Schlagwort-Archive: Zollernalb

Autotour über die Westalb ins Obere Donautal, zurück über die Reutlinger Alb

Eigentlich ungewöhnlich und fast unpassend für albtips.de, aber heute gibt es mal eine Autotour. Dennoch bieten sich unterwegs genug Gelegenheiten, sich die Füße zu vertreten.

Eigentliches Ziel der Tour ist das Obere Donautal mit seinen tief eingeschnittenen Flußwindungen, den unzähligen Burgen und atemberaubenden Felsausblicken.

Zunächst fahren wir aber an Balingen vorbei den Lochenpass hinauf und machen dort den ersten kurzen Abstecher zu Fuß hinauf zum Lochenstein. Sowohl über die Albhochfläche und zur Burg Hohenzollern als auch ins Albvorland bis hinüber zum Nordschwarzwald bieten sich sehenswerte Ausblicke. Wir befinden uns hier auf der Westalb in der Region der „Zehn Tausender“, die unzählige Wandermöglichkeiten bietet.

Mit dem Auto geht es weiter durch das Bäratal, wo wir uns gleich schon im Naturpark Obere Donau befinden. Kurz nach Bärenthal wechseln wir von der L440 auf die K5908/K8277, die uns als romantisches Serpentinensträßchen hinauf auf die Albhochfläche führt. Dort folgen wir der K8214 bis zum Knopfmacherfels (Einkehr). Vom Fels, der nur wenige Meter vom Parkplatz entfernt ist, bietet sich der erste herrliche Blick auf das tief in die Alb eingeschnittene, gewundene Donautal.

Wir fahren wieder ein Stück zurück und biegen rechts auf die L277 in Richtung Kloster Beuron ab. In einigen Serpentinen gelangt man dorthin, kurz vor erreichen des Tals gibt es auf der rechten Seite einen kleinen Schotterparkplatz mit einem beeindruckenden Blick auf das Kloster und die darüber liegende Burg Wildenstein. Der Aussichtspunkt ist nicht vorher ausgeschildert: Wer ihn nicht verpassen möchte, sollte langsamer fahren. Das Kloster ist natürlich ein sehr beliebtes Ziel mit entsprechendem Massenandrang. Sowohl die Kirche als auch eine alte Holzbrücke über die Donau sind sehenswert.

Von Beuron aus ist die nächste Etappe Burg Wildenstein über die K8278/K8217 und den Ort Leibertingen (2012er Tipp: Einkehr im Adler empfehlenswert) zu erreichen. Spannend sind die ständigen Wechsel zwischen engen Tälern, Felsformationen und der weiten Albhochfläche. Vom Parkplatz aus geht man ein kurzes Stück zur Burg Wildenstein, die als Jugendherberge dient. Links der Burg befindet sich ein weiterer schöner Aussichtspunkt.

Über die K8216 und die K196, ein weiteres enges Sträßchen durch ein wildromantisches, felsgesäumtes Tal geht es nach Hausen im Tal, von wo man einen schönen Blick auf Schloss Werenwag genießen kann. Nun folgen wir der kurvigen Straße im Donautal bis nach Thiergarten.

Hier bietet sich ein Abstecher zum Gutshof Käppeler an – nicht nur für die Hungrigen, denn dort befindet sich außer einem sehr guten Restaurant mit Biergarten auch die kleinste, dreischiffige Basilika nördlich der Alpen, ein kleines Wildgehege und eine traumhafte Felskulisse über der Donau.

Das nächste Stück der Straße führt durch einige Felstunnel bis sich das Donautal weitet und man nach Sigmaringen mit dem weithin sichtbaren Zollernschloss kommt, wo sich ein weiterer Spaziergang durch den Ort anbietet.

Wer nicht hier schon den Heimweg antreten möchte, kann noch weiter bis nach Zwiefalten fahren, das dortige Kloster ist einen Besuch wert. Von dort gelangt man über eine kleine Nebenstraße nach Wimsen (Einkehr) mit seiner bekannten Friedrichshöhle und dem wildromantischen Aachtal – vielleicht ein Ziel für einen nächsten Wandertag.

Fährt man das winzige Sträßchen weiter die freundlicherweise ausgeschildeten „5 Kurven“ hinauf kommt man an einem Ort vorbei, dessen Name sicherlich nicht vielen Menschen bekannt ist. Vorsicht, es kommen eigentlich – wenn überhaupt – nur landwirtschaftliche Maschinen entgegen.

Bald trifft man auf die B313, von dort geht es dann zurück zum jeweiligen Ausgangsort.

Rundwanderung: Raichberg – Maria Zell – Hohenzollern – Zeller Horn

Ein Klassiker unter den Albtraufwanderungen ist sicherlich diese Tour vom Raichberg (956 m ü. NN) zum Hohenzollern und zurück. Dabei wandert man von der Alb hinunter, dann hinauf zur Burg Hohenzollern und das Ganze zurück (ca. 500 Höhenmeter, ca. 10 km).

Die Wege und Ziele sind gut ausgeschildert, allerdings steht standardmäßig 2 km als Entfernungsangabe bis zur nächsten Zwischenetappe, egal ob es sich tatsächlich um 1,4 km oder 2,8 km handelt.

Burg Hohenzollern und Albtrauf

Start ist beim Wanderparkplatz am Nägelehaus auf dem Raichberg bei Albstadt-Onstmettingen. Das Haus im Rücken geht man dem Wegzeichen blaues Dreieck folgend nach rechts zum Wald, dann durch ein Tal mit einem Pflanzenlehrpfad und hinauf zum Hangenden Stein, wo man auf den HW1 (Wegzeichen roter Balken) stößt, dem man nach links am Albrand entlang folgt.

Hier findet man entlang des Albtraufs einen großen Spalt im Boden, der sich weiter entlang des Weges fortsetzt und später sogenannte Höllenlöcher ausbildet, wo irgendwann einmal die Albkante abbrechen wird. Man folgt dem HW1 bis zu einem Abzweig nach rechts unten Richtung Maria Zell.

Hier geht es auf einem schmalen Serpentinenpfad den steilen Albtrauf hinunter, danach rechts auf einen Schotterweg, der eine Linkskurve macht und dann geradeaus bis zu einer Hütte führt, wo es nach rechts noch ein paar Schritte hinunter bis zur Wallfahrtskapelle Maria Zell mit einem schönen Blick sowohl ins Tal als auch auf die Burg Hohenzollern.

Oberhalb der Kapelle folgt man dem Schotterweg in Richtung Burg bis zu einem Sattelpunkt mit vielen verschiedenen Wegweisern (Hexenlinde, 670 m ü. NN). Von dort geht es stetig hinauf zur Burg Hohenzollern (855 m ü. NN), wo man je nach Belieben die Burg erkunden, an einer Führung teilnehmen oder in die Burgschenke einkehren kann.

Auf gleichem Weg geht man zurück zur Wegkreuzung Hexenlinde und weiter zur Hütte oberhalb der Kapelle Maria Zell (der Beschilderung „Zellerhorn“ folgend). Nun geht es stets dem HW1 (roter Balken) folgend wieder steil und in Serpentinen auf die Alb hinauf bis zum Aussichtsfels Zeller Horn. Die letzen Meter führen über Treppen und danach eröffnet sich ein atemberaubender Blick auf das Albvorland und die Burg, auf der man sich soeben noch befand.

Immer weiter folgt man dem HW1 nun wieder am Albtrauf entlang bis zum Backofenfels, von dem man ebenfalls eine schöne Aussicht genießen kann. Dort verlässt man den Albrandweg und nimmt den Wiesenweg quer über die Wacholderheide, der zurück zum Nägelehaus führt.

Wer eine Ganztagswanderung daraus machen möchte, könnte z.B. in Onstmettingen starten und die Strecke über die Wiesen und die Wacholderheide mit in die Wanderung einbeziehen.

Nachtrag:
Eine knapp 16 km lange und als „Deutschlands schönster Wanderweg 2011“ prämierte Variante findet man unter www.traufgaenge.de (inklusive App für’s Smartphone).