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Schlösslessteige reloaded (neu geschottert)

Nach dem Unwetter vor 3 Jahren war die Schlösslessteige schwer beschädigt. Vor kurzem wurde die Schlösslessteige von Unterhausen zum Schloss Lichtenstein gerichtet und wieder freigegeben. Die Runde führt von Honau über Unterhausen und die Schlösslessteige zum Lichtenstein und über den Ohafelsen und die Echazquelle zurück nach Honau. Trittsicherheit und Wanderschuhe für den Abschnitt Ohafelsen sind unerlässlich.

Von Honau wandert man erst ein Stück Richtung Echazquelle. Auf Höhe des TuS Honau geht es an der zur Zeit trockenen Föhnerquelle vorbei ein kurzes Stück bergauf. Oben verläuft der Weg – inmitten von ein paar gewaltigen Felsbrocken – über in einen breiten Waldweg. Dieser Burgstellenweg führt leicht bergab und bergauf über 2 km Richtung Unterhausen in Hörweite der B312. Kurz bevor man Unterhausen erreicht, zweigt die Schlösslessteige scharf links ab. Ein paar Meter weiter würde man in der ersten Kehre der Oberhausener Steige (alternativ Kalkofen-/Giessteinsteige/Mountainbikestrecke) landen, an der man die Tour ebenfalls beginnen kann.

Die Schlösslessteige führt über 1.6 km ca. 25 0m relativ gleichmäßig bergauf und ist auch für Mountainbiker und Forstfahrzeuge geeignet. Noch im unteren Drittel kann man die Baumaßnahmen begutachten, die nach dem Hangrutsch vor 3 Jahren notwendig waren. Im oberen Drittel kommt man an einem kleinen Loch im Fels genannt Brunnensteinhöhle vorbei. Ganz oben durchschreitet man einen menschengemachten Canyon und wendet sich unmittelbar vor Erreichen der Waldgrenze nach links ein kurzes Stück bergauf zum Schloß Lichtenstein.

Vorbei am Schloß führt der Weg zum Hauff-Denkmal, der mit seinem Roman Lichtenstein die Inspiration für den Bau des Schlosses gegeben. Ein paar Meter weiter kommt man zur Ruine alter Lichtenstein, welche mutmaßlich die Inspiration für Hauff gewesen ist. Von dort aus sind herrliche Ausblicke auf das Echaztal, die alte Zahnradbahnstrecke (ja auch die B312), die Traifelbergfelsen und die Albhochfläche bei Engstingen möglich.

Weiter geht es bergab auf dem HW1+5, bis man auf die Landstraße zwischen Traifelberg und Genkingen trifft. Dort wendet man sich nach links und nach 100 Metern erreicht man das obere Ende des Ohafelsen, der den Abschluß des Echaztals bildet. Der Weg um den Felsen herum und ist 2 Füße breit und nicht in bestem Zustand. Außerdem geht es neben dem Weg fast senkrecht runter. Die Warnung  („Alpiner Weg“) am Beginn des Weges steht nicht zum Spaß da. Falls man das Abenteuer nicht wagen will, kann man den ausgeschilderten Weg Richtung Echazquelle nehmen, 10 Meter bevor man auf die Landstraße trifft.

Erreicht man wohlbehalten den Talboden folgt man diesem immer bergab. Ab und zu überqueren kleinere Quellen den Weg bis man zur größten, der Echazquelle, gelangt. An der Quelle selbst und auch vorher im Tal bieten sich Grillmöglichkeiten. Von der Quelle sind es nur noch wenige Schritte bis Honau.

Distanz: 8,5 km
Gehzeit: 3 h
Aufstieg: 575 m

Download albtips-de-Schloesslessteige-Ohafelsen.gpx (.zip)

 

Wandervorschläge in der Nähe: (Karte auszoomen)
Grün-goldener Oktober am schönsten mit Blick auf die Traifelbergfelsen (gelb)
Auf dem Sonnenweg steil hinauf zu den Traifelbergfelsen, dann über das Naturschutzgebiet Greuthau und Schloss Lichtenstein zurück nach Honau (orange)
Aussichtsreicher Spaziergang zum Gießstein oberhalb des Echaztals (braun)

5 Tage Burgenweg

Frühlingshafte Temperaturen Ende Januar, kein Schnee auf der Alb – spontan habe ich mir 5 Tage Burgenweg gegönnt. Die Mehrtageswanderung führt als Teilstück des Hauptwanderwegs 5 über die Schwäbische Alb und zwar im Landkreis Reutlingen.

Burgruine Greifenstein - Blick zum Schloss Lichtenstein und zum GießsteinBurgruine Greifenstein – Blick zum Schloss Lichtenstein und zum Gießstein

5 Tage Burgenweg – quer über die Alb

Zunächst sollte man wissen, dass der Burgenweg eigentlich Ruinenweg heissen sollte. Fast alle der Burgen am Wegesrand befinden sich in unterschiedlichen Stadien des Verfalls. Ausnahmen bieten lediglich Schloss Lichtenstein, welches man nur bei einer Variante des Burgenwegs besucht, und die Burg Derneck, die ein Wanderheim des Schwäbischen Albvereins (SAV) beherbergt.

Blick von Honau hinauf zum Schloss LichtensteinBlick von Honau hinauf zum Schloss Lichtenstein – nur eine Variante

Etappenaufteilung für den Burgenweg Schwäbische Alb

Vom Albverein wird für die 89 Kilometer lange Wanderung eine Aufteilung in 5 Etappen empfohlen. Die erste Etappe soll von Reutlingen bis Traifelberg führen. Nicht nur die Länge der Strecke, sondern vor allem die Tatsache, dass es gleich zwei heftige Anstiege gibt, hat mich dazu veranlasst, die erste Tour aufzuteilen. Wer in Reutlingen wohnt, kann jederzeit einmal die 7,5 km lange Strecke über die Achalm wandern und wer extra anreist, hat dort die Möglichkeit, mit dem Bus zur ausgewählten Unterkunft zu fahren. So wird die erste richtige Etappe bis Traifelberg angenehmer und man kann die vielen Aussichtspunkte in Ruhe genießen.

Meine Etappen-Aufteilung im Überblick:
Burgenweg Reutlingen-Eningen – 7,5 km
Burgenweg Eningen-Traifelberg – 16,9 km
Burgenweg Traifelberg-Marbach – 15,4 km
Burgenweg Marbach-Indelhausen – 21,5 km
Burgenweg Indelhausen-Obermarchtal – 15,7 km
Burgenweg Obermarchtal-Zwiefalten – 11,7 km

Asphalt, Schotter oder Waldpfade

Ein weiterer Aspekt beim Burgenweg ist, dass er vor vielen Jahren entwickelt wurde, als der eine oder andere Feldweg noch nicht asphaltiert war. Wer sich eine relativ unspektakuläre Teilstrecke sparen möchte, dann am ehesten noch die knapp 10 Kilometer zwischen Traifelberg und Offenhausen. Mir war es wichtig, den Burgenweg komplett zu wandern, doch wer zwischendurch mit der schnuckeligen Schwäbische Alb Bahn fahren möchte, kann mit ihr von Engstingen nach Offenhausen tuckern. Dort sollte man sich allerdings weder die Lauterquelle noch den Sternberg entgehen lassen. Auch der Abschnitt zwischen Gomadingen und Wasserstetten bietet viel Asphalt, ebenso das Stück zwischen Buttenhausen und Hundersingen. Zum großen Teil aber verläuft der Burgenweg auf schönen Feld-, Wald- und Wiesenwegen und zwischendurch auch auf schmalen Pfaden.

Auch auf Asphaltwegen verläuft der Burgenweg, Blick auf OffenhausenAuch auf Asphaltwegen verläuft der Burgenweg, Blick auf Offenhausen

Wanderheim, Hotel oder Kloster?

Ein paar Worte zu den Unterkunftsmöglichkeiten: In Traifelberg gibt es keine, als Alternative bleibt nur Honau, was einige zusätzliche Höhenmeter abwärts am 1. Abend und aufwärts am nächsten Morgen bedeutet.

Rund um Marbach gibt es ein paar Möglichkeiten zu übernachten. Schön ist das Wanderheim auf dem Sternberg, aber das würde die darauf folgende Etappe zu sehr verlängern und das wäre schade. Ich empfehle, eventuell sogar bis Dapfen zu wandern, um mehr Zeit für die 3. und eigentlich spannendste Etappe der Tour zu haben – die spannendste im Sinne der meisten und interessantesten Burgruinen unterwegs.

Burg Derneck - Wanderheim des Schwäbischen AlbvereinsBurg Derneck – Wanderheim des Schwäbischen Albvereins

Am 3. Abend ist Burg Derneck als Übernachtungsquartier vorgesehen. Da die SAV-Wanderheime nur im Sommer und teils nur am Wochenende geöffnet sind, muss man meist auf Hotels ausweichen. Günstigere Unterkünfte gibt es nur sehr wenige und oft sind dort Gäste für nur 1 Nacht nicht sonderlich willkommen. Leider. Von der Derneck bzw. von Indelhausen startet man zu einer weiteren sehr schönen Etappe, die durch den autofreien Teil des Großen Lautertals bis zur Mündung der Lauter in die Donau führt.

Ursprüngliches Ende des Burgenwegs war jenseits der Donau beim Kloster Obermarchtal. Inzwischen hat man aber die Strecke bis Zwiefalten verlängert, da man von dort besser mit dem Bus nach Reutlingen zurückkommt. Eine Übernachtung im Kloster ist definitv ein Erlebnis und funktioniert ganz normal wie im Hotel auch. Die relativ kurze Reststrecke ist ebenfalls sehr lohnenswert.

Im unten dargestellten GPS-Track habe ich einige Hotels aufgeführt, so dass man sich auch ganz eigene Etappen zusammenstellen kann. Leider hatten Ende Januar viele Gasthöfe Betriebsferien, so dass ich bei meiner Tour doch fast bei der vorgegebenen Aufteilung bleiben musste. Falls ich die Tour noch einmal machen sollte, werde ich definitiv mehr Zeit für die 3. Etappe einplanen und das Ganze in 6 statt in 5 Tagen wandern. Im Sommer hätten dann auch mehr Einkehrmöglichkeiten geöffnet, in denen man gemütliche Stunden zubringen kann, wenn man nicht hetzen muss.

Blick von der Ruine Hohengundelfingen ins LautertalBlick von der Ruine Hohengundelfingen ins Lautertal

Buch- und Kartentipp

Zum Schluss: Wer den Fokus aufs Wandern legt, kann einfach mit einer SAV-Wanderkarte (Freizeitkarte 1:50000 Bad Urach, Biosphärengebiet) losziehen und dem Burgenweg- bzw. den HW1-, HW5- und HW7-Wanderzeichen folgen. Wer sich speziell für die Burgruinen interessiert, dem sei zusätzlich das Burgenweg-Büchlein des SAV empfohlen.

Länge: 89 km
Dauer: ca. 5 Tage

Download albtips-de-burgenweg-gesamt.gpx (.zip)

 

Meine Etappen-Aufteilung im Überblick:
Burgenweg Reutlingen-Eningen – 7,5 km
Burgenweg Eningen-Traifelberg – 16,9 km
Burgenweg Traifelberg-Marbach – 15,4 km
Burgenweg Marbach-Indelhausen – 21,5 km
Burgenweg Indelhausen-Obermarchtal – 15,7 km
Burgenweg Obermarchtal-Zwiefalten – 11,7 km

Vom Nebelmeer zum Jurameer

Vor vielen Jahren habe ich das auf dem Georgenberg schon einmal erlebt – vom Nebelmeer zum Jurameer. Ich stand mit den Füßen quasi noch im Nebel und genoss den herrlich weiten Ausblick zum Albtrauf. Damals hatte ich leider keine Kamera dabei, heute schon.

Das Nebelmeer
Unten in der Stadt sah es wirklich überhaupt nicht nach Sonne aus und auch auf den ersten Wegabschnitt hatte ich noch Zweifel, ob oben auf den Gipfel des Georgenbergs etwas zu sehen sein würde.

Doch dann war die gelbe Scheibe plötzlich durch die Nebelsuppe zu sehen und bald auch eine Ahnung von Blau über der weißen Wand. Noch etwas weiter hinauf und plötzlich strahlte uns der blaue Himmel entgegegen.

Das Jurameer
Als erstes fällt mir der Roßberg auf, der wie abgeschnitten über der Nebeldecke zu schweben schien. Als die letzten Meter auf den Gipfel geschafft waren, breitete sich das gesamte Nebelpanorama vor uns aus.

Die Städte lagen alle im dicken Nebel, darüber schauten Achalm, der Albtrauf und der Roßberg heraus. In der Ferne war die Ruine Hohenneuffen zu erkennen, wenn der Nebel den Blick darauf freigab. Sogar die Burg Teck war zu sehen.

Wo einst anstelle der Schwäbischen Alb das Jurameer lag, breitete sich heute das Nebelmeer aus und zeigte die Schönheit der Landschaft auf ganz besondere Weise, wie man es nur selten erleben kann.

Überall hörte man die Leute staunen. Viele kommen oft auf den Georgenberg, haben aber so etwas noch nie gesehen. Was natürlich unter anderem auch daran liegt, dass man bei Nebel generell eher nicht so gerne aus dem Haus geht. Aber manchmal lohnt sich die Überwindung!

Deshalb bin ich dann noch zum Roßberg und habe mir von dort den Sonnenuntergang über dem Nebelmeer angesehen. Mit einigen anderen begeisterten Zuschauern. Leider, leider war der Aussichtsturm des Schwäbischen Albvereins geschlossen.

Wegbeschreibung:
Zum Georgenberg und ein 360°-Panorama genießen

Weitere Infos:
Mehr Fotos vom Georgenberg