Vortrag zum Unesco-Welterbe-Antrag (Eiszeitfunde in den Höhlen der Alb)

Mit einem kurzweiligen Vortrag stellte Prof. Nicholas J. Conard vom Fachbereich Geowissenschaften der Universität Tübingen den aktuellen Stand des Antrags zum Weltkulturerbe für die Höhlen der ältesten Eiszeitkunst vor.

Der Vortrag fand im Rahmen einer auswärtigen Sitzung der Heidelberger Akademie der Wissenschaften in der Alten Aula statt.

Vorgestellt wurden zunächst die strengen Kriterien für einen Unesco-Welterbe-Antrag sowie einige Beispiele für geglückte oder mißlungene Anträge. Dabei wurde klar, dass auch der aktuelle Antrag für die Höhlen der Schwäbischen Alb samt der darin gefundenen Eiszeitkunstwerke keineswegs schon gefeiert werden kann. Erst im Sommer 2017 wird in Krakau endgültig darüber entschieden.

Weiterhin wurde erläutert, was die Höhlen auf der Schwäbischen Alb so besonders macht und warum sie einen Unesco-Welterbe-Antrag rechtfertigen. Sie sind – nach derzeitigem Forschungsstand – die Fundstätten der ältesten figürlichen Kunstwerke der Menschheit. Interessant sind auch die Umstände, unter denen einige der Stücke gefunden bzw. geborgen wurden.

So wurden etwa die Elfenbeinfragmente des Löwenmenschen aus dem Hohlenstein-Stadel im Lonetal am letzten Grabungstag vor dem 2. Weltkrieg gefunden und lagen jahrzehntelang unbeachtet im Archiv. Im Dezember 1969 entdeckte man beim Zusammensetzen der über 200 Elfenbeinsplitter, dass es sich bei dem Objekt um ein Mischwesen aus Mensch und Großkatze (Höhlenlöwe) handelt. Erst vor wenigen Jahren wurden weitere Fragmente gefunden. Mit einem gewissen Risiko nahm man die Figur nochmals komplett auseinander und fügte sie wieder zusammen. (Quelle: wikipedia)

Weitere Funde zeigen einige kleine Wildtierfiguren (Wildpferdchen, Mammut aus der Vogelherdhöhle im Lonetal) oder die sog. „Venus vom Hohlefels“, einer üppigen Frauenfigur ohne Kopf sowie die ältesten bislang bekannten Musikinstrumente der Menschheit – Flöten geschnitzt aus Vogelknochen.

Sehen kann man die Figürchen dezentral in verschiedenen Museen Baden-Württembergs – so etwa im Schloss Hohentübingen, im Urgeschichtlichen Museum Blaubeuren, im Ulmer Museum und im Archäopark Vogelherd.

Weitere Infos zum Unesco-Welterbe-Antrag:
www.denkmalpflege-bw.de
welt-kultursprung.de

Wanderungen zu den Eiszeithöhlen:
Tour 21: Urzeithöhlen im Achtal
Tour 24: Urzeithöhlen im Lonetal

Vom Klippeneck zum Dreifaltigkeitsberg

Die beste Chance auf Sonne gab es heute ganz oben auf der Alb – auf der Wanderung direkt am Albtrauf vom Klippeneck zum Dreifaltigkeitsberg. Drumherum saß der Nebel fest an den Hängen und in den Tälern.

Den Klippeneck-Parkplatz erreicht man von Denkingen aus über eine kurvige Steige.

Von dort folgt man in südlicher Richtung dem Albsteig (HW1, Hauptwanderweg 1 des Schwäbischen Albvereins) vorbei an vielen Aussichtspunkten bis zum Dreifaltigkeitsberg. Auf den Besiedlungsspuren aus Ur-, Kelten- und Römerzeit steht heute ein Kloster mit schöner, barocker Kirche.

Auf gleichem Weg wandert man ein Stück zurück und bleibt dann auf dem breiten Waldweg, der mit „Klippeneck-Rundweg“ beschildert ist (Holzschilder sowie kleine Zeichen mit gelbem Kringel auf weißem Grund). Schon bald trifft man auf die Europäische Wasserscheide. Oberflächenwasser fließt hier der Donau zu und damit ins Schwarze Meer, versickerndes Wasser kommt im Achtopf zutage und fließt durch den Rhein in die Nordsee.

Bei Waldaustritt bietet sich ein wunderschöner Blick über die Wacholderheide und über den Flugplatz Klippeneck, den man links oder rechts herum umrunden kann. Wir haben uns heute für die kürzere Variante links herum entschieden. Wer den weiteren Weg über den Hummelsberg geht, erreicht dort eine Höhe von 1000 m ü. NN (Region der Zehn Tausender).

Länge: ca. 7,2 km
Dauer: ca. 2,5 h
Anstiege: stetiges, sanftes Auf und Ab

Download albtips-de-Klippeneck-Dreifaltigkeitsberg.gpx (.zip)

 

Wandervorschläge in der Nähe:
Alter Berg (gelb)
Drei Tausender der Schwäbischen Alb: Lemberg, Hochberg, Oberhohenberg

Rossberg-Runde im November

Einfach ein bisschen Alb-Feeling kann man jederzeit genießen bei einer Rossberg-Runde im November: Albtrauf, Albhochfläche, Aussichten und Einsichten, Wacholder und ein paar Schäfle …

Ein schöner Wanderpfad führt vom Parkplatz unterhalb des Roßberg-Gipfels hinauf zum Aussichtsturm – dazu zweigt man direkt zu Beginn halblinks vom Sträßchen ab und folgt dem Trampelpfad bis zum Waldrand und immer weiter bergauf.

Nach ein paar Serpentinen erreicht man bei 869 m ü. NHN den höchsten Punkt des Reutlinger Stadtgebiets. Vom 28 m hohen Roßberg-Aussichtsturm bietet sich fast immer ein sagenhafter Blick, außer wie heute bei Dunst oder Nebel. Mystisch wirkte es aber trotzdem.

Etwas unterhalb des Turms mit Wanderheim und Gaststätte befindet sich das Quenstedt-Denkmal, wo man ebenfalls eine schöne Aussicht genießen kann. Schließlich folgt man dem Sträßchen (mit gutem Schuhprofil alternativ dem ausgeschilderten Jägerweg) bergab.

Am Fuß des Gipfels hält man sich links und umrundet diesen gegen den Uhrzeigersinn. Erneut kann man sich an der schönen Landschaft erfreuen und teils weit über die Hügel blicken. Alte Bäume säumen den Wegesrand. Schließlich erreicht man wieder den Ausgangspunkt.

Länge: 3,5 km
Dauer: gut 1 h + Turmzeit
Anstieg: 130 Hm

Download albtips-de-Rossberg-Runde.gpx (.zip)

 

Wandervorschläge in der Nähe:
Tour 3: Von Gönningen zum Roßbergturm
Streuobstland und Hochwiesen am Gönninger Roßberg in voller Blüte (orange)
Wiesenspaziergänge rund um den Gönninger Roßberg (gelb)
Spaziergang über die Schönbergwiese beim Roßberg (blau)
Raus aus dem Nebel, rauf auf den Berg (braun)
Von Gönningen hinauf zum Schönberg beim Roßberg (ohne gpx-Datei)

Draußen im Biosphärengebiet Schwäbische Alb: Wandern, Radfahren, Wanderreiten …