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Wiesaz, Steinbruch und ein Wasserfall

Manchmal entdeckt man selbst in der Gegend, in der man eigentlich jeden Stein kennt, etwas Neues: Einen Steinbruch und einen Wasserfall.
Geparkt wird am Parkplatz bei den Gönninger Seen und geht zum direkt entlang des Bachs zum unteren Gönninger See. Hier trifft man auf eine Tafel des Kalktuffpfades. Man geht links um den See rum bergauf.


Nach ein paar hundert Metern, bei denen man sich an der Beschilderung Kalktuffpfad/Wiesazquelle orientiert, taucht links ein beachtlicher Wasserfall auf. Ein paar Meter geradeaus am Wasserfall vorbei trifft man auf eine Felswand, die vom ehemaligen Kalktuff-Steinbruch übrig geblieben ist. In einem Loch in der Wand kann man sogar Blumenkohltuff entdecken, wie er auch in der Olgahöhle in Honau zu sehen ist. Vielleicht finden sich ja auf dem Gelände auf ähnliche Weise entstandene Höhlen wie die Olgahöhle. Auf dem Gelände des Steinbruchs befindet sich auch der idyllische obere Gönninger See.


Entweder kraxelt man dann den Felsen hoch, oder man geht zum Wasserfall zurück und geht an dessen Rand nach oben. Von oben wird klar, dass das Wasser hier wegen des Steinbruchs umgeleitet wurde und der Wasserfall so erst entstanden ist. Danach geht es weiter bergauf bis man an der letzten/ersten Tafel des Pfades ankommt. Mitten im Bachbett quellt das Wasser der Wiesaz hervor.
Der Weg geht noch ein paar Meter am trockenen Bachbett weiter. Theoretisch kann man ihm folgen bis nach Genkingen, wo es eine weitere Quelle hat. Allerdings ist der Weg abgerutscht und man müsste den Weg durch das Bachbett und über umgestürzte Bäume klettern. Deswegen wird umgedreht und man geht an der Felswand links statt rechts. Links der Wiesaz geht es zurück zum Parkplatz. Einziger Wermutstropfen: Die Genkinger Steige ist jederzeit präsent.

Distanz 4.5km, Dauer 1.5h, Aufstieg 140m

Download Wiesaztal.gpx(.zip)

Unterirdisch in Honau: Kunst im Tuffsteinkeller 2014

Dieses Jahr findet wieder die Honauer Veranstaltung Kunst im Tuffsteinkeller statt. Hauffmuseum und Olgahöhle sind geöffnet, es gibt Führungen in der Lichtensteinmühle und eine Hockete – und der Eintritt in das schnucklige Honauer Freibad mit Blick zum Schloss Lichtenstein ist in der Karte auch enthalten.

Honau liegt direkt an der B312 zwischen Reutlingen und Engstingen. Die Bundesstraße ist allerdings derzeit zwischen Unterhausen und Honau gesperrt. Sollte es für dieses Wochenende nicht überraschenderweise eine Sonderregelung geben, muss man von Reutlingen kommend wohl oder übel über Holzelfingen nach Honau fahren – mit der Kirch ums Dorf also.

(Fehlt eigentlich nur noch, dass die Gleise von Reutlingen her wieder verlegt werden und man mit dem Dampfzügle nach Honau sowie mit der Zahnradbahn nach Traifelberg fahren könnte. Anm. d. Autorin)

Kunst im Tuffsteinkeller – Rückblick 2012

Unterirdisch in Lichtenstein: Kunst im Tuffsteinkeller

Dieses Wochenende öffneten einige Honauer ihre Häuser für Kunst im Tuffsteinkeller. Zu sehen gab es Objekte und Installationen in den meist privaten Kellern.

Kalktuff ist ein besonderes Gestein, das – grob verkürzt gesagt – durch Ausfällung von Kalk aus Karstwasser entstehen kann.

Neben den Tuffsteinkellern gibt es in Honau auch noch die Olgahöhle, die größte Kalktuffhöhle Deutschlands, die einen Besuch allemal wert ist (immer am 1. Sonntag im Monat).

Während es oben auf der Schwäbischen Alb viele Tropfsteinhöhlen gibt, findet man in den tieferen Schichten am Albtrauf vermehrt Kalktuffgebilde. Das, was dort so ähnlich aussieht wie Tropfsteine, sind in Wirklichkeit versteinerte Baumwurzeln.

In der Nähe des restaurierten Honauer Bahnhofs gab es heute eine weitere Besonderheit zu sehen: die sog. Elfengrotte – oder zumindest die wenigen Figuren, die momentan noch verfügbar sind.

Buntes Laub am TraifelbergEinst tanzte eine ganze Elfenschar samt Oberon vor einer Tuffsteinlandschaft und zog bis Anfang der 50er Jahre immer wieder viele Besucher an. Doch jetzt sind es nur noch vier Figuren, die der Lichtensteiner Geschichts- und Heimatverein bislang wiedergefunden hat.

Insgesamt gab es einiges zu sehen heute in Honau und vor allem vieles, das sonst nicht öffentlich zugänglich ist.

Es war ein lohnenswerter Besuch, noch dazu bei wunderbarem Wetter unter den langsam von herbstlich buntem Laub umrahmten Traifelbergfelsen, einem der schönsten Wanderziele am Albtrauf.