Archiv der Kategorie: Ulm / Alb-Donau

Wolfsfalle, Wolfstal und Mundingen

Menschenmassen zur Märzenbecherblüte im Wolfstal, aber keine Menschenseele etwas weiter oben in der Wolfsfalle. Der Mundinger Lebens-Horizont-Weg mit interessanten Kunstinstallationen bereichert die schöne Runde.

Start der Wanderung ist an einem kleinen „Wanderparkplatz“ – eigentlich nur ein Waldweg – links des Sträßchens K7337 am Waldrand zwischen Granheim und Erbstetten – Teilorte von Ehingen (Donau).

Man geht von der Infotafel aus der Beschilderung des Besinnungswegs Ehinger Alb nach leicht bergab in den Wald. Im Talgrund biegt man scharf links ab und folgt den Kurven des felsgesäumten Tals durch die Wolfsfalle. Hier wurden wohl einst tatsächlich Wölfe in Fallen gelockt.

Nach gut 1 km kommt man aus dem Wald, spaziert noch 100 Meter weiter, biegt dann links ab und wählt am Waldrand, bevor es wieder bergauf ginge, den rechten Weg weiter durch das weniger bekannte, obere Wolfstal. Es geht durch den Wald und am Waldrand entlang.

Bald überquert man das Verbindungsträßchen zwischen Mundingen und Erbstetten, an dem sich auch der Wanderparkplatz Tiefental befindet. Wer mag, kann hier entlang des HW7 (Hauptwanderweg 7 des Schwäbischen Albvereins) einen Abstecher ins beliebte und im März massenhaft besuchte Wolfstal machen. Bis zum Lautertal sind es maximal 3 km einfach, also 6 km (1,5 – 2 h) hin und zurück. Aber nicht nur zur Märzenbecherblüte ist das Wolfstal reizvoll, sondern ganzjährig wegen seiner schönen Felsenlandschaft.

Vom Abstecher zurück biegt man beim Wanderparkplatz rechts ab und steigt den Weg im Tiefental hinauf. Im Gegensatz zum Trockental zuvor gibt es hier einen kleinen Wasserlauf mit Teichen und einem Brunnen am oberen Ende.

Am Waldrand hält man sich zunächst links, biegt gleich darauf rechts ab und folgt dem Weg geradeaus und wandert dann links am rechterhand befindlichen Waldrand teils steil bergauf. Oben trifft man auf Skulpturen des Mundinger Lebens-Horizont-Wegs, wie etwa lange und die kurze Bank und einiges mehr.

Oben vor der Straße beim „Engen und weiten Horizont“ biegt man links ab, passiert die lange Bank und zweigt links ab. Es geht steil hinunter, dann rechts an weiteren Installationen vorbei und immer geradeaus. Nach einer kleinen Rechtskurve überquert man bei Gebäuden ein Sträßchen und zweigt an der nächsten Gelegenheit am Mundinger Grund links ab. Es geht in den Wald hinein, der Weg führt bergab.

Unten trifft man auf den schon bekannten Herweg am oberen Wolfstal, dem man nun wieder zurück rechts in den Wald durch die Wolfsfalle folgt. Auf gleichem Weg durch das gewundene Tal kommt man zurück zum Ausgangspunkt.

Wanderung ohne Abstecher ins Wolfstal:
Länge: 8 km
Dauer: 2,5 h
Anstieg: 90 Hm

Wanderung mit Abstecher ins Wolfstal:
Länge: 14,2 km
Dauer: 4-5 h
Anstieg: 150 Hm

Downlaod albtips-de-Wolfsfalle-Mundingen.gpx (.zip)


Wandervorschläge in der Nähe:
Ende Februar durch Wolfstal und Tiefental (orange)
Von Schloss Mochental durch Bach-, Tiefen- und Wolfstal zur Märzenbecherblüte (gelb)
Zur Märzenbecherblüte ins Wolfstal und ins Lautertal (lila)
Der Wartstein im Lautertal (blau)
5 Tage Burgenweg (braun)
Tour 26: Das südliche Lautertal

Mehr Wandervorschläge zur Märzenbecherblüte auf der Schwäbischen Alb

Wacholder, Wald und Wege durchs Kiesental

Das Kiesental schneidet sich sanft in die Flächenalb bei Blaustein ein und bietet viele schöne Landschaftsformen der Schwäbischen Alb wie Wacholderheide, Hangwald oder Felsschutthalde auf wenigen Kilometern.

Vom Wanderparkplatz Kiesental südlich von Bollingen aus geht man in westlicher Richtung ins Tal hinab, wählt aber gleich nach 60 m den Wiesenweg, der halbrechts abzweigt.

Zunächst wandert man durch die Wacholderheide Loshaldenberg, dann durch den Wald und biegt anschließend links ab. Nach einer Linkskurve erreicht man eine Kreuzung und hält sich rechts.

Der Talweg führt an einer beeindruckenden Felsschutthalde vorbei. Nach der Rechtskurve geht es scharf links und steil bergauf Richtung Weidach.

Oben angekommen hält man sich links und wandert an der Talkante bzw. am Waldrand entlang. Geradeaus verläuft der breite Schotterweg wieder bergab bis zur schon bekannten Kreuzung im Tal.

Hält man sich rechts, so steigt man den Talweg wieder Richtung Ausgangspunkt hinauf und passiert dabei noch einen schönen Brunnen unter uralten Bäumen.

Länge: 4,2 km
Dauer: 1,5 h
Anstiege: 120 Hm

Download albtips-de-Kiesental.gpx (.zip)


Wandervorschläge in der Nähe:
Frühling im Kleinen Lautertal (orange)
Tour 14: Von Blaustein zum Zuckerhut
Tour 22: Das Kleine Lautertal bei Blaustein

Vortrag zum Unesco-Welterbe-Antrag (Eiszeitfunde in den Höhlen der Alb)

Mit einem kurzweiligen Vortrag stellte Prof. Nicholas J. Conard vom Fachbereich Geowissenschaften der Universität Tübingen den aktuellen Stand des Antrags zum Weltkulturerbe für die Höhlen der ältesten Eiszeitkunst vor.

Der Vortrag fand im Rahmen einer auswärtigen Sitzung der Heidelberger Akademie der Wissenschaften in der Alten Aula statt.

Vorgestellt wurden zunächst die strengen Kriterien für einen Unesco-Welterbe-Antrag sowie einige Beispiele für geglückte oder mißlungene Anträge. Dabei wurde klar, dass auch der aktuelle Antrag für die Höhlen der Schwäbischen Alb samt der darin gefundenen Eiszeitkunstwerke keineswegs schon gefeiert werden kann. Erst im Sommer 2017 wird in Krakau endgültig darüber entschieden.

Weiterhin wurde erläutert, was die Höhlen auf der Schwäbischen Alb so besonders macht und warum sie einen Unesco-Welterbe-Antrag rechtfertigen. Sie sind – nach derzeitigem Forschungsstand – die Fundstätten der ältesten figürlichen Kunstwerke der Menschheit. Interessant sind auch die Umstände, unter denen einige der Stücke gefunden bzw. geborgen wurden.

So wurden etwa die Elfenbeinfragmente des Löwenmenschen aus dem Hohlenstein-Stadel im Lonetal am letzten Grabungstag vor dem 2. Weltkrieg gefunden und lagen jahrzehntelang unbeachtet im Archiv. Im Dezember 1969 entdeckte man beim Zusammensetzen der über 200 Elfenbeinsplitter, dass es sich bei dem Objekt um ein Mischwesen aus Mensch und Großkatze (Höhlenlöwe) handelt. Erst vor wenigen Jahren wurden weitere Fragmente gefunden. Mit einem gewissen Risiko nahm man die Figur nochmals komplett auseinander und fügte sie wieder zusammen. (Quelle: wikipedia)

Weitere Funde zeigen einige kleine Wildtierfiguren (Wildpferdchen, Mammut aus der Vogelherdhöhle im Lonetal) oder die sog. „Venus vom Hohlefels“, einer üppigen Frauenfigur ohne Kopf sowie die ältesten bislang bekannten Musikinstrumente der Menschheit – Flöten geschnitzt aus Vogelknochen.

Sehen kann man die Figürchen dezentral in verschiedenen Museen Baden-Württembergs – so etwa im Schloss Hohentübingen, im Urgeschichtlichen Museum Blaubeuren, im Ulmer Museum und im Archäopark Vogelherd.

Weitere Infos zum Unesco-Welterbe-Antrag:
www.denkmalpflege-bw.de
welt-kultursprung.de

Wanderungen zu den Eiszeithöhlen:
Tour 21: Urzeithöhlen im Achtal
Tour 24: Urzeithöhlen im Lonetal