Auf Streifzug durch die Nebelhöhle und Streuobstwiesen mit SWR4 Radio Tübingen

Der Winter neigt sich dem Ende zu – auch markiert durch die Fasnet – und bald öffnen die ersten Tropfsteinhöhlen der Schwäbischen Alb wieder für Besucher: Zu Beginn bietet sich ein Streifzug durch die Nebelhöhle an, da sie schon ab März wieder begehbar ist.

Zusammen mit SWR-Reporter Peter Binder, dem Vorsitzenden des Obst- und Gartenbauvereins Unterhausen Alfons Reiske, dem Naturschutzwart des Albvereins Unterhausen Peter Haag sowie dem Nebelhöhleführer Kuno Wanderer aus Genkingen ging es auf eine spannende Wanderung zu den Highlights der geplanten, sehr abwechslungsreichen Streuobstwiesen- und Höhlenwanderung, die von Unterhausen aus geplant ist.

Dank der sehr fachkundigen Führung konnten wir die Nebelhöhle vom inzwischen verschlossenen, alten Eingang unterhalb des Nebellochs her erkunden – und zwar historisch-chronologisch so, wie die Höhle einst entdeckt wurde. Schon auf dem Weg zum Nebelloch gab Kuno Wanderer die erste, überwiegend unbekannte Sage über das „Teufelsfenster“ in einem markanten Felsen am Wegesrand zum Besten.

Die Mutigen stiegen wenige Schritte steil hinauf zum Nebelloch. Weil dort an sehr kalten Tagen Nebel aufsteigt, entstanden vor vielen Jahrhunderten zunächst wilde Geschichten, doch dann wurde die alte Nebelhöhle entdeckt. Sie liegt auf Lichtensteiner Gemarkung. Als wir in die Höhle hineingingen, konnten wir das Entdeckerloch auch von unten sehen. Beim Gang durch die verschiedenen Höhlenhallen und -gänge reisten wir durch die Jahrhunderte, in welchen diese erforscht wurden.

Als Besonderheit gibt es im Moment einige Fledermäuse zu sehen, die sich noch im Winterschlaf befinden. Wir haben sie auch nicht weiter gestört. Schon auf Sonnenbühler Gemarkung angekommen, konnten wir lernen, dass die auf 450 Meter begehbare Tropfsteinhöhle auch akustische Effekte zu bieten hat.

Daraufhin erklommen wir die vielen Stufen zum heutigen Ein- und Ausgang, spazierten bei traumhaftem Vorfrühlingswetter zum Nebelhöhlefels und genossen die Aussicht ins Reißenbachtal. Der Blick über die große Wacholderheide Wonhalde war wie immer faszinierend.

Schließlich ging es noch hinab ins Tal zur Reißenbachquelle und durch die Streuobstwiesen, die vom Obst- und Gartenbauverein Lichtenstein-Unterhausen hergerichtet wurden und weiterhin gepflegt werden. Schon bald im Frühling werden sich die unzähligen Obstbäume mit Millionen Blüten in ein wahres Streuobstparadies verwandeln. Ein bedrohtes Paradies, so lange sich nicht wieder viel mehr begeisterte Obstwiesenbesitzer finden.

Diese wunderbar vielseitige Landschaft mit Wald, Wacholderheiden, Streuobstwiesen und Karstphänomenen am Trauf der Schwäbischen Alb lädt zu jeder Jahreszeit zum Wandern ein und bietet stets neue Ein- oder Ausblicke.

Die Nebelhöhle ist von März bis November geöffnet. Besonders empfehlenswert – gerade auch für Menschen, die die Höhle schon lange kennen – sind die Sonderführungen. Bei jeder kann man noch neue Aspekte der Unterwelt entdecken.

Sendetermin des Radiobeitrags:
Mittwoch 22.02. oder Donnerstag, 23.02.2017, 16-17 Uhr

Reutlinger Seen im Markwasen

Die gleiche Tour zu den Reutlinger Seen im Markwasen vor 10 Jahren und heute: Wer auf Marodes und Morbides steht, wird hier gleich mehrfach fündig. Was ich vor einer Dekade schon für halb verfallen hielt, ist heute in noch schlechterem Zustand. Dazu kommt, dass es am Wasserfallweg einfach immer noch keinen richtigen Wasserfall zu sehen gibt – dafür aber sind die Seen real vorhanden.

Fotos vom Februar 2017

Start der Tour ist an der Bushaltestelle Kreuzeiche (RSV-Linie 4 + 11) in Reutlingen. Von dort spaziert man über den Freibadparkplatz und dann durch den Sportpark Markwasen Richtung Stadion. Neben dem Teerweg verläuft auch eine gelenkschonende Rindenschrotbahn.

Buchtipp: Badeseenziele im LändleDie Februar-Verlosung ist beendet. Der Gewinner wurde ermittelt und benachrichtigt. Glückwunsch! Auch im Februar verlosen wir zum 10-jährigen Jubiläum von albtips.de ein Wanderbuch. Passend zum Thema und in Vorfreude auf den Sommer gibt es diesen Monat das Buch Badeseen-Ziele im Ländle von Dieter Buck (Silberburg-Verlag) zu gewinnen.
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Nach dem Stadion und der Sportpark-Gaststätte erreicht man den Schlattwiesensee, an dem man viele Wasservögel beobachten kann. Man hält sich rechts und geht weiter geradeaus am See entlang. Links bietet sich ein Abstecher auf den Hügel Monte Kiki an.

In einer Linkskurve der Rindenschrotbahn bleibt man geradeaus und passiert den Wanderparkplatz Markwasen. Links des Sträßchens führt ein Pfad in den Wald (Wanderzeichen Blaue Gabel).

Bei einem weiteren Parkplatz kommt man zum Breitenbachsee, den man nach Lust und Laune umrunden kann. In der Nähe befindet sich der schöne Grillplatz auf der Jungviehweide.

Fotos vom Februar 2007

Zurück auf dem breiten Waldweg folgt man diesem weiter am Breitenbach entlang, bis man zu einer Brücke kommt. Links davon konnte man vor 10 Jahren links noch ein altes Kneippbecken sehen. Heute erkennt man gerade noch den Zulauf, wenn man genau hinschaut. Schade!

Es geht weiter auf dem Weg (Wanderzeichen Blaue Gabel) – vorbei an einem Spiel- und Grillplatz – bis zu einem weiteren kleinen See auf der linken Seite. Folgt man dem Weg ein paar Schritte, kommt man zu einem wenig spektakulären Mini-Wasserfall. Ein alter Picknicktisch hat im letzten Jahrzehnt ebenfalls weiter gelitten.

Nun kehrt man wenige Meter zurück, überquert den Breitenbach und biegt links auf den Wasserfallweg ab. Der anstrengende Schlenker ist optional und einen „Wasserfall“ sollte man hier nicht erwarten. In der Spitzkehre des Waldwegs sollte er sein, doch man sieht vom Weg aus nichts – man müsste schon durchs Unterholz krabbeln.

Etwa 500 Meter nach der Kehre zweigt man rechts ab und steigt steil bergan. Daraufhin geht es rechts auf den Gurgelweg und nach dem Bachlauf erneut rechts auf den Lindelsbachweg, der leicht bergab führt.

Nach ca. 1300 Metern wählt man rechts den HW5-Pfad (Hauptwanderweg 5 des SAV, Wanderzeichen Roter Balken). Man quert den vorher gewanderten Waldweg auf Höhe des ehemaligen Kneippbeckens und bleibt weiter auf dem gut beschilderten HW5. Als idyllischer Pfad führt er mal links, mal rechts, mal über eine Holzbrücke durch den Wald. Auch hier wieder unübersehbare Zeichen des Verfalls: Treppen, die man vor 10 Jahren noch nutzen konnte, sind heute mit Baumschnitt versperrt, der Wanderweg verlegt.

Man folgt dem Hauptwanderweg 5 noch etwas weiter bis zum Wildgehege. Dort biegt man links ab. Am schönsten ist es, zwischen den uralten Bäumen zu spazieren. Nach einem kurzen Abstieg passiert man einen Kreisel und die Bus-Endhaltestelle der RSV-Linie 8.

Gleich danach biegt man links auf einen Fußweg zwischen Tennisplatz und Freibad ab. Dieser führt zum Sportpark Markwasen zurück. Dort hält man sich zwei Mal rechts und kommt so am Stadion vorbei zum Ausgangspunkt an der Kreuzeiche zurück.

Länge: 11 km
Dauer: 3 – 4 h
Anstiege: 100 Hm auf dem Wasserfallweg, sonst meist nur sanft ansteigend

Download albtips-de-Kreuzeiche-Markwasen.gpx (.zip)


Wandervorschläge in der Nähe: (Karte auszoomen)
Markwasen und NSG Listhof (orange)
Versteckter Pfad zum Georgenberg (braun)
Vom Reutlinger Markwasen zum Käpfle und über das NSG Listhof zurück (gelb)

Über den Albrand hinaus: Das Lahntal bei Nassau und Obernhof

Rund um das Lahntal bei Nassau lässt es sich wunderbar wandern. Immer wieder bieten sich vom Lahnwanderweg schöne Ausblicke auf die Lahn, auf Weinberge und auf geschichtsträchtige Burgen oder Klöster. Die schmalen Pfade an der Talkante erinnern ein wenig an den Albtrauf – nur das Gestein ist Schiefer statt Jura.

Start der Tour ist im kleinen Örtchen Dienethal. Parkplätze gibt es etwa bei der Kirche. Man folgt dem Kirchweg, der beim Friedhof zum Spazierpfad wird und bald in die Talstraße mündet. Dieser folgt man bis zur T-Kreuzung und biegt dort links ab. Oberhalb des Ortes thront imposant die Burg Nassau.

Nach 280 m zweigt man links in die Stiftung Scheuern ab, überquert den Sulzbach, geht links in die Friedhofstraße und gleich wieder rechts weiter zwischen den Gebäuden hindurch sich leicht links haltend bis zur Brücke über den Mühlbach. Nach der Überquerung folgt man links dem Lahnwanderweg (Wanderzeichen LW). Bald zeigt sich rechts über dem Mühlbachtal das weithin sichtbare Freiherr-vom-Stein-Denkmal.

Bald wendet man sich nach rechts und spaziert am Ufer der Lahn entlang, bis man links über die große Kettenbrücke nach Nassau hinein geht. Auf der Kettenbrückenstraße gelangt man zum Markplatz mit dem sehenswerten Rathaus und dem Stein’schen Schloss. Zwischen diesen beiden Gebäuden zweigt man rechts ab, dann nochmals rechts in die Straße Obertal und schließlich halblinks in die Hohe-Lay-Straße.

Auf dem Lahnhöhenweg (Wanderzeichen L), der hier gleich verläuft wie der recht neu erdachte Premiumweg Lahnwanderweg (Wanderzeichen LW), steigt man stetig etwas höher, bis man aus der Stadt heraus ist und erste schöne Blicke über das Lahntal genießt. Insbesondere der Blick zurück auf Nassau und die Burg ist sehenswert. Vorbei an einer idyllisch gelegenen Schutzhütte und einer abenteuerlich in den Schiefer gebauten Bank spaziert man auf dem Pfad am Hang entlang.

Nach einer kleinen Weile hat man bei einem schönen Felsaussichtspunkt mit Bank die Wahl, einfach geradeaus weiter dem Lahnhöhenweg zu folgen oder auf dem Lahnwanderweg einen Schlenker nach links oben zum Aussichtspunkt Hohe Lay zu machen. Einen schönen Ausblick gibt es auf beiden Wegen an etwa der gleichen Stelle, nur in unterschiedlichen Höhen. Bleibt man auf dem unteren der beiden Wege geht es ein wenig bergab, an einer T-Kreuzung rechts und gleich darauf links.

Ein breiter Waldweg führt bis zum Ortsrand von Weinähr. Man überquert die Straße biegt rechts ab, spaziert über die Brücke und danach links am Gelbach entlang. Immer geradeaus kommt man zu einem kurzen, knackigen Anstieg. Schon bald hat man den Bergrücken erklommen und genießt wieder einen schönen Blick ins Lahntal, über die Weinberge und zum sog. Goethepunkt.

Man wandert rechts bergab, dann links in den Neuen Weg und wieder rechts in die Borngasse. Im Weinort Obernhof gibt es einige Winzer, bei denen man einkehren, Essen und Wein trinken kann. Sogar jetzt Ende Januar hatte zu unserer Freude einer davon geöffnet. Wer nun nach gut 9 km genug hat, kann vom Bahnhof Obernhof aus zurück nach Nassau fahren.

Wer zu Fuß die Runde beschließen möchte, folgt vom Bahnhof aus der Seelbacherstraße und halbrechts der Arnsteiner Straße. Die richtig Sportlichen mit viel Zeit und Kondition können ab Waldrand noch eine etwa zweistündige „Kampfschleife“ durch das Jammertal anhängen. Ansonsten ein kurzer Anstieg und man erreicht das Kloster Arnstein. Von dort folgt man dem asphaltierten Sträßchen, das als Radweg bis Nassau ausgeschildert ist.

Durch den Wald kommt man zu einem weiteren interessanten Ausblick, von dem aus man sowohl Schloss Langenau als auch Kloster Arnstein sehen kann.

Nach der Tal- und Flusschleife bei der Schleuse Hollerich spaziert man meist geradeaus auf Nassau zu und erreicht schließlich den Bergnassau. Bis zum Stadtkern von Nassau sind es rechts einfach ca. 700 m, falls eine Einkehr angesagt ist.

Andernfalls hält man sich links und gleich wieder rechts und gelangt auf der Durchgangsstraße durch Scheuern und dann auf bekanntem Wege zurück nach Dienethal. Da es schon dunkel war, wählten wir die Straße statt des Fußwegs – es kommt eben immer auch auf die Situation an, welcher Weg der beste ist.

Länge: 17,5 km
Dauer: 5 – 6 h
Anstiege: 450 hm

Download albtips-de-Dienethal-Nassau-Lahntal.gpx (.zip)


Wandervorschläge in der Nähe: (Karte auszoomen)
Marburger Rücken (Lahntal) (braun)
Rundwanderung zum Basaltsee und zur Basaltprismenwand (orange)
Wanderung vom Roten Moor zur Wasserkuppe (gelb)
Winterliche Weinberge am 50. Breitengrad, altehrwürdige Schlösser und ein Mühlenwanderweg im Rheingau (lila)

Draußen im Biosphärengebiet Schwäbische Alb: Wandern, Radfahren, Wanderreiten …