Lesung mit Musik: „Allein über die Alb“

Bertram Schwarz mit MikroDas Buch Allein über die Alb von Bertram Schwarz habe ich hier ja schon in einem anderen Beitrag besprochen. Nun wollte ich zur Lesung mit Musik. Es hat mich doch sehr interessiert, wer außer mir noch gerne alleine über die Alb reist.

Ich wählte den Termin in Tübingen. So konnte ich mal wieder ins alte Löwen-Kino, das heute kein Kino mehr ist – wie so viele. Und schräg gebenüber das X – das gibt es immer noch – unkaputtbar. Pommes gehen halt immer – im Gegensatz zu Kino.

Dann ging es los, der Saal war recht gut gefüllt. Nach einer kurzen Vorstellung spielte zunächst „Piano Punk“ Lenny Zuber ein Klavierstück zur Einstimmung. Auch zwischendurch lockerte er die einzelnen Kapitel durch seine Musikstücke auf.

Lenny Zuber und Bertram SchwarzDann las Bertram Schwarz die ersten Kapitel seiner Reise-Reportage über die Alb vor. Wie sehr ich all das nachvollziehen kann. Die ungläubigen Blicke, wenn man sich in eine Touristeninformation wagt und dann auch noch detaillierte Informationen möchte, nicht bloß ein paar Faltblätter, die schon bald im Altpapier landen. Ich fand schon beim Lesen das Kapitel über die Suche nach dem östlichsten Punkt der Schwäbischen Alb köstlich. Ich weiß nicht, welche Qualifikation man für einen Job in einer Touristeninfo haben muss, aber Ortskenntnis ist es wohl eher nicht. Das hat auch der Autor erfahren.

Und stets hatte ich mir auszumalen versucht, welches Mißverständnis wohl zwischen Autor und demjenigen Busfahrer entstanden war, der nicht nach Bartholomä fahren wollte, obwohl es so im Fahrplan stand. Doch der O-Ton des Busfahrers lässt keine Zweifel aufkommen. Der meinte es ernst, dass sowieso keiner dorthin wolle, so kurz vor Österreich.

Die Reise geht weiter, und zwar mitten über die Alb. Nicht da, wo sich bei schönem Wetter die Ausflügler einfinden. Am Nord- oder Südrand des Mittelgebirges, am Albtrauf oder im Donautal. Nein. Mittendurch. Wo einem die Dörfer manchmal schon trostlos vorkommen können. Wo man erleben kann, was (wort-)karg bedeutet. Durch Orte mit Namen wie Gussenstadt, Mehrstetten oder Auf der Haid.

Lenny Zuber am PianoDurch die aufgezeichneten Gespräche, durch die Fotos und die Musik entsteht bei der Lesung ein noch klareres Bild von den Menschen, denen Bertram Schwarz auf seiner Reise begegnete. Von bizarr bis skurril, von abweisend bis herzlich – alles ist dabei.

Wem das Buch gefallen hat, der sollte sich auch die Lesung nicht entgehen lassen. Und wer es noch nicht kennt, umso mehr.

Nächster Termin: 13.11. Fohlenhof, Mehrstetten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.