Archiv der Kategorie: Bad Urach, Hülben, Grabenstetten, Römerstein

Bad Urach, Hülben, Grabenstetten, Römerstein

Rund um die Trailfinger Schlucht

Im Frühjahr gibt es rund um die Trailfinger Schlucht jede Menge zu entdecken: Blütenteppiche aus Märzenbechern oder Lerchensporn, den blau-grün leuchtenden Ermsursprung und das felsgesäumte Tal selbst.

Die Trailfinger Schlucht führt von Bad Urach-Seeburg sanft bergauf nach Münsingen-Trailfingen. Ein Teil des felsigen Tals ist eine Kernzone des Biosphärengebiets Schwäbische Alb, solche Kernzonen darf man nur auf freigegebenen Wegen durchqueren. Von Seeburg her fehlt ein entsprechendes Hinweisschild.

Unterwegs kommt man am Ermsursprung vorbei, in dem das Wasser meist blau-grün leuchtet. Fast oben angekommen, findet man am Wegesrand einen Grillplatz.

Möchte man nicht auf gleichem Wege zurück, kann man über das Hofgut Uhenfels nach Seeburg zurückwandern. Dabei kommt man dem ehemaligen Truppenübungsplatz Münsingen sehr nahe. Schilder warnen vor dem Betreten des munitionsverseuchten Geländes.

Eine abschließende Einkehr ist im stets gut besuchten Café Schlössle in Seeburg möglich.

Wander- und Radtouren in der Nähe:
Drei-Schluchten-Weg bei Trailfingen
Durch die enge, felsige Trailfinger Schlucht und am Burgberg zurück
Durch die Trailfinger Schlucht, vorbei am Ex-TrÜP und zurück nach Seeburg
Radtour durch den Truppenübungsplatz, Trailfinger Schlucht und Ermstal
Auf dem Seeburgsteig (Premiumwanderweg)

Mehr Wandervorschläge zur Märzenbecherblüte auf der Schwäbischen Alb

Auf dem Rulamanweg zur Hohenwittlingen

Eine familientaugliche Wanderung für Kinder, die lieber kraxeln als wandern – da fiel mir der Rulamanweg durch die Wolfsschlucht ein. Ein kleines Picknick in der Sonne auf der Ruine Hohenwittlingen und dann am Albtrauf mit beeindruckenden Felsen zurück.

Noch ein traumhafter Tag zum Wandern, bevor bald vielleicht doch noch ein Wintereinbruch kommt. Auf dem Rulamanweg war es noch sehr frisch, keine Sonne dringt derzeit in das enge Tal. Aber beim Aufstieg wird einem schön warm.

Nach der Brücke wird der Pfad durch die Wolfsschlucht schmaler und steiler. Über Baumstämme muss man klettern – die Kinder passen drunter durch. Wasser gibt es derzeit leider keines auf den Kalksinterterrassen oder in dem kleinen Wasserfall. Die Felsen sind allerdings auch so sehr beeindruckend. Die Treppen, dann eine Leiter und einen Zick-Zack-Pfad hinauf.

Die Kinder erkennen die Fortführung des schmalen Pfads sofort, den ich eigentlich gemütlich umgehen wollte. Also alle hinterher, manchmal unter Zuhilfenahme der Hände. Oben gleich nach rechts. Die Schillerhöhle lassen wir heute mal rechts liegen, denn sie ist im Winter ohnehin geschlossen. Im 1878 erschienenen Roman „Rulaman“ von David Friedrich Weinland wird sie Tulkahöhle genannt.

1856 entdeckte man das erste Neandertaler-Skelett. Damals gab es ein großes Interesse an Ur- und Frühgeschichte. Der Naturforscher und Schriftsteller Weinland flocht in seinen Jugendroman viele Aspekte der Stein- und Bronzezeit ein. Der junge Titelheld und Häuptlingssohn „Rulaman“ erlebt dabei viele Abenteuer als steinzeitlicher Jäger. Auf der anderen Seite gilt es zu bedenken, dass 1859 Charles Darwins „The Origin of Species“ erschienen war. Weinland war nicht unbeeinflusst vom Zeitgeist, so findet man immer wieder rassische und nationalistische Untertöne. Nach 1945 erschienen teils bereinigte Fassungen. Für viele Jugendliche im Südwesten gehört das Werk zur Standardliteratur.
Quellen: wikipedia.de, Reutlinger General-Anzeiger sowie Mitteilungen der Gesellschaft für Urgeschichte — 14 (2005)

Also weiter durch den Burggraben und in die Ruine Hohenwittlingen. Viel Zeit für ein Picknick in der Sonne. Jede Menge Leute unterwegs.

Nun geht es quer zum Albtrauf weiter. Der Weg ist für Kinder weniger spannend, wenn auch immer noch ganz nett. Trotzdem dauert es gefühlt ewig, bis wir die 1,4 km geschafft haben. Die Aussicht vom Buckfelsen ignorieren wir, genug der Kletterfreudigkeit für heute.

Bei der großen Kreuzung geht’s dann rechts runter auf dem Schotterweg. Die Felsen sind von unten nochmals sehr beeindruckend und recht flott kommen wir unten wieder am Parkplatz an. Den Kindern hat’s gefallen – uns auch.

Wir sind der Kurzversion dieser Tour gefolgt:
Tour 7: Wolfsschlucht, Hohenwittlingen und Seeburger Tal

Wandervorschläge in der Nähe:
Goldener Oktober rund um Schillerhöhle, Hohenwittlingen und Ruine Baldeck
Urgeschichtepfad Rulamanweg und ein Wasserfall am Ende der Wolfsschlucht
Auf dem Hohenwittlingensteig

Kaltental, Heidengraben und Römersteinfels

Bei traumhaftem Wetter begeisterte die abwechslungsreiche Wanderung von Hülben durch das Kaltental sowie über den Heidengraben und Römersteinfels zurück.

Start ist am Parkplatz beim Sportplatz Hülben, der von der Ortsdurchfahrt über die Kaltentalstraße zu erreichen ist (Beschilderung Sportgaststätte folgen). Von dort spaziert man wenige Meter zurück in Richtung Hülben und zweigt dann links ab auf den breiten Waldweg Richtung Kaltental.

Heute Mittag leuchtete die Wintersonne im oberen Bereich des Heiligenbergwegs die hellen Felsen an. Man konnte die gebankten Kalke wunderbar studieren, in denen im Frühjahr oder Herbst sicher der eine oder andere Salamander zu sehen ist. Im unteren Bereich des kurvigen Wegs liegt links der Hülbener Brunnen, von dem die Hülbener bis 1911 frisches Wasser holen mussten. Davor hatten sie keine Wasserleitung.

Gebankte Kalke sind – ganz kurz gesagt – dadurch entstanden, dass hier Tiere und Pflanzen vor Millionen von Jahren im Meer ein Riff gebaut haben. Als sie durch Klimaveränderungen abstarben, wurden sie zu einer Steinschicht auf dem Meeresboden. Es kamen immer weitere Schichten hinzu, die durch die Wassermassen darüber zusammengedrückt wurden. Diese Schichten kann man heute noch in den gebankten Kalken gut erkennen.

Kaltental

Unten im Kaltental angekommen folgt man diesem nach links leicht bergauf. Nun kommt man in eine Kernzone des Biosphärengebiets Schwäbische Alb. Der breite Weg ist einer der wenigen Wege durch die Kernzone hindurch, den Menschen heute noch benutzen dürfen.

Kernzone Biosphärengebiet Schwäbische AlbIn den Kernzonen soll die Natur den Vorrang vor dem Menschen haben, es sollen keine Eingriffe durch den Menschen stattfinden. Daher darf man die Wege nicht verlassen und (wie sonst auch in der Natur) nichts mitnehmen, nichts da lassen, nichts kaputt machen. Ein UNESCO Biosphärenreservat ist übrigens nicht einfach eine weitere Form eines Naturschutzgebietes. Es ist eine Modellregion, in der in verschiedenen Zonen erprobt werden soll, wie Mensch und Natur voneinander profitieren können, ohne sich gegenseitig zu schaden. Daher hat in den (weitaus größeren) Entwicklungszonen weiterhin der Mensch den Vorrang, die Kernzonen machen nur 3% der Gesamtfläche aus, die Pflegezonen 10%.

Heidengraben und Keltengräber

Je weiter man hinauf kommt, desto uriger wird das Tal. Besonders im Winter sind die hellen Felsen gut zu erkennen. In einer Kurve findet man den Hügelbrunnen, der 1864 von Forstrat von Hügel angelegt worden war. Bei den letzten sichtbaren Felsen quert fast unmerklich der Heidengraben, doch dazu ein andermal. Allmählich flacht der Weg ab und man kommt aus dem Wald. Noch vor der Straße wendet man sich nach links und folgt dem Radweg bis zu den keltischen Hügelgräbern beim Burrenhof.

Dort hält man sich links und auf Höhe von Tor F im Heidengraben kann man nach rechts einen kleinen Abstecher machen. Nach dem Wiesenweg überquert man vorsichtig die Straße.

Hülbener Brille

Geradeaus kommt man zur Hülbener Brille, bei der man einen schönen Blick über den Albtrauf ins Albvorland und zur Burgruine Hohenneuffen genießt. Auf gleichem Weg kehrt man zurück und biegt bei Tor F rechts ab.

Vom Radweg aus hat man – wenn man zurückschaut – an einer bestimmten Stelle noch einmal die Möglichkeit, die Brille und den Hohenneuffen hintereinander zu sehen. Bald danach zweigt man hinter einen großen, landwirtschaftlichen Gebäude links ab.

Römersteinfels

Stets geradeaus geht es zum Waldrand und leicht links versetzt in den Wald hinein. Im Prinzip geht man mit winzigen Schlenkern immer geradeaus und ignoriert alle Abzweigungen. Manchmal kann man sich am Schild „WW 8 Hülben“ orientieren. Schließlich erreicht man an der Talkante den Römersteinfels. Zwei Bänke laden zu einer Rast ein. Es ist wunderbar ruhig, man blickt nur über Wald und Hügel. Höchstens die kleinen Motorflieger des nahegelegenen Flugplatzes stören die Ruhe. Der Römersteinfels ist ein wenig bekannter Kletterfels der Schwäbischen Alb (nur Juli bis Dezember erlaubt).

Auf gleichem Weg kehrt man zurück und biegt kurz vor dem Waldrand am zweiten deutlichen Abzweig links ab. Folgt man dem Waldweg nach ein paar hundert Meter rechts aus dem Wald heraus, kommt man am Sportpark vorbei zurück zum Ausgangspunkt. Heute war sie zwar geschlossen, aber üblicherweise bietet sich noch eine Einkehr in der Sportgaststätte an, bei der es auch einen Kinderspielplatz gibt.

Länge: 9,6 km
Dauer: 3 h
Anstiege: 120 Hm im Kaltental, sonst nur leichtes Auf und Ab

Download albtips-de-Kaltental-Roemersteinfels.gpx (.zip)

 

Wandervorschläge in der Nähe:
Zwei lange Täler, hinauf zum Lauereckfels und am Heidengraben entlang (gelb)
Buckleter Kapf, Höllenlöcher und Mauchental (orange)
Durch Höllenlöcher zum himmlischen Aussichtspunkt Buckleter Kapf (braun)
Rundwanderung: Hülben Segelflugplatz – Hohenneuffen und zurück (ohne GPX)
Tour 8: Heidengraben und Hohenneuffen