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[Fundstücke] Biosphärengastgeber

Einige umtriebige Gastronomen auf der Schwäbischen Alb lassen sich unter dem Namen Biosphärengastgeber ganz besondere Verwöhnaktionen einfallen. Das Besondere hier: ein Apfel – noch dazu aus der Region, aus dem Biosphärengebiet – ist so banal und doch so gesund. Schön, wenn man so empfangen wird.

Biosphärengastgeber

Die Taschentücher mit dem entsprechenden Aufdruck lagen übrigens nicht dabei. Die gab es später auf Anfrage und nur in Zusammenhang mit einer klaren Flüssigkeit, die als „Medizin“ ausgegeben wurde 😉

3Fürstensteig: Alles Premium?!

Vor kurzem wurde ein Premiumwanderweg bei Mössingen von unserem Ministerpräsident eröffnet, der Dreifürstensteig. Der Rundweg führt über den Dreifürstenstein, den Hirschkopf oberhalb des Mössinger Bergrutsches und um den Farrenberg herum. Es gibt an der Strecke mehrere Parkmöglichkeiten, so z.B. an der Olgahöhe und am Parkplatz des Bergrutsches. Ich habe mich für den Parkplatz Buch in der Nähe der Olgahöhe entschieden. Der hat den Vorzug, daß man dann den schwierigsten und steilsten Teil gleich am Anfang der Tour erledigt hat. Gute Wanderschuhe sind absolute Pflicht.

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Unmittelbar neben dem Parkplatz führt ein Waldweg steil hinauf Richtung 3Fürstenstein. Der Weg ist durchgängig alle 100 Meter mit einem Apfelsymbol markiert. Allerdings wird nicht durchgängig die einzelne quadratische Tafel verwendet. An größeren Wegweisern ist das Symbol in die Richtungsanzeiger integriert und deswegen aus mehreren Metern Entfernung nicht sofort zu erkennen. Aber es ist immer da, weswegen man getrost auf GPS oder Wanderkarte verzichten kann (Schaden tuts aber auch nicht).

Auf den ersten 2 km überwindet man ca. 300 Höhenmeter. Vermutlich sind deswegen gelegentlich neue Holzbänke installiert worden, damit man mal durchschnaufen kann.  Oben am 3Fürstenstein angekommen, hat man einen schönen Ausblick auf das Albvorland und insb. auf das Schloß Hohenzollern.

Von dort geht es ohne großes Auf und Ab an der Traufkante entlang zum Hirschkopf, an dem es 1983 zum größten Bergrutsch in der jüngeren Geschichte der Alb gekommen ist. Wenn man von oben runterschaut, wird einem bewußt, daß das an der Stelle jederzeit wieder passieren kann. Die Natur hat sich in den letzten 3 Jahrzehnten ohne Eingriff des Menschen schon deutlich erholt, aber man erkennt das Rutschungsgebiet noch relativ gut.

Kurz nach dem Bergrutsch führt der Weg 200 Höhenmeter hinab zum Fuß des Hirschkopfes. Vom Parkplatz wenige Meter neben dem 3Fürstensteig kann man mitten in das Rutschungsgebiet unterhalb des Hirschkopfes gehen. Der Teil gehört allerdings nicht zum 3Fürstensteig und ist eine eigene kleinere Wanderung wert. Man überquert den Verbindungsweg Mössingen-Talheim und wendet sich dann an einer Waldliege nach rechts. Hier sollte man sich nicht vom Wegweiser verwirren lassen. Wir wollen zwar zur Olgahöhe, die von hier aus in 2km erreichbar wäre, aber wir folgen dem Apfelsymbol.

Der Weg verläuft nun erstmals ausserhalb des Waldes über Wiesen und Äcker unterhalb des Farrenbergs, den man fast ganz umrundet. Nach ca. 1,5km kommt man zu meiner Lieblingsstelle auf der Tour, einer Waldschaukel (sie steht nicht im Wald, aber Mössingen nennt sie auf seiner Homepage so). Während man gemütlich liegend vor sich hin schaukelt, blickt man auf Talheim und die umliegenden Berge (z.B. Filsenberg und Bolberg). Hier kann man es nach den zurückliegenden Anstrengungen aushalten.

Talheim Talheim

Ein paar hundert Meter nach der Waldschaukel wird man durch einen kleinen Bach nach links bergauf „gezwungen“. Vorbei an einem kleinen Brunnen trifft man hier auf die Straße, die hinauf auf den Flugplatz Farrenberg führt. Dieser folgt man kurze Zeit in Bergaufrichtung und tritt in einer Serpentine geradeaus in den Wald hinein. Auf einem Waldweg geht es nun mäßig bergab um den Farrenberg herum zur Nordseite. Dort verlässt man den Wald und kommt zum Panoramaweg Streuobst, welcher einen Blick auf Mössingen ermöglicht. Infotafeln erklären die Bedeutung der Streuobstwiesen, durch die man nun wandert.

Ein kurzer steiler Anstieg quer über eine Wiese führt einen zur Olgahöhe einer Freizeitanlage der Stadt Mössingen mit Grillhütte und Waldspielplatz. Man überquert den Waldspielplatz bis zu einem Aussichtspunkt. Von dort geht der Weg steil über eine Wiese hinunter in Richtung des Ausgangspunkt. Dabei quert man mehrfach die Verbindungsstraße.

Und verdient der Wanderweg das Prädikat Premium? Naja als Schwabe tue ich mich mit Begriffen wie Premium oder gut naturgemäß schwer ;-), also sage ich die Tour isch net schlecht. Auf jeden Fall hat man am nächsten Tag noch was davon 😉

3Fürstensteig Profil

Gehzeit: 3h Netto (4h Brutto)
Distanz: 13,7km
Höhenmeter: 600m

Gute Wanderschuhe sind absolute Pflicht.

Download albtips-de-3Fuerstenstein-Bergrutsch.gpx (.zip)

Wandervorschläge in der Nähe:
Weite Blicke vom Farrenberg, bunte Blüten rund um die Ruine Andeck (gelb)
Dreifürstenstein, Türkenbund und Schild – was verbirgt sich wohl dahinter? (orange)

Streuobstland und Hochwiesen am Gönninger Roßberg in voller Blüte

Über die weiß leuchtenden Gönninger Obstwiesen schaut man zum grüner werdenden Albtrauf. Auf den Hochwiesen unterhalb des Roßberg-Gipfels mischt sich das immer noch vorherrschende Gelb der Schlüsselblümchen langsam mit dem Blau des Frühlingsenzians und dem Lila des Knabenkrauts. Dazu leuchten die neuen Blätter der Buchen im schönsten, frischen Grün.

An einem Tulpensonntag wählt man am besten einen Startpunkt weit weg vom Gönninger Ortskern, diesmal den Parkplatz bei den Tennisanlagen (ca. 550 m ü.N.N.) – ein unscheinbares, weißes Schild mit einem Tennisschläger darauf weist ab der Ecke Hechinger Straße/Samenhandelsstraße den Weg.

Auf dem Weg vom Tennisplatz Richtung Waldrand kann man derzeit zunächst die blühenden Streuobstwiesen betrachten (Stichwort Schwäbisches Hanami). Nach je einer Links- und Rechtsabzweigung wandert man dem Wegzeichen Blaue Gabel folgend rechts hinauf, in den Wald hinein und rechts herum.

Schon bald biegt ein Pfad, das Jägerwegle (Blaue Gabel), halblinks ab und führt am Hang entlang eine Weile gemächlich bergauf. Wer die gemütliche Variante bevorzugt, bleibt einfach auf diesem Pfad bis dieser unterhalb des Roßberg-Gipfels aus dem Wald heraus kommt – dort rechts – und umrundet den Roßberg links herum.

Wir aber möchten lieber ausgiebig über die Hochwiese schlendern und verlassen den Jägerweg genau an der großen Serpentine, gehen fünf Schritte ohne Weg nach rechts und wechseln somit auf die steil nach oben führende Heusteige. Der Name lässt darauf schließen, dass man diesen Weg früher nutzte, um das oben auf der Wiese geschnittene Heu auf direktem Weg ins Tal zu schaffen. Man bekommt einen guten Eindruck, wie anstrengend dies gewesen sein muss. Es handelt sich nicht um einen ausgewiesenen Wanderweg, dementsprechend muss man eventuell mit holprigen Abschnitten oder querliegenden Ästen rechnen.

Nach kurzer Anstrengung erreicht man also die Hochwiese am Schönberger Kapf (ca. 770 m ü.N.N.), kann dort nach Lust und Laune eine Runde drehen, was sich vor allem im Frühjahr und Sommer für Blütenfreunde lohnt, oder sich gleich nach links in Richtung Roßberg wenden.

Der Wiesenweg macht eine sanfte Linkskurve und kurz darauf zeigt sich ein schöner Blick zum Albtrauf. In der Ferne sieht man Mädlesfels, Burg Teck und sogar einen der Drei-Kaiserberge. Den Roßberg selbst umrundet man, indem man direkt davor nach rechts abbiegt und den Gipfel links liegen lässt. Dabei passiert man zunächst kurzes Waldstück und eine weitere schöne Hochwiese.

Vor dem Parkplatz biegt man links auf das Sträßchen. Nach ein paar Metern wählt man den Wiesenweg rechts hinunter und folgt dem rechten, schmalen Weg mit Wegzeichen Blaues Dreieck durch den Wald hinunter. Nach dem Schützenhaus geht es links am Waldrand entlang zu der schon bekannten Kreuzung mit dem Jägerweg(le). Dort rechts und wieder links zurück zu den Tennisplätzen.

Länge: ca. 7 km
Dauer: ca. 2 h
Anstiege: steil hinauf zum Schönberger Kapf

Download albtips-de-Goenninger-Rossberg.gpx (.zip)


Wandervorschläge in der Nähe:
Tour 3: Von Gönningen zum Roßbergturm
Wiesenspaziergänge rund um den Gönninger Roßberg (gelb)
Spaziergang über die Schönbergwiese beim Roßberg (blau)
Von Gönningen hinauf zum Schönberg beim Roßberg (ohne gpx-Datei)
Von Reutlingen Markwasen über die Breitenbachquelle nach Gönningen auf den Roßberg (ohne gpx-Datei)

Weitere Wandervorschläge zum Schwäbischen Hanami