Archiv der Kategorie: Halbtags

Halbtageswanderungen auf der Schwäbischen Alb

Auf der Haid: Judenstein und Schaufelbuch

Auf der Haid: einst Militärstandort, jetzt Gewerbepark. Nicht unbedingt die erste Wahl für einen Sonntagsspaziergang? Trotzdem! Gleich außerhalb des kleinen, fast versteckten Industriegebiets beginnt die schöne Alblandschaft … – und ein Sperrgebiet.

Kommt man von der B 313 zum Gewerbepark Haid, so kann man gleich an seinem westlichen Rand bei den Bahngleisen parken. Hier verkehrt die Schwäbische Albbahn (SAB) und es gibt sogar eine Haltestelle „Haidkapelle“, falls jemand mit dem Zug anreisen möchte.

Von 1958 bis 1993 gab es auf der Haid einen Bundeswehr-Standort: die Eberhard-Finckh-Kaserne. Etwa einen Kilometer entfernt lag das Sondermunitionslager Golf (NATO-Lager). Hier wurden von 1967 bis 1991 nukleare Sprengköpfe für taktische Kurzstreckenraketen gelagert. In den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts gab es auf der Haid regelmäßig Ostermärsche der Friedensbewegung. Quelle: wikipedia

Nun folgt man dem Wanderzeichen Gelbe Gabel auf der Straße Finstere Birken am südlichen Rand des Gewerbeparks, bis man die Häuser hinter sich gelassen hat. An der Gabelung hält man sich links, der Waldrand befindet sich linker Hand.

Judenstein

Nach etwa 500 Metern am Waldrand entlang zweigt man links ab. Man folgt dabei stets dem Wanderzeichen Gelbe Gabel: An der ersten Gabelung hält man sich links, fast oben angekommen rechts und gleich wieder links. Der Weg führt noch kurz bergauf zum sogenannten Judenstein, einer 820 m hohen, bewaldeten Erhebung. Dort verläuft die Gemarkungsgrenze zwischen Engstingen und Hohenstein-Meidelstetten. Außerdem befindet sich links ein Sperrgebiet, das noch von der militärischen Nutzung munitionsverseucht ist. Nach der Tafel mit der Aufschrift „Judenstein“ geht es rechts bergab bis zu einem Sträßchen.

Durch den Wald: Schaufelbuch

Dort biegt man links ab und bleibt für 1,3 km auf der wenig befahrenen Verbindungsstraße zwischen Meidelstetten und Großengstingen. Nach dem Abstieg zweigt man scharf links ab (Holzschild: Pflanzschulweg). Man wandert durch den Schaufelbuch und dann an dessen Waldrand. Rechts sieht man die Häuser von Großengstingen und dahinter den Traifelberg. Nach vorne eröffnet sich der Blick über die Wälder und Höhen der Kuppenalb.

Auf der Haid

Nach einem kurzen Waldstück erreicht man ein Sträßchen, dem man nach rechts folgt. Auf einer Anhöhe steht ein imposanter Solitärbaum. An der T-Kreuzung hält man sich links, der Weg macht eine Rechtskurve und vor der Hochspannungsleitung zweigt man links auf den Schotterweg ab.

Im Dezember 2011 wurden bei einer Großrazzia im Gewerbepark Haid rund 130 Kilogramm Kokain im Wert von mehreren Millionen Euro sichergestellt. Es war der größte Kokain-Fund im Südwesten seit über 20 Jahren. Quelle: Reutlinger General-Anzeiger

Das Gewerbegebiet Haid ist schon eine Weile gut zu sehen und es ist nun nicht mehr weit bis zum Ausgangspunkt, den man nach einem Rechts-/Linksschlenker erreicht.

Länge: 8,3 km
Dauer: 2,5 h
Anstiege: ca. 190 Hm

Download albtips-de-AufDerHaid-Judenstein.gpx (.zip)


Wandervorschläge in der Nähe:
Spaziergang im ersten Schnee des Winters (gelb)
Versteckte Kleinode zwischen Lichtenstein und Sonnenbühl (orange)
Spaziergang beim Skilift Engstingen (lila)
Von Undingen zur Bärenhöhle und durch das Rinnental zum Kalkstein (braun)

Von Tieringen zum Hörnle und zur Lochen

Ein Meßstetter Premiumwanderweg führt von Tieringen zum Hörnle. Den Abstecher zur Lochen haben wir hinzugefügt. Das Wetter ließ die Schwäbische Alb stellenweise aussehen wie die Schottischen Highlands.

Von Tieringen zum Hörnle

Man startet beim Parkplatz Schlichemhalle in Tieringen. Das erste Wegstück führt parallel zum Barfußpfad das Tal hinauf.

Immer am Bächlein Schlichem entlang kommt man auf dem durchgängig gut beschilderten HochAlbPfad zur Schlichemquelle. Am Waldrand sprudelt das Wasser aus einem Hahn in ein leuchtend blaues Becken. Es gibt Sitzgelegenheiten und etwas weiter oben eine Schutzhütte.

Hinter der Schutzhütte führt ein Pfad den Hang hinauf. Links unterhalb des Pfads liegt die kleine Höhle Hohler Backofen. Den Abstieg haben wir uns aufgrund des rutschigen Wegs diesmal gespart.

Man kommt aus dem Wald, folgt dem Weg am Feriendorf vorbei und durch den Wald zu einem Aussichtspunkt, von dem aus man (bei besserer Sicht) den Feldberg im Schwarzwald sehen können soll.

Abstecher zum Lochenstein

An einer T-Kreuzung direkt am Albtrauf führt der HochAlbPfad nach rechts, doch wir sind erst einmal auf einen zwei Kilometer kurzen, aber anstrengenden Abstecher nach links steil hinunter zum Lochenpass und steil hinauf zum Aussichtspunkt Lochenstein gegangen. Von diesem Fels bietet sich ein wunderschöner Blick ins Albvorland, zur Burg Hohenzollern und – bei klarer Sicht – zum Schwarzwald.

Blick vom Lochenstein zur Burg Hohenzollern Blick vom Lochenstein zur Burg Hohenzollern

Auf gleichem Weg geht es zurück und dann stets am Albtrauf weiter bis zum Aussichtspunkt Schinderlucke. Hier verlaufen auch einige andere schöne Wanderwege wie der HW1, der Donau-Zollernalb-Weg, der Hohenzollernweg oder – eine Kuriosität – der Interstuhlpfad mit vielen unterschiedlichen Sitzgelegenheiten am Wegesrand.

NSG Hülenbuch und Tieringer Hörnle

Über die Freifläche des Naturschutzgebiets Hülenbuch gelangt man zum Tieringer Hörnle. Am Beginn der Aussichtskanzel befindet sich ein Denkmal für im 2. Weltkrieg gefallene Gebirgsjäger. Ganz in der Nähe auf Albstadter Gemarkung gibt es den Muliweg, auf dem diese Soldaten jeden Tag zur Übung mit Maultieren den steilen Albtrauf hinaufstiegen.

Hochalb und Abstieg

Nachdem man den wunderbaren Ausblick ins Albvorland und in Richtung Albstadt genossen hat, folgt man dem Pfad durch den Bannwald an der Ostkante des Bergsporns. Nach einer ganzen Weile kommt man aus dem Wald heraus. Der Weg führt über die hochgelegenen Felder – ein HochAlbPfad eben.

Man steigt vom kleinen Wanderparkplatz Alte Steig das Sträßchen hinab und biegt vor den ersten Häusern Tieringens rechts auf einen schönen Waldweg ab.

Oberhalb des Ortes wandert man Richtung Ausgangspunkt bei der Schlichemhalle. Beim Barfußpfad gibt es auch eine Grillstelle für ein abschließendes Picknick.

Fazit

Eine spannende, abwechslungsreiche Wanderung mit schönen Ausblicken – bei Glück sogar mit Alpensicht. Im Winter und nach starkem Regen können die Naturpfade ziemlich rutschig sein. Diesmal ging es gerade noch so, aber viel matschiger hätten sie für meinen Geschmack nicht sein dürfen. Gutes Schuhwerk ist am Albtrauf ohnehin immer angesagt, manchmal ist man nur einen Schritt vom Abgrund entfernt. Die Beschilderung ist durchweg engmaschig vorhanden – wie auf einem Premiumwanderweg üblich. Wie schrieb jemand mal so schön: „Mit einem Rest von Orientierungssinn …“ 😉

Länge: 12,5 km
Dauer: 4,5 h
Anstiege: 380 Hm

Downlaod albtips-de-Lochen-Hoernle.gpx (.zip)

 

Wandervorschläge in der Nähe: (Karte auszoomen)
Von der Lochen zu zwei „Tausendern“ (gelb)
Hossinger Leiter bei Albstadt-Laufen (orange)
Felsenmeer und Muliweg (braun)
Böllat, Ruine Schalksburg, Felsenmeer, Muliweg & Heersberg – ein Traufgang (lila)

Klassiker: Fohlenhof, Gelber Fels, Höllen-Löcher, Sonnenfels, Roßfeld, Grüner Fels

Auf zum Sonnenfels! Die Sonne strahlt nur so vom Himmel, jede Menge Wanderer unterwegs, alle Grillplätze gut belegt. Und das am 2. Weihnachtsfeiertag! Ich habe mich heute für einen „Klassiker“ unter den Wanderungen bei Reutlingen / Metzingen / Bad Urach entschieden. Nämlich für die große Runde von St. Johann um das Roßfeld herum.

Gelber Fels, Sonnenfels, Olgafels, Roßfels, Wiesfels, Grüner Fels

Man startet beim Gestütshof St. Johann, folgt der Allee zum Fohlenhof und wandert dann stets am rechter Hand abfallenden Albtrauf entlang (Wanderzeichen Rote Gabel). Dabei passiert man unzählige Aussichtspunkte: Gelber Fels, Sonnenfels, Olgafels, Roßfels, Wiesfels und Grüner Fels.

Dettinger Höllenlöcher

Zwischen dem Gelben Fels und dem Sonnenfels kraxelt man ein Stück durch eine Felsspalte: die Höllenlöcher. Solche Spalten entstehen, da der Albtrauf – wenn auch in Zeitlupe – immer in Bewegung ist. Irgendwann wird der äußere Teil der Spalte abbrechen und ins Tal stürzen. Vermutlich ganz langsam, Steinchen für Steinchen – vielleicht aber auch mit einem großen Knall.

Segelflugplatz Roßfeld

Abwechslung von Wald und Trauffelsen bietet der Flugplatz Rossfeld, auf dem man die Weite und den Weitblick genießen kann. Der Albtrauf ist dort nicht so bewaldet, so dass man auch von höheren Stellen des Segelflugplatzes eine schöne Aussicht über die Albkante ins Tal genießen kann.

Gestütshof St. Johann

Man kehrt zum Ausgangspunkt zurück – immer noch dem Wanderzeichen Rote Gabel folgend. Dort gibt es einen Gasthof, einen Hofladen und einen Spielplatz. Und natürlich gibt es auch dort meist Pferde anzuschauen.

Ausblick vom Sonnenfels oberhalb des Ermstals: Dettingen, Ruine Hohenneuffen, Albtrauf, Ruine Hohenurach Ausblick vom Sonnenfels oberhalb des Ermstals: Dettingen, Ruine Hohenneuffen, Albtrauf, Ruine Hohenurach

Länge: 10,7 km
Dauer: 3,5 h
Anstiege: 320 Hm (stetiges Auf und Ab am Albtrauf)

Download albtips-de-Fohlenhof-Rossfeld.gpx (.zip)

 

Beschreibung der Tour in umgekehrter Richtung:
Aussichtsreich am Rossfeld (gelb)

Wandervorschläge in der Nähe:
Himmel und Hölle (braun)
Ein Turm im Wald, zwei alte Brunnen zwischen Fohlenhof und Rutschenfelsen (orange)
Calverbühl, Sonnenfels, Rossfeld und die Obstbaumblüte im Ermstal (pink)
Rundweg Eninger Weide (blau)
Auf dem Glemser Birnenerlebnisweg zum Weihnachtsmarkt mit Krippenspiel (orangerot)
Eningen: Durch Teufelsküche zum Gutenberg und zur Burgruine Achalm (lila)