Archiv der Kategorie: Halbtags

Halbtageswanderungen auf der Schwäbischen Alb

Zwei lange Täler, hinauf zum Lauereckfels und am Heidengraben entlang

Wandern wie auf dem Deich – ohne Wasser aber mit Blütenmeer
Diese Rundwanderung führt durch ein langes Seitental bei Bad Urach zum einsam gelegenen Lauereckfels, weiter über den Heidengraben und schließlich durch eine Kernzone hinab zum idyllisch gelegenen Kaltentalsee.

Los geht es beim Wanderparkplatz (ca. 500 m ü. NN) an der L211 zwischen Bad Urach und Grabenstetten gegenüber dem Pfählhof. Man überquert die Straße und folgt dem Asphaltweg bis zum Waldrand und geradeaus weiter das Mariental hinauf. Links das Bächlein ist derzeit fast ausgetrocknet.

Kurz nach dem Kohlteichweiher verlässt man den breiten, links abzweigenden Waldweg und geht geradeaus auf einen schmalen Pfad (Holzschild Lauereckfels). Nach ca. 100 m geht es links herum und dann in Serpentinen hinauf zum Lauereckfels (651 m ü. NN). Hinter dem Fels wandert man weiter durch den Wald.

Am Waldrand wendet man sich nach rechts auf den Schotterweg und genießt herrlich weite Blicke über die Albhochfläche bis es nicht mehr weiter geradeaus geht. Dort dann rechts hinab, wo man den Heidengraben zunächst einmal quert (Infotafel).

Bei der nächsten Gelegenheit – kurz vor Grabenstetten – zweigt man wieder links ab. Nun nähert man sich dem Heidengraben von der anderen Seite. Hat man den Wall erreicht, steigt man mitten hinauf und wandert auf ihm wie auf einer Deichkrone. Momentan ist es besonders schön, auf dem schmalen Pfad durch das Blütenmeer zu streifen. Man findet hier auch die Schilder des Wanderwegs Fleggaronde, der auf 24 km die Flecken Grabenstetten, Erkenbrechtsweiler und Hülben mit einem sagenhaften Gesamthöhenunterschied von 50 m verbindet.

Auf Höhe des kleinen Wanderparkplatzes Heidengraben steigt man vom Wall herab und geht links des keltischen Befestigungsrings weiter, dann erneut hindurch, links an einem Acker entlang bis zum gegenüberliegenden Waldrand und dort rechts bis zur K6759. Noch vor der Straße wendet man sich nach links und nach wenigen Metern erneut links in den Wald hinab.

Bald trifft man auf beeindruckende Felsformationen und auf ein Hinweisschild zur Kernzone Kaltental. Bis weit hinunter ins Tal wandert man also durch eine besonders geschützte Landschaft.

Kernzone Biosphärengebiet Schwäbische AlbIn den Kernzonen soll die Natur den Vorrang vor dem Menschen haben, es sollen keine Eingriffe durch den Menschen stattfinden. Daher darf man die Wege nicht verlassen und (wie sonst auch in der Natur) nichts mitnehmen, nichts da lassen, nichts kaputt machen. Ein UNESCO Biosphärenreservat ist übrigens nicht einfach eine weitere Form eines Naturschutzgebietes. Es ist eine Modellregion, in der in verschiedenen Zonen erprobt werden soll, wie Mensch und Natur voneinander profitieren können, ohne sich gegenseitig zu schaden. Daher hat in den (weitaus größeren) Entwicklungszonen weiterhin der Mensch den Vorrang, die Kernzonen machen nur 3% der Gesamtfläche aus, die Pflegezonen 10%.

Dort, wo von rechts der Fahrradweg von Hülben herunter kommt, kann man auf die rechte Talseite wechseln. Der breite Weg dort ist ruhiger und weniger ausgebaut. Beim Kaltentalsee kommen beide Wege wieder zusammen. Sollte man während der Dämmerung am See sein, so kann man vielleicht einen Bergmolch sehen oder die seltsamen Geräusche der Wasservögel belauschen.

An einer Weggabelung, wo man die Wahl zwischen drei Wegen hat, wählt man den linken, der über Wiesen und am Pfählhof vorbei zurück zum Ausgangspunkt führt.

Länge: ca. 11 km
Dauer: ca. 4 h
Anstieg: sanft durch das Mariental, steil zum Lauereckfels

» Download albtips-de-Lauereckfels-Heidengraben-Kaltental.gpx (.zip)


Wandervorschläge in der Nähe:

» Hoch über Bad Urach am Felstrauf entlang und zur Wassersteinhöhle (rot)
» Helle Steine, buntes Laub: Ruine Hohenurach, Eppenzill- und Hannerfelsen (gelb)
» Durch enge, dunkle Täler unter hohen Felsen: Strohweiler Tour (blau)
» Durch Höllenlöcher zum himmlichen Aussichtspunkt Buckleter Kapf (braun)

Neuffener Heide, Ruine Hohenneuffen, Molach, Schlosssteige und alte Steige

Gemütliche Wiesenspaziergänge, einen steilen Albaufstieg zur Ruine Hohenneuffen und zu einem Vulkanschlot, der jetzt ein Feucht-Biotop ist, sowie einen Blick durch die Brille: Das bietet diese Rundtour.

Fotos vom 18. Mai 2012

Start ist beim Wanderparkplatz Lindenplatz (503 m ü. NN) an der Neuffener Steige, von wo aus man die Burgruine Hohenneuffen sehen kann und darunter die Magerwiese des am Hang gelegenen Naturschutzgebietes Neuffener Heide.

Der Weg führt zunächst durch den Wald. Ein kurzes Stück, nachdem man ein Bächlein überquert hat, hätte man theoretisch die Möglichkeit einen Abstecher zur Bauerlochhöhle zu machen. Der Weg dorthin zweigt scharf rechts ab, aber es liegen mehrfach Bäume quer, so dass man kaum weiter kommt. Hier befindet man sich mitten in einer Kernzone des Biosphärengebiets Schwäbische Alb. Daher werden die Bäume wohl nicht mehr weggeräumt. Der Weg bis zur Höhle wäre zwar laut Karte noch erlaubt, der weitere Weg hinauf auf die Albhochfläche aber nicht mehr – auch wenn die Hinweisschilder noch existieren.

Kernzone Biosphärengebiet Schwäbische AlbIn den Kernzonen soll die Natur den Vorrang vor dem Menschen haben, es sollen keine Eingriffe durch den Menschen stattfinden. Daher darf man die Wege nicht verlassen und (wie sonst auch in der Natur) nichts mitnehmen, nichts da lassen, nichts kaputt machen. Ein UNESCO Biosphärenreservat ist übrigens nicht einfach eine weitere Form eines Naturschutzgebietes. Es ist eine Modellregion, in der in verschiedenen Zonen erprobt werden soll, wie Mensch und Natur voneinander profitieren können, ohne sich gegenseitig zu schaden. Daher hat in den (weitaus größeren) Entwicklungszonen weiterhin der Mensch den Vorrang, die Kernzonen machen nur 3% der Gesamtfläche aus, die Pflegezonen 10%.

Nach Verlassen des Waldes erreicht man die Neuffener Heide, ein Naturschutzgebiet und eine wunderbare Wiesenlandschaft. Von Frühling bis Herbst blüht und flattert es hier wild durcheinander.

Kurz nach Erreichen von Württembergs höchstem Weinberg (530 m ü. NN) biegt man scharf rechts auf die Schlossteige (Wegzeichen Blaues Dreieck) ab, die am Hang entlang aufwärts führt und bald auf einen breiten Waldweg trifft. Man behält die Richtung bei, geht weiter bergauf und erreicht nach einer Kehre den Grat (686 m ü. NN) unterhalb der Ruine.

Hier bietet sich ein Abstecher zur Burgruine Hohenneuffen (743 m ü. NN) an. Der steile Aufstieg wird mit wunderschönen Blicken in alle Richtungen belohnt. Einkehr ist ebenfalls möglich.

Fotos vom 15. Mai 2011

Kommt man von der Ruine zurück geht man geradeaus weiter auf dem Grat entlang bis zum großen Parkplatz. Von dort folgt man dem HW1 (Wegzeichen Rotes Dreieck). Kurz nach einem schönen Aussichtspunkt (ca. 700 m ü. NN) mit Blick auf Jusi, Hörnle und Hohenneuffen führt der Albtraufweg durch eine Senke, an deren tiefstem Punkt man nach links aus dem Wald heraustritt und das kleine Teich-Biotop Molach (Molachmaar) in einem ehemaligen Vulkanschlot umrundet.

Nun geht es die paar Schritte zurück zum Waldrand und noch davor links. Man orientiert sich am rechten Waldrand, folgt diesem durch eine Linkskurve und umrundet so ein kleines Stück der Wiesenfläche. Im Frühjahr steht das Gras hoch, der auf der Karte eingezeichnete Pfad, der eigentlich mitten über die Molach-Wiese verlaufen müsste, ist nicht erkennbar. Vor der nächsten Linkskurve sieht man dann aber rechts einen breiten Waldweg. Dieser führt nach einem kurzen Waldstück zunächst an einer links befindlichen Hecke bergauf und dann weiter über die derzeit herrlich blühenden Wiesen des Hochholz-Gebiets. Man bleibt auf dem Wiesenweg stets geradeaus bis er kurz vor dem Wanderparkplatz Hochholz (ca. 720 m ü. NN) eine Linkskurve macht.

Dort durchquert man den Heidengraben und gelangt am rechten Waldrand entlang zum Aussichtspunkt mit der großen, weithin sichtbaren „Brille“. Von dieser geht es ein paar Schritte zurück zum Waldrand. Nach Waldeintritt nimmt man an der Weggabelung den linken Weg, die Alte Steige hinunter nach Neuffen.

Zwei Mal muss man die aktuelle Neuffener Steige überqueren, das erste Mal gibt es ca. 30 m weiter rechts abwärts einen Durchlass in der Leitplanke. Beim zweiten Mal geht es direkt gegenüber weiter, aber man muss genau hinschauen und unter der Leitplanke hindurch klettern, wo diese für ein kurzes Stück schmaler wird. Der Einstieg ist aufgrund der Vegetation kaum zu erkennen, aber nach fünf Metern wieder gut begehbar. Diese bis 1852 einzige Verbindung von Neuffen auf die Albhochfläche führt zurück zum Lindenplatz.

Länge: ca. 10 km
Dauer: ca. 3,5 h
Anstiege: Schlosssteige hinauf zur Ruine Hohenneuffen

» Download albtips-de-Hohenneuffen-Hochholz.gpx (.zip)


Wandervorschlag in der Nähe:
» Rundwanderung um die Baßgeige zum Beurener Fels (gelb)

Maigrün am Heimenstein, Reußenstein und am Neidlinger Wasserfall

Saftig grüne Wiesen mit blühenden Obstbäumen, ein steiler Albaufstieg, wunderschöne Ausblicke tief hinab ins Neidlinger Tal vom Heimenstein oder von der Ruine Reußenstein und den Neidlinger Wasserfall kann man bei dieser Tour erwandern.

Am 1. Mai sollte man beim Wandern auf der Schwäbischen Alb mit erhöhtem Entgegenkommen rechnen. Selbst auf den schmalsten Pfaden trifft man Menschen, vom Fels am Hang gegenüber schallt Blasmusik herüber und an den Aussichtspunkten staunt man mit zig anderen Menschen über die so plötzlich grün gewordene Natur.

Vom Wanderparkplatz Braike (483 m ü. NN) im Neidlinger Tal, der über die schmalen Gassen des Ortes Neidlingen zu erreichen ist, folgt man dem im Tal am Bach verlaufenden asphaltierten Feldweg in Richtung Albtrauf (Wegzeichen Blaues Dreieck).

Bei der ersten Möglichkeit bei ein paar Scheunen zweigt man rechts ab und überquert den Bach auf einer Brücke. Der ebenfalls asphaltierte Weg führt durch eine Linkskurve leicht bergan – und schon hat man die vielen großen und kleinen Mai-Wandergruppen im Tal gelassen und genießt den Blick über die typische Voralblandschaft.

Die weitläufigen Streuobstwiesen sind Pflegezonen im Biosphärengebiet Schwäbische Alb, der Albtrauf rund um den Heimenstein-Fels ist eine Kernzone. Man bleibt auf dem Weg, bis es nicht mehr geradeaus weiter geht, dort nach links unten, dann rechts und gleich bei der kleinen Rohrachhütte links hinauf bis zum Waldrand.

Vor dem Waldrand macht der Asphaltweg eine Linkskurve. Genau hier biegt ein kaum erkennbarer Wiesenpfad geradeaus nach oben ab. Nach wenigen Metern erreicht man den Wald, wo der Pfad gleich besser zu sehen ist. Ab hier befindet man sich auf dem einzig noch erlaubten Weg durch diese Kernzone des Biosphärenreservats.

Kernzone Biosphärengebiet Schwäbische AlbIn den Kernzonen soll die Natur den Vorrang vor dem Menschen haben, es sollen keine Eingriffe durch den Menschen stattfinden. Daher darf man die Wege nicht verlassen und (wie sonst auch in der Natur) nichts mitnehmen, nichts da lassen, nichts kaputt machen. Ein UNESCO Biosphärenreservat ist übrigens nicht einfach eine weitere Form eines Naturschutzgebietes. Es ist eine Modellregion, in der in verschiedenen Zonen erprobt werden soll, wie Mensch und Natur voneinander profitieren können, ohne sich gegenseitig zu schaden. Daher hat in den (weitaus größeren) Entwicklungszonen weiterhin der Mensch den Vorrang, die Kernzonen machen nur 3% der Gesamtfläche aus, die Pflegezonen 10%.

Auf dem Weg durch die Kernzone am Pfannenberg kreuzt man bald einen breiten Waldweg. Rechts des (noch mit einem von Menschenhand gebauten Holzgeländer eingefassten) Bächleins setzt sich der Serpentinenpfad fort, man steigt gut 200 Höhenmeter hinauf zur Hindenburg-Hütte am Albrand, wo man mit einer herrlichen Aussicht auf das Neidlinger Tal für die Mühen des Aufstiegs belohnt wird.

Hat man die Hütte passiert, folgt man dem Albsteig (HW1, Wegzeichen Rotes Dreieck) am Heimenstein (753 m ü. NN), an der Heimensteinhöhle (Januar – Juli geschlossen) und an der Weißen Wand (Klettern und Betreten verboten) vorbei bis zum Wanderparkplatz Bahnhöfle, wo übrigens noch niemals Gleise lagen.

Man überquert die Kreisstraße K1430, wendet sich nach links Richtung Wald und nimmt den Weg am linken Waldrand entlang. Natürlich könnte man auch einfach weiter dem HW1 folgen, aber der führt hier direkt an der Straße entlang – nicht sonderlich einladend. Dann doch lieber durch den Wald. Nach ca. 350 m am Waldrand zweigt man links in den Wald ab – bald sieht man ein Holzschild Königsweg. Es geht ein wenig bergauf, an den Kreuzungen jeweils geradeaus, bis man den Wanderparkplatz Reußenstein erreicht.

Dort überquert man erneut die K1430 und gelangt kurz danach zur Ruine Reußenstein (760 m ü. NN), die abenteuerlich auf einem Felsen über dem Neidlinger Tal thront. Ein Rundgang in alle Nischen der Burgruine lohnt sich ebenso wie die Ausblicke ins Tal und zum gegenüberliegenden Albtrauf, den man zuvor heraufgegangen ist.

An dem alten Gemäuer vorbei und dann abwärts gelangt man direkt unter die Ruine bzw. unter den Felsen. Manchmal kann man den Kletterern zuschauen, die von hier aus hinaufsteigen. Man bleibt auf dem Pfad hinab bis zu einem breiteren Waldweg, dort rechts und nach ca. 100 m links auf einen Serpentinenpfad (Holzschild Neidlingen – Wasserfall). Er führt noch ein Stück durch den Wald hinab und dann am Neidlinger Wasserfall entlang.

Unten bei den Wiesen erreicht man bald wieder einen Asphaltweg. Man folgt ihm nach rechts ein paar Meter bergauf. Nach der Linkskurve geht er in einen breiten Wiesenweg über, der auf gleichbleibender Höhe oberhalb des Talwegs und unterhalb des Waldrands bleibt und einen schönen Überblick über das Tal zeigt. Nach einer Weile trifft er auf einen asphaltierten Feldweg, der hinab Richtung Neidlingen und auf den anfangs eingeschlagenen Weg mit Wegzeichen Blaues Dreieck zurück leitet. So gelangt man zum Ausgangspunkt zurück.

Länge: ca. 12 km
Dauer: ca. 4 h
Anstiege: steil hinauf zur Hindenburghütte, kleiner Anstieg im Wald Richtung Reußenstein
Hinweis: die steilen Pfade am Albtrauf können bei Nässe sehr rutschig werden

» Download albtips-de-Heimenstein-Reussenstein-Neidlinger-Wasserfall.gpx (.zip)


Wandervorschläge in der Nähe:
» Vom Schopflocher Torfmoor zu Randecker Maar, Zipfelbachtal und Pferch (braun)
» Vom Breitenstein zu Ruine Hahnenkamm, Burg Teck und Ruine Rauber (gelb)

Weitere Wandervorschläge zum Schwäbischen Hanami