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Der Albtrauf (Albnordrand) ist die markenteste Landschaftsform der Schwäbischen Alb. Wie bei einer zerklüfteten Küstenlinie gibt es Steilhänge und tief eingeschnittene Täler.

Niesel, Matsch und Salamander-Party auf dem Wasserfallsteig

Was macht man an einem nieselig-trüben Tag? Man schaut sich mal den gut beschilderten Wasserfallsteig bei Bad Urach an. Ist ja egal, woher das Nass kommt.
Wem es gefallen hat, kann den Wasserfallsteig zum schönsten Wanderweg Deutschlands wählen! Noch bis 30. Juni 2016: www.wandermagazin.de/wahlbuero

Wegweiser

Eine Vorgabe erfüllt der zertifizierte Wanderweg schon mal: Man braucht definitiv keine Wanderkarte, denn alle paar Meter ist ein Schild angebracht. Die Schilder sind recht klein und – wie vollkorn anmerkte – die Richtung der Pfeile erst spät erkennbar. Aber auch bei den großen Wegweisern muss man genau hinschauen, um einen der Grafensteige von anderen Wanderwegen, die mal durchnummeriert sind, mal mit Symbolen bezeichnet, zu unterscheiden. Aber so viel Zeit muss eben sein …

Wasserfallsteig

Beim Verlauf des Weges gibt es für Kenner der Gegend nicht viele Überraschungen. Am Brühlbach geht es zum Wasserfall, dann an diesem entlang und weiter hinauf. Kurz vor Erreichen der Albhochfläche ist ein Aussichtspunkt ohne Namen ausgeschildert – „nur für Geübte“ steht da. Gerade wenn die Wege nass sind, sollte man hier kein Risiko eingehen. Gutes Schuhwerk ist unerlässlich.

An der Traufkante geht es zu den Rutschenfelsen. Etwas verwundert die Wegführung weiter durch den Wald und nicht etwa an der Rohrauer Hütte vorbei und dann von oben her mit tollem Blick über die Koppeln und die Traufhänge zum Fohlenhof. Wird schon einen Grund geben …

Nach den Gütersteiner Wasserfällen führt der Weg nicht hinab zum Vorwerk Güterstein, sondern durch den Wald und etwas oberhalb des Maisentals durch die Streuobstwiesen. Da der Fohlenhof oben ja schon Pferde zu bieten hat, entschied man sich wohl der Abwechslung wegen für diese so wichtige Kulturlandschaftsform.

Und dann auch endlich MEIN Highlight: die Waldschaukel, hier eher eine Wiesenschaukel. Wunderbar entspannend ist das leichte Hin und Her gegen Ende einer schönen Wanderung.

Feuersalamander

Eine Besonderheit heute, die man eben nur bei feuchtem Wetter und zu bestimmten Zeiten erleben kann: Jede Menge Salamander waren unterwegs. Fünf davon bekam ich zu sehen.

Alle Infos und Downloads zum Wasserfallsteig gibt es auf badurach-grafensteige.de.
Die Karte hier dient nur zu Darstellungszwecken: Grün ist der Verlauf des Wasserfallsteigs, braun die kleine Variante, die mir persönlich noch besser gefallen würde, da man dort auf dem Weg von der Rohrauer Hütte zum Fohlenhof einen wunderschönen Blick genießen kann.

Weitere Wandervorschläge:
Alle Infos und Touren zum Uracher Wasserfall
Helle Steine, buntes Laub: Ruine Hohenurach, Eppenzill- und Hannerfelsen (gelb)

Der Herbst-Klassiker: Über und unter den Traifelbergfelsen

Wenn das Laub bunt wird gibt es kaum einen schöneren Ort für eine Wanderung als die Traifelbergfelsen. Helle Felsen wie Perlen an einer Schnur. Pfade, die unter und über den Felsen entlang führen. Und zum Ausgleich ruhige Albhochfläche gleich nebenan.

Vom Wanderparkplatz an der B312 in Traifelberg (705 m ü. NN) – gegenüber liegt der Skilift – wandert man die Allee entlang und dann links hinauf. Man folgt stets dem HW1 „Über den Felsen“ (Wegzeichen Rotes Dreieck). Es geht anfangs erst einmal bergauf.

Als erster Fels wartet der Locherstein (795 m ü. NN). Direkt gegenüber erhebt sich Schloss Lichtenstein über dem oberen Echaztal. Unten im oft schattigen Tal liegen wie Spielzeug die Häuser des Ortes Honau.

Nach einigen weiteren Aussichtsfelsen geht es über eine Serpentine kurz bergab. Hier erreicht man die Stelle, an der man auf dem Weg „Unter den Felsen“ zurück wandern kann. Dies wäre die Kurzvariante der Tour, nur knapp 2,5 km lang.

Kurz danach kann man rechts auf einen Weg wechseln, der aus dem Wald heraus und über die Felder führt. Man hält sich am besten stets auf dem Feldweg, der dem linken Waldrand am nächsten ist. Man ist nur wenige Meter vom Albtrauf entfernt, doch sieht die Landschaft gleich ganz anders aus. Nichts zu sehen von Felsen, dafür blickt man weit über die Albhochfläche.

Fotos vom 29.12.2012

Bald sieht man Holzelfingen rechts vor sich liegen. Ist man auf Höhe des Ortes kommt der Feldweg dem Albtrauf sehr nahe. Am Biegel (ca. 710 m ü. NN) findet man viele Wanderschilder. Nun geht es wieder mit dem HW1 (Wegzeichen Rotes Dreieck) zurück, parallel zum Herweg, diesmal aber an der Albkante entlang, im Wald, vorbei an großen und kleinen Felsen.

Traifelbergfelsen vom Rötelstein aus gesehen Traifelbergfelsen vom Rötelstein aus gesehen
Traifelbergfelsen vom Rötelstein aus gesehen

Besonders schön ist die Aussicht am Rötelstein (ca. 769 m ü. NN). Die lange Felsenkette kann man von hier ausgiebig betrachten. Dahinter sieht man den Hang des Skilifts, derzeit liegen dort tatsächlich noch Schneereste, trotz der anhaltend frühlingshaften Temperaturen.

Bald erreicht man wieder die Gabelung, an der man sich nun für den Weg „Unter den Felsen“ entscheidet. Es geht an beeindruckenden, hohen Felswänden vorbei. Zum Abschluss, bevor man die ersten Häuser und einen kleinen Turm erreicht, lohnt sich der letzte kleine Abstecher auf einen Felsen mit Blick zurück auf den felsgesäumten Albtrauf. Nach einem kurzen Wegstück auf der Wohnstraße erreicht man wieder den HW1 und geht auf dem gleichen Weg zurück, wie man zuvor heraufgekommen ist.

Fotos vom 27.12.2007

Länge: ca. 5,5 km (Kurzvariante: ca. 2,5 km)
Dauer: ca. 1,5 h (Kurzvariante: ca. 1 h)
Anstiege: stetiges Auf und Ab

Download albtips-de-Traifelbergfelsen.gpx (.zip)


Wandervorschläge in der Nähe:
Auf dem Sonnenweg steil hinauf zu den Traifelbergfelsen, dann über das Naturschutzgebiet Greuthau und Schloss Lichtenstein zurück nach Honau (gelb)
Grün-goldener Oktober am schönsten mit Blick auf die Traifelbergfelsen (blau)
Entlang der Traifelbergfelsen zur Ruine Greifenstein (braun)