Archiv der Kategorie: Aktivitäten

Abschalten, Entspannen, Genießen – Quer über die Alb auf vier Hufen

Ein Vier-Tage-Ritt zwischen nörlicher und südlicher Alb

Tag 1: Die gelben Rapsfelder leuchten aus der in allen Grüntönen schillernden Landschaft heraus, die Sonne strahlt, ein angenehmer Wind kühlt die Haut, überall riecht es nach Heu und unter oder neben uns klappern die Hufe unserer vierbeinigen Begleiter. Nach einem langen Tag unterwegs in der Natur genießen wir die Ankunft in der Schäferei in Pfronstetten, löschen unseren Durst und beobachten die kaum 2 Tage alten Lämmer beim Spiel.

Tag 2: Geweckt von den lieblichen Lauten der Lämmer, Esel und Hunde, wühlen wir uns aus dem Schlafsack im Heu, schauen nach den Pferden und Mulis und genießen danach unser reichhaltiges Schäfer-Frühstück. Während es am 1. Tag viel Albhochfläche zu bestaunen gab, geht es heute einige der interessantesten Täler der südlichen Alb hinab, die an einem Samstag – ja selbst am Samstag vor Pfingsten – nicht überlaufen sind. Nach unserem komplett ungestörten Picknick nur wenig abseits der Hauptwanderwege reiten wir gemütlich weiter, vorbei an blühenden oder gerade frisch gemähten Wiesen, schließlich wieder gemächlich hinab und dann noch einmal hoch hinauf in den so fremdländisch klingenden Ort Upflamör. Die Reittiere genießen von ihrer Koppel den schönsten Rumdumblick, den die Gegend zu bieten hat, und wir können dank der milden Temperaturen unser Abendessen sogar im Garten zu uns nehmen.

Tag 3: Nach einem sagenhaft schön dekorierten und leckeren Frühstück starten wir den Tag mit einem Fußmarsch hinunter ins Tal – immer mit Blick auf das weithin sichtbare Zwiefalter Münster. Danach tragen uns die Maultiere und Pferde durch den Wald und hinter Zwiefalten wieder weit hinauf auf die Hochfläche. Vom Picknickplatz am Waldrand blicken wir nach Oberschwaben und zurück nach Upflamör mit seinem markanten Wasserturm. Der Bussen, der heilige Berg Oberschwabens, versteckt sich hinter einem anderen Höhenzug. Nachmittags folgt noch eine spannende Etappe durch das hübsch-verschlafene Oberwilzingen, dann ein Stück zu Fuß hinab ins Große Lautertal, erneut aufgesessen bis zum noch winzigeren Unterwilzingen und immer weiter bis ins uns wohlbekannte Dächingen, wo wir in der Wanderreitstation und in der Krone schon erwartet und freudig begrüßt werden.

Tag 4: Gut ausgeschlafen und gefrühstückt machen wir uns am letzten Tag des Wanderritts auf den Rückweg in Richtung Mehrstetten. Nachdem der Sonntag etwas diesig, aber trocken war, strahlt die Sonne nun mit dem Himmel wieder um die Wette, ein paar Wölkchen lockern das Ganze auf. In leichtem Auf und Ab geht es durch Feld und Wald. Bei einer Wacholderheide sehen wir sogar einige der sonst so seltenen Orchideen. Auch im Wald blüht immer noch vieles, wenn man genau hinschaut: Vogelnestwurz, Immenblatt, Schattenblümlein um nur einige zu nennen. Beim Picknick unter blauem Himmel könnte man fast wegdösen – doch irgendwann brechen wir auf und genießen noch das letzte Wegstück zurück zu unserem Ausgangspunkt. Die Herde freut sich schon auf die Koppel und wir lassen den Vier-Tages-Ritt beim Kaffeetrinken ausklingen.

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Landschaften:
» Großes Lautertal
» Alb-Donau-Kreis
» Mythos Schwäbische Alb, Landkreis Reutlingen

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Vielen Dank an alle, die einen solchen Ritt immer
wieder zu einem einmaligen Erlebnis machen!

» Schäferei Fauser, Pfronstetten
» Wanderreitstation Vöhringer, Upflamör
» Wanderreitstation Holzmann, Dächingen
» Gasthof Krone, Dächingen

» Maultiertrail / » Mit Pferden auf dem Weg

Neuffener Heide, Ruine Hohenneuffen, Molach, Schlosssteige und alte Steige

Gemütliche Wiesenspaziergänge, einen steilen Albaufstieg zur Ruine Hohenneuffen und zu einem Vulkanschlot, der jetzt ein Feucht-Biotop ist, sowie einen Blick durch die Brille: Das bietet diese Rundtour.

Fotos vom 18. Mai 2012

Start ist beim Wanderparkplatz Lindenplatz (503 m ü. NN) an der Neuffener Steige, von wo aus man die Burgruine Hohenneuffen sehen kann und darunter die Magerwiese des am Hang gelegenen Naturschutzgebietes Neuffener Heide.

Der Weg führt zunächst durch den Wald. Ein kurzes Stück, nachdem man ein Bächlein überquert hat, hätte man theoretisch die Möglichkeit einen Abstecher zur Bauerlochhöhle zu machen. Der Weg dorthin zweigt scharf rechts ab, aber es liegen mehrfach Bäume quer, so dass man kaum weiter kommt. Hier befindet man sich mitten in einer Kernzone des Biosphärengebiets Schwäbische Alb. Daher werden die Bäume wohl nicht mehr weggeräumt. Der Weg bis zur Höhle wäre zwar laut Karte noch erlaubt, der weitere Weg hinauf auf die Albhochfläche aber nicht mehr – auch wenn die Hinweisschilder noch existieren.

Kernzone Biosphärengebiet Schwäbische AlbIn den Kernzonen soll die Natur den Vorrang vor dem Menschen haben, es sollen keine Eingriffe durch den Menschen stattfinden. Daher darf man die Wege nicht verlassen und (wie sonst auch in der Natur) nichts mitnehmen, nichts da lassen, nichts kaputt machen. Ein UNESCO Biosphärenreservat ist übrigens nicht einfach eine weitere Form eines Naturschutzgebietes. Es ist eine Modellregion, in der in verschiedenen Zonen erprobt werden soll, wie Mensch und Natur voneinander profitieren können, ohne sich gegenseitig zu schaden. Daher hat in den (weitaus größeren) Entwicklungszonen weiterhin der Mensch den Vorrang, die Kernzonen machen nur 3% der Gesamtfläche aus, die Pflegezonen 10%.

Nach Verlassen des Waldes erreicht man die Neuffener Heide, ein Naturschutzgebiet und eine wunderbare Wiesenlandschaft. Von Frühling bis Herbst blüht und flattert es hier wild durcheinander.

Kurz nach Erreichen von Württembergs höchstem Weinberg (530 m ü. NN) biegt man scharf rechts auf die Schlossteige (Wegzeichen Blaues Dreieck) ab, die am Hang entlang aufwärts führt und bald auf einen breiten Waldweg trifft. Man behält die Richtung bei, geht weiter bergauf und erreicht nach einer Kehre den Grat (686 m ü. NN) unterhalb der Ruine.

Hier bietet sich ein Abstecher zur Burgruine Hohenneuffen (743 m ü. NN) an. Der steile Aufstieg wird mit wunderschönen Blicken in alle Richtungen belohnt. Einkehr ist ebenfalls möglich.

Fotos vom 15. Mai 2011

Kommt man von der Ruine zurück geht man geradeaus weiter auf dem Grat entlang bis zum großen Parkplatz. Von dort folgt man dem HW1 (Wegzeichen Rotes Dreieck). Kurz nach einem schönen Aussichtspunkt (ca. 700 m ü. NN) mit Blick auf Jusi, Hörnle und Hohenneuffen führt der Albtraufweg durch eine Senke, an deren tiefstem Punkt man nach links aus dem Wald heraustritt und das kleine Teich-Biotop Molach (Molachmaar) in einem ehemaligen Vulkanschlot umrundet.

Nun geht es die paar Schritte zurück zum Waldrand und noch davor links. Man orientiert sich am rechten Waldrand, folgt diesem durch eine Linkskurve und umrundet so ein kleines Stück der Wiesenfläche. Im Frühjahr steht das Gras hoch, der auf der Karte eingezeichnete Pfad, der eigentlich mitten über die Molach-Wiese verlaufen müsste, ist nicht erkennbar. Vor der nächsten Linkskurve sieht man dann aber rechts einen breiten Waldweg. Dieser führt nach einem kurzen Waldstück zunächst an einer links befindlichen Hecke bergauf und dann weiter über die derzeit herrlich blühenden Wiesen des Hochholz-Gebiets. Man bleibt auf dem Wiesenweg stets geradeaus bis er kurz vor dem Wanderparkplatz Hochholz (ca. 720 m ü. NN) eine Linkskurve macht.

Dort durchquert man den Heidengraben und gelangt am rechten Waldrand entlang zum Aussichtspunkt mit der großen, weithin sichtbaren „Brille“. Von dieser geht es ein paar Schritte zurück zum Waldrand. Nach Waldeintritt nimmt man an der Weggabelung den linken Weg, die Alte Steige hinunter nach Neuffen.

Zwei Mal muss man die aktuelle Neuffener Steige überqueren, das erste Mal gibt es ca. 30 m weiter rechts abwärts einen Durchlass in der Leitplanke. Beim zweiten Mal geht es direkt gegenüber weiter, aber man muss genau hinschauen und unter der Leitplanke hindurch klettern, wo diese für ein kurzes Stück schmaler wird. Der Einstieg ist aufgrund der Vegetation kaum zu erkennen, aber nach fünf Metern wieder gut begehbar. Diese bis 1852 einzige Verbindung von Neuffen auf die Albhochfläche führt zurück zum Lindenplatz.

Länge: ca. 10 km
Dauer: ca. 3,5 h
Anstiege: Schlosssteige hinauf zur Ruine Hohenneuffen

» Download albtips-de-Hohenneuffen-Hochholz.gpx (.zip)


Wandervorschlag in der Nähe:
» Rundwanderung um die Baßgeige zum Beurener Fels (gelb)