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Die schönsten Ausblicke über die Schwäbische Alb bieten sich von den zahlreichen Aussichtstürmen des Schwäbischen Albvereins.

Kurz aber steil – der Spaziergang vom Scheibengipfel auf die Achalm

Ein besonderes „Herz“stück des Biosphärengebiets Schwäbische Alb ist der Zeugenberg Achalm. Die Achalm bezeugt, dass der Albtrauf vor Urzeiten einmal weiter nördlich verlief und sich stets ein klein wenig weiter nach Süden zurückzieht. Kurz: Die Alb bröckelt.

Die einfachste Variante, die Achalm zu erklimmen, bietet sich vom Parkplatz am Scheibengipfel (534 m ü. NN). Man fährt in Reutlingen das Königsträßle hinauf und nach ein paar Serpentinen kommt rechts die Parkmöglichkeit.

Von dort wählt man den Fußweg parallel zum Sträßchen in Richtung Achalm Restaurant, biegt aber nach wenigen Metern links auf den Wiesenweg ab, der steil auf den Gipfel zuhält.

Auf halber Höhe quert man den Schotterweg, der später der Rückweg sein wird, und geht weiter gerade aus hinauf. Links und rechts befinden sich wunderschöne Wacholderheiden, Bäume, Sträucher und es bieten sich beeindruckende Ausblicke auf den Reutlinger Albtrauf und ins Albvorland.

Nach einer Linkskurve sieht man rechts oben eine Felswand, die vielen seltenen Pflanzen und Tieren Schutz und Lebensraum bietet. Schon bald erreicht man ein Stück Mauer, kurz danach sieht man schon das Ziel, den Achalmgipfel (707 m ü. NN).

Oben vom Aussichtsturm (721 m ü. NN) hat man rundherum freie Sicht auf die Umgebung: Alle Sehenswürdigkeiten der Mittleren Schwäbischen Alb sind (teils nur mit dem Fernglas) zu sehen – den Albtrauf von der Teck und dem Hohenneuffen bis hin zum Roßberg, die Pfullinger Onderhos, das Schloss Lichtenstein und den Mädlesfels. Eine Grillstelle ist vorhanden.

Fotos vom 24.09.2009

Zurück geht man erst einmal ein kurzes Stück den gleichen Weg und zweigt unterhalb der Felswand links auf einen schmaleren Pfad ab. Nach einem waldigen Weg rechts um den Berg herum spaziert man unter einer schönen alten Allee hinab bis zum Achalm Hotel und Restaurant. Dort wendet man sich nach rechts auf den Fußweg und geht parallel zum Sträßchen zurück zum Parkplatz.

Länge: ca. 3,5 km
Dauer: ca. 1 h plus Aufenthalt auf Turm und Gipfel
Anstieg: steile 180 Höhenmeter

» Download albtips-de-Scheibengipfel-Achalm.gpx (.zip)


Wandervorschläge in der Nähe:
» Eningen: Durch Teufelsküche zum Gutenberg und zur Burgruine Achalm (gelb)

Ein Turm im Wald, zwei alte Brunnen zwischen Fohlenhof und Rutschenfelsen

Ein architektonisch schöner Aussichtsturm, edle Marbacher Pferde und zwei unauffällig gelegene Brünnele warten bei dieser Rundwanderung zu den Rutschenfelsen, von wo aus man einen weiten Blick über den Uracher Albtrauf vom Runden Berg, dem Hohenurach, dem Hohenneuffen bis hin zur Teck und dem Breitenstein in der Ferne genießen kann.

 

Am besten startet man vom Wanderparkplatz direkt an der L380 beim Gestütshof St. Johann (758 m ü. NN). Dann kann man nämlich am Gasthof vorbeigehen und den Schlüssel für die Hohe Warte ausleihen.

Von dort folgt man dem HW1 (Wegzeichen Rotes Dreieck) entlang der kurzen Allee zum Waldrand und rechts an der Wandertafel vorbei weiter bis zum Aussichtsturm Hohe Warte (820 m ü. NN, Turmhöhe 23 m). Direkt beim Turm befindet sich ein Gefallenen-Denkmal. Vom Turm aus sieht man den nahen Glemser Stausee, im Westen den Albtrauf rund um den Roßberg, im Osten leider nur Bäume und im Süden mit viel Glück bei entsprechender Fernsicht die Alpen. Von November bis April bzw. wochentags im Sommer ist der Turm geschlossen, den Schlüssel kann man sich aber im Gestüts-Gasthof ausleihen und dort bzw. am Fohlenhof wieder abgeben. Der Eintritt beträgt wie bei vielen anderen Türmen des Schwäbischen Albvereins 50 Cent für Erwachsene und 25 Cent für Kinder.

Danach geht es weiter auf dem HW1 durch den Wald bergab und dann parallel zur langen Allee das letzte Stück bis zum Fohlenhof (747 m ü. NN), den man geradewegs durchquert. Ein Weg zwischen Koppeln führt bis zum Albtrauf, wo man rechts auf dem schmalen Pfad (Wegzeichen Rote Gabel) direkt an der Steilkante entlang geht.

Bald stößt man wieder auf den HW1, dem man nach links bis zu den Rutschenfelsen (755 m ü. NN) folgt. Vom dortigen Aussichtspunkt hat man einen großartigen Blick auf den Runden Berg, die Ruinen Hohenneuffen und Hohenurach, die Burg Teck in der Ferne, auf das Maisental und auf Bad Urach.

Nun verlässt man den Weg am Albtrauf und geht auf das kleine Häuschen zu. An der Kreuzung bietet sich ein Abstecher nach rechts zur Baumgruppe an, wo sich ein in einer Doline versteckter Brunnen befindet – das Rutschenhof-Brünnele (Lesetipp zum Thema: Baurabrot von albkrimi.de).

Ohne Abstecher geht es geradeaus weiter und dann rechts zur Rohrauer Hütte (Einkehr). Nach der Hütte zweigt man nach rechts ab und gleich wieder nach links. Nach einem Waldstück hält man sich am linken Waldrand und biegt vor dem Waldrand rechts ab, wo man wieder am linken Waldrand bleibt.

Vor sich sieht man erneut den Fohlenhof liegen, rechts davon schaut man auf den Albtrauf mit den hellen Felsen – ein beeindruckender Anblick. Erst nach dem Wald biegt man links auf einen Wiesenweg ab, der stets parallel zur langen Allee bis zum Ausgangspunkt zurückführt.

Auf der Strecke passiert man noch den Eulenbrunnen, einen idyllisch in einer Senke gelegenen Tümpel. Schaut man zurück, bieten sich immer wieder schöne Blicke auf den Fohlenhof und die Höhenzüge in der Ferne.

Länge: ca. 8 km
Dauer: ca. 2,25 h
Anstiege: nur minimale Anstiege

Download albtips-de-HoheWarte-Rutschenfelsen.gpx (.zip)

 

Wandervorschläge in der Nähe:
Aussichtsreich am Rossfeld (gelb)
Den Hohenurach im Blick (braun)

Böllat, Ruine Schalksburg, Felsenmeer, Muliweg & Heersberg – ein Traufgang

Spannende, schöne und beeindruckende Erlebnisse bietet der „Traufgang“ Felsenmeersteig mit den Highlights Ruine Schalksburg, Felsenmeer und Heersberg. Er ist als schwer eingestuft, allerdings sind es vor allem zwei kürzere Stellen – das Felsenmeer und der Pfad von Margrethausen hinauf zum Heersberg – die schwierig zu gehen und bei Nässe sehr rutschig sind. Der Großteil der Wanderung jedoch ist angenehm zu gehen und sehr lohnenswert. Für das Felsenmeer gibt es eine ausgeschilderte Umgehung und auch für den Weg zum Heersberg gibt es Alternativen, die aber leider nicht Teil des Traufgangs sind.

In den Traufgang Felsenmeersteig kann man rundherum an verschiedenen Stellen einsteigen. Der offiziell vorgeschlagene Startpunkt ist am Wanderparkplatz am nördlichen Ortsrand von Albstadt-Burgfelden (912 m ü. NN).

Der Weg ist in beide Richtungen ausgeschildert, so dass es mehr oder weniger egal ist, in welche Richtung man startet. Wer allerdings nicht am Ende zwei, sondern nur einen langen Anstieg bewältigen möchte, startet am besten in Richtung Böllat (920 m ü. NN). Dazu entfernt man sich erst einmal vom Ort, um dann parallel zum ersten Wegstück am Albtrauf entlang zu diesem schönen Aussichtspunkt über die Westalb zu gelangen.

Von dort geht es noch ein Stück weiter an der Albkante entlang, dann am südlichen Ortsrand von Burgfelden hinab ins Wannental (780 m ü. NN) und danach gleich wieder hinauf. Man kann diesen Teil der Wanderung auch auslassen (nach dem Felsabbruch im April 2012 war dieser Abschnitt ohnehin bis vor Kurzem gesperrt). Man kann nämlich auch durch den Ort und über einen schönen Gratweg (min. 865 m ü. NN) der Beschilderung direkt zur Ruine Schalksburg folgen. Dabei würde man allerdings den Mammutbaum und einen Hof mit vielen Tieren verpassen – ideal, falls man mit Kindern wandert.

Auf einem Ausliegerberg liegt die Ruine Schalksburg (910 m ü. NN). Um das bewaldete Bergplateu herum führt ein kleiner Rundkurs, der zu mehreren schönen Aussichtspunkten mit Blick auf das Albvorland, auf das Eyachtal sowie auf das Gebiet um den Traufgang Hossinger Leiter und schließlich zum Aussichtsturm führt.

Anschließend geht es stetig bergab, immer weiter durch den Wald (min. 780 m ü. NN), als einziges Highlight steht am Wegesrand eine gemütliche (falls trockene) Holzliege – leider ohne nennenswerte Aussicht. Und doch kann man hier am Wegesrand kleine Besonderheiten finden, so z.B. Enzian im Herbst.

Nach einer ganzen Weile geht es links steil bergauf zu dem Teil der Tour, der ihr den Namen gab: zum Felsenmeer (890 m ü. NN). Eine Umgehung dieser auf einem kurzen Wegstück schwierigen Stelle ist ausgeschildert. Wer genug Zeit und Lust hat, kann auch hinaufgehen, sich den Großteil des Felsenmeeres ansehen, dann wieder hinunter und die Umgehung nutzen. Oder man wählt die kurze Variante und geht vom Felsenmeer aus auf kürzerem Weg zurück nach Burgfelden. Der Weg durch das Felsenmeer ist zunächst gut zu gehen. Man sollte etwas Zeit einplanen, um sich alles anschauen zu können. Erst wenn man über die einst herabgestürzten Felsbrocken steigen muss, wird der Pfad schwierig. Wenn Laub liegt, muss man besonders aufpassen, wo man hintritt. Der Pfad hinab zum breiteren Waldweg ist vor allem bei Nässe ebenfalls nicht ohne, bergauf wäre er sicherlich einfacher zu gehen.

Ein breiter Weg führt nach einer Weile aus dem Wald heraus, man blickt über Hangwiesen ins Tal. Über diese Wiesen gelangt man auf einem schmalen Pfad hinab bis zur Eyach (680 m ü. NN). Ein Holzschild weist auf den Namen des Wiesenpfades hin: Muliweg.

„Der Muliweg wurde von der vierten Enziandivision der Gebirgsjäger, welche auf dem Heuberg stationiert war, für Kriegsübungen genutzt. Die Division wurde dann in den Kaukasus geschickt. Der Weg wird von Hinterbliebenen gepflegt. Es ist kein offizieller Wanderweg, kann aber auf eigene Gefahr bewandert werden.“
Quelle: Schwäbischer Albverein Ortsgruppe Lautlingen

„In den Jahren 1940/1941 wurden in der Umgebung deutsche Gebirgsjäger der 4. Gebirgsdivision (Enzian-Division) aufgestellt. Ein Teilstück des Wanderweges von Lautlingen auf den Heersberg wird noch heute Muliweg genannt, weil die Gebirgsjäger während ihrer Ausbildung fast jeden Tag mit ihren Mulis diesen steilen Albaufstieg benutzen mussten. Ein Gedenkstein auf dem Hochplateau erinnert an den Muliweg und die Enzian-Division.“
Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Heersberg

Am Flüsschen Eyach entlang gelangt man an den Rand von Margretshausen (690 m ü. NN), wo es gleich wieder links hinauf geht. Teils über Treppen, teils auf sehr schmalen Serpentinenpfaden erklimmt man den Albtrauf und auch wenn man die Hangkante mit einigen schönen Aussichtspunkten erreicht hat, geht es immer noch ein bisschen weiter bergauf.

Erst auf dem Heersberg (964 m ü. NN) erreicht man den höchsten Punkt der Wanderung. Von dieser weitläufigen Wacholderheide aus blickt man weit ins Land und den der Alb vorgelagerten Zeugenberg, auf dem die Ruine Schalksburg liegt.

Nun geht es leicht bergab, nochmals ein Stück an der Albkante entlang und schließlich durch Burgfelden (912 m ü. NN) hindurch zum Ausgangspunkt zurück.

Länge: 17 km
Dauer: 6 h
An-/Abstiege: 590 Hm
Hinweis: nur mit guten Wanderstiefeln sowie etwas Kondition und Erfahrung

Download albtips-de-Traufgang-Felsenmeersteig.gpx (.zip)


Wandervorschläge in der Nähe:
Felsenmeer und Muliweg (gelb)
„Premiumwanderweg“ ausprobiert: Hossinger Leiter bei Albstadt-Laufen (orange)
Von Tieringen zum Hörnle und zum Lochen (braun)