Novembergold am Mädlesfels

Die Inversionswetterlage genießt man am besten oben auf der Schwäbischen Alb – über dem Dunst, über dem Nebel, über den Dingen – Novembergold am Mädlesfels. Vieles erscheint von hier oben nicht mehr so wichtig – zumindest für die kurze Zeit einer schönen Herbstwanderung.

Start dieser Wanderung ist am Wanderparkplatz Übersberger Hof. Die sechs Kilometer lange Fahrt durch den Wald von Pfullingen herauf ist schon ein kleines Abenteuer – leider ist die Straße in einem erbärmlichen Zustand und Teile rutschen schon fast ins Tal hinab, sind notdürftig abgesperrt. Man darf gespannt sein, wann sie saniert wird.

Vom Parkplatz aus wandert man erst einmal das kurze Stück bis zum Mädlesfels. Eine herrliche Aussicht wartet dort. Wer kennt die Sage vom Mädlesfels noch nicht?

Panoramablick am Mädlesfels - Novembergold vom Roßberg zur AchalmPanoramablick am Mädlesfels – Novembergold vom Roßberg zur Achalm

Nun schaut man beim Mädlesfels nach dem schmalen Pfad der am links steil abfallenden Albtrauf entlang führt. Man kommt am anderen Ende der Koppel vorbei, die man zuvor schon passiert hat. Es geht bergab, dann wieder bergauf und an einer T-Kreuzung hält man sich links. Ab hier folgt man stets dem HW1 (Wanderzeichen Rotes Dreieck). Nach knapp zwei Kilometern kommt von links das schmale Sträßchen Obere Steige herauf, kurz danach bietet sich ein kleiner Ausblick Richtung Rossberg, der allerdings zuzuwachsen droht.

Hier zweigt man rechts ab und erreicht auf einer schönen, alten Allee den Oberen Lindenhof. Dieser gehört als Forschungseinrichtung zur Universität Hohenheim. Die Schafe auf der Weide wirken von Weitem riesig – wer weiß, wer weiß …

Im Lindenhof zweigt man rechts ab und folgt dem asphaltierten Sträßchen einen guten Kilometer lang. Dann geht es rechts Richtung Wald und geradeaus hinein. Man überquert einen breiten Waldweg und wo der Weg flacher wird, zweigt man links ab. Direkt nach dem Waldrand biegt man rechts ab und wandert am Rand des Flugplatzes Übersberg weiter. Nach diesem ist es bergab nicht mehr weit zum Ausgangspunkt am Übersberger Hof.

Länge: 7 km
Dauer: 2 h
Anstiege: leichtes Auf und Ab

Download albtips-de-Maedlesfels-Lindenhof.gpx (.zip)

 

Wandervorschläge in der Nähe:
Auf dem Burgenweg zum Mädlesfels, zum Übersberg und zum Immenberg (gelb)
Tour 5: Von den Traifelbergfelsen zum Mädlesfels

Lesung mit Musik: „Allein über die Alb“

Bertram Schwarz mit MikroDas Buch Allein über die Alb von Bertram Schwarz habe ich hier ja schon in einem anderen Beitrag besprochen. Nun wollte ich zur Lesung mit Musik. Es hat mich doch sehr interessiert, wer außer mir noch gerne alleine über die Alb reist.

Ich wählte den Termin in Tübingen. So konnte ich mal wieder ins alte Löwen-Kino, das heute kein Kino mehr ist – wie so viele. Und schräg gebenüber das X – das gibt es immer noch – unkaputtbar. Pommes gehen halt immer – im Gegensatz zu Kino.

Dann ging es los, der Saal war recht gut gefüllt. Nach einer kurzen Vorstellung spielte zunächst „Piano Punk“ Lenny Zuber ein Klavierstück zur Einstimmung. Auch zwischendurch lockerte er die einzelnen Kapitel durch seine Musikstücke auf.

Lenny Zuber und Bertram SchwarzDann las Bertram Schwarz die ersten Kapitel seiner Reise-Reportage über die Alb vor. Wie sehr ich all das nachvollziehen kann. Die ungläubigen Blicke, wenn man sich in eine Touristeninformation wagt und dann auch noch detaillierte Informationen möchte, nicht bloß ein paar Faltblätter, die schon bald im Altpapier landen. Ich fand schon beim Lesen das Kapitel über die Suche nach dem östlichsten Punkt der Schwäbischen Alb köstlich. Ich weiß nicht, welche Qualifikation man für einen Job in einer Touristeninfo haben muss, aber Ortskenntnis ist es wohl eher nicht. Das hat auch der Autor erfahren.

Und stets hatte ich mir auszumalen versucht, welches Mißverständnis wohl zwischen Autor und demjenigen Busfahrer entstanden war, der nicht nach Bartholomä fahren wollte, obwohl es so im Fahrplan stand. Doch der O-Ton des Busfahrers lässt keine Zweifel aufkommen. Der meinte es ernst, dass sowieso keiner dorthin wolle, so kurz vor Österreich.

Die Reise geht weiter, und zwar mitten über die Alb. Nicht da, wo sich bei schönem Wetter die Ausflügler einfinden. Am Nord- oder Südrand des Mittelgebirges, am Albtrauf oder im Donautal. Nein. Mittendurch. Wo einem die Dörfer manchmal schon trostlos vorkommen können. Wo man erleben kann, was (wort-)karg bedeutet. Durch Orte mit Namen wie Gussenstadt, Mehrstetten oder Auf der Haid.

Lenny Zuber am PianoDurch die aufgezeichneten Gespräche, durch die Fotos und die Musik entsteht bei der Lesung ein noch klareres Bild von den Menschen, denen Bertram Schwarz auf seiner Reise begegnete. Von bizarr bis skurril, von abweisend bis herzlich – alles ist dabei.

Wem das Buch gefallen hat, der sollte sich auch die Lesung nicht entgehen lassen. Und wer es noch nicht kennt, umso mehr.

Nächster Termin: 13.11. Fohlenhof, Mehrstetten

Schloss Lichtenstein mit Nebelschwaden

Auch diesmal hatte ich beim Schloss Lichtenstein kein Glück mit der Sonne, obwohl sie kurz vorher weiter unten im Echaztal noch wunderbar schien. Aber es geht doch nichts über ein paar Nebelschwaden!

Früher, damals, ehemals fuhr übrigens ein Zug bis nach Traifelberg. Genauer gesagt: eine Zahnradbahn. Schon damals hatte man technisch so ausgefeilte Züge, die sowohl auf der normalen Strecke im Echaztal als auch auf der Steilstrecke fahren konnten. Die Gleise hat man in den 70ern mit unglaublicher Kurzsichtigkeit einfach herausgerissen und bis heute fehlt diese Bahnstrecke. Dafür wälzt sich täglich eine Blechlawine durch das Echaztal, unterhalb einer der schönsten Attraktionen der Schwäbischen Alb: Schloss Lichtenstein.

Draußen im Biosphärengebiet Schwäbische Alb: Wandern, Radfahren, Wanderreiten …