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Am nördlichen Albtrauf: TrÜp, Heidengraben, Traufkante und Talspinne

Fünf Tage Anfang Mai – in wunderbarer Landschaft, mit netter Begleitung und mit echtem Aprilwetter: Diesige Sonne, Nebel, Nieselregen und Wolken.

 

Das eigentlich Spannende waren die neu entdeckten Wege und Landschaften in einer eigentlich bekannten Gegend. Es gibt so viele kleine und große Seitentäler auf der Alb und am Albtrauf, dass man immer noch etwas Neues erkunden kann – auch und gerade, wenn man den Truppenübungsplatz und die Kernzonen des Biosphärengebiets Schwäbische Alb umgehen muss.

1. Mai - einmal im Jahr ist die Hütte besetztStart des Wanderritts zum Nordrand der Schwäbischen Alb war bei Mehrstetten. Vorbei an Wacholderheiden, durch lange gewundene Täler überschritten wir die Landkreisgrenze von Reutlingen zum Alb-Donau-Kreis. Über die Albochfläche ging es weiter in unmittelbarer Nähe zum ehemaligen Truppenübungsplatz Münsingen bis nach Feldstetten zur Wanderreitstation Lindenhof. Die Unterkünfte für Pferde, Mulis und Menschen waren schon vorbereitet und wir konnten die Abendsonne genießen. Von den Möglichkeiten zu grillen oder in eine der beiden Gaststätten zu gehen, wählten wir das Hotel Post (Biosphärengastgeber).

Am nächsten Morgen hingen schon die Weckle an der Tür. Draußen schien die Sonne. Nach dem gemütlichen Frühstück stand Putzen und Satteln an, das Gepäck wurde zur nächsten Station gefahren und dann ging es los. Von Feldstetten aus ritten wir zwischen dem Rand des ehemaligen Truppenübungsplatzes (von Einheimischen passenderweise Schießplatz genannt) und der B28 auf Feld- und Waldwegen. Überraschung! Ein Taleinschnitt sperrte sämtliche Geräusche der Straße aus, nur auf der Panzerringstraße fuhren ab und zu große Test-LKWs. Den Nachmittag bestimmte der Ritt auf der Grabenstetter Halbinsel: am Heidengraben und am Albtrauf vorbei gelangten wir schließlich zum Burrenhof. Wieder genossen wir die Abendsonne, bis die Mini-Shettys für unsere Reittiere Platz gemacht hatten. Einfache, gute schwäbische Küche inklusive einem vegetarischen Gericht stand auf der Karte und wir ließen es uns schmecken.

Keltengräber im Nebel (Burrenhof)Dicker Nebel lag morgens über der Landschaft, nur die Keltengräber und ein paar Bäume waren zu erkennen. Nach Frühstück und Vorbereitungen ritten wir am Heidengraben entlang zurück, spazierten durch Grabenstetten und folgten dann einem Weg knapp unterhalb der Traufkante durch viele Taleinschnitte der Uracher Talspinne. Vorbei an Hengen und Wittlingen gelangten wir unter leichtem Nieselregen nach Seeburg. Noch ein kurzer, steiler Aufstieg und wir hatten die nächste Wanderreitstation im Hofgut Uhenfels erreicht. Schnell konnten wir ins Trockene und wurden auf Stallzimmer und Gästezimmer verteilt. Das von unseren Gastgebern vorbereitete Abendessen gab es ebenfalls dort – mit einer erwähnenswerten Spezialität: In Butter und frischen Gewürzen angebratene Rote-Beete-Maultaschen. Einmalig gut.

Die Wiesen waren noch nass, der Himmel bewölkt, aber der Tag begann trocken. Nach einem wohltuenden längeren Fußmarsch ritten wir auf dem „Grünen Weg“ durch das Seeburger Tal. Von dort erklommen wir mit und dank unseren Reittieren erneut den Albtrauf, wo wir dann gemütlich über die Kuppenalb ritten. Nachmittags konnten wir von den Rutschenfelsen aus den Blick über den Runden Berg, die Ruine Hohenurach bis hin zur weit entfernt liegenden Ruine Hohenneuffen genießen.

Halb reitend, halb wandernd kamen wir an Bleichstetten und Gächingen vorbei, bis wir schließlich den Birkenhof erreichten, wo man einen wunderbaren Blick über die Alb hinweg nach Süden hat. Auch dort wurden wir lecker bekocht: ganz klassisch schwäbisch mit Maultaschen in der Brühe samt Kartoffelsalat.

Am fünften und letzten Tag führte uns der aussichtsreiche Wanderritt an Rietheim, Münsingen und der Fauserhöhe vorbei bis zu unserem Picknickplatz in der Sonne.

Kaffeetrinken an der KoppelApfelstetten ließen wir rechts liegen, führten die Pferde und Mulis einen steilen Weg hinab, umgingen einen querliegenden Baum, überquerten die Bundesstraße und kamen schließlich zurück zum Wanderreitbetrieb im Kohl bei Mehrstetten.

Der Rest der Herde freute sich über die Rückkehr. Ungeduldig warteten sie, bis sie alle gemeinsam auf die Koppel durften und Wiedersehen feiern. Entsprechend ausgiebig fiel das Wälzen und Herumspringen aus. Die Sonne schien und bei einer gemütlichen Tasse Kaffee beschlossen wir unseren 5-Tage-Ritt neben der Koppel.

Buchtipp: Kletterführer Uracher Alb (Panico Verlag)

Der Kletterführer „Uracher Alb“ ist ein Muss für alle Kletterbegeisterten, die an den Felsen der Schwäbischen Alb in die Höhe steigen möchten. Der Sportkletterführer aus dem Panico Verlag umfasst die Gebiete Ermstal, Echaztal und Lautertal.

Es werden ausführlich die verschiedenen Routen an 23 Kletterfelsen in den Gebieten beschrieben. Zu jedem Fels gibt es eine kurze Einleitungsseite mit den wichtigsten Eckdaten zur Lage, Ausgangspunkt, Ausrichtung, Sonne, Absicherung, Routenanzahl, Niveau und Wandfuß. Es wird der Zugang zu dem Fels beschrieben, wie hoch dieser ist und welche Schwierigkeitsgrade geklettert werden können. Ebenso gibt es wichtige Hinweise zum Naturschutz und kleine Randinformationen zu typischen Tieren oder Pflanzen im Fels, sowie geologischen Besonderheiten.

Die Routen selbst sind in einer Felsskizze eingezeichnet und notwendige Informationen wie der Schwierigkeitsgrad, Besonderheiten beim Klettern, der Sicherung oder Eigenheiten des Fels beschrieben.

Darüberhinaus bietet der Führer auch weitere Informationen zu Übernachtungsmöglichkeiten, der Anreise oder der eigenen Sicherheit.

Neben dem Kletterführer „Uracher Alb“ sind noch weitere Sportkletterführer für die Schwäbische Alb im Panico Verlag erschienen. Dazu zählen „Best of Schwäbische Alb“, „Donautal“, „Ostalb“, „Lenninger Alb“ und „Blautal“.

Kletterführer Uracher AlbKlettern boomt, und das Ermstal, der Glemser Felsenkranz und das Echaztal gehören zu den schnell erreichbaren und dementsprechend beliebten Zielen der Kletterer rund um die Landeshauptstadt. Entsprechend rasch war die letzte Auflage des Führers vergriffen.

Für die 8. Auflage wurde der Führer komplett überarbeitet – Gebietskenner werden in nahezu jedem Topo Korrekturen und Verbesserungen feststellen. Dazu wurden einige in Vergessenheit geratene Felsen jetzt erstmals topografisch bearbeitet. Fazit: Nicht nur vom neuen Outfit her ein echt neuer Führer.

Zusätzlich sind in diesem Band auch die Felsen des Großen Lautertals enthalten – ein Geheimtipp für Kletterer, die den landschaftlichen Aspekt in den Vordergrund stellen und denen Ruhe beim Klettern über alles geht.

Achim Pasold, Fritz-Georg Miller
Panico Alpinverlag
Broschiert, 222 Seiten
8. Auflage (April 2012)
ISBN-10: 3926807784
ISBN-13: 978-3926807786

Von Owen durch Streuobstwiesen zum Hohenbol und zum Hörnle

Die schnell sich ändernden Landschaften faszinieren bei der Wanderung durch Streuobstwiesen, dann über noch karge Schafweiden mit Schlüsselblümchen als einzigen Farbtupfern, weiter am Waldrand unter uralten Alleen, hinauf zu den Aussichtspunkten auf Hohenbol und Hörnle und schließlich unter unzähligen blühenden Kirschbäumen zurück.

Vom Wanderparkplatz Bohl (428 m. ü NN) oberhalb von Owen geht man ein paar Schritte die Straße zur Teck hinauf (HW1) und dann gleich rechts auf einen Asphaltweg. Bei der ersten Gabelung wendet man sich halblinks hinauf und am nächsten Abzweig nach rechts auf einen ebenen, zunächst geschotterten Wiesenweg zwischen Streubostwiesen.

Auf das Asphaltsträßchen zweigt man links ab und folgt dem Wanderzeichen Rote Gabel geradeaus über die Schafweide steil hinauf bis zum Waldrand. Unterwegs sieht man deutlich vulkanische Strukturen. Blickt man zurück hat man einen herrlichen Blick über Owen ins Lenninger Tal, zum Albtrauf und ins Albvorland.

Am Waldrand befindet sich der Wanderparkplatz Bölle unterhalb der Burg Teck und einige Informationstafeln. Man geht die Zufahrtsstraße nach links ca. 500 m bergab und nimmt den Waldweg der halblinks abgeht. Derzeit ein Bärlauch-Eldorado. An einer Gabelung hält man sich links und wandelt unter einer Alle mit uralten, knorrigen Bäumen.

Auf Höhe des Hohenbol-Parkplatzes verlässt man die Allee, geht nach links einen schmalen Pfad über die Wiese und hinauf zum Hohenbol, wo man eine schöne Rast einlegen kann. Nach einer Runde kehrt man zurück zum Parkplatz und nimmt erst die Straße, dann den Alleenweg halbrechts hinauf zum Wanderparkplatz Hörnle. Wer die Tour erweitern möchte, kann von hier aus einen Abstecher zur Burg Teck machen.

Beim Denkmal auf dem Hörnle hat man den schönsten Ausblick nach Osten zum Breitenstein, zur Limburg und zu den Drei-Kaiserbergen.

Nun geht es zurück zur Kreuzung der Straße mit der Baumallee, welcher man nach rechts unten durch einige Serpentinen folgt. Schließlich wendet man sich nach links auf einen geschotterten Wiesenweg mit schönen Ausblicken über die blühenden Obstwiesen.

Bald trifft man auf die Teck-Zufahrtsstraße in einer Serpentine und folgt ihr wenige Meter abwärts. Ein Wiesenweg zweigt scharf rechts ab und biegt nach wenigen Meter links hinunter ab. Der Weg ist immer schlechter zu erkennen, bis er sich ganz verliert.

Kurz danach geht es links. Man muss unterhalb einer Bank entlang kommen, dann sieht man schon wieder einen Weg, der weiter durch die Streuobstwiesen führt. Noch einmal hält man sich an einer Gabelung rechts und erreicht schließlich wieder die Straße. Nach rechts sind es nur noch wenige Meter bis zum Ausgangspunkt.

Dauer: ca. 2,5 – 4 h
Länge: ca. 7 km
Anstiege: steil über die Schafweide zum Hohenbol
Höhenmeter: ca. 200 m Höhenunterschied

Download albtips-de-Owen-Hohenbol-Hoernle.gpx (.zip)


Wandervorschläge in der Nähe: (Karte auszoomen)
Vom Breitenstein zu Ruine Hahnenkamm, Burg Teck und Ruine Rauber (gelb)
Teck, Gelber Fels und ein alter Flugplatz (orange)
Maigrün am Heimenstein, Reußenstein und am Neidlinger Wasserfall (braun)

Weitere Wandervorschläge zum Schwäbischen Hanami