Bei traumhaftem Wetter begeisterte die abwechslungsreiche Wanderung von Hülben durch das Kaltental sowie über den Heidengraben und Römersteinfels zurück.
Start ist am Parkplatz beim Sportplatz Hülben, der von der Ortsdurchfahrt über die Kaltentalstraße zu erreichen ist (Beschilderung Sportgaststätte folgen). Von dort spaziert man wenige Meter zurück in Richtung Hülben und zweigt dann links ab auf den breiten Waldweg Richtung Kaltental.
Heute Mittag leuchtete die Wintersonne im oberen Bereich des Heiligenbergwegs die hellen Felsen an. Man konnte die gebankten Kalke wunderbar studieren, in denen im Frühjahr oder Herbst sicher der eine oder andere Salamander zu sehen ist. Im unteren Bereich des kurvigen Wegs liegt links der Hülbener Brunnen, von dem die Hülbener bis 1911 frisches Wasser holen mussten. Davor hatten sie keine Wasserleitung.
Gebankte Kalke sind – ganz kurz gesagt – dadurch entstanden, dass hier Tiere und Pflanzen vor Millionen von Jahren im Meer ein Riff gebaut haben. Als sie durch Klimaveränderungen abstarben, wurden sie zu einer Steinschicht auf dem Meeresboden. Es kamen immer weitere Schichten hinzu, die durch die Wassermassen darüber zusammengedrückt wurden. Diese Schichten kann man heute noch in den gebankten Kalken gut erkennen.
Kaltental
Unten im Kaltental angekommen folgt man diesem nach links leicht bergauf. Nun kommt man in eine Kernzone des Biosphärengebiets Schwäbische Alb. Der breite Weg ist einer der wenigen Wege durch die Kernzone hindurch, den Menschen heute noch benutzen dürfen.
In den Kernzonen soll die Natur den Vorrang vor dem Menschen haben, es sollen keine Eingriffe durch den Menschen stattfinden. Daher darf man die Wege nicht verlassen und (wie sonst auch in der Natur) nichts mitnehmen, nichts da lassen, nichts kaputt machen. Ein UNESCO Biosphärenreservat ist übrigens nicht einfach eine weitere Form eines Naturschutzgebietes. Es ist eine Modellregion, in der in verschiedenen Zonen erprobt werden soll, wie Mensch und Natur voneinander profitieren können, ohne sich gegenseitig zu schaden. Daher hat in den (weitaus größeren) Entwicklungszonen weiterhin der Mensch den Vorrang, die Kernzonen machen nur 3% der Gesamtfläche aus, die Pflegezonen 10%.
Heidengraben und Keltengräber
Je weiter man hinauf kommt, desto uriger wird das Tal. Besonders im Winter sind die hellen Felsen gut zu erkennen. In einer Kurve findet man den Hügelbrunnen, der 1864 von Forstrat von Hügel angelegt worden war. Bei den letzten sichtbaren Felsen quert fast unmerklich der Heidengraben, doch dazu ein andermal. Allmählich flacht der Weg ab und man kommt aus dem Wald. Noch vor der Straße wendet man sich nach links und folgt dem Radweg bis zu den keltischen Hügelgräbern beim Burrenhof.
Dort hält man sich links und auf Höhe von Tor F im Heidengraben kann man nach rechts einen kleinen Abstecher machen. Nach dem Wiesenweg überquert man vorsichtig die Straße.
Hülbener Brille
Geradeaus kommt man zur Hülbener Brille, bei der man einen schönen Blick über den Albtrauf ins Albvorland und zur Burgruine Hohenneuffen genießt. Auf gleichem Weg kehrt man zurück und biegt bei Tor F rechts ab.
Vom Radweg aus hat man – wenn man zurückschaut – an einer bestimmten Stelle noch einmal die Möglichkeit, die Brille und den Hohenneuffen hintereinander zu sehen. Bald danach zweigt man hinter einen großen, landwirtschaftlichen Gebäude links ab.
Römersteinfels
Stets geradeaus geht es zum Waldrand und leicht links versetzt in den Wald hinein. Im Prinzip geht man mit winzigen Schlenkern immer geradeaus und ignoriert alle Abzweigungen. Manchmal kann man sich am Schild „WW 8 Hülben“ orientieren. Schließlich erreicht man an der Talkante den Römersteinfels. Zwei Bänke laden zu einer Rast ein. Es ist wunderbar ruhig, man blickt nur über Wald und Hügel. Höchstens die kleinen Motorflieger des nahegelegenen Flugplatzes stören die Ruhe. Der Römersteinfels ist ein wenig bekannter Kletterfels der Schwäbischen Alb (nur Juli bis Dezember erlaubt).
Auf gleichem Weg kehrt man zurück und biegt kurz vor dem Waldrand am zweiten deutlichen Abzweig links ab. Folgt man dem Waldweg nach ein paar hundert Meter rechts aus dem Wald heraus, kommt man am Sportpark vorbei zurück zum Ausgangspunkt. Heute war sie zwar geschlossen, aber üblicherweise bietet sich noch eine Einkehr in der Sportgaststätte an, bei der es auch einen Kinderspielplatz gibt.
Länge: 9,6 km
Dauer: 3 h
Anstiege: 120 Hm im Kaltental, sonst nur leichtes Auf und Ab
Download albtips-de-Kaltental-Roemersteinfels.gpx (.zip)
Wandervorschläge in der Nähe:
Zwei lange Täler, hinauf zum Lauereckfels und am Heidengraben entlang (gelb)
Buckleter Kapf, Höllenlöcher und Mauchental (orange)
Durch Höllenlöcher zum himmlischen Aussichtspunkt Buckleter Kapf (braun)
Rundwanderung: Hülben Segelflugplatz – Hohenneuffen und zurück (ohne GPX)
Tour 8: Heidengraben und Hohenneuffen