Eine richtig schöne, große Gruppe kam heute zum Familien-Mulitrekking. Alle Kinder (und die Erwachsenen) waren mit Begeisterung dabei, den Umgang mit Maultieren, Pferden und einem Shetty zu üben.
Bis alle Maultiere gesattelt waren und alle Kinder und Erwachsenen Regenhosen anhatten, dauerte es ein wenig. Doch dann ging es los. Leider fing es genau in dem Moment an zu gewittern. Nach kurzem Überlegen wurde entschieden, das Picknick zuerst zu machen, und hinterher die Trekking-Tour. Bald saßen wir sogar bei Kerzenschein am Tisch, denn es gab durch das Gewitter auch noch einen Stromausfall. Wenn das mal kein spannendes Naturerlebnis ist!
Nach einer kurzen Weile hörte es tatsächlich auf zu regnen und wir zogen mit den Tieren los. Alle hatten viel Spaß, sowohl beim Führen als auch beim Reiten. Es ging hinein in den Wald, bald glänzten die frischen grünen Blätter sogar ein wenig im Sonnenlicht. Zwischendurch wurde getauscht, so dass jeder einmal reiten konnte oder auch mal mit einem anderen Tier zu tun hatte.
Ein paar Tropfen kamen wieder vom Himmel, aber gleichzeitig zeigte sich über uns immer mehr blauer Himmel – es wurde tatsächlich noch ein sonniger Nachmittag. Ein schöner Nebeneffekt des Familien-Mulitrekking war auch das Kennenlernen so vieler unterschiedlicher Menschen, die doch zumindest ein gemeinsames Interesse haben. Die Tour „Biosphäre mit Muli und Pferd“ fand im Rahmen der Biosphärenwoche statt.
Ein 4-tägiger Wanderritt mit einem Muli am Albtrauf – etwas Schöneres konnte es an diesem ersten, wunderbar sonnigen Mai-Wochenende kaum geben.
Am ersten Tag ging es in Mehrstetten los für uns sechs Mitreiterinnen und Rittführerin Julia Krüger. Mit 5 Maultieren und 2 Pferden starteten wir den Wanderritt unter sagenhaft blauem Himmel. Im Wald hingegen leuchtete das frische Grün fast unwirklich, aber viele Obstbäume waren auf der Schwäbischen Alb noch fast kahl. Nach der Picknickpause mussten wir die Landstraße überqueren und dabei ganz schön lange warten, bis der Himmelfahrts-Ausflugsverkehr eine Lücke dafür ließ. Immer wieder genossen wir weite Blicke über die Kuppenalb, die unseren tierischen Begleitern einige Höhenmeter abverlangten. Abends kamen wir am Birkenhof an. Die Reittiere durften auf die große Koppel, wir genossen einen schönen Abend in der Wanderreitstation.
Nach einer erholsamen Nacht im Schlafsack begrüßte uns der Tag zunächst mit Nebel, der sich aber schnell verzog. Beim Losreiten strahlte die Sonne wieder vom blitzeblanken Himmel. Die Tour ging Richtung Albtrauf zu den Rutschenfelsen oberhalb von Bad Urach, wo sich erwartungsgemäß viele Radler und Wanderer tummelten. Picknick gab es am Fischerbrunnen und bei der folgenden schönen Etappe bot sich uns die Gelegenheit, in die Erms hinein zu reiten. Glücklicherweise ließen sich unsere Mulis und Pferde überzeugen, die Erfrischung zu genießen. Durch die kühle Trailfinger Schlucht und unter wunderbar erblühten Birnenbäumen erreichten wir das Hofgut Uhenfels. Es war warm genug für Kaffee, Rhabarberkuchen und Abendessen unter der großen Kastanie im Hof. Die Ferienwohnungen liegen direkt neben dem Stall und wir konnten aus dem Fenster nach den Tieren schauen.
Am dritten Tag besuchten wir die Ruine Hohenwittlingen, ritten auf und ab durch Wald, Felder und Streuobstwiesen, durch Orte und am Rand des ehemaligen Truppenübungsplatzes vorbei. Die Pause war wunderbar erholsam unter hohen Bäumen. Ein paar Wölkchen sorgten am Nachmittag für ein wenig Schatten. Wir passierten Schafe, einzelne Freizeitsportler und sogar einen Sternguckerplatz mit Infotafeln zum sichtbaren Nachthimmel bei Zainingen. Abends erreichten wir Feldstetten. Die Tiere mussten in Boxen übernachten und zwei davon sogar im Stall nebenan. Die beiden Pferde „telefonierten“ eine Weile lautstark miteinander, beruhigten sich aber bald. Wir Reiterinnen genossen den Abend beim Biosphärengastgeber.
Der vierte Tag war ebenso schön wie die drei zuvor. Kein Wölkchen am Himmel – zunächst. Durch das idyllische Tiefental und das sanft-grüne Eistal kamen wir dem Ausgangspunkt der Tour näher. Das von den Pferden und Mulis vorgelegte Tempo war deutlich höher als zuvor. Man spürte, dass sie nach Hause wollten. Noch einmal machten wir Picknick am Waldrand, ab und zu kamen Radler vorbei. Beim Weitereiten sahen wir im Süden noch weit weg eine Wolkenwand. Kurz bevor wir den heimatlichen Stall erreichten, hatten sich die Wolken bis zu uns ausgebreitet. Doch wir blieben trocken und die Sonne kam bald auch wieder hervor. Die Herde durfte gemeinsam auf die Koppel. Ein letzter Blick und unsere Wege trennten sich wieder. Nach Kaffee und Rhabarber-Eis in der Sonne verabschiedeten wir uns. Es war ein traumhaft schöner Wanderritt bei bestem Wetter. Wir alle hatten noch den Regentag bei Wald, Wacholder, Wasser in Erinnerung. Es war ebenfalls ein schöner, ereignisreicher Ritt, jedoch auch ein ziemlich nasser 😉
Meine Erfahrungen mit dem neuen Muli Nele könnt ihr auf maultierblog.de nachlesen.
Nach dem regenbedingten Ausfall vor zwei Wochen fand die Wanderung durch das Streuobstparadies im Reißenbachtal nun heute am 1. Mai 2016 statt. Von Unterhausen ging es durch die Streuobstwiesen und als Besonderheit erstmals wandernd durch die Nebelhöhle zum alten Eingang hinaus und zurück ins Tal.
Auf dem Supermarktparkplatz in Lichtenstein-Unterhausen ging es nach einer kurzen Begrüßung durch OGV und Albverein los Richtung Reißenbachtal. Der Hinweg war diesmal leicht verändert, da derzeit auf dem Weg zum Hinteren Sättele offenbar gefällte Eschen den Weg versperren.
Ein schmaler Pfad führte hinauf zur Wonhalde. Es stellte sich heraus, dass es nicht die dümmste Idee ist, mit dem Obst- und Gartenbauverein zu wandern, denn dort ist man an der Quelle für Obst in flüssiger Form.
Nach dieser Stärkung waren die restlichen Höhenmeter auf der Wonsteige schnell geschafft. Die nächste kleine Verschnaufpause gab es auf den Nebelhöhlefelsen, von denen man einen schönen Blick zurück ins Reißenbachtal genießt.
Direkt an der Nebelhöhle wurde eine längere Rast eingelegt. Danach ging es in die Unterwelt: Höhlenführer Andreas Wünsch ließ dem größtenteils in Lichtenstein-Unterhausen ansässigen Publikum eine besonders ausführliche Führung angedeihen – mit vielen interessanten Details insbesondere historischer Natur. Wie war das noch mit dem Versteck von Herzog Ulrich? Was hat die Freie Reichsstadt Reutlingen damit zu tun und was der Schwäbische Bund? Dies und viel mehr kann man bei einem Besuch der Nebelhöhle erfahren.
Die Besonderheit war schließlich, dass man nicht durch die Höhle zurück gehen musste, sondern den eigentlich geschlossenen Eingang der Alten Nebelhöhle – also dem zuerst entdeckten Teil auf Lichtensteiner Gemarkung – benutzen konnte. Der Wanderweg führt direkt dort vorbei und wieder hinab ins Reißenbachtal.
Nach einem Abstecher zur idyllischen Reißenbachquelle führte die Wanderung nochmals durch die Streuobstwiesen zurück nach Unterhausen. Der Weg wurde von Alfons Reiske, 1. Vorsitzender des OGV Lichtenstein, initiiert und soll in Zukunft als Beitrag für das Schwäbische Streuobstparadies beschildert werden.