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Von Schelklingen ins romantisch-verträumte Urspring und hinauf zu Ruinen

Diese große Runde bietet viele alb-typische Zutaten: zwei Burgruinen – eine die man als solche erkennt und eine, die man nicht gleich erkennt – zwei blau-leuchtende Karstquelltöpfe bei einem herzallerputzigst hergerichteten ehemaligen Kloster, eine Felsenheide, Täler, Wälder, Albhochfläche und nicht zuletzt eine Höhle.

Start ist am Parkplatz Hohle Fels an der B492 Richtung Blaubeuren am Ortsausgang Schelklingen (von dort nicht hinreichend ausgeschildert). Einen Besuch der Karsthöhle, in der einige wichtige Eiszeitkunst-Funde gemacht wurden, sollte man sich vor bzw. nach der Wanderung nicht entgehen lassen.

Vom Hohlefels (534 m ü. NN) geht es zunächst nach Schelklingen. Es gibt mehrere Varianten: erstens über den Radweg, zweitens wenig oberhalb links davon auf einem Wiesenweg am Waldrand mit schöner Aussicht und drittens zunächst ebenfalls auf dem Wiesenweg, dann nach ca. 200 m ab einem Bänkle scharf links hinauf zu den Felsen und an diesen entlang auf einem immer steiler werdenden und schwerer erkennbaren Pfad. Diese dritte Möglichkeit sollte man nur wählen, wenn man trittsicher und schwindelfrei ist und Spaß daran hat, wenig genutzte Pfade zu begehen und seinen Orientierungssinn im Kombination mit Karte/GPS zu nutzen!

Hat man die Höhe des ersten Felsens erreicht, überquert man den Felsgrat. Rechts oben sieht man einen weiteren Felsen. Auf dem Grat kann man links zum Felsvorsprung (ca. 600 m ü. NN) gehen und den Blick nach Schelklingen genießen. Hier ist wie gesagt immer noch Trittsicherheit gefordert. Weiter geht es auf der anderen Seite des Felsgrats zunächst parallel zum Hang, dann leicht bergauf, bis man auf einen etwas breiteren Pfad trifft, der direkt vom Hohlefels herauf kommt (man befindet sich dementsprechend oberhalb der Höhle). Weiter oben wird der Pfad zu einem breiten Waldweg, auf dem derzeit das Gras teils hüfthoch steht (ggfs. Zeckengefahr). Bald schon geht es aber nach rechts auf einen gepflegten Schotterweg und schließlich an einer Gabelung (ca. 650 m ü. NN) rechts und nach der Linkskurve stets bergab. Am Steinbruch trifft man wieder auf den Radweg.

Nach der Bahnunterführung biegt man links auf die B492 und an der großen Kreuzung rechts in die Bahnhofstraße Richtung Zentrum Schelklingen (540 m ü. NN) ab. Vor der Brücke über die Ach geht es links auf den Uferweg. Ab hier folgt man stets dem gut ausgeschilderten HW2 (Wegzeichen Rotes Dreieck) bis kurz hinter die Ruine Muschenwang, die mit 4,5 km angegeben wird.

Hinweis zum HW2: Offenbar gibt es hier mehrere Varianten des Hauptwanderwegs 2. Unser Hinweg führt der Beschilderung vor Ort entsprechend links der Ach nach Urspring. Auf den Wanderkarten ist der HW2 jedoch rechts des Bächleins eingezeichnet. Mindestens eine dritte Variante – unser Rückweg – führt über die Ruine Hohenschelklingen. Man kann also fast immer dem Wegzeichen Rotes Dreieck folgen, man muss nur die jeweils richtige Variante erwischen.

Man geht also links der Ach, dann kurz rechts und später wieder links davon an Wiesen und Feldern entlang bis zum kreisrunden, bläulich schimmernden Achtopf (535 m ü. NN) an der Dreikönigsmühle.

Auf dem Sträßchen sind es noch etwa 500 m bis zum ehemaligen Kloster Urspring, in dem die Gebäude wie in einem Freilichtmuseum sehr schön hergerichtet sind und man viel Geschichtliches erfahren kann. Dieses kleine Miniatur-Örtchen ist ein touristischer „Geheimtipp“ und eine echte Alternative zum oft überlaufenen Blaubeuren – nicht zuletzt wegen seiner intensiv blau leuchtenden Karstquelle des Bächleins Urspring, das kurz hinter dem Achtopf in die Ach mündet.

Man überquert den Wanderparkplatz und folgt dem HW2 nach links mäßig steil bergauf, stets geradeaus. Bei Erreichen der Höhe (ca. 700 m ü. NN) muss man den direkt geradeaus führenden, breiten Schotterweg ignorieren und wenige Schritte nach rechts machen, um die parallel dazu verlaufende Fortsetzung des HW2 und das Wanderzeichen Rotes Dreieck sehen zu können. (Variante: Wer sich die kaum erkennbare Ruine Muschenwang sparen möchte, kann hier abkürzen: Einfach nach rechts in Richtung Hausen abbiegen. Ersparnis: ca. 8 km).

Es geht bergab und nach Überquerung eines breiten Waldwegs bergauf. Erblickt man bei einer Lichtung die Mauern des Hofguts Muschenwang (725 m ü. NN) wendet man sich nach rechts in den Wald und kurz darauf nach links. Auf diesem Waldweg wandert man eine Weile geradeaus.

Bei der Gabelung im Wald biegt man links ab. In einer Rechtskurve erreicht man die Ruine Muschenwang (ca. 720 m ü. NN), von der zunächst nur ein kleines Schild zeugt. Nach links führt ein Trampelpad zu einer winzigen Lichtung mit einer (vermutlich illegalen, weil im Wald gelegenen) Feuerstelle, auf der sich aber schon ein Ameisenhaufen ausbreitet. Von einer Burg erahnt man aber nur den Graben und die Lage am Steilhang.

Nach einem weiteren kurzen Stück auf dem HW2, der vom Schotterweg auf einen Waldweg halbrechts abzweigt, geht es nach einem minimalen Anstieg und einem winzigen Rechtsschwenk des Weges rechts auf einen breiten, geschotterten Waldweg ab. Beim nächsten querenden Schotterweg links bis zum Zusammentreffen mit dem Weg mit Wegzeichen Rote Raute, dort rechts zunächst durch den Wald, dann am rechten Waldrand entlang. An der Gabelung vor dem Wald links, ebenfalls am rechten Waldrand weiter bis zum Wanderparkplatz westlich von Hausen.

Nach dem Parkplatz und ganz kurz vor der Landstraße L240 biegt ein Weg rechts ab. Über Wiesen, dann durch den Wald führt er durch das Breisental zu der Kreuzung, an der man zuvor die Wanderung hätte abkürzen können. Dementsprechend geht es hier nun links in Richtung Hausen ob Urspring (721 m ü. NN). Nach einer Rechts- und einer Linksabzweigung überquert man die Straße und biegt gleich rechts in die Neue Straße ein. An deren Ende wendet man sich nach links und gleich wieder nach rechts auf einen betonierten (autsch!) Feldweg, der schnurgerade über die Felder auf den Wald zuhält. Ab hier findet man auch wieder das Wanderzeichen des HW2 – allerdings nicht den leisesten Hinweis auf die Ruine Hohenschelklingen.

Kurz vor dem Wald rechts und wieder links. Vor der Hangkante im Wald wendet man sich nach rechts. Nach einem erneuten Rechts-Links-Schwenk geht es bergab, teils über Stufen, auf einem enger werdenden Grat bis zur Ruine Hohenschelklingen (622 m ü. NN). Der Turm ist begehbar und bietet einen schönen Rundblick.

Unterhalb des Turms wandert man über eine einzigartig schöne Felsenheide, die zu einer Rast und zum Bestaunen der Landschaft einlädt. Unten in Schelklingen angekommen geht es geradeaus in die Bahnhofstraße und von dort zurück zum Ausgangspunkt, wie anfangs beschrieben entweder auf dem Radweg oder auf dem rechts oberhalb verlaufenden Wiesenweg, der kurz nach dem kleinen Freibad vom Radweg abzweigt.

Länge: ca. 19,5 km
– Variante ohne Ruine Muschenwang: ca. 12 km
Dauer: ca. 6 h gesamt
Anstiege: am Hohlefels (nur 3. Variante), von Urspring Richtung Muschenwang
Schwierigkeit: mittel (schwer ist nur die 3. Variante am Hohlefels)

In die Gegenrichtung wäre diese Wanderung sicherlich mindestens genau so schön.

» Download albtips-de-Schelklingen-Urspring-Hausen.gpx (.zip)


Wandervorschlag in der Nähe:

» Schlossmauerreste, der doppelte Jägerstein und die Felsschlucht im Bärental

Von der Wurmlinger Kapelle zum Schloss Hohentübingen

Bei dieser Tour handelt es sich um einen Klassiker und verläuft weitestgehend auf dem Ludwig-Uhland-Weg (viele Gedichte zieren den Wegesrand) und dem Jakobsweg. Die Tour verläuft ausschließlich auf geteerten oder geschotterten Waldwegen mit wenigen dafür aber kurzen steilen Anstiegen.

Die Tour startet auf dem Wanderparkplatz der Wurmlinger Kapelle (von Hirschau kommend unmittelbar nach dem Ortsschild von Wurmlingen rechts). Alternativ kann man die Tour auch in Tübingen am Schloss Hohentübingen beginnen.
Auf großen Teilen des Weges hat man eine schöne Ausssicht auf das Ammertal (in Gehrichtung links) und das Neckartal, sowie den Albtrauf (rechts). Vom Wanderparkplatz folgt man immer dem Kreuzweg steil bergauf bis zur Wurmlinger Kapelle. Nach einer Umrundung geht man ein kleines Stück zurück und geht an einer Wegkreuzung nach rechts leicht bergab. Hier kommt man einer Grillstelle vorbei bevor man auf an der nächsten Wegkreuzung halbrechts bergauf geht.

Sobald man den Bergkamm erreicht hat, verläuft der Weg über mehrere Kilometer immer auf relativ gleicher Höhe durch den Wald. Es gibt mehrere parallel verlaufende Wege. Der im GPS-Track aufgezeichnete kommt an der Bushaltestelle im Burgholzweg in Tübingen raus. Dort gehen wir rechts bergauf den Lichtenbergweg und kommen am Bismarckturm vorbei (war leider Montags geschlossen). Kurz hinter dem Bismarkturm kommt auf der rechten Seite ein Aussichtspunkt mit Blick auf Tübingen und das Neckartal. Von dort führt ein kleiner Weg parallel zum Lichtenbergweg.

Nach ein paar hundert Metern führt der Weg zurück auf die Strasse. An der nächsten Kreuzung geht man rechts die Schlossbergstraße entlang. Hier möchte man gern wohnen (wegen der Aussicht, nicht wegen der Grundstückspreise). Sobald man das Schloß erblickt, geht man links um das Schloß herum. Dazu muß man aber erst über den Kapitänsweg einige Höhenmeter hinuntersteigen in die engen Gassen der Tübinger Altstadt. Kurz bevor wir das Rathaus und den Marktplatz erreichen führen ein paar Stufen nach rechts zur Burgsteige und dem Vordereingang des Schlosses Höhentübingen, welches von der Universität genutzt wird. Sowohl im Bereich vor dem Schloss, als auch dahinter (über die Treppen am Ende des Innenhofes erreichbar) kann man auf Tübingen und das Neckartal herabblicken. Im Innenhof befindet sich auch der Eingang zum Museum, in dem man u.A. einige der Urzeitfunde (wie z.B. das kleine Wildpferdchen aus Elfenbein) sehen kann, über die man auch bei der Wanderung zu den Höhlen im Lonetal viel erfährt. Am Ende des Innenhofes findet sich ein unscheinbares Schild, welches den Weg zur Wurmlinger Kapelle weisst. Durch einen langen, engen, niedrigen und dunklen Gang kommen wir hinter dem Schloss wieder kurz ans Tageslicht und gehen dann nach links durch einen ebensolchen Gang und kommen am Hinterausgang des Schlosses raus. Von dort kommen wir nach wenigen Metern zu der Stelle, wo wir auf dem hinweg schon vorbeigekommen sind.

Wem jetzt nach ca. 8,5 km die Füsse weh tun, kann auch vom Tübingen Hauptbahnhof mit der Buslinie 18 nach Wurmlingen zurückfahren. Im anderen Fall geht man den gleichen Weg zurück.

Länge: 15,2 km
Höhe: Zwischen 328 und 485 m ü.N.N.
Dauer: 4:20 (3:20 davon in Bewegung)

Download GPX-Track (.zip)

Winzige Eiszeitkunstwerke und eine große Kuppel im Hohle Fels

Venus vom Hohle Fels (Nachbildung)
Venus vom Hohle Fels (Nachbildung)

Einige der ältesten Kunstwerke der Menschheit wurden im Hohle Fels/Hohler Fels bei Schelklingen gefunden. Die Höhle liegt im Achtal, dem Tal der Urdonau, und ihr Name ist wörtlich zu nehmen. Von außen sieht man einen großen Felsblock, einen Schwammstotzen des Weißen Jura, innen ist er hohl. Es ist sehr beeindruckend, unter der großen Kuppel zu stehen.

Die derzeit bekannteste der winzigen Figuren aus Mammutelfenbein ist wohl die Venus vom Hohlefels. Aus nachvollziehbaren werbewirksamen Gründen steht sie in den Medien im Vordergrund und vertritt eine ganze Zahl interessanter Kunstwerke wie den Wasservogel, das Pferdeköpfchen oder aber auch die 40000 Jahre alte, erst 2008 gefundene Flöte aus Gänsegeierknochen.

Im Eingangsbereich kann man Nachbildungen der Funde bewundern. Die Originale sind zusammen mit den Funden aus dem Lonetal im Museum der Universität Tübingen ausgestellt, welches sich im Schloss Hohentübingen befindet.

Öffnungszeiten:
siehe: www.museum-schelklingen.de/hohle-fels