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Münsingen, Mehrstetten, Gomadingen, TrÜp

Frühling auf der Schwäbischen Alb: Pfaffental, Wasserstetten, Dapfen

Ins Große Lautertal muss man – wenn man kann – unter der Woche. Heute vormittag war mal wieder rein gar nichts los. Erst am Nachmittag hörte man unten im Tal zwischen Wasserstetten und Dapfen ein paar unvermeidliche Mopeds durch die sonnig-schattigen Kurven brummen. Interessant waren morgens rund um das Pfaffental die extremen Temperaturunterschiede zwischen dem Wald mit noch gefrorenem Boden und den sommerlich warmen Wiesenflächen. Die ersten Frühblüher kriechen aus dem Boden und recken ihre Köpfe in die Sonne. Ein hierzulande eher seltener Silberreiher ließ sich vom Fluß ins Geäst vertreiben.

Starten kann man direkt am Wanderparkplatz Pfaffental (zwischen Dapfen und Wasserstetten rechts Richtung Eglingen, nach 90 m ohne Hinweisschild den 2. Weg rechts, dann noch 500 m bis P), alternativ am Wanderparkplatz in Dapfen (z.B. wenn man dort noch einkehren oder den Ostermarkt besuchen möchte).

Vom Wanderparkplatz Pfaffental aus wendet man sich nach links hinauf in ein kleines Seitental des Pfaffentals. Hier verlässt man übrigens, ohne es zu merken, das Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Auf halber Höhe zweigt man rechts ab und folgt dem breiten Waldweg weiter sanft bergauf bis der Wald immer mehr den Wiesen weicht und man nach einer Linkskurve die Albhochfläche erreicht.

Kurz vor Eglingen biegt man bei der ersten Gelegenheit scharf rechts auf einen Asphaltweg ab. Immer geradeaus an einem Wegkreuz unter Bäumen vorbei gelangt man ganz leicht bergab an den Waldrand, dort nach links und weiter geradeaus bis der Waldrand rechts endet. Erneut wendet man sich nach rechts, bis man nach einem kurzen Wegstück in den Wald eintritt. Kurz danach geht es links und leicht abwärts. Der wärmedurchflutete Laubwald wird zum kühlen Nadelwald und man spürt einen extremen Temperaturunterschied. Von nun an ist man auch wieder im Biosphärengebiet Schwäbische Alb.

Man trifft auf einen Querweg, dem man nach links folgt. Doch schon nach wenigen Metern verlässt man ihn wieder und biegt halbrechts auf eine Wiese ins Streittäle ab. Der Weg führt am linken Waldrand entlang. Ab hier findet man ab und zu noch kleine rote Schilder mit einer 10 darauf. Dies scheint aber ein veralteter Wegverlauf zu sein, denn auch auf der Gomadinger Webseite wird ein anderer Wegverlauf für die Gomadinger Tour Nr. 10 angedeutet. Ein schönes Beispiel dafür, dass man nicht mit allzu altem Kartenmaterial wandern sollte.

Nach einer Rechts- und Linkskurve (stets am linken Waldrand entlang) und nach der Überquerung eines Sträßchens soll man nach einer weiteren Linkskurve ohne Richtungsänderung vom linken zum rechten Waldrand (auf Höhe der Waldecke) wechseln. Derzeit muss man dafür über ein kurzes Wiesenstück, ein Weg ist nicht zu erkennen. Sollte dort irgendwann demnächst ein Acker sein, muss man sich eine Alternative suchen. Nun hält man sich immer rechts herum am rechten Waldrand des Fetzgreut-Gebiets auf etwas, das mit Phantasie als Weg zu deuten ist.

Nach der zweiten Rechtskurve um den Wald herum geht es bergab, und dann geradeaus auf einen Weg, der durch den Wald ins Pfaffental hinab führt, dort wieder rechts. Zunächst auf Schotter, dann auf Asphalt führt es sanft abwärts vorbei an beeindruckenden Wachholderheidehängen. Im unteren Bereich verstecken sich im Wald zahlreiche Felsformationen – nicht umsonst hat man links und rechts des Weges Kernzonen des Biosphärengebiets Schwäbische Alb eingerichtet.

Das Ottilienloch ist allerdings selbst mit Karte und der Beschreibung aus Wilde Höhlen, Grotten, Felsennester nicht ganz so leicht zu finden. Kurz nach dem imposanten Felsen Baldenlauh auf der linken Talseite erreicht man den Ausgangspunkt am Wanderparkplatz.

Wer hier noch nicht genug hat, erkundet nun im zweiten Teil der Wanderung das Große Lautertal zwischen Wasserstetten und Dapfen – leider viel auf Asphalt, aber die Landschaft lohnt sich.

Zunächst geht man den Anfahrtsweg in Richtung Wasserstetten zurück, an der Hauptstraße rechts und gleich an der ersten Brücke links über die Lauter. Kurz danach wandert man am Wegdreieck unter der steil aufragenden Wacholderheide nach rechts am Bach entlang. Dies ist der offizielle Lautertal-Radweg und der kann an schönen Sonntagen sehr stark befahren sein. Bald aber folgt man der kleinen Steige nach links hinauf, durch die Serpentine und weiter bis man die Höhe erreicht hat. Dort in einer weiteren 180°-Kurve nach links und immer an der linken Hangkante entlang.

An einer Weggabelung hält man sich links hinab in Richtung Dapfen. Kurz bevor man die ersten Häuser erreicht, bietet ein Bänkle eine wunderschöne Aussicht auf die Lauter und das Tal, ein laues Lüftchen weht über die von der Sonne schnell aufgeheizte Wacholderheide herauf. Nach einer letzten Kurve folgt man im Ort erst kurz dem HW5, dann links bis zur Lauter. Dort bieten Lagerhaus oder Hirsch eine Möglichkeit zur Einkehr. Derzeit gibt es weiter oben im Ort an der Kirche einen Eiermarkt.

Die restlichen 2 Kilometer wandert man links der Lauter zurück Richtung Wasserstetten, wieder auf dem schon erwähnten Lautertal-Radweg (hier gleichzeitig auch HW5 und Burgenweg). Ab dem zuvor passierten Wegdreieck folgt man dem gleichen Weg zurück zum Ausgangspunkt.

Länge: ca. 15 km
Dauer: ca. 4,5 h
Anstiege: zu Beginn und bei Wasserstetten
Einkehr: Lagerhaus in Dapfen

» Download albtips-de-Pfaffental-Wasserstetten-Dapfen.gpx (.zip)


Wandervorschlag in der Nähe:
Von Dapfen zur Gedenkstätte Grafeneck und durch das Gestüt Marbach (gelb)
Tiefschneestapfen von Offenhausen rund um den Sternberg (braun)

Mehr Wandervorschläge zur Märzenbecherblüte auf der Schwäbischen Alb

Goldener Oktober rund um Schillerhöhle und Hohenwittlingen

Die Wanderung führt zunächst zur kleinen, im Sommer zugänglichen Schillerhöhle und zu den Ruinen am Albtrauf im Seeburger Tal: Hohenwittlingen und Baldeck. Am Ende bietet sich ein traumhafter Blick über die Wiesen und zur Ruine.

Von Parkplatz aus folgt man der Straße in Richtung Burgruine Hohenwittlingen. Gleich in der ersten Kurve zweigt man auf einen schmalen Pfad ab, der parallel zur Straße verläuft. Nach kurzem geht es rechts über einige Stufen hinab zur Schillerhöhle. Im Sommer steht das Gitter offen, man kann ein paar Schritte hinein gehen (Taschenlampe nicht vergessen!).

Die Stufen wieder hinauf und rechts ein wenig weiter den Weg entlang erreicht man die Ruine Hohenwittlingen. Oben angekommen bietet sich ein beeindruckender Blick ins Ermstal (Seeburger Tal) und auf die Felsen des gegenüberliegenden Albtraufs.

Von der Burg aus folgt man stets dem Albtrauf das Seeburger Tal aufwärts. Dabei passiert man den Buckfelsen. In einer Rechtskurve wechselt man vom Schotterweg auf einen halblinks abzweigenden, ansteigenden Pfad. Nach einer Linkskurve bietet sich rechts ein Abstecher hinab zur Ruine Baldeck an. Weg und Burg liegen genau am Rand außerhalb einer Kernzone des Biosphärengebiets.

Kernzone Biosphärengebiet Schwäbische AlbIn den Kernzonen soll die Natur den Vorrang vor dem Menschen haben, es sollen keine Eingriffe durch den Menschen stattfinden. Daher darf man die Wege nicht verlassen und (wie sonst auch in der Natur) nichts mitnehmen, nichts da lassen, nichts kaputt machen. Ein UNESCO Biosphärenreservat ist übrigens nicht einfach eine weitere Form eines Naturschutzgebietes. Es ist eine Modellregion, in der in verschiedenen Zonen erprobt werden soll, wie Mensch und Natur voneinander profitieren können, ohne sich gegenseitig zu schaden. Daher hat in den (weitaus größeren) Entwicklungszonen weiterhin der Mensch den Vorrang, die Kernzonen machen nur 3% der Gesamtfläche aus, die Pflegezonen 10%.

Weiter am Albtrauf entlang passiert man zwei beeindruckende Felsformationen und trifft auf einen breiten Schotterweg. Dort nach links hinauf. Schließlich erreicht man eine große Waldkreuzung mit der Kaisereiche. Dort wendet man sich erneut nach links und bleibt auf dem Hauptweg im Wald.

Fotos vom 1. November 2007

Bei Verlassen des Waldes zeigt sich ein schöner Blick über Hofgut und Ruine Hohenwittlingen, hinüber nach Sirchingen und rechts auf den Ort Wittlingen. Nach einem kurzen Wegstück durch die Weiden trifft man auf die Straße, zweigt nach rechts ab und kommt so zum Parkplatz zurück.

Länge: ca. 9 km
Dauer: ca. 2,5 h
Anstiege: von der Schillerhöhle hinauf, stetiges Auf und Ab am Albtrauf

Download albtips-de-Hohenwittlingen-Baldeck.gpx (.zip)


Wandervorschläge in der Nähe:
Helle Steine, buntes Laub: Ruine Hohenurach, Eppenzill- und Hannerfelsen (gelb)
Zwei lange Täler, hinauf zum Lauereckfels und am Heidengraben entlang (rot)
Hoch über Bad Urach am Felstrauf entlang und zur Wassersteinhöhle (braun)
Durch enge, dunkle Täler unter hohen Felsen: Strohweiler Tour (blau)

3 Tage Wanderritt auf der Alb im Goldenen Oktober 2011

Dieser Wanderritt bei traumhaftem Oktoberwetter führte uns am 1. Tag über die Albhochfläche und durch bewaldete Täler, vorbei an blau leuchtenden Schlehenhecken und spätsommerlichen Feldern nach Dächingen. Eine tiefrote Sonne verschwand hinter der Koppel.

Am 2. Tag ging es weiter durch die abwechslungsreichen Landschaften einiger Täler wie z.B. des Brieltals hinauf auf die Lutherischen Berge. Danach kreuzten wir das Schmiechtal, in dessen Nähe wichtige urgeschichtliche Funde wie z.B. die Venus vom Hohle Fels (bei Schelklingen) gemacht wurden, und bestaunten nach erneutem Erreichen der Hochfläche die ausgedehnten Wacholderheiden vor Sontheim. Hier ähnelt die Landschaft schon stark der im nahegelegenen (ehemaligen) Truppenübungsplatz Münsingen, der das Herzstück des Biosphärengebiets Schwäbische Alb darstellt.

Der Blick über die Koppel am nächsten Morgen zeigte rote Laubbäume, die von der noch tiefstehenden Sonne angestrahlt wurden, und dahinter Nebelschwaden in den Niederungen. Im obersten Teil des Tiefentals, das von Sontheim bis fast nach Blaubeuren führt, begann der Ritt vorbei an Felsen und kleinen Höhlen. Erste herbstliche Farbspiele in oft noch grünen Wäldern und immer neue Eindrücke erwarteten uns. Am südlichen Rand des von felsigen Wacholderheiden geprägten Truppenübungsplatzes vorbei, auf einsamen Wiesenwegen und durch weitere beeindruckende Täler kamen wir zurück nach Mehrstetten.

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Landschaften und Sehenswürdigkeiten rund um die Wegstrecke:
» Schwäbische Alb
» Alb-Donau-Kreis
» Schmiechtal/Lutherische Berge
» Heroldstatt/Sontheim/Tiefental
» Sontheimer Höhle
» Venus vom Hohlen Fels
» Mammutland
» Besinnungsweg Ehinger Alb

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Unterkünfte:
» Wanderreitstation Holzmann, Dächingen
» Pension Hirsch, Altsteußlingen
» Landhotel Wiesenhof, Sontheim

» Maultiertrail