wir blieben trocken und die Sonne kam bald auch wieder hervor. Die Herde durfte gemeinsam auf die Koppel. Ein letzter Blick und unsere Wege trennten sich wieder. Nach Kaffee und Rhabarber-Eis in der Sonne verabschiedeten wir uns. Es war ein traumhaft schöner Wanderritt bei bestem Wetter. Wir alle hatten noch den Regentag bei Wald, Wacholder, Wasser in Erinnerung. Es war ebenfalls ein schöner, ereignisreicher Ritt, jedoch auch ein ziemlich nasser 😉

Meine Erfahrungen mit dem neuen Muli Nele könnt ihr auf maultierblog.de nachlesen.

Vielen Dank an alle!
Rittführung: www.albmuli.de
St. Johann: Birkenhof
Bad-Urach: Hofgut Uhenfels
Feldstetten: Lindenhof