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Auf dem Seeburgsteig

Mal wieder kein sonderlich gutes Fotowetter heute Nachmittag. Wie schön muss es auf dem Seeburgsteig erst sein, wenn die Sonne scheint.

Böse (oder süße) Zungen könnten behaupten, das Highlight dieser Wanderung wird schon nach wenigen Metern erreicht: das Café Schlössle. Hat man sich dort losgerissen, steigt man erst einmal steil zwischen Felsen bergauf ins Weidentäle. Hält man sich dort links statt rechts, kommt man an zwei beeindruckenden Ameisenhaufen vorbei.

Am Ende des Tals plätschert etwas abseits des Wegs ein Bächlein. Aber moment, im Weidentäle war doch gar kein Bach zu sehen, wo bleibt das ganze Wasser? Geht man nochmals ein paar Schritte auf die andere Talseite, so sieht man, wie das Wasser in der Wiese versickert. Im trockenen Sommer gibt es dort vielleicht gar kein Bächlein.

Wunderschön ist der Blick von der Hangkante des Hardtbergs, einer der schönsten in der Gegend überhaupt. Später im Wald muss man einen derzeit leider von Radspuren ziemlich zerfurchten Weg überwinden. Zum Glück ist das matschige Stück recht kurz. Schön ist auch der Pfad über die Weiden hinab nach Seeburg. Momentan blüht dort jede Menge Stinkender Nieswurz.

Eigentlich soll man dann nach der Ortdurchquerung vom Seeburg die Trailfinger Schlucht hinauf gehen und dann über den Littstein und den Burgberg zurück nach Seeburg kommen. Ich wollte steile Bergabstrecken vermeiden und bin andersherum gegangen ohne mit dem steilen Abstieg beim Littstein zu rechnen. Aktuell ist dieses Teilstück nicht zu empfehlen. Es ist sehr rutschig und der Weg durch einige Wanderer schon ziemlich zerstört.

Momentan empfiehlt sich, nicht ganz bis zum Littstein zu wandern, sondern sozusagen als Wintervariante dem Wegzeichen Gelbe Gabel zu folgen, an der K6703 links und dann wieder links hinunter in die Trailfinger Schlucht zu gehen. Oder wenn man die vom Seeburgsteig bevorzugte Richtung einhält, die Traiflinger Schlucht bis zur Kreuzung bei der Grillstelle weiter zu gehen, dort rechts hinauf zur K6703, dort rechts und beim Parkplatz nochmals rechts dem Wegzeichen Gelbe Gabel folgen, bis man wieder auf den Seeburgsteig trifft.

Alle Infos und Downloads zum Seeburgsteig gibt es auf badurach-grafensteige.de.

Wandervorschläge in der Nähe:
Tour 7: Wolfsschlucht, Hohenwittlingen und Seeburger Tal
Drei-Schluchten-Weg bei Trailfingen
Durch die enge, felsige Trailfinger Schlucht und am Burgberg zurück
Durch die Trailfinger Schlucht, vorbei am Ex-TrÜP und zurück nach Seeburg
Radtour durch den Truppenübungsplatz, Trailfinger Schlucht und Ermstal

Auf dem Hohenurachsteig

Einer der fünf Grafensteige in Bad Urach: der Hohenurachsteig.

Dieser neu ausgewiesene Premiumwanderweg zu altbekannten Zielen oberhalb von Bad Urach hält auch eine kleine Überraschung gleich zu Beginn bereit: Bei dem kleinen Wasserfall am Hang unterhalb der Hanner Felsen fragt man sich, ob man nicht aus Versehen auf dem Wasserfallsteig gelandet ist.

Weiter oben von den Hanner Felsen genießt man wunderschöne Blicke auf Bad Urach und zur Ruine Hohenurach. Vom Eppenzillfelsen blickt man direkt hinunter zum Uracher Wasserfall, den man aber nur im Winter gut sehen kann. Ein steiler Pfad führt hinab zur Kreuzhütte, bevor man zur Ruine hinaufkeucht.

Steil ist auch der Abstieg ins Seltbachtal, aber immerhin wurde der einst rutschige Pfad neu in angenehm zu gehende Serpentinen gelegt. Unterwegs trifft man auch auf den Bad Uracher Poesieweg. Insgesamt eine schöne, sportliche Runde, die gerade auch im Winter lohnt, wenn kein Laub an den Bäumen hängt.

Wandervorschläge in der Nähe:
Tour 6: Nachts zum Wasserfall und zur Ruine Hohenurach
Helle Steine, buntes Laub: Ruine Hohenurach, Eppenzill- und Hannerfelsen

Vom Lonsinger Tal zu Lorelei, Hirschlach und Erndtbrunnen

Wasser oben auf dem Berg? Wie ist das möglich? Wasser nur manchmal? Welches Phänomen steckt da dahinter? Und wieso fließt unter der Lorelei nicht der Rhein? Auf diesem ausgedehnten, oberflächlich betrachtet eher unspektakulären Spaziergang kann man einigen interessanten Fragen nachgehen.

Start ist am Wanderparkplatz Breinsberg an der L380 zwischen St. Johann-Würtingen und Lonsingen. Wer aus Richtung Würtingen bzw. Ohnastetten kommt, biegt kurz vor Lonsingen scharf rechts ab, man sieht den Parkplatz nicht von der Straße aus, aber eine Hütte mit Grillplatz.

Vom Parkplatz aus folgt man dem Asphaltweg nach Südwesten ins Lonsinger Tal, die Grillhütte lässt man dabei rechts liegen. Nachdem man eine Engstelle zwischen den Waldrändern passiert hat, kommt man in einen Teil des Lonsinger Tals, der von der Außenwelt abgeschnitten scheint. Kaum ein Straßengeräusch dringt herein. Im Tal gibt es einen Hungerbrunnen. So nennt man eine Quelle, aus der nur bei erhöhtem Karstwasserspiegel Wasser sprudelt – also hauptsächlich im Frühling nach der Schneeschmelze.

Wo das Tal wieder etwas enger wird, zweigt man rechts ab und geht das Tauchsteigle (Holzschild) steil und stets geradeaus hinauf. In einer Linkskurve bei Erreichen der Anhöhe kann man nach rechts einen kurzen Abstecher zur Lorelei (kl. Holzschild) machen. Dies ist ein abgelegener Aussichtspunkt mit Picknicktisch und -bänken. Wenn kein Laub auf den Bäumen hängt, blickt man hinüber zum Sternberg. Kommt man von dort zurück, geht man bis zur nächsten Kreuzung und wendet sich nach rechts auf einen breiten Waldweg.

Kurz nach der Sulzplatzhütte bietet sich rechts ein weiterer Abstecher an. Sobald der leicht ansteigende Waldweg abflacht, zweigt man rechts auf einen wenig begangenen und schlecht gepflegten Waldweg ab. Nach gut 100 Metern leicht bergauf erreicht man zwei unscheinbare Tümpel – genannt Hirschlach. Für den Anblick dieser beiden Pfützen lohnt sich der Abstecher nicht unbedingt. Doch wenn man sich bewusst macht, dass diese Wasseransammlungen an höchster Stelle auf dem Berg liegen, dann muss man sich doch fragen, wie dies möglich ist auf der Schwäbischen Alb, wo normalerweise jegliches Wasser sofort im karstigen Boden versickert. Vermutlich ist es vulkanisches Gestein, das sich hier während der aktiven Zeit des Schwäbischen Vulkans angesammelt hat. Auf einem Gebiet von etwa 25 Kilometern rund um Bad Urach findet man immer wieder solche Stellen, die bekanntesten dürften das Schopflocher Torfmoor und das Randecker Maar sein.

Man kehrt auf dem holprigen Weg und links auf dem Waldweg zurück zu dem breiten Waldweg, von dem man rechts abgebogen war, und geht ihn rechts herum weiter. Schon bald kommt man aus dem Wald heraus und geht geradeaus weiter. Vor dem Waldrand hat man die Wahl, je nach Sonnenstand und Schattenbedürfnis rechts oder links herum weiter zu wandern. Rechts führt der Weg am Waldrand entlang bis zu einem kleinen Wanderparkplatz. Geht man stattdessen links, biegt man in der Mitte der Freifläche rechts auf einen manchmal nur an den Fahrspuren erkennnbaren Wiesenweg ab. Dieser trifft auf einen Schotterweg, dem man nach rechts folgt, bis er ebenfalls an dem kleinen Parkplatz vorbeiführt.

Kurz danach stößt man auf das Sträßchen zwischen Kohlstetten und Ohnastetten, auf dem man nach rechts weiter wandert – immer mit rasanten Autofahrern rechnend. Nach einer Kuppe blickt man über den Ort Ohnastetten hinweg. Noch vor dem Ortseingang wendet man sich scharf rechts auf einen Feldweg, der in einem sanften Taleinschnitt bergab führt. An dessen Ende geht es links hinauf, oben angekommen wenige Meter nach links und gleich wieder rechts leicht bergab. In der Linkskurve biegt man rechts auf einen Schotterweg ab. Hinter dem Waldrand liegt idyllisch der Erntebrunnen. Noch beeindruckender als das Rinnsal, das zwischen den Steinen hervorplätschert sind die uralten Bäume mit ihren dicken, verzweigten Stämmen.

Mit einem kleinen Rechtschlenker nimmt man den Weg, der auf gleichbleibender Höhe durch den Wald führt. Nach einer Weile macht er eine Linkskurve, kommt aus dem Wald heraus und verläuft kurz danach parallel zur L380 bis zum Ausgangspunkt am Wanderparkplatz Breinsberg.

Länge: gut 9 km
Dauer: ca. 2,5 – 3 h
Auf/Ab: ca. 290 Höhenmeter

Download albtips-de-LonsingerTal-Hirschlach.gpx (.zip)


Wandervorschläge in der Nähe: (Karte auszoomen)
Durch das Auental zu einem Felsbogen, vorbei an Albbüffeln und Wild
Winterspaziergang bei Holzelfingen – Wanderweg rund um Heutal und Salach (braun)