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Goldener Oktober rund um Schillerhöhle und Hohenwittlingen

Die Wanderung führt zunächst zur kleinen, im Sommer zugänglichen Schillerhöhle und zu den Ruinen am Albtrauf im Seeburger Tal: Hohenwittlingen und Baldeck. Am Ende bietet sich ein traumhafter Blick über die Wiesen und zur Ruine.

Von Parkplatz aus folgt man der Straße in Richtung Burgruine Hohenwittlingen. Gleich in der ersten Kurve zweigt man auf einen schmalen Pfad ab, der parallel zur Straße verläuft. Nach kurzem geht es rechts über einige Stufen hinab zur Schillerhöhle. Im Sommer steht das Gitter offen, man kann ein paar Schritte hinein gehen (Taschenlampe nicht vergessen!).

Die Stufen wieder hinauf und rechts ein wenig weiter den Weg entlang erreicht man die Ruine Hohenwittlingen. Oben angekommen bietet sich ein beeindruckender Blick ins Ermstal (Seeburger Tal) und auf die Felsen des gegenüberliegenden Albtraufs.

Von der Burg aus folgt man stets dem Albtrauf das Seeburger Tal aufwärts. Dabei passiert man den Buckfelsen. In einer Rechtskurve wechselt man vom Schotterweg auf einen halblinks abzweigenden, ansteigenden Pfad. Nach einer Linkskurve bietet sich rechts ein Abstecher hinab zur Ruine Baldeck an. Weg und Burg liegen genau am Rand außerhalb einer Kernzone des Biosphärengebiets.

Kernzone Biosphärengebiet Schwäbische AlbIn den Kernzonen soll die Natur den Vorrang vor dem Menschen haben, es sollen keine Eingriffe durch den Menschen stattfinden. Daher darf man die Wege nicht verlassen und (wie sonst auch in der Natur) nichts mitnehmen, nichts da lassen, nichts kaputt machen. Ein UNESCO Biosphärenreservat ist übrigens nicht einfach eine weitere Form eines Naturschutzgebietes. Es ist eine Modellregion, in der in verschiedenen Zonen erprobt werden soll, wie Mensch und Natur voneinander profitieren können, ohne sich gegenseitig zu schaden. Daher hat in den (weitaus größeren) Entwicklungszonen weiterhin der Mensch den Vorrang, die Kernzonen machen nur 3% der Gesamtfläche aus, die Pflegezonen 10%.

Weiter am Albtrauf entlang passiert man zwei beeindruckende Felsformationen und trifft auf einen breiten Schotterweg. Dort nach links hinauf. Schließlich erreicht man eine große Waldkreuzung mit der Kaisereiche. Dort wendet man sich erneut nach links und bleibt auf dem Hauptweg im Wald.

Fotos vom 1. November 2007

Bei Verlassen des Waldes zeigt sich ein schöner Blick über Hofgut und Ruine Hohenwittlingen, hinüber nach Sirchingen und rechts auf den Ort Wittlingen. Nach einem kurzen Wegstück durch die Weiden trifft man auf die Straße, zweigt nach rechts ab und kommt so zum Parkplatz zurück.

Länge: ca. 9 km
Dauer: ca. 2,5 h
Anstiege: von der Schillerhöhle hinauf, stetiges Auf und Ab am Albtrauf

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Wandervorschläge in der Nähe:
Helle Steine, buntes Laub: Ruine Hohenurach, Eppenzill- und Hannerfelsen (gelb)
Zwei lange Täler, hinauf zum Lauereckfels und am Heidengraben entlang (rot)
Hoch über Bad Urach am Felstrauf entlang und zur Wassersteinhöhle (braun)
Durch enge, dunkle Täler unter hohen Felsen: Strohweiler Tour (blau)

Helle Steine, buntes Laub

Ruine Hohenurach, Eppenzill- und Hannerfelsen
Dass die Ruine Hohenurach nun wieder (auf eigene Gefahr) begehbar ist, war der willkommene Anlass dort einmal vorbeizuschauen – noch dazu in diesem Bilderbuchherbst.

Beginn der Wanderung ist am Parkplatz im Seltbachtal (458 m.ü.N.N.) bzw. an der Bahnhaltestelle Bad Urach Ermstalklinik. Der HW1 führt über einen breiten, teils steilen Waldweg hinauf auf die Ruine Hohenurach. Um nicht den gleichen Weg hin- und zurück gehen zu müssen, biegt man auf halber Höhe bei einer Kreuzung nach rechts ab auf einen fast ebenen, breiten Weg. Schon bald zweigt nach halblinks ein schmaler, steiler Pfad ab, dem man in Serpentinen nach oben folgt, bis er kurz unterhalb der Burgruine auf den breiteren Zugangsweg stösst.

Für die Erkundung der Ruine Hohenurach (692 m.ü.N.N.) sollte man Zeit einplanen, es gibt viele, versteckte Winkel zu entdecken. Es gibt mehrere Grillplätze und schöne Stellen zum Picknicken. Das Besondere ist, dass man dort trotz der Größe der Anlage völlig unbehelligt von kommerziellen Auswüchsen die Natur genießen oder seinen Gedanken nachhängen kann, wie man dort wohl vor Jahrhunderten gelebt haben mag.

Nun geht es wieder hinab, ein kurzes Stück auf dem gleichen Weg, dann geradeaus weiter bis zu zwei kurz aufeinander folgenden Waldwegekreuzungen. Nach einer Schutzhütte (ca. 570 m.ü.N.N.) folgt man dem mittleren Weg (Wegzeichen Rote Raute) steil hinauf. Auf diesem Berggrat lässt man schnell den Wasserfallweg rechts und die Ziegelsteige links weit unter sich liegen. Über Stock und Stein gelangt man bis auf Höhe der Albhochfläche.

Nach einem ersten Aussichtspunkt mit Bänkle erreicht man bald schon den Eppenzillfels. Von hier kann man hinab zum Uracher Wasserfall sehen, hinüber zu den Weiden des Fohlenhofs oder zum Hohenurach. Vom Fels aus geht es nach links ein paar Meter den gleichen Weg zurück, dann nimmt man den rechten Weg (ab hier Wegzeichen Rote Gabel in Richtung Hannerfelsen). Bald trifft man auf die Ziegelsteige, der man ein Stück nach links abwärts folgt, und anschließend einem auf gleicher Höhe bleibenden Waldweg, der nach halbrechts abzweigt.

Zwischen den herbstlich gefärbten Buchen werden mehr und mehr Felsformationen sichtbar bis man zum Aussichtspunkt Nördlicher Hannerfels (ca. 707 m.ü.N.N.) gelangt. Der Blick reicht vom Hohenurach über das weite Ermstal und den mittelalterlichen Stadtkern von Bad Urach bis zu den Hochbergfelsen. Vorbei an einem einst als Holzrutsche genutzen Felsdurchlass und dem Mittleren Hannerfels kommt man schließlich zum Hannerfels (ohne den Zusatz „südlich“).

Von dort folgt man weiter dem Wegzeichen Rote Gabel. Der Weg windet sich teils über Treppen und vorbei an eindrucksvollen Felsen steil hinab bis zu einem breiten Schotterweg im Wald, dem oberen Tiergartenbergweg, dem man nach links folgt. Es geht ganz leicht bergauf bis zu einer Schutzhütte mit einem netten Ausblick. Direkt danach zweigt ein schmaler Pfad halbrechts ab, der mit gemächlichem Gefälle hinab führt und oberhalb des Höhenfreibads auf einen Asphaltweg trifft, dort geht es links.

Bei einem Parkplatz mit Schautafeln über die Bewohner des Waldes gelangt man zu einer Kreuzung und geht den rechten Weg geradeaus bergab weiter. Nach der Rechtskurve am Seltbachhaus kommt man an Gärten und an der nagelneuen Jugendherberge vorbei zurück zum Ausgangspunkt.

Dauer: ca. 3-4 h
Länge: ca. 10,5 km
Anstiege: zum Hohenurach und zum Eppenzillfels

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Wandervorschläge in der Nähe:
Eiszauber am Uracher Wasserfall und an den Gütersteiner Wasserfällen (gelb)
Den Hohenurach im Blick (blau)
Auf kürzestem Weg zum Uracher Wasserfall (braun)
Aussichtsreich am Rossfeld (rot)

Oberes Lenninger Tal: Das Goldloch im (noch grünen) Goldenen Oktober

Die Wanderung auf langen, mäßig steilen An- und Abstiegen entlang zweier Seitentäler des Oberen Lenninger Tals beginnt am Wanderparkplatz Lange Steige in Schlattstall.

Der Parkplatz ist im Ort ausgeschildert. Von dort geht man zunächst ein Stück zurück zur Hauptstraße und dann am Gasthof Hirsch links. Noch in Schlattstall zeigt ein kleines, blaues Schild den Weg nach links zum Goldloch, vorbei an einem Spielplatz. Am Waldrand folgt man dem Bachlauf aufwärts nach rechts, bis man nach wenigen Metern den Höhleneingang erreicht, aus dem Wasser fließt. Links daneben sieht man eine abgerutschte Stelle, aus der ebenfalls Wasser direkt zwischen den Steinen hervorsprudelt (insbesondere nach Regen).

Man kann nun entweder zurück zur Straße und links weiter das Tal der Schwarzen Lauter hinauf gehen oder aber am Goldloch vorbei einem schmalen Pfad hinauf folgen. An der nächsten Abzweigung biegt man links hinauf ab. Bei dem breiten Waldweg wendet man sich nach rechts. Nach einer Linkskurve trifft dieser Weg wieder auf den Hauptweg im Tal.

Kurz danach teilt sich der Weg. Eine etwas längere Variante dieser Tour ginge geradeaus weiter durch die Kleine Schrecke. Wir aber nehmen heute den linken Weg, der direkt nach Strohweiler hinauf geht. Ein improvisiertes Schild links oben im Wald weist darauf hin. Der breite Weg wird nie allzu steil, zwischendrin allerdings recht schmal, bevor er im oberen Teil wieder breiter wird. Es geht stets geradeaus und ziemlich gleichmäßig bergauf. Bäume wurzeln abenteuerlich auf losem Gestein, interessante Felsformationen verstecken sich hinter den noch belaubten Bäumen.

Fast oben angekommen nimmt man an einer großen Waldwegekreuzung den 2. Weg links aufwärts, er führt nach einer Rechtskurve hinaus auf die Albhochfläche. Es geht links stets am Waldrand entlang, bis man bei einem Hochsitz einem Wiesenweg quer durch die Felder auf die andere Seite der Freifläche folgt. Von da an orientiert man sich stets am Verlauf des linken Waldrands. Von Strohweiler sieht man nur die Dächer, der Ort kuschelt sich in eine Senke. Nach einiger Zeit sieht man einige große Scheunen rechts oben. Bald danach erreicht man eine Kreuzung mit einem Asphaltsträßchen. Dort steht eine Bank unter einem Baum und ein großes Holzschild sagt „Einstieg“ – weiter nichts.

Folgt man der Einladung des Schildes sofort, dann verpasst man eine interessante Runde über die Älbe, eine sanfte Erhebung, von der aus man einen schönen Rundumblick über Alb und Albvorland, bei guter Sicht sogar bis hinüber zum Schwarzwald, genießen kann. Dazu geht man zunächst geradeaus über die besagte Kreuzung, dann auf einen Wiesenweg links hinauf und auf halber Höhe rechts bis zu einem Sträßchen. Dort links und über die Kuppe, dann erneut auf halber Höhe nach links und auf der rechten Seite der Hecke entlang. Nach einer viertel Umrundung der Älbe führt ein weiterer Wiesenweg rechts hinab zu einem Schotterweg, auf den man links abbiegt und so zum „Einstieg“-Schild zurückkommt.

Nun betritt man eine Kernzone des Biosphärengebiets Schwäbische Alb. In der blauen Wanderkarte ist dieser Weg gepunktet und somit der einzig offiziell erlaubte Weg mitten durch diese Kernzone, die ansonsten frei von menschlichem Eingreifen bleiben soll. Man folgt stets dem Weg entlang eines trockenen Bachbetts bergab, genannt die Lange Steige.

An einer Stelle führt der breite Waldweg geradeaus und sogar wieder ein Stück bergauf. Ein großer Stein mitten im Weg soll uns wohl zeigen, dass der Wanderweg links des Bachbetts weitergeht. Der Pfad wird zusehends schmaler, nach Regen ist es ziemlich matschig, ein paar Holzbretter helfen über die schwierigsten Stellen hinweg und bringen uns auf die rechte Seite des Tallaufs, kurz bevor dieser sich schluchtartig verengt. In diesem Abschnitt verläuft der Pfad recht abenteuerlich oberhalb der Schlucht. Gutes Schuhwerk, Trittsicherheit und ein wenig Schwindelfreiheit sind definitiv von Vorteil.

Nach ein paar Holzstufen wird der Weg im dunklen, noch grünen Wald wieder breiter. Man erreicht eine Lichtung, an den Hängen zeigen sich die typischen Felsen des Albtraufs zwischen dem bunter werdenden Laub. Weiter geht es durch den Wald, dann weitet sich das Tal. Links und rechts befinden sich Wiesen. Der Blick zurück auf die bewaldeten Hänge mit ihren Felsen lohnt sich. Schließlich erreicht man den Ausgangspunkt.

Länge: ca. 11,5 km
Dauer: ca. 3,5 h
An-/Abstiege: eher lang und nur mäßig steil
Hinweis: gutes Schuhwerk, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit (Mittelteil der Langen Steige)

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Wandervorschlag in der Nähe:
Durch enge, dunkle Täler unter hohen Felsen: Strohweiler Tour (gelb)