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Bittelschießer Täle und Ruine Hornstein

Nur drei Kilometer nordöstlich von Sigmaringen befindet sich das kurze, wildromantische Bittelschießer Täle. Seit der Verlagerung des Donaulaufs in der Rißeiszeit fließt der Donauzufluss Lauchert hindurch. Eine beschilderte Tour führt zur Ruine Hornstein.

Von der L 277 zwischen Sigmaringen und Bingen ist der Abzweig zur Ruine Hornstein ausgeschildert. Man folgt dem Sträßchen einen guten Kilometer und biegt direkt vor dem Ortseingang Hornstein rechts ab und parkt kurz darauf am Wanderparkplatz Fäulesloch, der mit „Parkplatz Ruine“ beschildert ist. Der gesamte Rundweg ist mit der Wegmarkierung Gelber Kreis gekennzeichnet.

Man überquert die Lauchert auf der Holzbrücke gegenüber des Parkplatzes und wendet sich nach rechts. Am Fluß entlang und unter der Eisenbahnbrücke hindurch gelangt man zum Eingang ins Bittelschießer Täle. Felsen säumen den Weg, ein wenig vertrauenerweckender Steg führt über die Lauchert.

Bald erreicht man die Bittelschießer Höhle, in die man ein Stückchen hineingehen kann. Eine Treppe führt außen hinauf zur Muttergotteskapelle. Zurück am Höhleneingang folgt man dem Wanderweg mit dem schönen Namen „Lauchert-Höhlen-Weg“ nach rechts weiter. Er ist wie inzwischen viele Rundwege mit einem gelben Kreis auf weißem Grund ausgeschildert. Doch Achtung: Die weiteren Höhlen sind nicht beschildert und nur von sehr aufmerksamen, suchwilligen Wanderern zu entdecken.

Kurz bevor man das schon bekannte Zufahrtsträßchen überquert, sollte man rechts auf das alte Schild mit Infos zur Entstehung vom Bittelschießer Täle achten. Hinter dem Sträßchen geht es rechts hinauf. Nach einem kurzen Aufstieg wandert man der Wegmarkierung Gelber Kreis folgend durch einen „Sturmwald“, einen jungen Wald mit ein paar wenigen, großen Überlebenden eines Orkans. Nach gut 400 Metern ab dem Sträßchen biegt man in einer Linkskurve rechts ab. Nach weiteren 230 Metern hält man sich an der T-Kreuzung links.

Der Weg macht bald eine Rechtskurve (bzw. Rechtskehre). Noch in der Kurve geht es links auf einem Wiesenweg wieder bergab (weiterhin Wegmarkierung Gelber Kreis) und dann rechts weiter durchs Laucherttal. Am Waldrand sollte man den großen Felsblock nicht übersehen, in dem sich eine Höhle versteckt. Ein kurzes Wegstück führt direkt am Bahndamm entlang, dann folgt ein schöner Pfad am Hang unterhalb der beeindruckenden Rappenfelsen mit Höhle.

Schließlich quert ein breiter Waldweg, dem man nach rechts bergauf folgt. Der restliche Wanderweg ist relativ unspektakulär. Er führt nach einer Rechts- und einer Linkskurve stets geradeaus durch den Wald, dann an Äckern vorbei, bis man kurz vor Hornstein einen ersten Blick auf die Ruine werfen kann.

Um zur Ruine Hornstein zu gelangen, muss man durch das gleichnamige Örtchen hindurch. Es lohnt sich, ein wenig Zeit in den alten Gemäuern zu verbringen und jeden Winkel zu erkunden. Der Keller unterhalb der Burg bietet eine interessante Wandzeichnung, vermutlich sah die Burg früher so aus (nur mit Taschenlampe oder Blitzlicht zu sehen). Von der Ruine führt ein schöner Spazierweg hinab zum Parkplatz. Auf der Wiese befindet sich um die Ecke ein Grillplatz.

Länge: 7 km
Dauer: 2 h
Anstiege: zwei kurze

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Wandervorschläge in der Nähe: (Karte auszoomen)
Fürstlicher Park Inzigkofen (braun)
Auf dem Donau-Zollernalb-Weg von Hausen nach Laiz (orange)
Premiumweg Schmeiental und Fürstenhöhe (gelb)
Durch das Teufelstor ins himmlisch ruhige Fehlatal und zurück ins Laucherttal (lila)
Tour 15: Ittenhausen bei Nacht

Fürstlicher Park Inzigkofen

Eine wunderschöne Kulisse für einen wildromantischen Spaziergang bietet der Fürstliche Park Inzigkofen westlich von Sigmaringen. Der Park wurde von 1811 bis 1829 für die Fürstin Amalie Zephyrine von Hohenzollern-Sigmaringen angelegt.

Im Grunde kann man ganz beliebig durch den Park streifen und die vielen Wege und Pfade erkunden. Dieser Tourenvorschlag soll nur der groben Orientierung dienen. Parken kann man in der Kirchstraße in Inzigkofen. Am Eingang zum Park befindet sich eine Infotafel.

Von dort folgt man den Wegweisern zunächst bergab zum Amalienfelsen. Steht man direkt an dem Felsblock, kann man zunächst rechts einen Abstecher hinauf auf den Felsen machen (Beschilderung: Amalienfels Aussichtspunkt). Zurück an der Donau geht man ein paar Schritte an dieser entlang und genießt den Blick von unten auf den Fels.

Ein Pfad führt weiter am Fluss entlang. Bald steigt man viele Treppen hinauf. Oben angekommen wendet man sich nach rechts und geht bis zur Teufelsbrücke.

Dort kann man entweder weiter den Park erkunden oder man dreht um und spaziert unterhalb der Klostermauer am Teeplatz vorbei zum Parkplatz zurück.

Länge: 1,5 km
Dauer: beliebig
Anstiege: stellenweise steile Treppen, kein Spazierweg

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Wandervorschläge in der Nähe: (Karte auszoomen)
Auf dem Donau-Zollernalb-Weg von Hausen nach Laiz (orange)
Premiumweg Schmeiental und Fürstenhöhe (gelb)

Premiumweg Schmeiental und Fürstenhöhe

Ein wunderbar ruhiges, abgelegenes und doch abwechslungsreiches Wandergebiet durchstreift man auf dem Premiumweg Schmeiental. Er wurde mit dem schönen Namen „Wilde Täler, Fürstliche Höhen“ bedacht.

Wo starten? Offiziell wird die Fürstenhöhe an der B 463 zwischen Sigmaringen und Albstadt als Startpunkt der Tour angegeben. Da man dann aber den größten Anstieg gegen Ende der Tour hätte, habe ich mich für einen alternativen Ausgangspunkt im Schmeiental entschieden – und zwar am Grillplatz unter dem Weckenstein. Man erreicht ihn über ein sehr schmales Sträßchen, welches zwischen dem Donautal und Storzingen direkt im Schmeiental verläuft. Daher sollte man dieses nicht unbedingt an Sonntag Nachmittagen befahren und wenn möglich lieber von Storzingen her die deutlich kürzere Strecke durch das Tal nehmen. Der Bahnhof in Storzingen ist der dritte mögliche Startpunkt, der aber nicht direkt an der Strecke liegt. Durch das Schmeiental verläuft nämlich auch die Regionalbahnstrecke zwischen Sigmaringen und Albstadt – und der Zug hält sogar!

Premiumweg Schmeiental

Vom Grillplatz unter dem Weckenstein folgt man dem gut ausgeschilderten Wanderweg „Wilde Täler, Fürstliche Höhen“ in südlicher Richtung durch das Schmeiental – zuerst unter der Eisenbahnbrücke hindurch, dann über die Schmeienbrücke und auf dem Schotterweg am Flüsschen entlang.

Nach etwa 600 Metern geht man in einer Rechtskurve geradeaus ins bewaldete Uschental. Bald säumen typische weiße Kalkfelsen den Weg wie etwa der Rappenfelsen hoch oben. Nach einem guten Kilometer zweigt ein schmaler Pfad rechts ab. Im Zickzack geht es bergauf – dies ist der erste der beiden nennenswerten Anstiege. Bald befindet man sich wieder auf breiten Wegen, alle Abzweigungen sind gut beschildert.

Alpenblick?

Nach zwei Kilometern durch den Wald erreicht man etwa 100 Meter nach dem Waldrand den Aussichtspunkt Säntisblick, der leider überhaupt nicht weiter ausgeschildert ist. An den vielen Tagen im Jahr, an denen man eben keinen Alpenblick von der Schwäbischen Alb genießt, geht man achtlos an dem Punkt vorbei, der sich in etwa auf Höhe der Skihütte befindet.

Von der Fürstenhöhe aus war an diesem Tag ebenfalls kein Alpenpanorama zu sehen. Es war einfach zu diesig, auch von Oberschwaben war nicht viel zu erkennen. Ein Grund wiederzukommen.

Auf der Fürstenhöhe wendet man sich nach links und geht wieder bergab, durch den Wald, quert das Uschental nur wenig oberhalb der Stelle, an der man zuvor abgezweigt war (Abkürzungsmöglichkeit an Tagen ohne Chance auf Alpenblick, 3 km weniger) und wandert geradeaus durch das idyllische Kesseltal. Dies ist der zweite nennenswerte Anstieg, auf dem es aber sanfter bergauf geht als zuvor.

Nach einem Linksabzweig folgt ein schöner Streckenabschnitt auf einem Waldweg, dann geht es auf Feldwegen zu einer Picknickstelle unter alten Bäumen „Hinter dem Sonnacker“.

Schöne Aussichten

Wieder tritt man in den Wald ein. Nach einem kurzen Abstiegle, das dann doch etwas Trittsicherheit erfordert, folgt eine längere, fast ebene Strecke auf Schotterwegen rund um den Irrleberg. Den auf allen Wanderschildern versprochenen Rundumblick kann ich leider nicht finden. Fröhliche Stimmen dringen vom Grillplatz unter dem Weckenstein herauf. Die im „Tourenbuch“ erwähnte Waldliege sehe ich – zumindest direkt am Weg – auch nicht. Das Tourenbuch ist aber ansonsten sehr schön gestaltet und macht Lust auf die DonauFelsenLäufe.

Wieder fast eben führt ein geschotterter Waldweg um den Taleinschnitt herum, bis man am dem Irrleberg gegenüberliegenden Zupferfelsen herauskommt. Auf der Bank direkt am Abgrund lässt sich wunderbar Pause machen. Nur waldige Hügel sind zu sehen, es ist fast still, wenn nicht gerade ein Zug unten durchs Schmeiental fährt.

Es geht leicht bergab bis zum Aussichtspunkt Langer Fels mit Blick über das Örtchen Storzingen. Dort steht dann neben einer Bank eine schöne Waldliege, auf der man wunderbar entspannen kann. Man steigt danach weiter bergab, für eine kurze Strecke sind wieder Wanderstiefel deutlich von Vorteil.

Wilde Täler

Schließlich erreicht man wieder das Schmeiental, welchem man nach links in südlicher Richtung folgt. Immer wieder findet man Infotafeln, die Flurnamen und Besonderheiten erklären, wie etwa eine Bettelküche. Davon gab es mehrere, ein anderer der DonauFelsenLäufe heißt Bettelküchenfährte – er führt aber nicht durch das Schmeiental. Nach ein paar Talwindungen kommt man zurück zum Startpunkt der Tour. Dort kann man bei entsprechend niedrigem Wasserstand noch vor der Eisenbahnbrücke die Schmeie auf ein paar Trittsteinen im Wasser überqueren.

Die Wanderung ist vor allem für Naturliebhaber, die die Ruhe eines abgelegenen Tals schätzen, zu empfehlen. Die längeren, ebenen Streckenabschnitte auf breiten Schotterwegen sind für viele Kinder eher „langweilig“, wenn man sie nicht für die stetig wechselnden Landschaftsformen und Ausblicke begeistern kann. Der Grillplatz mit Möglichkeit im Wasser zu plantschen ist da eher angesagt. Die Beschilderung lässt keine Chance zum Verlaufen zu, auch wenn sie nicht ganz so dicht ist, wie z.B. auf dem Donau-Zollernalb-Weg. Auf längeren geraden Strecken, kann man nicht immer von einem Schild zum nächsten schauen 😉

Länge: ca. 12,5 km
Dauer: ca. 4 h
Anstiege: 150 Hm zur Fürstenhöhe, 100 Hm im Kesseltal

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Wandervorschläge in der Nähe: (Karte auszoomen)
Auf dem Donau-Zollernalb-Weg von Hausen nach Laiz (orange)
Fürstlicher Park Inzigkofen (gelb)