Mit die ersten Blüten im Frühling sind die der Küchenschellen. Sie wachsen vor allem auf trockenen, kargen Böden wie denen der Schwäbischen Alb:
Im Hintergrund hört man das typische Sonntagsgeräusch im Albvorland: einen Flugzeugmotor. Denn sobald das Wetter es einigermaßen zulässt, steigen von den Flugplätzen am Albtrauf viele Segel- und Motorflieger in die Lüfte.
Mehr als erstaunlich, welche Auswirkungen ein Vulkanausbruch auf Java im Jahr 1815 nicht nur auf das Klima im Südwesten hatte sondern auch auf historische, kulturelle und literarische Erscheinungen, die noch heute allgemein bekannt sind.
Im Jahr 1816 ist Mary Shelleys Gruselroman „Frankenstein“ entstanden. Ein Pfarrer auf der Rauhen Alb machte sich Gedanken, wie man den Hunger in der Bevölkerung lindern könnte. Da ein Großteil der Pferde und Zugtiere geschlachtet werden musste, entstand eine neue Möglichkeit der Fortbewegung. Und ein kleiner Junge wandte sich in seiner Verzweiflung direkt an den König, der dann tatsächlich Einrichtungen schuf, um gegen die Misere anzugehen. Dies und einiges mehr wird in Episoden erzählt, doch der globale Zusammenhang wird in jeder einzelnen Geschichte deutlich.
Ein sehr empfehlenswertes Buch!
Als am 10. April 1815 auf der Insel Sumbawa der Vulkan Tamboro explodierte, kam es zu einer Klimakatastrophe, die die gesamte nördliche Erdhalbkugel in Mitleidenschaft zog. Besonders hart traf es den Süden Deutschlands. 1816 fiel die Getreide- und Kartoffelernte beinahe komplett aus und es kam zur letzten großen Hungersnot in Mitteleuropa. Die Menschen ernährten sich von Kräutern, Ziegenmilch oder Bucheckern. Der Getreidepreis stieg unaufhaltsam und Diebstähle nahmen zu.
Der Zusammenhang zwischen dem Vulkanausbruch und der Klimaverschlechterung wurde erst im Jahr 1920 festgestellt.
Sabine Kaufmann 1816 – Das Jahr ohne Sommer
Belletristik, Erzählungen
Kurzgeschichten, Historisch
Hardcover, 192 Seiten
19,97 €
ISBN: 978-3-7650-8618-2
Die eisige Kälte bringt auch Wunderschönes hervor: ein Winterwunderland mit Riesen-Eiszapfen am Uracher Wasserfall.
Am Brühlbach zum Uracher Wasserfall
Der Uracher Wasserfall ist mit Abstand das bekannteste Wanderziel der Schwäbischen Alb, die Schlösser und Burgruinen mal nicht mitgerechnet. Dabei ist die Runde von Urach aus eher ein Spaziergang – kaum Höhenmeter und in einer guten Stunde locker machbar.
Treppen am Wasserfall
Wer allerdings die Treppen am Wasserfall hinaufsteigen möchte, sollte sehr gutes Schuhwerk benutzen.
Derzeit sind sogar Spikes oder Steigeisen empfehlenswert, auch wenn die meisten es irgendwie so schaffen.
Wer den Aufstieg ganz gemeistert hat, aber die Treppen nicht wieder hinuntergehen möchte, der kann auch gemütlich auf dem breiten Waldweg wieder zurückwandern (orange-farbene Route).
Geologie der Schwäbischen Alb
Das Wasser versickert auf der Albhochfläche, löst Kalk aus dem Gestein und tritt im Albtrauf-Hang auf halber Höhe wieder aus. Nach nur wenigen Metern über die Wasserfallwiese stürzt es dann 37 Meter in die Tiefe, dann nochmal 50 Meter über die bemoosten Kalktuff-Terrassen. Bei langanhaltend eisigen Temperaturen bietet der fast komplett zugefrorene Wasserfall wie etwa 2012 einen spektakulären Anblick.
Länge: 4 km
Dauer: 1 – 1,5 h
Anstiege: minimaler Anstieg im Tal, optional Treppen am Wasserfall