Umfassendes Verkehrskonzept für das Biosphärengebiet Schwäbische Alb samt neuer Bahnstrecke Stuttgart-Münsingen vorgestellt

Münsingen, 1. April 2011

Gestern wurde im Biosphärenzentrum Schwäbische Alb ein innovatives Verkehrskonzept für das Biosphärengebiet Schwäbische Alb vorgestellt. Wichtig war den Planern dabei dem Grundgedanken zu folgen, wonach Mensch und Natur gegenseitig voneinander profitieren sollen.

Ein erklärtes Ziel ist es demnach, den Menschen immer wieder Möglichkeiten zu bieten, vom Auto auf andere Verkehrsmittel umzusteigen. Hauptpunkt ist die geplante Regionalstadtbahn Neckar-Alb. Nur über eine direkte, zügige Verbindung ohne Umsteigen glaubt man, Menschen dazu bewegen zu können, schon ab der eigenen Haustür auf das Auto zu verzichten.

Hierfür soll die alte, stillgelegte Trasse Reutlingen – Engstingen wiederbelebt werden – inklusive der ehemaligen Zahnradbahnstrecke zwischen Honau und Traifelberg mit Anschlus an die vorhandene Strecke Engstingen – Münsingen.

Schon auf der Zugfahrt ins Biosphärengebiet Schwäbische Alb sollen sich die Fahrgäste über die Stadt-Land-Beziehungen in der Region informieren können und im wahrsten Sinne des Wortes „erfahren“, wie Mensch und Natur sich durch nachhaltige Entwicklung gegenseitig nützen können.

Im und am Zug sollen die Besonderheiten des von der UNESCO anerkannten Biosphärenreservates vorgestellt werden. Geplant sind Informationen über Kopfhörer, Fotos und Plakate sowie Spiele für die ganze Familie als Zeitvertreib bei der Zugfahrt. Über die Nutzung von Werbeflächen für die Bewerbung von Biosphärenprodukten und Unternehmen im Biosphärengebiet soll dies mitfinanziert werden. Aus den im Zug aufgestellten Automaten wird man Biosphären-Snacks wie z.B. Albschorle oder Biosphärenriegel erhalten.

Um die neue Bahnverbindung weithin bekannt zu machen, gibt es nun an allen bekannten Verkaufsstellen schicke Wollmützen und -kappen aus echter Albwolle mit aufgenähtem Spruch „Stellt euch vor, es gibt ein Biosphärengebiet, und alle fahren mit dem Auto hin“ oder für Kinder kleine Spielzeugloks geschnitzt aus Albwacholder.

Das normale Sortiment an Merchandising-Produkten bot bisher z.B. auch T-Shirts mit dem Aufdruck „Lieber BSA als BSE“ oder hochwertige Wanderrucksäcke mit „Besser Traufwandern als draufgehen“.

Wie kann ich mitmachen?

Da die Mitwirkung möglichst vieler Bürger ein zentrales Anliegen in allen Projekten des Biosphärengebiets ist, können weitere Vorschläge, die der Bekanntmachung der neuen Bahnstrecke dienen, heute an die Geschäftsstelle Biosphärengebiet Schwäbische Alb mit dem Betreff Schwäbische Eisenbahn gesendet werden.

Weitere Informationen zum Verkehrs- und Mobilitätskonzept:

Diskutiert wird auch eine direktere und kürzere Alternativroute von Stuttgart über Metzingen und das Seeburger Tal mit einem Tunnel im oberen, engen und felsigen Teil, bei der man Bad Urach als wichtiges Zentrum des Biosphärengebiets mit einbeziehen kann.

Eine Herausforderung wird allerdings auch der Albaufstieg bei Honau darstellen. Es muss eine neue, flachere Trasse als die der alten Zahnradbahn gebaut werden, damit sie von normalen Zügen befahren werden kann. Neue Albaufstiege werden aus dem Echaztal aber in jedem Fall benötigt, da die Holzelfinger Steige ja schon massiv bröckelt und nicht mehr lange zu halten ist.

Dies wird wiederum die ambitionierten Radler freuen, denn sie können die inzwischen liebgewonnene Honauer Quäl-Dich-Steige weiterhin wie gewohnt nutzen. Aber auch an die Freizeitradler wurde gedacht. Sie können wie an jeder Haltestelle auch am frisch renovierten Bahnhof in Honau zusteigen und ganz gemütlich hinauf auf die Alb gelangen.

Ohren-NavigationDoch zu einem weit gefassten Verkehrs- und Mobilitätskonzept gehört es, wirklich alle denkbaren Fortbewegungsformen zu fördern.

So bieten sich für Alburlauber z.B. Wanderritte oder Trekkingtouren mit Maultieren an.

Wer sich hingegen von Wipfel zu Wipfel schwingen möchte, ist in einem der vielen Kletterparks gut aufgehoben. Desweiteren kann man über Flüsse paddeln, unterirdisch in Höhlen herumkriechen oder durch die Lüfte fliegen.

Für den Winter sind Langstreckenwanderungen, Schneeschuhtouren oder Langlauf-Expeditionen über die verschneite Albhochfläche angesagt. Schon im Winter 2010/2011 hatte sich ein Trend abgezeichnet hat, dass mehr und mehr Leute auch im Schnee ihr Zelt aufschlagen wollen und sich so ein ganz besonderes Urlaubs- und Naturerlebnis verschaffen.

Für Biosphärenfans aus Richtung Ulm soll das Angebot der Alb-Bahn weiter ausgebaut werden und von Süden her kommt der Lautertal-Freizeitbus. Rund um den Truppenübungsplatz Münsingen gibt es schon den Biosphärenbus, dessen Fahrplan ganz genau mit den anderen öffentlichen Verkehrsmitteln abgestimmt werden wird.

Für Menschen, die außerhalb des Einzugsbereichs der neuen Bahnstrecke wohnen und auf das Auto angewiesen sind, soll außerdem eine Webseite zur Verfügung gestellt werden, auf der man Mitfahrgelegenheiten auf und von der Alb anbieten und abfragen kann. Des Weiteren soll man sich dort auch zu gemeinsamen Wanderungen und Radtouren verabreden oder sich über interessante Strecken oder Orte austauschen können.

Märzenbecherblüte 2011 – ein grün-weißer Blütenteppich

Die Märzenbecherblüte in den Seitentälern des Großen Lautertals ist jedes Jahr wieder ein schönes Schauspiel. Oft breitet sich ein grün-weißer Teppich vor dem Wanderer aus.

Frühlingsknotenblume oder großes Schneeglöckchen: So werden die Märzenbecher auch genannt. Obwohl sie auf der Schwäbischen Alb hier und da noch in größeren Mengen vorkommen, gelten sie als gefährdet und werden besonders geschützt.

» Wandervorschläge zur Märzenbecherblüte auf der Schwäbischen Alb

Lerchensporn im Lippental und erste Knöspchen auf der Wanne

Eine etwas längere Runde mit GPX-Track gibt es unter:
Lippental, Won, Wackerstein, Onderhos

Vom Wanderparkplatz unterhalb der Pfullinger „Unterhose“ (Schönberg, Wanne) aus folgen wir stets dem Wegzeichen Blaue Gabel bergaufwärts durch das Lippental. Bald geht es vom Asphaltsträßchen rechts ab auf einen Waldweg, der bald schmaler wird. Nach Überqueren des Sträßchens geht es steil hinauf, dann in Serpentinen einen Hang entlang, an dem nun Ende März zahlreich der Lerchensporn blüht.

Wieder treffen wir auf das Sträßchen, dem wir nach rechts folgen bis wir zur Pfullinger Wanne (Variante: noch weiter der Blauen Gabel bis zum Schönberg mit seinem Aussichtsturm folgen, dann hinab zur Wanne).

Derzeit sprießen auf der großen Wiese, die ein Naturschutzgebiet ist, die ersten Blüten von Schlüsselblümchen, Veilchen und Küchenschellen. Der HW5 (Wegzeichen Roter Balken) führt quer über die weite Fläche (Grillstellen vorhanden) und dann in Serpentinen Richtung Pfullingen hinab. Bei der ersten Möglichkeit rechts ab (ohne Wegzeichen) und weiter durch den Wald.

Rechts oben zeigen sich, solange die Bäume noch entlaubt sind, schroffe Felsen und darunter viele kleine und große Steinbrocken, die hier offenbar regelmäßig herunterkullern. Wir folgen dem Weg durch eine scharfe Linkskurve, nehmen die erste Abzweigung nach rechts unten und aus dem Wald heraus.

Kurz danach trifft man auf einen weiteren Schotterweg, der von links oben kommt. Entweder man geht hier rechts oder bei der nächsten Gelegenheit und kommt so über die Wiesen zurück zum Parkplatz.

Länge: ca. 8 km

Draußen im Biosphärengebiet Schwäbische Alb: Wandern, Radfahren, Wanderreiten …