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Auf den Spuren einer alten Sage: Rund um Urselberg und Mädlesfels

oder: Die zwei Varianten des Burgenwegs bei Pfullingen und Eningen

Große Teile der Wanderung folgen der Beschilderung Burgenweg (Wanderzeichen: Schwarze Burg auf weißem Hintergrund) bzw. Blaues Dreieck.

Startpunkt (ca. 530 m ü.N.N.) ist in der Nähe des großen Spiel- und Grillplatzes oberhalb von Pfullingen, der an der Straße hinauf zum Übersberg liegt. Kurz vor dieser großen Wiese geht nach rechts ein Schotterweg ab (Wanderschild). Dort befindet sich auch ein kleiner Wanderparkplatz.

Man folgt stets diesem Weg (Blaues Dreieck, Burgenweg) für gute 3 km bis zur Elisenhütte. Dabei geht es vergleichsweise gemächlich bergan. Man passiert eine Schneise im Wald, die manchmal im Winter noch als Skischanze fungiert. Etwas später liegt links ein ehemaliger Steinbruch, der nun ein Naturschutzgebiet ist.

Bei der Kreuzung am Bärnle geht es immer weiter geradeaus den Waldweg entlang. Ein Abstecher nach rechts führt zu einem schönen Aussichtspunkt über dem Echaztal. Kurz danach erreicht man die Ernsthütte (663 m ü.N.N.), ebenfalls mit schöner Aussicht. Von hier an wird der Berggrat recht schmal und man geht ein Stück parallel zur Straße, die man schließlich überquert.

Kurz nach einem Parkplatz erreicht man die Elisenhütte (676 m ü.N.N.). Hier verlassen wir für eine Weile den Burgenweg, der weiter rechts um den Urselhochberg herum bis zu einer Kreuzung der Straße mit diversen Wanderwegen führt, wo auch das Klappersteigle beginnt. Wir wollen zwar dorthin, aber auf anderem Wege.

Man folgt diesem auch als Wollenfelsweg ausgeschilderten Weg nur wenige Meter und biegt dann links hinauf auf einen sehr steilen und schmalen Pfad ab. Nach wenigen Metern sieht man ein in einen Baum eingewachsenes Schild „Ochsensteigle“. Kurze Zeit später geht es rechts auf einen etwas breiteren Waldweg, der bis zum Urselhochberg führt.

Die Hochwiese steht unter Naturschutz, im Frühling und Sommer findet man dort unzählige Blüten, Schmetterlinge und sonstige Insekten. Vom Waldrand aus geht man den ausgetretenen Wiesenpfad entlang direkt auf einen Solitärbaum zu, wo sich ein paar Tische und Bänke für ein eventuelles Picknick befinden.

Dahinter geht der Pfad weiter, über die Wiese, ein kurzes Stück durch den Wald bis zum Aussichtspunkt am Wollenfels (760 m ü.N.N.) – über den Albtrauf hinweg blickt man bis zum Gießstein und zum Schloss Lichtenstein.

Am Bänkle vorbei führt der Waldpfad weiter, offensichtlich selten benutzt, aber nicht komplett zugewachsen. Nach einer Weile – stets im Wald die Wiese umrundend – trifft man auf einen Schotterweg, dem man nach rechts folgt. In einer Linkskurve zweigt nach rechts ein schmalerer Weg ab, der uns dann zu der schon erwähnten Kreuzung (ca. 690 m ü.N.N.) hinab führt.

Und dann auf dem Klappersteigle wird es plötzlich wildromantisch. Hochaufragende Felsen und ein schmaler, steiniger Aufstieg zum Übersberg sorgen für landschaftliche Abwechslung. Hat man das Segelfluggelände erreicht, wendet man sich auf dem Schotterweg nach links und folgt ein kurzes Stück dem HW1 bis zum Hofgut Übersberg.

Jetzt ist es nicht mehr weit zum Mädlesfels (794 m ü. N.N.), der einen sagenhaften Ausblick bietet: Vom Albtrauf mit Unterhosenturm und Roßbergturm links über die Achalm (auf der übrigens die erste Burg des Burgenwegs steht) und Eningen im Tal bis zu den Trauffelsen bei der Eninger Weide rechts.

Doch was hat es mit der alten Sage auf sich? Der zufolge sprang einst ein Mädchen (genauer: ein Nachfräulein der Urschel / Ursel, siehe Urselhochberg) von diesem Felsen, um sich der Verfolgung durch einen aufdringlichen Jäger zu entziehen (ausführliche Version der Sage vom Mädlesfels).

Auf gleichem Weg geht es zurück und kurz vor dem Übersberger Hof zweigt die Eninger Variante des Burgenwegs nach links ab. Nach einem kurzen Stück am Weidezaun vorbei geht es zunächst in ein paar Serpentinen bergab. Danach zeigen sich links oben wieder typische Albfelsen. Der Weg wird breiter und hier folgt man dem Burgenweg/Blaues Dreieck für eine ganze Weile.

Man geht nun fast nur noch auf Schotterwegen, die auch gerne von Radfahrern genutzt werden, stetig leicht bergab. Nach einer ganzen Weile in einer langen Links- und dann Rechtskurve biegt nach links der Hörnlesweg (Holzschild) ab. Schaut man zurück, zeigt sich der Mädlesfels ein letztes Mal von unten.

Auf diesem Schotterweg geht es weiter ohne große Höhenunterschiede durch den Wald. Bei einer Gabelung nehmen wir den rechten Weg. An der zweiten größeren Rechtsabzweigung gehen wir nochmals rechts und gleich wieder links. Der nun folgende Weg umrundet die Weiden des Arbachtals bis man nach einer weiteren Weile auf die anfangs erwähnte Straße zum Übersberg trifft. Dieser folgt man nach rechts bergab und kommt somit zum Ausgangspunkt zurück.

Gehzeit: gemütliche 4,5 h
Länge: ca. 13-14 km
Höhenmeter: grob geschätzte 350 m

Fast die gleiche Rundwanderung in die Gegenrichtung:
» Auf dem Burgenweg zum Mädlesfels, zum Übersberg und zum Immenberg

Autotour über die Westalb ins Obere Donautal, zurück über die Reutlinger Alb

Eigentlich ungewöhnlich und fast unpassend für albtips.de, aber heute gibt es mal eine Autotour. Dennoch bieten sich unterwegs genug Gelegenheiten, sich die Füße zu vertreten.

Eigentliches Ziel der Tour ist das Obere Donautal mit seinen tief eingeschnittenen Flußwindungen, den unzähligen Burgen und atemberaubenden Felsausblicken.

Zunächst fahren wir aber an Balingen vorbei den Lochenpass hinauf und machen dort den ersten kurzen Abstecher zu Fuß hinauf zum Lochenstein. Sowohl über die Albhochfläche und zur Burg Hohenzollern als auch ins Albvorland bis hinüber zum Nordschwarzwald bieten sich sehenswerte Ausblicke. Wir befinden uns hier auf der Westalb in der Region der „Zehn Tausender“, die unzählige Wandermöglichkeiten bietet.

Mit dem Auto geht es weiter durch das Bäratal, wo wir uns gleich schon im Naturpark Obere Donau befinden. Kurz nach Bärenthal wechseln wir von der L440 auf die K5908/K8277, die uns als romantisches Serpentinensträßchen hinauf auf die Albhochfläche führt. Dort folgen wir der K8214 bis zum Knopfmacherfels (Einkehr). Vom Fels, der nur wenige Meter vom Parkplatz entfernt ist, bietet sich der erste herrliche Blick auf das tief in die Alb eingeschnittene, gewundene Donautal.

Wir fahren wieder ein Stück zurück und biegen rechts auf die L277 in Richtung Kloster Beuron ab. In einigen Serpentinen gelangt man dorthin, kurz vor erreichen des Tals gibt es auf der rechten Seite einen kleinen Schotterparkplatz mit einem beeindruckenden Blick auf das Kloster und die darüber liegende Burg Wildenstein. Der Aussichtspunkt ist nicht vorher ausgeschildert: Wer ihn nicht verpassen möchte, sollte langsamer fahren. Das Kloster ist natürlich ein sehr beliebtes Ziel mit entsprechendem Massenandrang. Sowohl die Kirche als auch eine alte Holzbrücke über die Donau sind sehenswert.

Von Beuron aus ist die nächste Etappe Burg Wildenstein über die K8278/K8217 und den Ort Leibertingen (2012er Tipp: Einkehr im Adler empfehlenswert) zu erreichen. Spannend sind die ständigen Wechsel zwischen engen Tälern, Felsformationen und der weiten Albhochfläche. Vom Parkplatz aus geht man ein kurzes Stück zur Burg Wildenstein, die als Jugendherberge dient. Links der Burg befindet sich ein weiterer schöner Aussichtspunkt.

Über die K8216 und die K196, ein weiteres enges Sträßchen durch ein wildromantisches, felsgesäumtes Tal geht es nach Hausen im Tal, von wo man einen schönen Blick auf Schloss Werenwag genießen kann. Nun folgen wir der kurvigen Straße im Donautal bis nach Thiergarten.

Hier bietet sich ein Abstecher zum Gutshof Käppeler an – nicht nur für die Hungrigen, denn dort befindet sich außer einem sehr guten Restaurant mit Biergarten auch die kleinste, dreischiffige Basilika nördlich der Alpen, ein kleines Wildgehege und eine traumhafte Felskulisse über der Donau.

Das nächste Stück der Straße führt durch einige Felstunnel bis sich das Donautal weitet und man nach Sigmaringen mit dem weithin sichtbaren Zollernschloss kommt, wo sich ein weiterer Spaziergang durch den Ort anbietet.

Wer nicht hier schon den Heimweg antreten möchte, kann noch weiter bis nach Zwiefalten fahren, das dortige Kloster ist einen Besuch wert. Von dort gelangt man über eine kleine Nebenstraße nach Wimsen (Einkehr) mit seiner bekannten Friedrichshöhle und dem wildromantischen Aachtal – vielleicht ein Ziel für einen nächsten Wandertag.

Fährt man das winzige Sträßchen weiter die freundlicherweise ausgeschildeten „5 Kurven“ hinauf kommt man an einem Ort vorbei, dessen Name sicherlich nicht vielen Menschen bekannt ist. Vorsicht, es kommen eigentlich – wenn überhaupt – nur landwirtschaftliche Maschinen entgegen.

Bald trifft man auf die B313, von dort geht es dann zurück zum jeweiligen Ausgangsort.