Vom Start in Indelhausen wanderte ich weiter an der Großen Lauter entlang bis zu ihrer Mündung in die Donau und noch etwas weiter bis Obermarchtal. Das Lautertal ist hier nicht nur wie in Etappe 3 sehr burgenreich, sondern auch noch autofrei.
Gleich in Indelhausen wechselt man auf die rechte Flussseite. Am Ortsrand von Anhausen bietet sich ein Blick hinüber zur Ruine Schülzburg. Diese ist in Privathand und verfällt derzeit leider, ein Besuch lohnt eher nicht.
Kurz darauf kann man aber einen Abstecher hinauf zur Ruine Maisenburg machen, mit sehr schönem Ausblick auf die durch das Tal mäandernde Lauter. Im Anschluss wechselt man auf die linke Talseite, wo sich oberhalb in den Felsen kleine Höhlen wie zum Beispiel die Ochsenlöcher befinden.
Man passiert eine beeindruckende Felswand, danach wird der Weg zum Wiesenweg. Bald hört man ein Rauschen, das von einem kleinen Wasserfall, dem Hohen Gießel kommt. Direkt daneben befindet sich ein sogenannter Hungerbrunnen, eine unzuverlässige Quelle, aus der nur nach starkem Regen Wasser kommt. Nicht mehr weit und man sieht oben an der Talkante die Ruine Wartstein. Da es vorhersagegemäß angefangen hatte zu regnen, sparte ich mir die Schlammschlacht auf dem rutschigen, steilen Pfad dort hinauf, wechselte wieder auf die rechte Talseite und wanderte weiter durch das Tal.
Wenn die Wege allerdings trocken sind, dann sollte man sich den steilen Anstieg über Stock und Stein zur Ruine Wartstein antun – der Blick über das Lautertal, bis zum Bussen und an klaren Tagen zu den Alpen ist herrlich. Es geht steil bergab bis zur Vorburg und dann am Hang entlang weiter.
Im Wald versteckt findet man die Überreste der Ruine Monsberg, bei der man der Phantasie freien Lauf lassen kann: Wie es hier wohl einst ausgesehen hat?! Von der Ruine St.Ruprecht ist außer einem Burggraben nichts zu sehen. Nun geht man weiter bergab und zurück zur Lauter.
Nach einigen Talwindungen erreichte ich Unterwilzingen. Zu den Regentropfen hatten sich vereinzelt Schneeflocken gesellt. Dort muss man über die Lauterbrücke auf die linke Talseite gehen. Dann folgt ein sehr schöner und beliebter Abschnitt des Lautertals. Obwohl Sonntag war, traf ich dort nur zwei Hundeleute – eine echte Seltenheit.
Kurz nach der Laufenmühle (auch den Abstecher zur Ruine Reichenstein sparte ich mir) erreichte ich den Abzweig zum Wolfstal. Leider war auch das Biosphärenhaus verlassen. Ein echter Nachteil im Winter, dass doch recht viel geschlossen ist. Ich setzte mich auf einen angeketteten Klappstuhl, genoss mein mitgebrachtes „Picknick“ und betrachtete den schönen Spielplatz im Schneeregen.
Etwas gestärkt stapfte ich weiter bis Lauterach und dann rechts das letzte Stück Lautertal hinab. Die Ruine Neuburg ließ ich links liegen, ging durch den Tunnel im Bahndamm und rechts donauaufwärts weiter. Zwei Spaziergänger mit großen, orangefarbenen Schirmen überholten mich.
An der Donau entlang wanderte ich durch die Auen. Es war schon recht viel Wasser in dem eigentlich noch jungen Fluss. Endlich kamen die zwei Zwiebeltürme des Klosters Obermarchtal in Sicht. Die Anlage wirkt für ankommende Wanderer sehr beeindruckend.
Über eine Donaubrücke erreicht man das Örtchen Obermarchtal. Der HW 5 führt gleich nach links, auf einem Pfad durch einen Privatgarten und dann Treppen hinauf wie durch einen verwunschenen Geheimgang in die Klosteranlage.
Länge: 15,7 km
Dauer: 5 h
Anstieg: ca. 220 Hm
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Legende: E=Einkehr, Ü=Übernachtung, Bus/Bhf/Hbf=Haltestellen, AP=Aussichtspunkt
Überblick:
5 Tage Burgenweg
Vorige und nächste Etappen:
Burgenweg Reutlingen-Eningen – 7,5 km
Burgenweg Eningen-Traifelberg – 16,9 km
Burgenweg Traifelberg-Marbach – 15,4 km
Burgenweg Marbach-Indelhausen – 21,5 km (gelb)
Burgenweg Obermarchtal-Zwiefalten – 11,7 km (orange)