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Über den Albrand hinaus: Lotenbachklamm und Wutachschlucht

Entlang von Lotenbach und Wutach führt die Tour durch den Grand Canyon des Schwarzwaldes fast frei von Zivilsationseinflüssen.


Für diesen Wanderklassiker gibt es zwei Einstiegspunkte: Entweder an der Wutachmühle an der L171 zwischen Ewattingen und Mundelfingen oder am Lotenbach am Abzweig zur Schattenmühle von der B315 zwischen Bonndorf und Gündelwangen.
Es empfiehlt sich am Ziel zu Parken und von dort mit dem Bus zum Startpunkt zu fahren, dann muß man unterwegs nicht in Hektik verfallen, um den Bus zu erwischen.

Ich habe an der Wutachmühle geparkt und bin mit dem Bus zur Lotenbachklamm gefahren, da es – zumindest tendenziell – mehr bergab als bergauf geht. Der Busfahrer hat den Touristenführer gemacht und auf die tolle Lotenbachklamm hingewiesen, woraufhin einige Mitfahrer Ihren Plan geändert haben. Und es lohnt sich wirklich. Gegenüber vom Wanderparkplatz führt ein schmaler Weg nach unten und verschwindet im Wald. Mit den Ohren noch auf der Bundesstraße, befinden sich die Augen bereits nach wenigen Schritten in einer anderen Welt. Und die Ohren folgen kurz darauf.

Entlang des kleinen Lotenbachs geht es in einer engen Schlucht über Stock und Stein (wie immer: Wanderschuhe anziehen!). Man überquert den Bach mehrfach auf Holzbrücken. Nach ein paar hundert Metern weitet sich die Klamm leicht, bevor es wieder schmaler und steiler wird. Jetzt steigt man vorbei an unzähligen kleinen Wasserfällen abwärts Richtung Schattenmühle. Der wie ich finde schönste Teil der Tour.

Am Ende der Klamm trifft man nach 1.5km auf einen Wanderparkplatz bei der Schattenmühle. Hier ist auch die Endstation des Wanderbusses von vorhin. Wer bis hierher gefahren ist, hat aber das beste verpasst. Man überquert die Landstraße und die Brücke über die Wutach. Auf der Brücke kann man den Zusammenfluß von Lotenbach und Wutach begutachten. Nach der Brücke wendet man sich nach rechts zur Schattenmühle. Wer jetzt schon müde ist, kann hier ausgiebig Essen und Trinken. Bis zur Wutachmühle in 12.5 km Entfernung (laut Schild) gibt es keine Verpflegungstation (und auch keine Toilette).

Fotos vom 13. Mai 2012

Kurz hinter der Schattenmühle zeigt der Wegweiser nach links. Bergauf und bergab führt der Weg entlang der Wutach. Mal ist man direkt am Wasser, mal ist man 50 Meter drüber. Nach einigen Kilometern befindet sich an der Dietfurt ein einladender Grillplatz. Die Dietfurtbrücke kann man zwar überqueren. Aber aufgrund eines Hangrutsches ist der Weg rechts der Wutach gesperrt. Stattdessen bleibt man links auf dem Waldweg und wechselt die Talseite erst beim Fritz-Hockenjos-Steg einen Kilometer später.

Wieder ein paar Kilometer später erklimmt man die Felsengalerie auf einem schmalen durch Seile gesicherten in den Fels gehauenen Pfad. Von der Felsengalerie hat man einen schönen Blick auf die Wutach von oben.  Nach dem Abstieg erreicht man einen großen Rastplatz an der Schurhammerhütte. Danach hat sich die Wutach in unzähligen Kehren in den Fels gefressen und es geht weiter bergauf und bergab und man überquert die Wutach mehrfach.

An einer Stelle versperrt ein riesiger Fels, der erst kürzlich den Hang heruntergekommen ist, den Weg. Es gibt aber zwei Behelfsbrücken um diese Stelle zu umgehen. Wenig später führt der Weg auf einem schmalen Felssims entlang, der von einigen ein Meter breiten Rissen durchzogen ist. Ein angebrachtes Stahlseil hilft beim Überqueren. Konditionsstarke können 2km vor dem Ziel noch einen (auf mehrer Kilometer ausdehnbaren) Abstecher in die Gauchachschlucht machen. Dazu überquert man die Wutach erneut auf einer überdachten Holzbrücke.

Den Abschnitt habe ich mir diesmal gespart. Ist fast eine eigene Tour wert. Stattdessen mobilisiert man noch einmal seine Kräfte auf dem letzten Bergauf-Stück. Kurz darauf erreicht man die Säge kurz vor dem Ziel und gönnt sich am Wutachmühlen-Kiosk noch ein Eis.

15 km, Dauer 4,5h, 800m Aufstieg, 1000m Abstieg.

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Muttertagswanderung 2017 zum Fischerbrunnen und zur Schwende

Eine abwechslungsreiche Runde bei Sirchingen war unsere Muttertagswanderung 2017 zum Fischerbrunnen, zur Ruine Blankenhorn und zur Rietheimer Schwende – einem Grillplatz mit herrlicher Aussicht. Das Wetter spielte auch mit!

Start ist am Wanderparkplatz Blasenberg südlich von Sirchingen. Man geht den ansteigenden Weg hinauf und biegt bei der ersten Gelegenheit links ab. Ein schöner Wiesenweg führt durch die Landschaft. Man überquert einen Weg und hält sich nach einer Rechtskurve links bergab. Nach einer weiteren Wegüberquerung geht es rechts und nach einem eingezäunten Gebiet links am Zaun hinauf. Nach einem Links-Rechts-Schlenker immer geradeaus und an der T-Kreuzung rechts.

Der Weg führt bergab und am Waldrand steil rechts hinunter bis zum Fischerbrunnen oberhalb des Sirchinger Wasserfalls: eine idyllische Waldlichtung. Man wandert ein Stück zurück bergauf und biegt dann links auf einen Wanderpfad am Albtrauf entlang ab (Wanderzeichen Gelbe Gabel). Der Pfad scheint im Nichts zu enden, da muss man sportlich sein und rechts zwei Meter Böschung hinauf krabbeln – danach links weiter.

Der breite Wanderweg führt vorbei an der Ruine Blankenhorn und vorbei am Schlupffels, wonach er wieder zum Pfad wird. Nach einem kurzen Abstieg hält man sich rechts und wandert den geschotterten Waldweg leicht bergauf.

Nach 500 m biegt man scharf links ab und folgt einem freigegebenen Weg durch die Kernzone Föhrenberg des Biosphärengebiets Schwäbische Alb. Der Weg ist eigentlich ein offizieller Wanderweg des Schwäbischen Albvereins mit Wanderzeichen gelbe Gabel, aber leider sind nirgendwo Wanderzeichen zu sehen. Nach einer langgezogenen Rechtskurve, einer Links- und einer weiteren Rechtskurve nimmt man an der Gabelung den linken Wanderweg. Der rechte Weg gehört zu den nicht mehr erlaubten Wegen durch die Kernzone.

Kernzone Biosphärengebiet Schwäbische AlbIn den Kernzonen soll die Natur den Vorrang vor dem Menschen haben, es sollen keine Eingriffe durch den Menschen stattfinden. Daher darf man die Wege nicht verlassen und (wie sonst auch in der Natur) nichts mitnehmen, nichts da lassen, nichts kaputt machen. Ein UNESCO Biosphärenreservat ist übrigens nicht einfach eine weitere Form eines Naturschutzgebietes. Es ist eine Modellregion, in der in verschiedenen Zonen erprobt werden soll, wie Mensch und Natur voneinander profitieren können, ohne sich gegenseitig zu schaden. Daher hat in den (weitaus größeren) Entwicklungszonen weiterhin der Mensch den Vorrang, die Kernzonen machen nur 3% der Gesamtfläche aus, die Pflegezonen 10%.

Der Wanderweg führt weiter durch den Wald, macht eine Linkskurve und führt leicht bergauf. Aktuell liegt am Waldrand ein riesiger Baum, der in der Mitte gespalten wurde, quer über dem Weg (passierbar). Man geht in einer Rechtskurve über die Wiese und gleich nach Waldeintritt rechts hinauf. Man überquert das Sträßchen und geht geradeaus hinauf zum Grillplatz Schwende. Ein wunderschöner Blick nach Süden über die Kuppenalb bietet sich.

Vom Parkplatz oberhalb des Grillplatzes geht man auf dem Sträßchen weiter geradeaus. An einer T-Kreuzung spaziert man ein paar Schritte nach links bis zu einer Infotafel mit Erklärungen zum Steinbruch Eisenrüttel. Einst wurde dort Basalt – ein Überbleibsel des Schwäbischen Vulkans – abgebaut, heute ist es ein Feuchtbiotop.

Man dreht um und folgt dem Sträßchen (Achtung: Autoverkehr!) einen guten Kilometer und biegt dann vor dem Waldrand rechts ab. Nach einer Linkskurve bleibt man stets geradeaus bis zur Schillerlinde. Biegt man dort links ab, kommt man zurück zum Wanderparkplatz.

Länge: 11 km
Dauer: 3 – 4 h
Anstieg: 330 hm

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Wandervorschläge in der Nähe:
Felsen über dem Seeburger Tal und der unbekannte Wasserfall bei Urach (gelb)
Goldener Oktober rund um Schillerhöhle und Hohenwittlingen (orange)
Schorren-, Hanner- und Eppenzillfelsen (braun)
Durch das Auental zu einem Felsbogen, vorbei an Albbüffeln und Wild (lila)

Durchs stille Lautertal zur Ruine Wartstein

Eine Wanderung durch das autofreie Lautertal zur Ruine Wartstein, noch dazu am Morgen, wenn kaum jemand unterwegs und die Luft noch frisch ist: ein außergewöhnliches Erlebnis. Vor 10 Jahren waren wir schon einmal zur Weißdornblüte im Lautertal unterwegs und auch diesmal waren wir begeistert.

Start ist am Wanderparkplatz 500 m südlich von Anhausen bei Indelhausen (Hayingen). Ab hier ist das Große Lautertal autofrei. Man überquert die Lauter und folgt dem HW5 (Wegzeichen Roter Balken) flußabwärts.

Wandern Mittlere Schwäbische Alb

Die April-Verlosung ist beendet. Die Gewinnerin wurde ermittelt und benachrichtigt. Herzlichen Glückwunsch!

Im April 2017 verlosen wir zum 10-jährigen Jubiläum von albtips.de das erste Wanderbuch von albtips-Autorin Elke Koch.
Im Herzen der Schwäbischen Alb bietet es 30 unvergessliche Routen rund um Bad Urach, das Biosphärengebiet, Schopflocher und Blaubeurer Alb, Sonnenalb, Lautertal und Albsüdrand.
Wenn ihr Schwäbische Alb Mitte gewinnen möchtet, dann schreibt uns bitte eine E-Mail mit einer Begründung, warum ihr gerade dieses Buch dringend braucht! Einsendeschluss war der 30. April 2017.

Man passiert einige Felsformationen bzw. Felslöcher wie die Ochsenlöcher, den Schwarzlochfelsen oder den Pfaffenstein.

Bald wird der Schotterweg zum Wiesenweg (Landkreisgrenze Reutlingen / Alb-Donau-Kreis). Geht man an einer Gabelung rechts, kommt man zu einem kleinen Wasserfall gennant Hoher Gießel. Meist unscheinbar, aber geologisch interessant ist das kleine Loch ganz in der Nähe. Nur manchmal ist dieser Hungerbrunnen mit Wasser gefüllt.

Zurück auf dem Hauptweg folgt man diesem weiter bis zu dem Punkt, bevor der HW5 bergauf führt. Ganz kurz davor zweigt ein sehr steiler, schmaler Pfad links ab. Laut Kartenmaterial führt dieser Pfad durch die Kernzone des Biosphärengebiets und gilt nicht als freigegebener Weg. Dennoch fehlen die entsprechenden Hinweisschilder. Also nutzte ich noch einmal die Chance, diesen Weg – wie schon vor 10 Jahren – zu gehen. Sollte er einst gesperrt werden, so folgt man einfach dem HW5.

Kernzone Biosphärengebiet Schwäbische AlbIn den Kernzonen soll die Natur den Vorrang vor dem Menschen haben, es sollen keine Eingriffe durch den Menschen stattfinden. Daher darf man die Wege nicht verlassen und (wie sonst auch in der Natur) nichts mitnehmen, nichts da lassen, nichts kaputt machen. Ein UNESCO Biosphärenreservat ist übrigens nicht einfach eine weitere Form eines Naturschutzgebietes. Es ist eine Modellregion, in der in verschiedenen Zonen erprobt werden soll, wie Mensch und Natur voneinander profitieren können, ohne sich gegenseitig zu schaden. Daher hat in den (weitaus größeren) Entwicklungszonen weiterhin der Mensch den Vorrang, die Kernzonen machen nur 3% der Gesamtfläche aus, die Pflegezonen 10%.

Folgt man dem sehr steilen Pfad ohne Wegzeichen, erreicht man nach dem Anstieg die Hochfläche und geht auf dem Schotterweg weiter geradeaus. Vor einer großen Buche (Biotopbaum) zweigt der HW2 (Wegzeichen Rotes Dreieck) rechts ab und führt an einer Schutzhütte vorbei zum Heumacherfels. Von dort bietet sich eine schöne Aussicht nach Süden Richtung Donautal, Bussen und Hochberg.

Kurz danach erreicht man die Ruine Wartstein. Vom Turm bietet sich ebenfalls eine schöne Aussicht ins Lautertal. Nun folgt man wieder dem HW5 hinab zur Vorburg und weiter an der Talkante entlang. Man trifft auf eine Steige, die nach rechts am Hang entlang wieder bergab ins Lautertal führt.

Unten angekommen überquert man die Lauter, hält sich rechts und nimmt den Forstweg halblinks hinauf. Der Wanderweg mit Wegzeichen Rote Gabel zweigt rechts ab, überquert erneut den Forstweg und nach 150 m hat man die Möglichkeit, einen Abstecher zum Wartsteinblick zu machen. Dies ist aber nur etwas für Pfadfinder, denn das Wegzeichen Roter Winkel ist nur noch sporadisch zu sehen. Es geht auf einem wenig genutzten Weg leicht bergauf. Vor einen steilen Anstieg ging der Pfad einst links hinauf. Heute ist er nicht mehr zu erkennen, noch dazu liegen Äste im Weg. Alternativ dazu kann man das steile Stück hinaufgehen, den breiten Weg ein paar Meter nach links, dann links und gleich wieder rechts auf einen schlecht gepflegten Weg. Nach wenigen Metern braucht man etwas Orientierungssinn, um links den Wartsteinblick zu finden. Ohne Laub ist es einfacher. Leider ist der ehemalige Aussichtspunkt schon ziemlich zugewachsen, von der Bank stehen nur noch die Fundamente. Noch kann man die Ruine Wartstein am gegenüberliegenden Hang erkennen.

Fotos vom 15. April 2007

Kommt man vom Abstecher zurück, wandert man nach links weiter auf dem Weg mit Wegzeichen Rote Gabel und geht immer geradeaus. Der Schotterweg wird zum Waldweg und nach 150 m biegt man rechts auf einen Trampelpfad ab, der hinunter ins Bärental (Landkreisgrenze Alb-Donau-Kreis / Reutlingen) führt, wo man sich rechts hält. Kurz bevor man in den Wald eintritt, weist ein Holzschild nach links hinauf zum Kächelesbrunnen, einer kleinen Quelle im Wald.

Das Bärental mündet ins Lautertal, mit Blick auf schöne Felsformationen. Nach links ist es dann nicht mehr weit bis zum Ausgangspunkt mit dem idyllischen Grillplatz direkt an der Lauter.

Eine ausführliche Beschreibung der gesamten Tour mit Abstechern und vielen Hintergrundinfos findet man in der Expedition Schwäbische Alb. Der Hauptwanderweg 5.

Länge: 8,9 km
Dauer: 3,5 h
Anstiege: 280 Hm

Download albtips-de-Lautertal-Wartstein.gpx (.zip)


Wandervorschläge in der Nähe:
Der Wartstein im Lautertal (gelb)
Fünf-Burgen-Blick: Aussichtsreiche Wanderung rund ums Lautertal (orange)
Zur Märzenbecherblüte ins Wolfstal und ins Lautertal (lila)
Burgenweg Indelhausen-Obermarchtal (braun)
Burgen, Felsen und Höhlen abseits des Lautertals
Rund um Hayingen und das Tal der Großen Lauter
Tour 26: Das südliche Lautertal