Archiv der Kategorie: Sonnenbühl, Trochtelfingen, Gönningen

Sonnenbühl, Trochtelfingen

3Fürstensteig: Alles Premium?!

Vor kurzem wurde ein Premiumwanderweg bei Mössingen von unserem Ministerpräsident eröffnet, der Dreifürstensteig. Der Rundweg führt über den Dreifürstenstein, den Hirschkopf oberhalb des Mössinger Bergrutsches und um den Farrenberg herum. Es gibt an der Strecke mehrere Parkmöglichkeiten, so z.B. an der Olgahöhe und am Parkplatz des Bergrutsches. Ich habe mich für den Parkplatz Buch in der Nähe der Olgahöhe entschieden. Der hat den Vorzug, daß man dann den schwierigsten und steilsten Teil gleich am Anfang der Tour erledigt hat. Gute Wanderschuhe sind absolute Pflicht.

Unmittelbar neben dem Parkplatz führt ein Waldweg steil hinauf Richtung 3Fürstenstein. Der Weg ist durchgängig alle 100 Meter mit einem Apfelsymbol markiert. Allerdings wird nicht durchgängig die einzelne quadratische Tafel verwendet. An größeren Wegweisern ist das Symbol in die Richtungsanzeiger integriert und deswegen aus mehreren Metern Entfernung nicht sofort zu erkennen. Aber es ist immer da, weswegen man getrost auf GPS oder Wanderkarte verzichten kann (Schaden tuts aber auch nicht).

Auf den ersten 2 km überwindet man ca. 300 Höhenmeter. Vermutlich sind deswegen gelegentlich neue Holzbänke installiert worden, damit man mal durchschnaufen kann.  Oben am 3Fürstenstein angekommen, hat man einen schönen Ausblick auf das Albvorland und insb. auf das Schloß Hohenzollern.

Von dort geht es ohne großes Auf und Ab an der Traufkante entlang zum Hirschkopf, an dem es 1983 zum größten Bergrutsch in der jüngeren Geschichte der Alb gekommen ist. Wenn man von oben runterschaut, wird einem bewußt, daß das an der Stelle jederzeit wieder passieren kann. Die Natur hat sich in den letzten 3 Jahrzehnten ohne Eingriff des Menschen schon deutlich erholt, aber man erkennt das Rutschungsgebiet noch relativ gut.

Kurz nach dem Bergrutsch führt der Weg 200 Höhenmeter hinab zum Fuß des Hirschkopfes. Vom Parkplatz wenige Meter neben dem 3Fürstensteig kann man mitten in das Rutschungsgebiet unterhalb des Hirschkopfes gehen. Der Teil gehört allerdings nicht zum 3Fürstensteig und ist eine eigene kleinere Wanderung wert. Man überquert den Verbindungsweg Mössingen-Talheim und wendet sich dann an einer Waldliege nach rechts. Hier sollte man sich nicht vom Wegweiser verwirren lassen. Wir wollen zwar zur Olgahöhe, die von hier aus in 2km erreichbar wäre, aber wir folgen dem Apfelsymbol.

Der Weg verläuft nun erstmals ausserhalb des Waldes über Wiesen und Äcker unterhalb des Farrenbergs, den man fast ganz umrundet. Nach ca. 1,5km kommt man zu meiner Lieblingsstelle auf der Tour, einer Waldschaukel (sie steht nicht im Wald, aber Mössingen nennt sie auf seiner Homepage so). Während man gemütlich liegend vor sich hin schaukelt, blickt man auf Talheim und die umliegenden Berge (z.B. Filsenberg und Bolberg). Hier kann man es nach den zurückliegenden Anstrengungen aushalten.

Ein paar hundert Meter nach der Waldschaukel wird man durch einen kleinen Bach nach links bergauf „gezwungen“. Vorbei an einem kleinen Brunnen trifft man hier auf die Straße, die hinauf auf den Flugplatz Farrenberg führt. Dieser folgt man kurze Zeit in Bergaufrichtung und tritt in einer Serpentine geradeaus in den Wald hinein. Auf einem Waldweg geht es nun mäßig bergab um den Farrenberg herum zur Nordseite. Dort verlässt man den Wald und kommt zum Panoramaweg Streuobst, welcher einen Blick auf Mössingen ermöglicht. Infotafeln erklären die Bedeutung der Streuobstwiesen, durch die man nun wandert.

Ein kurzer steiler Anstieg quer über eine Wiese führt einen zur Olgahöhe einer Freizeitanlage der Stadt Mössingen mit Grillhütte und Waldspielplatz. Man überquert den Waldspielplatz bis zu einem Aussichtspunkt. Von dort geht der Weg steil über eine Wiese hinunter in Richtung des Ausgangspunkt. Dabei quert man mehrfach die Verbindungsstraße.

Und verdient der Wanderweg das Prädikat Premium? Naja als Schwabe tue ich mich mit Begriffen wie Premium oder gut naturgemäß schwer ;-), also sage ich die Tour isch net schlecht. Auf jeden Fall hat man am nächsten Tag noch was davon 😉

3Fürstensteig Profil

Gehzeit: 3h Netto (4h Brutto)
Distanz: 13,7km
Höhenmeter: 600m

Gute Wanderschuhe sind absolute Pflicht.

Download albtips-de-3Fuerstenstein-Bergrutsch.gpx (.zip)

Wandervorschläge in der Nähe:
Weite Blicke vom Farrenberg, bunte Blüten rund um die Ruine Andeck (gelb)
Dreifürstenstein, Türkenbund und Schild – was verbirgt sich wohl dahinter? (orange)

Klimaweg Sonnenalb – Von Kältepolen und Meeresriffen

Der Klimaweg Sonnenalb bietet Klein und Groß viele interessante Fakten sowohl zu den Themen Wetter, Klima und Klimawandel, wie auch zum Thema Geologie.

Besonders interessant auf dem 9 km langen Themenweg sind neben den beiden Wetterstationen der Kalkstein, ein ehemaliges Meeresriff, und die Doline Weidenwang.

„Klima zum Erleben und Verstehen! Erfahren Sie auf 12 Schautafeln mehr über die Zusammenhänge und Auswirkungen der Entstehung der Schwäbischen Alb, der Kraft der Bäume und den Klimawandel der Neuzeit.“
Quelle und Anfahrt: www.sonnenbuehl.de/data/klimawegSonnenalb.php

Eine Steinzeit-Höhle, eine geräumige Ruine und ein weites Tal bei Erpfingen

Vielen Familien mit Kindern ist Erpfingen/Sonnenbühl sicherlich ein Begriff: Neben dem Feriendorf Sonnenmatte, der Sommer-Bobbahn und der Jugendherberge gibt es auch noch das inzwischen recht bekannte Ostereimuseum und natürlich die Bärenhöhle samt Traumland (ein Märchenpark). Im Laucherttal mit seinen Seitentälern kann man wunderbar Fahrradfahren und auf jeder Anhöhe gibt es eine alte Ruine zu erkunden. Alles in allem ideal für einen Familienurlaub oder Familienausflug.

Startpunkt dieser gemütlichen Wanderung ist der Parkplatz am südlichen Ortsausgang von Erpfingen (731 m ü. NN). Von dort geht man weiter in Richtung Sommer-Bobbahn, noch davor links hinauf gen Jugendherberge. Kurz vor der Linkskurve des Sträßchens folgt man dem Schotterweg auf der rechten Seite geradeaus und hält sich weiter am rechten Waldrand.

Nach Waldeintritt biegt man bei einem Querweg rechts ab. Hier ist schon das erste Etappenziel ausgeschildert (Roter Punkt): Die Sommerkirchhöhle (ca. 800 m ü. NN) erreicht man kurz bevor der Waldwirtschaftsweg auf den unterhalb verlaufenden Weg durch das Hirschental trifft. In diesem Unterschlupf wurden Steinzeit-Werkzeuge und Knochen von erlegten Tieren gefunden. Ausserdem bietet sich den Mitwanderern die Möglichkeit zum erfolgreichen Geo-Caching an. So kommen alle auf Ihre Kosten.

Ein paar Schritte weiter unten biegt man rechts auf den Talweg ein und geht ein Stück hinauf in Richtung Spiel- und Grillplatz. Geradeaus gäbe es dort die Möglichkeit für einen Abstecher zur Lauchertquelle (ca. 1.2 km hin und zurück). Ohne Abstecher geht es jedoch auf Höhe des Grillplatzes nach links.

Nur ein kurzes Stück bergauf, dann hat man schon die Ruine Hohenmelchingen (825 m ü. NN) erreicht. Die Anlage wirkt recht groß – sie soll eine der größten der Sonnenalb sein. Man kann die Mauern mehrerer Häuser und Räume erkennen, eine Tafel hilft bei der Zuordnung. Offenbar wurde die verwinkelte Ruine erst vor kurzem für eine kleine Schnitzeljagd genutzt, denn überall hingen kleine Zettel mit Fragen, z.B.: „Welches Tier trägt Stiefel und Degen?“.

Von der Ruine aus geht man zurück Richtung Weg und kurz davor links einen schmalen Pfad durch den Wald hinab, das Wegzeichen Gelbe Raute sieht man erst etwas später. Auf halber Höhe zweigt man links auf einen ebenen Waldweg und nach einigen hundert Metern scharf rechts, dann wieder scharf links ab. Beim Waldrand wendet man sich nach links und hält sich am oberen linken Waldrand bis man nach rechts abbiegen und die Landstraße L385 überqueren kann. Rechts sieht man den Ort Melchingen (730 m ü. NN) liegen.

Nun folgt man dem Radweg durch das Laucherttal nach links, meist auf Asphalt, zwischendurch auf Schotter. Dabei passiert man die Melchinger Mühle. Das anfänglich sehr weite, grüne Tal zwischen sanften Hängen wird etwas enger. Rechts über Stetten sieht man die Ruine Holstein aus dem Wald hervorschauen.

Kurz nachdem man an der Holzbrücke über die Lauchert vorbeigegangen ist, wendet man sich nach links und wandert durch das schmale Tal des Bächleins Erpf. Dort führt ein Holzsteg über ein sumpfiges Gebiet, was auf der sonst so trockenen, karstigen Alb eine kleine Seltenheit ist.

Entweder man folgt diesem Weg parallel zur Straße bis zum Ortseingang von Erpfingen oder man biegt vor einer Rechtskurve links und am Waldrand gleich wieder rechts auf einen Waldweg ab, der direkt zum Ausgangspunkt zurück führt.
(albträufler + birki)

Länge: ca. 10 km
Dauer: ca. 3 h
Anstiege: kurze Anstiege in der 1. Hälfte

» Download albtips-de-Erpfingen-Hohenmelchingen-Laucherttal.gpx (.zip)