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Der Albtrauf (Albnordrand) ist die markenteste Landschaftsform der Schwäbischen Alb. Wie bei einer zerklüfteten Küstenlinie gibt es Steilhänge und tief eingeschnittene Täler.

Rund um die Trailfinger Schlucht

Im Frühjahr gibt es rund um die Trailfinger Schlucht jede Menge zu entdecken: Blütenteppiche aus Märzenbechern oder Lerchensporn, den blau-grün leuchtenden Ermsursprung und das felsgesäumte Tal selbst.

Die Trailfinger Schlucht führt von Bad Urach-Seeburg sanft bergauf nach Münsingen-Trailfingen. Ein Teil des felsigen Tals ist eine Kernzone des Biosphärengebiets Schwäbische Alb, solche Kernzonen darf man nur auf freigegebenen Wegen durchqueren. Von Seeburg her fehlt ein entsprechendes Hinweisschild.

Unterwegs kommt man am Ermsursprung vorbei, in dem das Wasser meist blau-grün leuchtet. Fast oben angekommen, findet man am Wegesrand einen Grillplatz.

Möchte man nicht auf gleichem Wege zurück, kann man über das Hofgut Uhenfels nach Seeburg zurückwandern. Dabei kommt man dem ehemaligen Truppenübungsplatz Münsingen sehr nahe. Schilder warnen vor dem Betreten des munitionsverseuchten Geländes.

Eine abschließende Einkehr ist im stets gut besuchten Café Schlössle in Seeburg möglich.

Wander- und Radtouren in der Nähe:
Drei-Schluchten-Weg bei Trailfingen
Durch die enge, felsige Trailfinger Schlucht und am Burgberg zurück
Durch die Trailfinger Schlucht, vorbei am Ex-TrÜP und zurück nach Seeburg
Radtour durch den Truppenübungsplatz, Trailfinger Schlucht und Ermstal
Auf dem Seeburgsteig (Premiumwanderweg)

Mehr Wandervorschläge zur Märzenbecherblüte auf der Schwäbischen Alb

Märzenbecher im Autal (Bad Überkingen)

Auf dem Wald- und Wasser-Weg kann man die Märzenbecher im Autal und Rötelbachtal am besten bewundern. Dazu folgt man den Schildern mit den Märzenbechern. Unterwegs gibt es immer wieder interessante Infotafeln zu den Besonderheiten der Landschaft, durch die man wandert.

Starten kann man bei der Autalhalle in Bad Überkingen. Dort gibt es viele Parkplätze, doch an sonnigen Märzsonntagen können diese schnell voll sein.

Zunächst folgt man dem asphaltierten Feldweg parallel zur Bundesstraße B 466 Richtung Westen. Nach einer Linkskurve zweigt man rechts ab und folgt dem Märzenbecherzeichen bergauf. Nach einer weiteren Linkskurve wird der Weg allmählich flacher und führt durch den Wald. Kurz nachdem man einen schmalen Bach quert, der von rechts oben den Hang herunterplätschert, sieht man die ersten Märzenbecher.

Man bleibt weiter auf dem breiten, geschotterten Waldweg, der mehr oder weniger eben ist. Kurz darauf befindet sich rechts des Wegs der Autal-Wasserfall. Wer fit genug für 150 weitere Höhenmeter ist, kann rechts die Treppenstufen zur Brunnensteighöhle (Variante Autal und Rötelbach bei Überkingen) hinaufsteigen. Der Wald- und Wasserweg verläuft jedoch weiter geradeaus auf dem Schotterweg durch den Wald.

Nach einem kurzen, steileren Abstieg hält man sich rechts. Es geht kurz bergauf, dann trifft man bald auf den Rötelbach. Momentan kommt recht viel Wasser herunter, so dass man die Bachquerungen keine ganz trockene Angelegenheit sind. Mit guten Wanderstiefeln kein Problem. Bald kommt man zu weiteren erstaunlichen Märzenbecherteppichen. Dieses Jahr sind sie sehr früh, doch am schönsten und beeindruckendsten werden sie vermutlich in ein bis zwei Wochen sein. Bei einer T-Kreuzung hält man sich rechts und passiert ein Kneippbecken.

Schon ist man wieder im Wald, der aber momentan – noch ohne Laub – viele interessante Durchblicke erlaubt. Rund um eine Quelle mit bemoosten Steinstufen gibt es nochmals viele Märzenbecher zu sehen. Nach einer Rechts-/Links-Kurve folgt man dem Weg geradeaus steil hinab nach Überkingen.

Auf beliebigem Weg durch den Ort kommt man zurück zur Autalhalle.

Länge: ca. 7,3 km
Dauer: ca. 2 h
Anstiege: zu Beginn 120 Hm, dann leichtes Auf und Ab

Download albtips-de-Autal-Maerzenbecher.gpx (.zip)

 

Wandervorschläge in der Nähe:
Tour 12: Hausener Wand
Ruine Helfenstein und Ödenturm

5 Tage Burgenweg

Frühlingshafte Temperaturen Ende Januar, kein Schnee auf der Alb – spontan habe ich mir 5 Tage Burgenweg gegönnt. Die Mehrtageswanderung führt als Teilstück des Hauptwanderwegs 5 über die Schwäbische Alb und zwar im Landkreis Reutlingen.

Burgruine Greifenstein - Blick zum Schloss Lichtenstein und zum GießsteinBurgruine Greifenstein – Blick zum Schloss Lichtenstein und zum Gießstein

5 Tage Burgenweg – quer über die Alb

Zunächst sollte man wissen, dass der Burgenweg eigentlich Ruinenweg heissen sollte. Fast alle der Burgen am Wegesrand befinden sich in unterschiedlichen Stadien des Verfalls. Ausnahmen bieten lediglich Schloss Lichtenstein, welches man nur bei einer Variante des Burgenwegs besucht, und die Burg Derneck, die ein Wanderheim des Schwäbischen Albvereins (SAV) beherbergt.

Blick von Honau hinauf zum Schloss LichtensteinBlick von Honau hinauf zum Schloss Lichtenstein – nur eine Variante

Etappenaufteilung für den Burgenweg Schwäbische Alb

Vom Albverein wird für die 89 Kilometer lange Wanderung eine Aufteilung in 5 Etappen empfohlen. Die erste Etappe soll von Reutlingen bis Traifelberg führen. Nicht nur die Länge der Strecke, sondern vor allem die Tatsache, dass es gleich zwei heftige Anstiege gibt, hat mich dazu veranlasst, die erste Tour aufzuteilen. Wer in Reutlingen wohnt, kann jederzeit einmal die 7,5 km lange Strecke über die Achalm wandern und wer extra anreist, hat dort die Möglichkeit, mit dem Bus zur ausgewählten Unterkunft zu fahren. So wird die erste richtige Etappe bis Traifelberg angenehmer und man kann die vielen Aussichtspunkte in Ruhe genießen.

Meine Etappen-Aufteilung im Überblick:
Burgenweg Reutlingen-Eningen – 7,5 km
Burgenweg Eningen-Traifelberg – 16,9 km
Burgenweg Traifelberg-Marbach – 15,4 km
Burgenweg Marbach-Indelhausen – 21,5 km
Burgenweg Indelhausen-Obermarchtal – 15,7 km
Burgenweg Obermarchtal-Zwiefalten – 11,7 km

Asphalt, Schotter oder Waldpfade

Ein weiterer Aspekt beim Burgenweg ist, dass er vor vielen Jahren entwickelt wurde, als der eine oder andere Feldweg noch nicht asphaltiert war. Wer sich eine relativ unspektakuläre Teilstrecke sparen möchte, dann am ehesten noch die knapp 10 Kilometer zwischen Traifelberg und Offenhausen. Mir war es wichtig, den Burgenweg komplett zu wandern, doch wer zwischendurch mit der schnuckeligen Schwäbische Alb Bahn fahren möchte, kann mit ihr von Engstingen nach Offenhausen tuckern. Dort sollte man sich allerdings weder die Lauterquelle noch den Sternberg entgehen lassen. Auch der Abschnitt zwischen Gomadingen und Wasserstetten bietet viel Asphalt, ebenso das Stück zwischen Buttenhausen und Hundersingen. Zum großen Teil aber verläuft der Burgenweg auf schönen Feld-, Wald- und Wiesenwegen und zwischendurch auch auf schmalen Pfaden.

Auch auf Asphaltwegen verläuft der Burgenweg, Blick auf OffenhausenAuch auf Asphaltwegen verläuft der Burgenweg, Blick auf Offenhausen

Wanderheim, Hotel oder Kloster?

Ein paar Worte zu den Unterkunftsmöglichkeiten: In Traifelberg gibt es keine, als Alternative bleibt nur Honau, was einige zusätzliche Höhenmeter abwärts am 1. Abend und aufwärts am nächsten Morgen bedeutet.

Rund um Marbach gibt es ein paar Möglichkeiten zu übernachten. Schön ist das Wanderheim auf dem Sternberg, aber das würde die darauf folgende Etappe zu sehr verlängern und das wäre schade. Ich empfehle, eventuell sogar bis Dapfen zu wandern, um mehr Zeit für die 3. und eigentlich spannendste Etappe der Tour zu haben – die spannendste im Sinne der meisten und interessantesten Burgruinen unterwegs.

Burg Derneck - Wanderheim des Schwäbischen AlbvereinsBurg Derneck – Wanderheim des Schwäbischen Albvereins

Am 3. Abend ist Burg Derneck als Übernachtungsquartier vorgesehen. Da die SAV-Wanderheime nur im Sommer und teils nur am Wochenende geöffnet sind, muss man meist auf Hotels ausweichen. Günstigere Unterkünfte gibt es nur sehr wenige und oft sind dort Gäste für nur 1 Nacht nicht sonderlich willkommen. Leider. Von der Derneck bzw. von Indelhausen startet man zu einer weiteren sehr schönen Etappe, die durch den autofreien Teil des Großen Lautertals bis zur Mündung der Lauter in die Donau führt.

Ursprüngliches Ende des Burgenwegs war jenseits der Donau beim Kloster Obermarchtal. Inzwischen hat man aber die Strecke bis Zwiefalten verlängert, da man von dort besser mit dem Bus nach Reutlingen zurückkommt. Eine Übernachtung im Kloster ist definitv ein Erlebnis und funktioniert ganz normal wie im Hotel auch. Die relativ kurze Reststrecke ist ebenfalls sehr lohnenswert.

Im unten dargestellten GPS-Track habe ich einige Hotels aufgeführt, so dass man sich auch ganz eigene Etappen zusammenstellen kann. Leider hatten Ende Januar viele Gasthöfe Betriebsferien, so dass ich bei meiner Tour doch fast bei der vorgegebenen Aufteilung bleiben musste. Falls ich die Tour noch einmal machen sollte, werde ich definitiv mehr Zeit für die 3. Etappe einplanen und das Ganze in 6 statt in 5 Tagen wandern. Im Sommer hätten dann auch mehr Einkehrmöglichkeiten geöffnet, in denen man gemütliche Stunden zubringen kann, wenn man nicht hetzen muss.

Blick von der Ruine Hohengundelfingen ins LautertalBlick von der Ruine Hohengundelfingen ins Lautertal

Buch- und Kartentipp

Zum Schluss: Wer den Fokus aufs Wandern legt, kann einfach mit einer SAV-Wanderkarte (Freizeitkarte 1:50000 Bad Urach, Biosphärengebiet) losziehen und dem Burgenweg- bzw. den HW1-, HW5- und HW7-Wanderzeichen folgen. Wer sich speziell für die Burgruinen interessiert, dem sei zusätzlich das Burgenweg-Büchlein des SAV empfohlen.

Länge: 89 km
Dauer: ca. 5 Tage

Download albtips-de-burgenweg-gesamt.gpx (.zip)

 

Meine Etappen-Aufteilung im Überblick:
Burgenweg Reutlingen-Eningen – 7,5 km
Burgenweg Eningen-Traifelberg – 16,9 km
Burgenweg Traifelberg-Marbach – 15,4 km
Burgenweg Marbach-Indelhausen – 21,5 km
Burgenweg Indelhausen-Obermarchtal – 15,7 km
Burgenweg Obermarchtal-Zwiefalten – 11,7 km