Archiv der Kategorie: Halbtags

Halbtageswanderungen auf der Schwäbischen Alb

Durch die enge, felsige Trailfinger Schlucht und am Burgberg zurück

Ein wildromantisches Tal mit einem blau-grünen Quelltopf, typische Hang- und Schluchtwälder, dann Wiesenwege und Weite, schließlich ein Aussichtspunkt zum Entspannen.

Seeburg (598 m ü. NN) ist ein kleines Örtchen zwischen Bad Urach und Münsingen. Biegt man dort auf die L245 ab, kommt links gleich ein kleiner Wanderparkplatz mit einer Wandertafel. Dort ist neben vielen anderen Wanderwegen auch Tour Nr. 44 ausgeschildert.

Gegenüber des Wanderparkplatzes führt der Trailfinger Weg ins Mühltal. An einem alten, von einer Mauer eingefassten Kanal entlang erreicht man bald den Ermsursprung.

Weiter geht es die Trailfinger Schlucht hinauf. Sie windet sich um Felsen herum, kleine Höhlen verstecken sich, in den Hängen sprießen erste kleine Blüten. Je weiter man hinauf kommt, desto mehr Schnee liegt noch. Diese Landschaft mit typischem Hang- und Schluchtwald ist eine Kernzone des Biosphärengebiets Schwäbische Alb. Der Weg darf nicht verlassen werden.

Kernzone Biosphärengebiet Schwäbische AlbIn den Kernzonen soll die Natur den Vorrang vor dem Menschen haben, es sollen keine Eingriffe durch den Menschen stattfinden. Daher darf man die Wege nicht verlassen und (wie sonst auch in der Natur) nichts mitnehmen, nichts da lassen, nichts kaputt machen. Ein UNESCO Biosphärenreservat ist übrigens nicht einfach eine weitere Form eines Naturschutzgebietes. Es ist eine Modellregion, in der in verschiedenen Zonen erprobt werden soll, wie Mensch und Natur voneinander profitieren können, ohne sich gegenseitig zu schaden. Daher hat in den (weitaus größeren) Entwicklungszonen weiterhin der Mensch den Vorrang, die Kernzonen machen nur 3% der Gesamtfläche aus, die Pflegezonen 10%.

Wo sich das Tal weitet – bei einer kleinen Grillstelle – biegt man rechts ab. Ein rundes, rotes Schild mit einer 44 zeigt den Weg. Es geht noch ein klein wenig weiter bergauf. Derzeit kommt dort so viel Schmelzwasser herunter, dass der Weg zum Bach wird. Dann wird er zum Wiesenweg, der geradeaus bis zur K6703 führt. Kurz vor der Straße biegt man rechts ab und vor dem Waldrand (ca. 750 m ü. NN) wieder rechts. Ab hier kann man auch dem Wegzeichen Gelbe Gabel folgen, das häufiger vorkommt als die 44.

Zunächst hält man sich am linken Waldrand, dann überquert man eine Freifläche. Mittendrin zweigt die Gelbe Gabel rechts auf einen Wiesenweg ab. Leicht bergauf geht es bis zu einem Schotterweg, dem man nur kurz nach links folgt und gleich wieder nach halbrechts auf einen weiteren Wiesenweg abbiegt.

Kurz danach wandert man die obere Burgsteige hinab durch den Wald. Man stößt am Waldrand auf ein kleines Sträßchen, das geradeaus über eine Freifläche wieder ein wenig bergauf führt, dann wieder durch den Wald bergab.

Links weist ein kleines Schild an einem Baum auf einen Aussichtspunkt (702 m ü. NN) hin. Dort blickt man über das Seeburger Tal hinweg zur gegenüberliegenden Albhochfläche.

Immer weiter folgt man der Burgsteige hinab bis zum Burgberg (631 m ü. NN), auf dem einst tatsächlich eine Burg stand. Heute findet man dort einen großen Felsen und ein Kriegerdenkmal. Unten sieht man das kleine Seeburg zwischen den Felshängen liegen. Hoch oben sitzt das Schloss Uhenfels.

Ein Wiesenpfad führt das letzte Stück über eine felsige Wacholderheide hinab in den Ort und zum Ausgangspunkt.

Länge: ca. 6 km
Dauer: ca. 2 h
Anstiege: mäßiger Anstieg in der Trailfinger Schlucht, steiler Rückweg

» Download albtips-de-TrailfingerSchlucht-Burgberg.gpx (.zip)


Touren in der Nähe:
» Durch die Trailfinger Schlucht, vorbei am Ex-TrÜP und zurück nach Seeburg (gelb)
» Radtour durch den Truppenübungsplatz, Trailfinger Schlucht und Ermstal (rot)

» Mehr Wandervorschläge zur Märzenbecherblüte auf der Schwäbischen Alb

Fünf-Burgen-Blick: Aussichtsreiche Wanderung rund ums Lautertal

Nicht weniger als fünf Burgruinen kann man bei dieser Wandertour von den höchsten Stellen der Albhochfläche sehen. Einen starken Kontrast zur Ebene mit Weitblick bieten die engen, wildromantischen Taleinschnitte.

Vom Wanderparkplatz bei Anhausen aus steigt man dem HW2 (Rotes Dreieck) folgend steil hinauf in Richtung Hofgut Maisenburg und daran vorbei. Nach ein paar Metern Asphalt zweigt man halblinks auf eine Obstbaumallee ab, die in Richtung Hayingen führt. Schaut man unterwegs öfter einmal zurück, so kann man neben der Maisenburg auch noch die Schülzburg sehen.

An der höchsten Stelle des Weges hat man nach rechts einen schönen Blick hinüber zu den Burgruinen Derneck und Hohengundelfingen. Man steht im Buchstock, wo es viele knorrigen, alte Weidebuchen gibt.

Hier biegt man scharf links ab und bleibt eine Weile auf dem Rundwanderweg Nr. 7 der Stadt Hayingen. Er führt in einem weiten Rechtsbogen um Hayingen herum über die Hochfläche, an Weiden, dann am Waldrand entlang. An einer Stelle des Weges geben die Bäume links den Blick frei auf die Ruine Wartstein, die übrigens schon im Alb-Donau-Kreis liegt.


Burg Derneck und Burgruine Hohengundelfingen

Man sieht den Ort vor sich liegen, der Weg hat sich vom linken Waldrand entfernt. Dort biegt man links ab. Kurz nach dem Wegkreuz mit Bänkle zweigt man erneut links ab. Es geht leicht bergab, an Feldern vorbei. An einer T-Kreuzung links und vor der nächsten Hecke rechts. Wanderschilder weisen den Weg entlang der Hecke auf einem Wiesenpfad hinab.

Nach einem kurzen Waldstück erreicht man eine langgezogene Waldlichtung. Immer weiter wandert man auf dem vorgegebenen breiten Feldweg. Am rechten Waldrand entlang folgt man ihm leicht bergab durch eine Linkskurve.

Bevor das Tal wieder enger wird, gibt es eine Möglichkeit zu einem Mini-Abstecher ein paar Meter steil hinauf zum Kächelesbrunnen. Derzeit ist der Anblick nicht sehr aufregend, aber geologisch Interessierte könnten die trübe Wasserlache spannend finden.

Der nächste Wegabschnitt durch das Bärental begeistert mit seinen Felsen, steilen Hängen und im Frühjahr mit der Blütenpracht. Hier beginnt auch eine der Kernzonen des Biosphärengebiets Schwäbische Alb, das Verlassen des freigegebenen Weges ist nicht erlaubt.

Kernzone Biosphärengebiet Schwäbische AlbIn den Kernzonen soll die Natur den Vorrang vor dem Menschen haben, es sollen keine Eingriffe durch den Menschen stattfinden. Daher darf man die Wege nicht verlassen und (wie sonst auch in der Natur) nichts mitnehmen, nichts da lassen, nichts kaputt machen. Ein UNESCO Biosphärenreservat ist übrigens nicht einfach eine weitere Form eines Naturschutzgebietes. Es ist eine Modellregion, in der in verschiedenen Zonen erprobt werden soll, wie Mensch und Natur voneinander profitieren können, ohne sich gegenseitig zu schaden. Daher hat in den (weitaus größeren) Entwicklungszonen weiterhin der Mensch den Vorrang, die Kernzonen machen nur 3% der Gesamtfläche aus, die Pflegezonen 10%.

Schließlich weitet sich der Blick und man schaut direkt auf die hohe Felswand mit den Schwarzen Löchern im Lautertal. Derzeit führt die Lauter viel (Schmelz-)Wasser, man hört sie schon von weitem rauschen. Nach links kommt man zum Ausgangspunkt zurück.

Abstecher zur Ruine Maisenburg: Am Parkplatz ca. 150 m weiter geradeaus, dann links einen steilen Pfad hinauf zur Ruine. Der Blick von oben über das Lautertal mit seinen Flusschleifen lohnt sich.

Länge: ca. 7,5 km
Dauer: ca. 2 h
Anstiege: ca. 100 Höhenmeter zu Beginn

Download albtips-de-Lautertal-Hayingen-Baerental.gpx (.zip)


Wandervorschläge in der Nähe: (noch ohne GPS)
Burgen, Felsen und Höhlen abseits des Lautertals
Rundwanderung: Lautertal – Tiefental – Steighöfe – Burg Derneck
Rundwanderung: Von Burg zu Burg im Großen Lautertal
Weißdornblüte im Lautertal bei Anhausen
Rund um Hayingen und das Tal der Großen Lauter

Mehr Wandervorschläge zur Märzenbecherblüte auf der Schwäbischen Alb

Von Talheim über die Wasserfälle zum Kornbühl mit Salmendinger Kapelle

Wasser in großen Mengen ist ja eher Mangelware auf der Schwäbischen Alb, aber am Albtrauf kommt das auf der Albhochfläche versickerte Wasser oft zum Vorschein – so zum Beispiel reichlich rund um Talheim bei Mössingen. Dort sind sogar Wasserfälle ausgeschildert. Diese sind allerdings nur bei Tauwetter oder nach starken Regenfällen zu bewundern. Heute gab es dort schöne Eiszapfen-Formationen zu sehen. Nach einem sehr steilen Aufstieg lockte die herrliche Aussicht von der Salmendinger Kapelle – bei schönstem Winterwetter mit Sonne satt und einem sagenhaft blauen Himmel.

Vom südlichen Ortsrand des Mössinger Teilorts Talheim (ca. 580 m ü. NN) folgt man dem Wegzeichen Rote Raute bzw. der Beschilderung „Wasserfälle“ zunächst über Streuobstwiesen, dann durch den Wald. Nach ca. 1,5 km erreicht man die nur manchmal auftretenden Wasserfälle (mal Salmendinger Wasserfälle, mal Talheimer Wasserfälle genannt), die eher Kaskaden über Tuffsteinstufen sind.

Von dort führt ein mehr oder weniger gut beschilderter Rundweg (lila Kreis) nach rechts leicht bergab, dann halblinks leicht bergauf und schließlich links einen sehr steilen Weg hinauf. Heute lag viel Schnee, so dass der Weg anstrengend, aber nicht wie oft beschrieben rutschig war.

Hat man die Albhochfläche erreicht, wendet man sich nach rechts. Schon bald zeigt sich der wunderbare Blick auf den Kornbühl mit der Salmendinger Kapelle (886 m ü. NN). Auf dem Asphaltweg geht man nach links bis zur K7161. Ein Abstecher hinauf zum Gipfel lohnt sich wegen der grandiosen Aussicht allemal.

Die Wanderung geht weiter rechts entlang der Kreisstraße bis nach Salmendingen. Über die Ackertalstraße und Monkstraße gelangt man zu ein paar Schuppen. Durch die beiden letzten geht man rechts hindurch und weiter bis zum Waldrand.

Dort zweigt man nach links unten ab und folgt stets dem breiten Waldweg, bis man wieder zu den Wasserfällen kommt. Ab hier auf dem gleichen Weg zurück zum Ausgangspunkt.
(birki + albträufler)

Länge: ca. 11 km
Dauer: ca. 3,5 h
Anstiege: teils sehr steil, gut 300 m Höhenunterschied
Hinweis: passendes Schuhwerk für die teils nassen, rutschigen Wege notwendig

» Download albtips-de-Talheim-Wasserfaelle-Kornbuehl.gpx (.zip)


Wandervorschläge in der Nähe:
» Dreifürstenstein, Türkenbund und Schild – was verbirgt sich wohl dahinter? (gelb)
» Von der Salmendinger Kapelle durch den Kornbühl zum Dreifürstenstein (grau)
» 3Fürstensteig: Alles Premium?! (braun)
» Frühlingsnebel am Filsenberg, Riedernberg und Kirchkopf (blau)