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Im Vorfrühling durchs Neidlinger Tal

Bekannt ist das Neidlinger Tal vor allem für sein Schwäbisches Hanami, die Blüte tausender Kirschbäume. Aber auch im Vorfrühling kann man hier schöne Blüten finden: Märzenbecher – etwas versteckt im Wald und nur mit gutem Schuhwerk erreichbar. Der Panoramaweg unterhalb des Waldrands ist für Spaziergänger jederzeit gut begehbar.

Vom Wanderparkplatz Braike am südlichen Ortsende von Neidlingen aus folgt man dem Sträßchen ins Neidlinger Tal und biegt gleich nach 50 Metern rechts ab.

In Serpentinen gelangt man hinauf zum Naturschutzgebiet Unter dem Bürzel, vor dem man sich links hält und noch weiter bergan durch die Streuobstwiesen wandert. Der Weg wird zum Schotterweg und verläuft flacher.

Bei einer Gabelung hat man die Wahl: Entweder man nimmt halblinks den Panoramaweg, der unter dem Waldrand einmal um das Tal führt.

Oder man verlässt ihn und entscheidet sich stattdessen für den halbrechts abzweigenden, teils matschigen Waldweg. Er wird zum schmalen Pfad, bis ein breiter Waldweg quert. Dort macht man ein paar Schritte nach rechts und steigt links sehr steil den Trampelpfad hinauf. Im März sieht man schon von unten viele Märzenbecher. Nach 60 Metern auf dem Pfad kann man links wieder zum Waldweg hinab gehen und diesem nach rechts folgen.

Man bleibt auf dem Neidlinger Traufweg, bis man scharf links abbiegen, zum Panoramaweg/Tirolweg zurückkehren und auf diesen rechts abzweigen kann. Man genießt eine herrliche Aussicht ins Tal und hinüber zum Albtrauf mit den Felsen und der Burgruine Reußenstein.

Nach 750 m steigt man rechts erneut bergan und kehrt zum Neidlinger Traufweg zurück. Er führt durch den Wald und direkt unterhalb der Grenze zu einer Kernzone des Biosphärengebiets entlang. Kurz vor einer scharfen Linkskurve fließt der Pfannenbach über den Weg, Trittsteine helfen bei der Überquerung. Wer genau hinschaut, sieht auch hier weiter oben im Wald Märzenbecher, doch sie befinden sich in der Kernzone und sind nicht erreichbar.

Kernzone Biosphärengebiet Schwäbische AlbIn den Kernzonen soll die Natur den Vorrang vor dem Menschen haben, es sollen keine Eingriffe durch den Menschen stattfinden. Daher darf man die Wege nicht verlassen und (wie sonst auch in der Natur) nichts mitnehmen, nichts da lassen, nichts kaputt machen. Ein UNESCO Biosphärenreservat ist übrigens nicht einfach eine weitere Form eines Naturschutzgebietes. Es ist eine Modellregion, in der in verschiedenen Zonen erprobt werden soll, wie Mensch und Natur voneinander profitieren können, ohne sich gegenseitig zu schaden. Daher hat in den (weitaus größeren) Entwicklungszonen weiterhin der Mensch den Vorrang, die Kernzonen machen nur 3% der Gesamtfläche aus, die Pflegezonen 10%.

In der nächsten Linkskehre geht man zunächst geradeaus und macht einen kurzen Abstecher steil hinauf bis zum Neidlinger Wasserfall. Hier kann man überall zuschauen, wie aus Wasser Stein wird: Kalk wird aus dem Wasser ausgefällt, setzt sich z. B. an Pflanzen und Moosen ab und bildet über die Jahre, Jahrhunderte und Jahrtausende Tuffsteingebilde.

Man kehrt zurück zur Kehre, spaziert nun geradeaus bergab und durch eine Rechtskurve. Bei der nächsten Weggabelung hält man sich rechts. Die Grillhütte Pfanne lässt man links liegen und biegt erst auf den zweiten Weg links ab. Etwas oberhalb des Talwegs und mit nochmals schönen Ausblicken kommt man so zurück zum Ausgangspunkt.

Länge: 8,7 km
Dauer: 3 h
Anstiege: 340 Hm

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Wandervorschläge in der Nähe:
Maigrün am Heimenstein, Reußenstein und am Neidlinger Wasserfall (gelb)
Herbstwanderung zu Breitenstein, Randecker Maar und Schafbuckel (braun)
Tour 11: Schertelshöhle, Filsursprung, Autal und Reußenstein

Märzenbecher im Autal (Bad Überkingen)

Auf dem Wald- und Wasser-Weg kann man die Märzenbecher im Autal und Rötelbachtal am besten bewundern. Dazu folgt man den Schildern mit den Märzenbechern. Unterwegs gibt es immer wieder interessante Infotafeln zu den Besonderheiten der Landschaft, durch die man wandert.

Starten kann man bei der Autalhalle in Bad Überkingen. Dort gibt es viele Parkplätze, doch an sonnigen Märzsonntagen können diese schnell voll sein.

Zunächst folgt man dem asphaltierten Feldweg parallel zur Bundesstraße B 466 Richtung Westen. Nach einer Linkskurve zweigt man rechts ab und folgt dem Märzenbecherzeichen bergauf. Nach einer weiteren Linkskurve wird der Weg allmählich flacher und führt durch den Wald. Kurz nachdem man einen schmalen Bach quert, der von rechts oben den Hang herunterplätschert, sieht man die ersten Märzenbecher.

Man bleibt weiter auf dem breiten, geschotterten Waldweg, der mehr oder weniger eben ist. Kurz darauf befindet sich rechts des Wegs der Autal-Wasserfall. Wer fit genug für 150 weitere Höhenmeter ist, kann rechts die Treppenstufen zur Brunnensteighöhle (Variante Autal und Rötelbach bei Überkingen) hinaufsteigen. Der Wald- und Wasserweg verläuft jedoch weiter geradeaus auf dem Schotterweg durch den Wald.

Nach einem kurzen, steileren Abstieg hält man sich rechts. Es geht kurz bergauf, dann trifft man bald auf den Rötelbach. Momentan kommt recht viel Wasser herunter, so dass man die Bachquerungen keine ganz trockene Angelegenheit sind. Mit guten Wanderstiefeln kein Problem. Bald kommt man zu weiteren erstaunlichen Märzenbecherteppichen. Dieses Jahr sind sie sehr früh, doch am schönsten und beeindruckendsten werden sie vermutlich in ein bis zwei Wochen sein. Bei einer T-Kreuzung hält man sich rechts und passiert ein Kneippbecken.

Schon ist man wieder im Wald, der aber momentan – noch ohne Laub – viele interessante Durchblicke erlaubt. Rund um eine Quelle mit bemoosten Steinstufen gibt es nochmals viele Märzenbecher zu sehen. Nach einer Rechts-/Links-Kurve folgt man dem Weg geradeaus steil hinab nach Überkingen.

Auf beliebigem Weg durch den Ort kommt man zurück zur Autalhalle.

Länge: ca. 7,3 km
Dauer: ca. 2 h
Anstiege: zu Beginn 120 Hm, dann leichtes Auf und Ab

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Wandervorschläge in der Nähe:
Tour 12: Hausener Wand
Ruine Helfenstein und Ödenturm

O-ha – ein Felsen

Von der Echazquelle über den Ohafelsen zum Lichtenstein und zurück zur Echazquelle führt diese kurze aber anspruchsvolle Tour. Zwei Wegabschnitte sind als Alpiner Pfad gekennzeichnet. Richtige Wanderschuhe mit ordentlichem Profil, Trittsicherheit und etwas Kondition sind Voraussetzung für die Begehung.

Start ist der kleine Parkplatz in der ersten Kehre der Honauer Steige an der B312 am Ortsausgang Honau. Von dort geht es wenige Meter bergauf, bevor rechts ein ganz schmaler Weg zur Tobelmühle abzweigt. Nach Überquerung der Echaz wendet man sich nach links und erreicht die zum Verweilen einladende Echazquelle. Die Grillstelle ist allerdings gerade aufgrund einer Renovierung noch abgesperrt.

Weiter geht es entlang des Baches bergauf. Immer wieder kreuzen kleine Rinnsale den Weg bis das Bachbett irgendwann trockenfällt.
Vorbei an einem Grillplatz (benutzbar) geht es immer im Tal bergan bis der Ohafelsen den Weg versperrt. Nach links führt der erste schmale alpine Pfad steil in mehreren Serpentinen nach oben.

Ein paar Schnaufer später erreicht man oberhalb des Felsens die Straße von Traifelberg nach Genkingen. Unweit befindet sich ein großer Parkplatz, den man als alternativen Einstieg nutzen kann. Sobald man die Straße erreicht hat, wendet man sich nach rechts. Wenige Meter später zweigt ein Wanderweg und ein parallel verlaufender Waldweg nach rechts ab.

Beide vereinigen sich in ihrem Verlauf und man geht geradeaus weiter. Der Weg wird immer schmaler und nach einem kurzen steilen Anstieg erreicht man die Ruine des alten Lichtenstein mit grandiosen Ausblicken. Das einzige was fehlt, ist eine Dampflok auf der alten Zahnradstrecke. Aber man wird ja noch träumen dürfen.

Der alte Lichtenstein war der Namensgeber des Romans Lichtenstein von Wilhelm Hauff, dessen Denkmal man wenige hundert Meter nach der Ruine erreicht. Er blickt auf seine „Schöpfung“: Die Burg Lichtenstein, die nach Hauffs Tod inspiriert durch seinen Roman erbaut wurde. Neben der Besichtigung des schwäbischen Märchenschlosses, kann man hier auch durch Bäume klettern und sich verköstigen lassen.

Am Alten Forsthaus vorbei folgt man erst dem Schild zur Nebelhöhle. Aber schon nach einem kurzen Abstieg geht es rechts ab. Nach wenigen Metern beginnt der zweite alpine Pfad steil bergab. An einem Schild das auf den Standort 113 im Fall eines Unfalls hinweist zweigt ein noch schmalerer Weg links ab. In Serpentinen geht es nach unten. Immer wieder überquert man Baumstämme und offen liegende Kabel (vermutlich die Stromversorgung der Burg). Fast im Tal erreicht man einen Waldweg, dem man nach rechts folgt. Das Tal erreicht man bei den Forellenteichen. Wenn man nach rechts geht, erreicht man wieder die Echazquelle von der man zurück zum Ausgangspunkt gelangt.

5km, 2,5h (Brutto), 300 Höhenmeter.

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Wandervorschläge in der Nähe:
Wanderfrühling rund um Honau (orange)
Von Lichtenstein-Unterhausen nach Honau (gelb)