Archiv der Kategorie: 06 – 10 km

Premiumweg Hohentwieler

Rein geologisch gesehen hört die Schwäbische Alb bzw. das Jura-Gebirge, zu dem sie gehört, nicht hinter Tuttlingen auf, sondern geht weiter über Baaralb, Hegaualb und den Schweizer Randen bis zur Klettgaualb. Der Hegau selbst gehört zum Landkreis Konstanz – also irgendwie zum Bodensee. Betreut werden die Wanderwege aber vom Schwarzwaldverein. Kurz gesagt, der Hegau lässt sich nicht so einfach einordnen. Im Juli 2014 wurden zwei neue Premiumwanderwege im Hegau eingeweiht, der Hohentwieler und der Hewensteig.

Den Premiumweg Hohentwieler kann man wie gewohnt in beide Richtungen begehen, wobei eine Richtung vorgeschlagen wird – nämlich zuerst hoch zur mächtigen Ruine, dann fast ganz um sie herum und dann noch um den eher unscheinbaren Staufen herum.

Da ich früh dran war und mir am Ende viel Zeit für die Burgruine lassen wollte, bin ich den Weg andersherum gegangen, und war sehr froh, bei der Nässe den steilen Pfad an der Südostseite des Hohentwiels hinauf gehen zu können und nicht hinunter.

Sehr schön fand ich die immer wieder leicht variierenden Blicke zu den anderen Hegauvulkanen, insbesondere den Hohenkrähen. Leider ist fast immer die A81 zu hören und Singen (die Stadt) ist auch nicht gerade leise. Doch der Blick vom obersten Turm der Burgruine und das erhabene Gefühl, so über den Dingen zu stehen, entschädigt dafür allemal – selbst ohne Alpenblick ist es wunderschön dort oben.

Die typischen geschwungenen Holzliegen sind an sehr schönen Aussichtspunkten aufgestellt, aber das für mich einmalige Merkmal eines Premiumwegs fehlt leider (noch?): eine Waldschaukel. Eine solche wäre das I-Tüpfelchen gewesen.

Hegauer Kegelspiel vom Hohentwiel aus gesehen Hegauer Kegelspiel vom Hohentwiel aus gesehen

Fazit: Der Hohentwieler ist ein schöner, nicht allzu langer Wanderweg (7,5 km). Allerdings sind die fast zwei Kilometer Abstecher ganz hinauf zur Burg und dort in alle Winkel gar nicht Teil der Tour. Wer sich hauptsächlich für die Burg samt Berg interessiert, kann auch dort allein den halben oder ganzen Tag verbringen – mit oder ohne die Runde um den Staufen herum.

Weitere Infos und Wegbeschreibung:
www.hegau.de
Hohentwieler (Offizielle Tourdaten)

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Von Lichtenstein-Unterhausen nach Honau (Echazquelle und „Kunst im Tuffsteinkeller“)

Da die B312 zwischen Lichtenstein-Unterhausen und Honau derzeit offiziell gesperrt ist und wir unser Benzin nicht auf dem Umweg Steige rauf, Steige runter verblasen wollten, haben wir in Unterhausen geparkt und sind nach Honau spaziert. Dort wartete die schöne kleine Veranstaltung „Kunst im Tuffsteinkeller“ auf Besucher. Um die Mittagszeit war deutlich weniger los als vor zwei Jahren. Lag es am Wetter? Oder an der Straßensperrung?

Von Unterhausen aus – genauer vom Supermarkt-Parkplatz (derzeit Rewe) aus – folgt man der Bahnhofstraße in südlicher Richtung, dann geht es gleich rechts in die Schillerstraße und sofort links in die Walderseestraße. Ihr folgt man stets geradeaus, sie verengt sich zu einem Fußweg. Dann biegt man links in die Ludwigstraße und vor der Brücke rechts in die Bachstraße ab. Geradeaus setzt sich ein schmaler Fußweg fort, der zur Hauptstraße (B312) führt. Diese überquert man und geht leicht links versetzt den steilen Weg (Gießsteinstraße) hinauf.

Einen kurzen Rechtsschlenker, dann scharf links und durch die Rechtskehre (Oberhausener Steige). Gleich danach zweigt man scharf links ab und folgt dem Weg, der eben bzw. leicht ansteigend am Hang verläuft. An der Gabelung mit der Schlösslessteige hält man sich links. Am Hang rechts kann man gut erkennen, wie hier vor einem guten Jahr Teile des Berges nach tagelangen Regenfällen ins Rutschen kam. Ab einer T-Kreuzung mit nagelneuem Hochwasserschutz wird der Burgstellenweg ein klein wenig steiler, doch man bleibt immer parallel zum Hang, bis man nach einer Infotafel des Lehrpfades „Waldgeheimnisse unterm Lichtenstein“ links in Richtung Honau hinabgeht. Der Blick schweift nach oben zu den oft hell leuchtenden Felsenkränzen, den Traifelbergfelsen.

Kurz nach dieser Aussicht hält man sich wieder scharf rechts, ein schmaler Pfad führt hinab zur meist trockenen Föhnerquelle. Nur an den Auswaschungen kann man erkennen, welche Wassermassen sich hier nach Regenfällen den Berg hinunterstürzen.

Noch etwas weiter in Richtung Talschluss und man erreicht die idyllisch am Waldrand gelegene Echazquelle (mit Grillstelle). Ein paar Meter zurück und rechts über die Brücke geht’s, den schmalen Pfad hinauf und nach dem Wanderparkplatz Echazquelle geradeaus die Heerstraße (B312) hinab nach Honau hinein.

Heute war dort die zweijährlich stattfindende Veranstaltung „Kunst im Tuffsteinkeller“ im Gange. Man konnte in verschiedene, teils private Keller hinabsteigen und Kunstinstallationen betrachten. Außerdem im Preis enthalten waren der Eintritt ins schnucklige Hauffmuseum, ins Freibad, in die Olgahöhle und in eine Vorführung von sehr beeindruckenden 3D-Höhlenbildern.

Von Honau aus kann man nun auf verschiedenen Wegen zum Bahnhof Honau gelangen. Wir haben uns für den Weg oberhalb des Freibads entschieden, der in die Hauffstraße mündet.

Nachdem man die Olgastraße, die zur Olgahöhle führen würde, links liegen gelassen hat, hält man sich an der nächsten Gabelung links und überquert etwas später die alte Zahnradbahntrasse. Geradeaus folgt man dem Wald- und später dem Wiesenweg, der etwas oberhalb am ehemaligen Bahnhof Honau vorbeiführt.

Später sieht man am Talhang gegenüber unterhalb des Gießsteins nochmals die mächtigen, senkrechten Schneisen am Berg, die nach den langen Regenfällen im Juni 2013 entstanden sind. Ab den ersten Häusern in Unterhausen kann man parallel zur Bahnhofstraße noch etwas auf dem alten Bahndamm spazieren, bis man schließlich das letzte Stück zum Parkplatz den Gehsteig nutzen muss.

Länge: 6,2 km
Dauer: 2 h
Anstieg: ca. 200 Hm

Hin und zurück auf dem direkten (Rad-)Weg vom beschriebenen Parkplatz in Unterhausen bis zur Olgahöhle am nördlichen Orteingang von Honau ist der Spaziergang nur 4 km lang.

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Wandervorschläge in der Nähe:
Grün-goldener Oktober am schönsten mit Blick auf die Traifelbergfelsen (gelb)
Auf dem Sonnenweg steil hinauf zu den Traifelbergfelsen, dann über das Naturschutzgebiet Greuthau und Schloss Lichtenstein zurück nach Honau (orange)
Rund ums Reißenbachtal (braun)
Tour 5: Von den Traifelbergfelsen zum Mädlesfels

Rund ums Reißenbachtal

Es müssen nicht immer die großen Ziele sein, wie Schloss Lichtenstein oder die Nebelhöhle. Das Reißenbachtal liegt ganz in der Nähe und bietet Naturliebhabern wunderbare Hangwiesen- und Waldlandschaften. Kein Straßenlärm dringt ins Tal, nur die unvermeidlichen Flieger rauschen am Himmel vorbei. Dennoch ist man nie weit von der Ortschaft Lichtenstein-Unterhausen entfernt, um etwa bei drohendem Gewitter die Tour abbrechen zu können.

Panoramablick vom Naturschutzgebiet bei Unterhausen Richtung Gießstein und Reißenbachtal Panoramablick vom Naturschutzgebiet bei Unterhausen Richtung Gießstein und Reißenbachtal

Start ist in der Nebelhöhlestraße in Lichtenstein-Unterhausen. Dort kann man am Straßenrand parken, einen Wanderparkplatz gibt es nicht. Durch die Kurze Straße geht man zu einer Staffel (=Treppe), die in die Baderstraße führt, der man nach rechts folgt. Schon hier genießt man einen schönen Blick hinüber nach Honau und hinauf zum Schloss Lichtenstein.

Das Wanderzeichen Blaue Gabel lenkt scharf links auf einen Wiesenweg unterhalb des steilen Hangs. Nach etwa 350 Metern zweigt man halblinks ab. Der Pfad geht im Zick-Zack die Wacholderheide hinauf und in den Wald hinein. Nach weiteren 350 stetig ansteigenden Metern geradeaus kann man einen Schlenker nach rechts machen. Wer halb zugewachsene Wege nicht mag, geht stattdessen einfach geradeaus weiter bis man auf einen breiten Schotterweg trifft, dort links.

Wer den Schlenker machen möchte, zweigt also wie beschrieben scharf rechts auf einen schmalen Pfad ab, der zwischendurch zwar begehbar aber leicht zugewuchert ist. Im Juni 2011 wurden hier außerdem von zwei unabhängigen Seiten Zecken gemeldet. Auf einer kleinen Lichtung wendet man sich nach links oben, wandert am CVJM-Heim sowie an einem verlassenen Fußballplatz vorbei und den Hang des Naturschutzgebiets Spielberg hinauf. Der Pfad wird sehr steil, noch ein paar Treppenstufen und man erreicht den Schotterweg.

Zunächst sollte man noch einen Abstecher (200 Meter einfach) nach rechts zu einem schönen Aussichtspunkt mit Blick ins obere Echaztal und zum Schloss Lichtenstein machen. Von dort zurück folgt man dem Schotterweg immer weiter. Von links kommt der Weg mit Wanderzeichen Blaue Gabel herauf. Gute 100 Meter weiter verlässt man diesen und nimmt an der Gabelung den linken Weg, der leicht bergab führt.

Kurz nach einer Linkskehre am Talschluss quert der Weg mit Wanderzeichen Blaue Raute, dem man nach links folgt. Bald überquert man auf Höhe des Feuchtbiotops Holzbömerteich den Schotterweg und nimmt den idyllischen Waldweg, der auf gleichbleibender Höhe am Hang entlang geht.

Nach einem knappen Kilometer und einer Rechtskurve quert ein Pfad mit Wanderzeichen Blaue Gabel. Wer den nochmaligen Aufstieg über etwa 100 Höhenmeter nicht scheut, geht hier nicht geradeaus weiter, sondern zweigt scharf rechts auf diesen Pfad ab. Er führt durch den Wald hinauf zum Naturschutzgebiet Wonhalde, einer wunderschönen Bergwiese, einer alb-typischen Wacholderheide.

Reißenbachquelle (bei Lichtenstein-Unterhausen) Reißenbachquelle (bei Lichtenstein-Unterhausen)

Der weitere Weg verläuft links einen Schotterweg hinab bis zur Reißenbachquelle. Das Wasser sprudelt wie im Märchen unter den urigen Wurzeln eines alten Baumes hervor und fließt in ein Kneippbecken, bevor es das Tal hinab plätschert.

Man folgt dem Schotterweg weiter bis zu einem Wegdreieck, welches man geradeaus überquert. Ein Wiesenweg verschwindet im Wald – genannt Pfarrhäule. Parallel zum Sträßchen im Tal gelangt man auf ihm bis nach Unterhausen.

Der Waldweg mündet in die Oberhauser Steige, der man nach unten zur Hauptstraße (B312) folgt. Nach der letzten Kehre bietet sich zurückblickend nochmals ein schöner Blick hinauf zum Schloss Lichtenstein. Gleich an der Ecke mit der B312 zweigt man links in den Fußweg ein und geht die Haydnstraße entlang. Die Friedenstraße führt nach rechts zur Nebelhöhlestraße und so zum Ausgangspunkt der Wanderung.

Länge: 9,2 km
Dauer: 3 h
Anstieg: ca. 360 Hm

Bei der Track-Aufzeichnung ist heute etwas schiefgelaufen, deshalb ist dies nur ein nachgezeichneter Track:
Download albtips-de-Spielberg-Wonhalde-Reissenbachtal.gpx (.zip)


Wandervorschläge in der Nähe:
Vom Sonnenfels an die Reissenbachquelle und hinauf zu imposanten Felsen (gelb)
Naturschutzgebiet Härtle – Aussicht ins obere Echaztal und ins Zellertal (braun)
Grün-goldener Oktober am schönsten mit Blick auf die Traifelbergfelsen (orange)
Tour 4: Nebelhöhle, Wackerstein und Onderhos