Archiv der Kategorie: Geführte Touren

Erfahrungsbericht: 24-Stunden-Wanderung von Geislingen nach Bad Urach

Von 8 Uhr bis 8 Uhr einfach nur wandern – noch dazu in einer der schönsten und anspruchsvollsten Gegenden der Schwäbischen Alb. Schwer vorstellbar, wenn man nicht dabei war. Der Bericht gibt einen kleinen Einblick.

Am 02.06.2012 galt es mit 31 hoch motivierten Teilnehmern die Alb für 24 Stunden am Stück unter die Füße zu nehmen.

Während ein Teil der Teilnehmer den Transfer, die Busfahrt von Bad Urach nach Geislingen, bereits zum Kennen lernen nutzte, reisten die anderen direkt zum Startpunkt nach Geislingen an.

Nach einem kurzen Austausch über die Erwartungen an die kommenden 24 Stunden und einem Regelcheck starteten wir. Vom ersten Meter an wurden wir gefordert. Das Tourenprofil hielt was es versprach, ein ständiges Auf und Ab.

Es ging vorbei an Höhlen, Kletterfelsen, kleinen Wasserfällen, durch wogende Wiesen. Diese abwechslungsreiche Landschaft und eine immer wieder überraschende Wegführung ließen keine Langeweile aufkommen und sorgten sicher mit für die tolle Stimmung in unserer Gruppe. Zwischen dem jüngsten und dem ältesten Teilnehmer lagen stolze 40 Jahre. Mit Augenmaß nutzten wir diese Spanne zur gegenseitigen Motivation.

Einige machten von der Möglichkeit Gebrauch, die Tour abzubrechen. Wir verabschiedeten sie mit Laola – Wellen, da es großen Spaß machte, sich in diesem Rahmen kennen zu lernen und die Anstrengung soweit gemeinsam geschafft zu haben.

18 von uns hatten die Kondition, den Willen und auch nötige Portion Witz und Humor um nach 24 Stunden die Zielfahne in Bad Urach zu erreichen.

Die Tour sorgte für neue körperliche und mentale Erfahrungen. Darüber hinaus gab es auch viele Anregungen zu Besuchen an und auf der Alb. Einige haben sich für die Winter-Tour im Januar 2013 schon wieder angemeldet.

von: Detlef Nescholta, 360° Schrittweise

Aussagen von Teilnehmern:

Die Wanderstrecke stellte zeitweise, insbesondere in der Nacht, sehr hohe Anforderungen ( steile Aufstiege und Abstiege ) ….

… nicht bis zum Schluss dabei sein, trotzdem fühlt man sich nach so einer Leistung, die man vorher niemals von sich erwartet hätte, wie ein Held :-).

… die Auswahl der Pfade mit tollen Ausblicken war traumhaft.

… noch am Sonntag haben wir beschlossen beim nächsten Mal die 72km zu packen!

Abschalten, Entspannen, Genießen – Quer über die Alb auf vier Hufen

Ein Vier-Tage-Ritt zwischen nörlicher und südlicher Alb

Tag 1: Die gelben Rapsfelder leuchten aus der in allen Grüntönen schillernden Landschaft heraus, die Sonne strahlt, ein angenehmer Wind kühlt die Haut, überall riecht es nach Heu und unter oder neben uns klappern die Hufe unserer vierbeinigen Begleiter. Nach einem langen Tag unterwegs in der Natur genießen wir die Ankunft in der Schäferei in Pfronstetten, löschen unseren Durst und beobachten die kaum 2 Tage alten Lämmer beim Spiel.

Tag 2: Geweckt von den lieblichen Lauten der Lämmer, Esel und Hunde, wühlen wir uns aus dem Schlafsack im Heu, schauen nach den Pferden und Mulis und genießen danach unser reichhaltiges Schäfer-Frühstück. Während es am 1. Tag viel Albhochfläche zu bestaunen gab, geht es heute einige der interessantesten Täler der südlichen Alb hinab, die an einem Samstag – ja selbst am Samstag vor Pfingsten – nicht überlaufen sind. Nach unserem komplett ungestörten Picknick nur wenig abseits der Hauptwanderwege reiten wir gemütlich weiter, vorbei an blühenden oder gerade frisch gemähten Wiesen, schließlich wieder gemächlich hinab und dann noch einmal hoch hinauf in den so fremdländisch klingenden Ort Upflamör. Die Reittiere genießen von ihrer Koppel den schönsten Rumdumblick, den die Gegend zu bieten hat, und wir können dank der milden Temperaturen unser Abendessen sogar im Garten zu uns nehmen.

Tag 3: Nach einem sagenhaft schön dekorierten und leckeren Frühstück starten wir den Tag mit einem Fußmarsch hinunter ins Tal – immer mit Blick auf das weithin sichtbare Zwiefalter Münster. Danach tragen uns die Maultiere und Pferde durch den Wald und hinter Zwiefalten wieder weit hinauf auf die Hochfläche. Vom Picknickplatz am Waldrand blicken wir nach Oberschwaben und zurück nach Upflamör mit seinem markanten Wasserturm. Der Bussen, der heilige Berg Oberschwabens, versteckt sich hinter einem anderen Höhenzug. Nachmittags folgt noch eine spannende Etappe durch das hübsch-verschlafene Oberwilzingen, dann ein Stück zu Fuß hinab ins Große Lautertal, erneut aufgesessen bis zum noch winzigeren Unterwilzingen und immer weiter bis ins uns wohlbekannte Dächingen, wo wir in der Wanderreitstation und in der Krone schon erwartet und freudig begrüßt werden.

Tag 4: Gut ausgeschlafen und gefrühstückt machen wir uns am letzten Tag des Wanderritts auf den Rückweg in Richtung Mehrstetten. Nachdem der Sonntag etwas diesig, aber trocken war, strahlt die Sonne nun mit dem Himmel wieder um die Wette, ein paar Wölkchen lockern das Ganze auf. In leichtem Auf und Ab geht es durch Feld und Wald. Bei einer Wacholderheide sehen wir sogar einige der sonst so seltenen Orchideen. Auch im Wald blüht immer noch vieles, wenn man genau hinschaut: Vogelnestwurz, Immenblatt, Schattenblümlein um nur einige zu nennen. Beim Picknick unter blauem Himmel könnte man fast wegdösen – doch irgendwann brechen wir auf und genießen noch das letzte Wegstück zurück zu unserem Ausgangspunkt. Die Herde freut sich schon auf die Koppel und wir lassen den Vier-Tages-Ritt beim Kaffeetrinken ausklingen.

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Landschaften:
» Großes Lautertal
» Alb-Donau-Kreis
» Mythos Schwäbische Alb, Landkreis Reutlingen

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Vielen Dank an alle, die einen solchen Ritt immer
wieder zu einem einmaligen Erlebnis machen!

» Schäferei Fauser, Pfronstetten
» Wanderreitstation Vöhringer, Upflamör
» Wanderreitstation Holzmann, Dächingen
» Gasthof Krone, Dächingen

» Maultiertrail / » Mit Pferden auf dem Weg

Vollmond, Sternenhimmel und Nachtgetier an der Ruine Hohenurach

Bei schönstem Vollmond haben wir am Abend des 5. Mai 2012 an der Nachtwanderung des Projekts Sternenpark Schwäbische Alb zur Ruine Hohenurach teilgenommen.
Auch der steile Auf- und Abstieg war spannend, da wir Feuersalamander und Frösche „hautnah“ erleben konnten.

Feuersalamander bei Nacht

Es war genug Zeit, zunächst die Ruine einmal in der Dunkelheit zu erkunden und auf die Lichter im Tal zu schauen. Besonders hell leuchtete der Stuttgarter Flughafen.

Anfangs zeigte sich der Himmel noch wenig bewölkt. Der momentan besonders erdnahe Vollmond war gerade aufgegangen. Nur die hellsten Sterne waren zu sehen. Durch das extra aufgestellte Teleskop konnten wir die Sichel der Venus und die Ringe des Saturn beobachten. Wenn beide auch recht klein wirkten, so ist es doch ein ganz anderes Erlebnis diese Planeten direkt betrachten zu können und nicht nur z.B. in einem Planetarium oder auf Fotos.

Das Projekt Sternenpark Schwäbische Alb setzt sich dafür ein, dass der in klaren, dunklen Nächten besonders beeindruckende Sternenhimmel über der Alb auch weiterhin erlebt werden kann und die „Lichtverschmutzung“ nicht weiter zunimmt. Ein wichtiger Aspekt dabei ist eine warmweiße Straßenbeleuchtung, die das Licht nicht nach oben abstrahlt. Dadurch sollen weniger Insekten angezogen, Zugvögel weniger gestört und natürlich auch Energie gespart werden. Details sind direkt beim Projekt Sternenpark Schwäbische Alb nachzulesen.

Das Projekt plant weitere Nachtausflüge z.B. auf den ehemaligen Truppenübungsplatz Münsingen, wo es kaum Streulicht gibt und man bei entsprechendem Wetter einen wunderbaren Sternenhimmel erleben kann. Die Termine werden auf deren Website bekanntgegeben.
(albträufler + birki)

Das Video entstand im Verlauf des Abends:


von: Till Credner, AlltheSky.com