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Rund ums Reißenbachtal

Es müssen nicht immer die großen Ziele sein, wie Schloss Lichtenstein oder die Nebelhöhle. Das Reißenbachtal liegt ganz in der Nähe und bietet Naturliebhabern wunderbare Hangwiesen- und Waldlandschaften. Kein Straßenlärm dringt ins Tal, nur die unvermeidlichen Flieger rauschen am Himmel vorbei. Dennoch ist man nie weit von der Ortschaft Lichtenstein-Unterhausen entfernt, um etwa bei drohendem Gewitter die Tour abbrechen zu können.

Start ist in der Nebelhöhlestraße in Lichtenstein-Unterhausen. Dort kann man am Straßenrand parken, einen Wanderparkplatz gibt es nicht. Durch die Kurze Straße geht man zu einer Staffel (=Treppe), die in die Baderstraße führt, der man nach rechts folgt. Schon hier genießt man einen schönen Blick hinüber nach Honau und hinauf zum Schloss Lichtenstein.

Das Wanderzeichen Blaue Gabel lenkt scharf links auf einen Wiesenweg unterhalb des steilen Hangs. Nach etwa 350 Metern zweigt man halblinks ab. Der Pfad geht im Zick-Zack die Wacholderheide hinauf und in den Wald hinein. Nach weiteren 350 stetig ansteigenden Metern geradeaus kann man einen Schlenker nach rechts machen. Wer halb zugewachsene Wege nicht mag, geht stattdessen einfach geradeaus weiter bis man auf einen breiten Schotterweg trifft, dort links.

Wer den Schlenker machen möchte, zweigt also wie beschrieben scharf rechts auf einen schmalen Pfad ab, der zwischendurch zwar begehbar aber leicht zugewuchert ist. Im Juni 2011 wurden hier außerdem von zwei unabhängigen Seiten Zecken gemeldet. Auf einer kleinen Lichtung wendet man sich nach links oben, wandert am CVJM-Heim sowie an einem verlassenen Fußballplatz vorbei und den Hang des Naturschutzgebiets Spielberg hinauf. Der Pfad wird sehr steil, noch ein paar Treppenstufen und man erreicht den Schotterweg.

Zunächst sollte man noch einen Abstecher (200 Meter einfach) nach rechts zu einem schönen Aussichtspunkt mit Blick ins obere Echaztal und zum Schloss Lichtenstein machen. Von dort zurück folgt man dem Schotterweg immer weiter. Von links kommt der Weg mit Wanderzeichen Blaue Gabel herauf. Gute 100 Meter weiter verlässt man diesen und nimmt an der Gabelung den linken Weg, der leicht bergab führt.

Kurz nach einer Linkskehre am Talschluss quert der Weg mit Wanderzeichen Blaue Raute, dem man nach links folgt. Bald überquert man auf Höhe des Feuchtbiotops Holzbömerteich den Schotterweg und nimmt den idyllischen Waldweg, der auf gleichbleibender Höhe am Hang entlang geht.

Nach einem knappen Kilometer und einer Rechtskurve quert ein Pfad mit Wanderzeichen Blaue Gabel. Wer den nochmaligen Aufstieg über etwa 100 Höhenmeter nicht scheut, geht hier nicht geradeaus weiter, sondern zweigt scharf rechts auf diesen Pfad ab. Er führt durch den Wald hinauf zum Naturschutzgebiet Wonhalde, einer wunderschönen Bergwiese, einer alb-typischen Wacholderheide.

Der weitere Weg verläuft links einen Schotterweg hinab bis zur Reißenbachquelle. Das Wasser sprudelt wie im Märchen unter den urigen Wurzeln eines alten Baumes hervor und fließt in ein Kneippbecken, bevor es das Tal hinab plätschert.

Man folgt dem Schotterweg weiter bis zu einem Wegdreieck, welches man geradeaus überquert. Ein Wiesenweg verschwindet im Wald – genannt Pfarrhäule. Parallel zum Sträßchen im Tal gelangt man auf ihm bis nach Unterhausen.

Der Waldweg mündet in die Oberhauser Steige, der man nach unten zur Hauptstraße (B312) folgt. Nach der letzten Kehre bietet sich zurückblickend nochmals ein schöner Blick hinauf zum Schloss Lichtenstein. Gleich an der Ecke mit der B312 zweigt man links in den Fußweg ein und geht die Haydnstraße entlang. Die Friedenstraße führt nach rechts zur Nebelhöhlestraße und so zum Ausgangspunkt der Wanderung.

Länge: 9,2 km
Dauer: 3 h
Anstieg: ca. 360 Hm

Bei der Track-Aufzeichnung ist heute etwas schiefgelaufen, deshalb ist dies nur ein nachgezeichneter Track:
Download albtips-de-Spielberg-Wonhalde-Reissenbachtal.gpx (.zip)


Wandervorschläge in der Nähe:
Vom Sonnenfels an die Reissenbachquelle und hinauf zu imposanten Felsen (gelb)
Naturschutzgebiet Härtle – Aussicht ins obere Echaztal und ins Zellertal (braun)
Grün-goldener Oktober am schönsten mit Blick auf die Traifelbergfelsen (orange)
Tour 4: Nebelhöhle, Wackerstein und Onderhos

Felsenmeer und Muliweg

Eselpfade und Muliwege sind manchen vielleicht nur aus dem Urlaub in fernen Ländern bekannt. Aber auch auf der Schwäbischen Alb gibt es sie, die schmalen, steilen Bergpfade, die man früher mit den Tieren gegangen ist. Der Mulipfad bei Albstadt-Lautlingen lässt sich wunderbar mit einem Teil des Traufgangs Felsenmeersteig zu einer recht anspruchsvollen Tour kombinieren. Bei der feucht-warmen Luft empfahlen sich heute die frühen Morgenstunden für eine Wanderung. Nachteil: Man sammelt jede Menge Spinnweben ein.

Von Albstadt-Lautlingen (Sportplatz) aus folgt man dem sehr gut ausgeschilderten Premiumwanderweg Felsenmeersteig geradewegs die Wiese hinauf Richtung Albtrauf und auf die weithin sichtbaren, hollywood-artig angebrachten Buchstaben des Ortsnamens.

Noch deutlich bevor man diese erreicht, zeigen die Schildchen nach links, an einem Bänkle vorbei und auf dem Asphaltsträßchen hinauf in den Wald. Rechts sieht man bei der zweiten Abzweigung ein Holzschild „Muliweg“ – hier kommt man später herunter. Jetzt aber geht es erst einmal eine Weile auf dem breiten Waldweg geradeaus und immer wieder etwas bergauf.

Nach einer Linkskurve bleibt man geradeaus und nach etwa 400 Metern zweigt der steile, schmale Serpentinenpfad zum Felsenmeer rechts ab. Wer nicht 100%-ig fit ist, kann auch die ausgeschilderte Umgehung nehmen. Der schwierige, bei Nässe rutschige Teil des Felsenmeersteigs ist zwar relativ kurz, aber auf keinen Fall zu unterschätzen. Man kann auch mal die Hände zuhilfe nehmen. Für die Erkundung der Ecken und Winkel des Felsenmeers sollte man sich etwas Zeit nehmen.

Anschließend trifft man auf einen breiteren Waldweg, dem man nach rechts oben folgt. Er ist als Abkürzung des Felsenmeersteigs Richtung Burgfelden ausgewiesen. Hat man die Albkante erreicht, geht es rechts zu einem schönen Aussichtspunkt. Von dort kehrt man zum geschotterten Waldweg zurück und geht ihn (den Premiumwanderweg kurz verlassend) nach links weiter. In einer Rechtskurve kann man links nochmals einen Abstecher zu einem schönen Aussichtspunkt machen.

Bald tritt man aus dem Wald heraus und sieht vor sich die alb-typische Wacholderheidelandschaft. Beim Sträßchen wendet man sich nach links und kurz danach kann man entweder gleich scharf rechts abzweigen (ab hier wieder Felsenmeersteig) oder erst noch geradeaus auf einem parallel zur Straße verlaufenden Wiesenweg die 500 Meter bis zum Spiel- und Grillplatz gehen.

Auf dem Wiesenweg vom Spielplatz zurück kommend überquert man das Sträßchen und folgt ab der Gabelung dem rechten Wiesenweg bergauf bis zum sagenhaft schönen Aussichtspunkt Heersberg. Kaum etwas kann schöner sein, als in der Morgensonne in der großen Waldschaukel zu sitzen und den Horizont auf- und abwippen zu sehen.

Weiter geradeaus führen die Schildchen vom Berg herab und beim Waldrand links/halblinks auf den Weg, der in den Wald hineinführt. Etwas bergauf, dann steil bergab, vorbei an einem weiteren Aussichtspunkt erreicht man schließlich einen großen Felsbrocken am Waldrand – einem Denkmal. Auf der einen Seite ist eine Tafel angebracht, die erklärt, wie der Muliweg zu seinem Namen kam.

Dort verlässt man den Felsenmeersteig und wandert zwischen beeindruckenden Felsen den Muliweg hinab. Ein schmaler Pfad, ein Bänkle am Abgrund, hohe Treppenstufen und einmal auch eine Kette zum Festhalten erleichtern den Abstieg. Der schwierige Teil ist wiederum recht kurz, aber absolut nichts für Unerfahrene. Wanderstiefel sind ein Muss.

“Der Muliweg wurde von der vierten Enziandivision der Gebirgsjäger, welche auf dem Heuberg stationiert war, für Kriegsübungen genutzt. Die Division wurde dann in den Kaukasus geschickt. Der Weg wird von Hinterbliebenen gepflegt. Es ist kein offizieller Wanderweg, kann aber auf eigene Gefahr bewandert werden.”
Quelle: Schwäbischer Albverein Ortsgruppe Lautlingen

Der Pfad wird allmählich weniger steil, bis er in einen Waldweg mündet, dem man nach links hinab folgt. Dann geht es nochmals rechts und kurz darauf wieder links, bis man auf den breiten Waldweg vom Beginn der Wanderung stößt. Dort spaziert man das Sträßchen hinab, beim Bänkle links und schließlich rechts auf dem Wiesenpfad hinab zum Sportplatz.

Länge: 8 km
Dauer: 3,5 h
An-/Abstiege: sehr steil, bei Nässe rutschig
Hinweis: nur mit guten Wanderstiefeln sowie etwas Kondition und Erfahrung

Download albtips-de-Felsenmeer-Muliweg.gpx (.zip)


Wandervorschläge in der Nähe:
Böllat, Ruine Schalksburg, Felsenmeer, Muliweg & Heersberg – ein Traufgang (gelb)
„Premiumwanderweg“ ausprobiert: Hossinger Leiter bei Albstadt-Laufen (orange)
Von Tieringen zum Hörnle und zum Lochen (braun)

Trochtelfingen, Mägerkingen, Neuban, Augstbergturm und Schelmental

Vom malerischen Fachwerk-Städtchen Trochtelfingen führt diese Wanderung über Mägerkingen hinauf zur Wacholderheide Neuban und weiter zum Aussichtsturm Augstbergturm, von dem man einen beeindruckenden Rundblick über die Kuppenalb bis zum Bussen und mit viel Glück bis zu den Alpen genießt.

Von Trochtelfingen aus folgt man fast immer dem einigermaßen gut beschilderten Wanderweg mit dem Wanderzeichen Gelbes Dreieck. Nur beim Überqueren der Bahngleise in Mägerkingen sollte man einfach der Straße und dann dem Sträßchen rechts hinauf folgen und nicht den Wanderzeichen, denn diese führen in unverantwortlicher Weise ohne jegliche Absicherung oder Warnschilder über die Bahngleise. Was man sich dabei wohl gedacht hat!?

Im Landschaftsschutzgebiet Neuban findet man inmitten der Wacholderheide eine schöne Grillhütte. Statt stur dem asphaltierten Radweg zu folgen, haben wir uns den Weg durch das in der Karte eingezeichnete Schäferstal gesucht. Vom Augstbergturm zurück nach Trochtelfingen sind wir nicht weiter dem Gelben Dreieck gefolgt, sondern über die Felder und dann durch das Schelmental hinab gegangen.

Länge: 17 km
Dauer: 5-6 h
Anstiege: kurze, mäßige Anstiege

Download albtips-de-Trochtelfingen-Neuban-Augstbergturm.gpx (.zip)