Archiv der Kategorie: Reutlingen

Helle Steine, buntes Laub

Ruine Hohenurach, Eppenzill- und Hannerfelsen
Dass die Ruine Hohenurach nun wieder (auf eigene Gefahr) begehbar ist, war der willkommene Anlass dort einmal vorbeizuschauen – noch dazu in diesem Bilderbuchherbst.

Beginn der Wanderung ist am Parkplatz im Seltbachtal (458 m.ü.N.N.) bzw. an der Bahnhaltestelle Bad Urach Ermstalklinik. Der HW1 führt über einen breiten, teils steilen Waldweg hinauf auf die Ruine Hohenurach. Um nicht den gleichen Weg hin- und zurück gehen zu müssen, biegt man auf halber Höhe bei einer Kreuzung nach rechts ab auf einen fast ebenen, breiten Weg. Schon bald zweigt nach halblinks ein schmaler, steiler Pfad ab, dem man in Serpentinen nach oben folgt, bis er kurz unterhalb der Burgruine auf den breiteren Zugangsweg stösst.

Für die Erkundung der Ruine Hohenurach (692 m.ü.N.N.) sollte man Zeit einplanen, es gibt viele, versteckte Winkel zu entdecken. Es gibt mehrere Grillplätze und schöne Stellen zum Picknicken. Das Besondere ist, dass man dort trotz der Größe der Anlage völlig unbehelligt von kommerziellen Auswüchsen die Natur genießen oder seinen Gedanken nachhängen kann, wie man dort wohl vor Jahrhunderten gelebt haben mag.

Nun geht es wieder hinab, ein kurzes Stück auf dem gleichen Weg, dann geradeaus weiter bis zu zwei kurz aufeinander folgenden Waldwegekreuzungen. Nach einer Schutzhütte (ca. 570 m.ü.N.N.) folgt man dem mittleren Weg (Wegzeichen Rote Raute) steil hinauf. Auf diesem Berggrat lässt man schnell den Wasserfallweg rechts und die Ziegelsteige links weit unter sich liegen. Über Stock und Stein gelangt man bis auf Höhe der Albhochfläche.

Nach einem ersten Aussichtspunkt mit Bänkle erreicht man bald schon den Eppenzillfels. Von hier kann man hinab zum Uracher Wasserfall sehen, hinüber zu den Weiden des Fohlenhofs oder zum Hohenurach. Vom Fels aus geht es nach links ein paar Meter den gleichen Weg zurück, dann nimmt man den rechten Weg (ab hier Wegzeichen Rote Gabel in Richtung Hannerfelsen). Bald trifft man auf die Ziegelsteige, der man ein Stück nach links abwärts folgt, und anschließend einem auf gleicher Höhe bleibenden Waldweg, der nach halbrechts abzweigt.

Zwischen den herbstlich gefärbten Buchen werden mehr und mehr Felsformationen sichtbar bis man zum Aussichtspunkt Nördlicher Hannerfels (ca. 707 m.ü.N.N.) gelangt. Der Blick reicht vom Hohenurach über das weite Ermstal und den mittelalterlichen Stadtkern von Bad Urach bis zu den Hochbergfelsen. Vorbei an einem einst als Holzrutsche genutzen Felsdurchlass und dem Mittleren Hannerfels kommt man schließlich zum Hannerfels (ohne den Zusatz „südlich“).

Von dort folgt man weiter dem Wegzeichen Rote Gabel. Der Weg windet sich teils über Treppen und vorbei an eindrucksvollen Felsen steil hinab bis zu einem breiten Schotterweg im Wald, dem oberen Tiergartenbergweg, dem man nach links folgt. Es geht ganz leicht bergauf bis zu einer Schutzhütte mit einem netten Ausblick. Direkt danach zweigt ein schmaler Pfad halbrechts ab, der mit gemächlichem Gefälle hinab führt und oberhalb des Höhenfreibads auf einen Asphaltweg trifft, dort geht es links.

Bei einem Parkplatz mit Schautafeln über die Bewohner des Waldes gelangt man zu einer Kreuzung und geht den rechten Weg geradeaus bergab weiter. Nach der Rechtskurve am Seltbachhaus kommt man an Gärten und an der nagelneuen Jugendherberge vorbei zurück zum Ausgangspunkt.

Dauer: ca. 3-4 h
Länge: ca. 10,5 km
Anstiege: zum Hohenurach und zum Eppenzillfels

Download albtips-de-Hohenurach-Hannerfelsen.gpx (.zip)


Wandervorschläge in der Nähe:
Eiszauber am Uracher Wasserfall und an den Gütersteiner Wasserfällen (gelb)
Den Hohenurach im Blick (blau)
Auf kürzestem Weg zum Uracher Wasserfall (braun)
Aussichtsreich am Rossfeld (rot)

3 Tage Wanderritt auf der Alb im Goldenen Oktober 2011

Dieser Wanderritt bei traumhaftem Oktoberwetter führte uns am 1. Tag über die Albhochfläche und durch bewaldete Täler, vorbei an blau leuchtenden Schlehenhecken und spätsommerlichen Feldern nach Dächingen. Eine tiefrote Sonne verschwand hinter der Koppel.

Am 2. Tag ging es weiter durch die abwechslungsreichen Landschaften einiger Täler wie z.B. des Brieltals hinauf auf die Lutherischen Berge. Danach kreuzten wir das Schmiechtal, in dessen Nähe wichtige urgeschichtliche Funde wie z.B. die Venus vom Hohle Fels (bei Schelklingen) gemacht wurden, und bestaunten nach erneutem Erreichen der Hochfläche die ausgedehnten Wacholderheiden vor Sontheim. Hier ähnelt die Landschaft schon stark der im nahegelegenen (ehemaligen) Truppenübungsplatz Münsingen, der das Herzstück des Biosphärengebiets Schwäbische Alb darstellt.

Der Blick über die Koppel am nächsten Morgen zeigte rote Laubbäume, die von der noch tiefstehenden Sonne angestrahlt wurden, und dahinter Nebelschwaden in den Niederungen. Im obersten Teil des Tiefentals, das von Sontheim bis fast nach Blaubeuren führt, begann der Ritt vorbei an Felsen und kleinen Höhlen. Erste herbstliche Farbspiele in oft noch grünen Wäldern und immer neue Eindrücke erwarteten uns. Am südlichen Rand des von felsigen Wacholderheiden geprägten Truppenübungsplatzes vorbei, auf einsamen Wiesenwegen und durch weitere beeindruckende Täler kamen wir zurück nach Mehrstetten.

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Landschaften und Sehenswürdigkeiten rund um die Wegstrecke:
» Schwäbische Alb
» Alb-Donau-Kreis
» Schmiechtal/Lutherische Berge
» Heroldstatt/Sontheim/Tiefental
» Sontheimer Höhle
» Venus vom Hohlen Fels
» Mammutland
» Besinnungsweg Ehinger Alb

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Unterkünfte:
» Wanderreitstation Holzmann, Dächingen
» Pension Hirsch, Altsteußlingen
» Landhotel Wiesenhof, Sontheim

» Maultiertrail

Felsen, Burgen, Täler und Hochflächen rund um das Große Lautertal

Diese kleine Rundtour führt vom Lautertal bei Bichishausen hinauf zur Ruine Hohengundelfingen, von welcher man einen herrlichen Blick auf die mäandernde Lauter genießen kann. An Dürrenstetten vorbei und durch das Lange Tal geht es zurück.

Start ist am Wanderparkplatz in Bichishausen – gegenüber vom Bootshaus. Man überquert die K6789, geht geradeaus in die Fürstenbergstraße und am Bootshaus vorbei über die Lauterbrücke. (Ein kurzer Abstecher zur Ruine Bichishausen bietet sich an.) Vor der Kirche biegt man links ab und folgt dem Wegzeichen Gelbes Dreieck erneut über die Straße, ein paar Meter nach rechts und dann links steil hinauf am Zeltplatz vorbei und in den Wald hinein.

Auf der Höhe angekommen verlässt man für kurze Zeit den offiziellen Wanderweg, zweigt nach rechts hinunter auf das schmale Sträßchen und wenige Meter nach Waldeintritt links auf einen breiten, aber nur mäßig gepflegten Waldweg ab. Nach ein paar hundert Metern trifft man wieder auf den offiziellen Weg, dem man nach rechts bis zur Ruine Hohengundelfingen folgt. Es lohnt sich, die einzelnen Ebenen und Winkel der ehemaligen Burg zu erkunden, überall bieten sich schöne Blicke ins Tal und über die Hochflächen.

Von der Burg aus geht es zunächst in die gleiche Richtung zurück, aber schon nach wenigen Metern biegt nach rechts hinauf ein schmaler Pfad ab. Etwas weiter oben sieht man ein Schild mit dem Wegzeichen Gelbe Gabel. Man folgt diesem Weg über ein kurzes Wiesenstück, dann durch den Wald. Bald sieht man rechts eine große Freifläche durch die Bäume hindurch. Am Ende des Weges verlassen wir den offiziellen Weg, der nach rechts ins Heiligental führen würde, und wenden uns stattdessen nach links.

Bald schon sehen wir einige Häuser von Dürrenstetten. Der einfach zu findende Weg ginge durch den Ort und gleich danach links mit Wegzeichen Gelbes Dreieck. Unsere Variante hingegen orientiert sich stets mehr oder weniger am linken Waldrand und durchquert so ohne Wegzeichen sehr abwechslungsreich die Felder, Obstwiesen und kurzen Waldstücke westlich des Hochflächenortes mit seinem markanten Wasserturm. Eine möglichst genaue Karte der Umgebung hilft, die vielen kurzen Feld- und Waldwegabschnitte zu finden.

Dort wo unsere Variante wieder auf den Weg mit Wegzeichen Gelbes Dreieck trifft bzw. nachdem dieser offizielle Weg aus einem kurzen Waldstück herauskommt (je nachdem welche Variante man gewählt hat), zweigt man links hinunter ab und kommt so durch ein langgezogenes, immer tiefer eingeschnittenes Tal wieder zurück nach Bichishausen im Lautertal. Fast unten angekommen lohnt sich der Blick nach rechts hinauf zu den beeindruckenden Felsen in der Wacholderheide.

Länge: ca. 7 km
Dauer: ca. 2,5 h
Anstiege: ca. 100 Höhenmeter hinauf zur Ruine Hohengundelfingen

Download albtips-de-Bichishausen-Gundelfingen.gpx (.zip)


Wandervorschläge in der Nähe:
Von Burg zu Burg im Lautertal (orange)
Burgenweg Marbach-Indelhausen (Etappe 3) (gelb)
5 Tage Burgenweg (braun)
Tour 24: Dapfen, Grafeneck, Marbach
Tour 25: Drei Ruinen über dem Großen Lautertal
Tour 26: Das südliche Lautertal