Archiv der Kategorie: Tuttlingen

Spaziergang rund um den Tausender Bol

Nicht alle der Zehn Tausender auf der Hohen Schwabenalb haben einen halbwegs erkennbaren Gipfel wie der Tausender Bol mit seinen 1002 Höhenmetern. Eine kleine Runde führt zuvor zu den Aussichtspunkten beim Steinbruch und am Ortenberg.

Am Sträßchen zwischen Deilingen und Tanneck befindet sich der Wanderparkplatz Deilinger Kapelle. In Deilingen folgt man der Beschilderung zum Skilift und fährt die Straße „An der Steig“ hinauf. Oben angekommen findet man links den kleinen Parkplatz.

Steinbruch und Ortenberg

Man folgt dem Feldweg stets geradeaus in den Wald hinein bis man nach einer Rechtskurve den Steinbruch erreicht. Begehung auf eigene Gefahr, nicht zu nah an den Rand herantreten! Es bietet sich ein schöner Blick hinüber zum Plettenberg und zum Lochen.

Man kehrt um und zweigt an der ersten Kreuzung rechts ab. Bald erreicht man den Aussichtspunkt am Ortenberg (995 m ü.N.N.). Interessant ist hier der Blick hinab zum Aufzugtestturm bei Rottweil.

Deilinger Kapelle

Anschließend folgt man dem Waldweg immer weiter. Er wird zum Wiesenweg und nach einer Linkskurve am Waldrand erreicht man die Deilinger Josefskapelle am Parkplatz. Sie wurde 1864 gebaut und dem Hl. Josef gewidmet. Wir fanden die Tür unverschlossen und haben einen Blick hinein gewagt.

Der Tausender Bol

Wer noch nicht genug hat, überquert das Sträßchen und steigt zum Bol (1002 m ü.N.N.) hinauf, einem der sogenannten Zehn Tausender der Schwäbischen Alb. Diese zehn „Gipfel“ sind alle knapp über 1000 Meter hoch, der höchste ist der nur fünf Kilometer Luftlinie entfernte Lemberg (1015 m ü.N.N.).

Geradeaus folgt man dem Weg über den sehr flachen Gipfel hinweg und folgt dem Wiesenweg durch eine Rechts- und eine Linkskurve bis zu einem querenden Asphaltweg. Nach rechts führt dieser zurück zum Ausgangspunkt.

Länge: 4 km
Dauer: 1,3 h
Anstiege: 30 Hm zum Ortenberg und 40 Hm zum Bol

Download albtips-de-Ortenberg-Bol.gpx (.zip)

 

Wandervorschläge in der Nähe: (Karte auszoomen)
Vom Lochen zu zwei „Tausendern“ (orange)
Von Tieringen zum Hörnle und zum Lochen (gelb)
Drei Tausender der Schwäbischen Alb: Lemberg, Hochberg, Oberhohenberg (ohne GPX-Track)

Abendliche Fahrt durchs Donautal

Jede Gelegenheit wird genutzt – also habe ich mir heute auf dem Rückweg eine Fahrt durchs Donautal zwischen Tuttlingen und Sigmaringen gegönnt. Felsen, Kurven, Tunnel, Burgruinen – man kommt aus dem Staunen nicht heraus.

Die Donau hat sich zwischen Tuttlingen und Sigmaringen tief in die Alb hineingefräst. Das kurvige Sträßchen (L 277) ist immer einen Ausflug wert, und eine Wanderung auf dem Donauberglandweg / Donau-Zollernalb-Weg sowieso.

Fahrt durchs Donautal

Von Tuttlingen aus fährt man über Mühlheim nach Fridingen (Beschilderung: Albstadt). Von Fridingen aus geht es hinauf zum Knopfmacherfelsen. Dort lohnt sich ein Stopp, um die schöne Aussicht zum Kloster Beuron und zum Schloss Bronnen zu genießen.

Atemberaubende Aussichtspunkte

Wer möchte, kann danach einen Abstecher nach Irndorf zum Rauhen Stein und zum Eichfelsen machen. Letzterer ist vermutlich der schönste Aussichtspunkt im Donautal, aber man muss das Auto stehen lassen und zu Fuß hingehen – zum Beispiel vom Rauhen Stein aus an der Talkante entlang (1,5 km einfach).

Kloster Beuron

Von Irndorf fährt man ein Stück zurück und dann hinunter nach Beuron. Highlights dort sind die alte Holzbrücke und natürlich das Benediktinerkloster.

Schloss Werenwag

Nun bleibt man stets unten im Donautal und staunt über die vielen Felsen, über Schloss Werenwag oberhalb von Hausen im Tal und die neuen Ausblicke nach jeder Kurve.

Rabenfelsen

Unterwegs bieten sich viele Möglichkeiten einzukehren. In einer der schönsten Talschleifen unter den mächtigen Rabenfelsen bei Thiergarten liegt zum Beispiel der Gutshof Käppeler direkt neben der kleinsten dreischiffigen Basilika nördlich der Alpen.

Gebrochen Gutenstein

Weiter geht es durch kleine Felstunnel. Wer hinter Gutenstein langsam fährt, gibt seinem Beifahrer die Gelegenheit, durch einen dieser Tunnel hindurch die Ruine Dietfurt zu fotografieren. Kurz darauf nach der Brücke über die Schmeie fährt man rechts in eine kleine, unbeschilderte Parkbucht. Schaut man nach links oben, sieht man die abenteuerlich auf Fels gebaute Ruine Gebrochen Gutenstein.

Park Inzigkofen

Wer genug Zeit hat, sollte sie sich für einen ausgedehnten Spaziergang durch den Park Inzigkofen nehmen. Man kann noch gut erkennen, dass es einmal ein durchgestylter Park war. Heute sind viele Stelle wieder verwildert und bewaldet. Schmale Pfade, Treppchen und Brückchen führten durch die Landschaft. Besonders schön ist der Amalienfels, der sich in der Donau spiegelt.

Schließlich erreicht man Sigmaringen. Das Städtchen mit dem großen Zollernschloss ist nach einer Fahrt durchs Donautal immer einen Besuch wert.

Infos zur Region und zu Wanderwegen:
www.donaubergland.de

Der Denkinger Albabtrieb 9.-11.10.2015

Rudolf Wuhrer
Seit dem Jahre 2006 findet in der Gemeinde Denkingen, am Fuße der Schwäbischen Alb, alle drei Jahre ein einmaliges farbenfrohes Ereignis statt – der Denkinger Albabtrieb. Vom 09. bis 11. Oktober 2015 ist es wieder soweit.

Die 2.500 Einwohner zählende Gemeinde wird sich erneut auf den Ansturm von über 20.000 Besuchern rüsten, welche den Abtrieb der 1.000 Schafe durch den Ort miterleben wollen. Die beiden ortsansässigen Schäfer Oliver und Lothar Lohmüller treiben, begleitet von ihren treuen Schäferhunden, die Schafherde von den Höhen des Klippenecks auf die Herbstweiden im Tal. Ein bunter Umzug mit Musikkapellen, Volkstanzgruppen und Wagen mit bäuerlichen Motiven schließt sich dem Zug der Schafe durch den Ort an.

Den ganzen Sommer über weiden die Schafe auf den saftigen Bergwiesen und weiden so den Segelflugplatz sowie die umliegenden Wiesen und Wachholderheiden ab. In luftiger Höhe finden die Schafe beste Bedingungen und leisten ihren wichtigen Beitrag zur Offenhaltung der Landschaft. Sie gehören zum Klippeneck wie die Segelflugzeuge welche im Sommer ihre Kreise über dem Denkinger Hausberg ziehen. Ohne diese natürlichen Rasenmäher wäre die Hochebene des Klippenecks längst verbuscht und verwaldet. So aber ist diese Hochfläche ein Refugium für zahlreiche zum Teil seltene Pflanzen und Tiere, vom Wachholder über die Silberdistel und den verschiedenen Enziansorten.

Am Sonntag, den 11. Oktober 2015 ist es dann wieder soweit. Schäfer und Schafe machen sich auf um aus 1.000 m Höhe hinab ins Tal zu wandern.

Schon ab 10.00 Uhr bietet ein Handwerkermarkt, vornehmlich Produkte rund ums Schaf. Ob Seife aus Schafsmilch, gefilzte Produkte aus Schafwolle, eine deftige Schafswurst, Lammfell oder Käse, rund ums Schaf ist alles zu haben. Abgerundet wird das Ganze noch durch die Vorführung der Schafsschur und einer Filzstraße, bei der die Besucher die einzelnen Schritte des Filzens beobachten und ausprobieren können. So hat sich Denkingen das ganze Jahr über längst zu einem Treffpunkt auch international bekannter Filzerinnen und Filzer entwickelt.

Neben einem großen Festzelt sorgen auch verschiedene kleine Essenstände für die Verpflegung der Besucher. Imker bieten ihren Honig an, der Besenbinder gibt alte Handwerkskunst zum Besten und der Verkauf von Schmuck oder auch praktischem Handwerksgerät runden den Markt ab.

Um 13.30 Uhr beginnt dann der große Albabtrieb. Er ist einmalig ist in unserer Region. Im Unterschied zu den Alpabtrieben etwa im Allgäu, sind es keine herausgeputzten Kühe die durch den Ort ziehen, sondern eine nicht enden wollende Herde wolliger Schafe. Angeführt von einer kleinen buntgeschmückten Ziegenherde, klingt aus tausend Kehlen das „Mäh“ im Chor durch Denkingens Straßen. Wenn die Schafe etwas aufgeregt und dicht gedrängt durch das Spalier der Zuschauer laufen, herrscht bei diesen eine andächtige, ja feierliche Stille. Für einen Augenblick scheint die Zeit still zu stehen und die alte Zeit der Wanderschäfer kehrt in die Erinnerung manches älteren Zuschauers zurück. Momente die unvergessen bleiben.

In der Ferne kündigt schon der Marsch der Denkinger Musikkapelle den frohen Festumzug der Handwerker und Bauern an. Geschmückte Pferdewagen und Volkstanzgruppen in ihren edlen Trachten, Esel-, Ziegen- und Reitergruppen wechseln sich ab mit fröhlichen Kindergruppen. Jetzt darf auch geklatscht um mitgesungen werden. Und mancher Trachtler zieht ehrbezeugend den Hut, wenn er vorbei an der Ehrentribüne den hohen Festgästen aus Region und Land seine Aufwartung macht. Schirmherr des diesjährigen Albabtriebs ist übrigens Guido Wolf, der CDU- Fraktionsvorsitzende im Landtag, der zu dem Denkinger Albabtrieb noch aus der Zeit als Landrat im Landkreis Tuttlingen eine ganz besondere Verbundenheit besitzt.

Jeder Albabtrieb beinhaltet einen besonderen Schwerpunkt. So steht 2015 der Hund mit dem Dog-DanceTurnier am 09.10. und 10.10.2015 im Mittelpunkt. Hierbei geht es in diesem jahr auch um die Deutsche Meisterschaft im Freestyle. Insgesamt sind am Freitag, den 09.10.2015 106 und am Samstag dann 97 Starter am Start bevor der Wettbewerb dann am Samstagnachmittag mit dem spannenden Finale seinen Höhepunkt erreicht.
Neben der amtierenden Europameisterin aus Deutschland, Sandra Roth nehmen auch die Europameisterteams aus der Schweiz, Frankreich, Tschechien und Deutschlands sowie weitere Teams aus Österreich und Italien teil.
Bei diesem Tanz-Wettbewerb für Hund und Mensch stehen Teamarbeit, Spaß und Motivation im Vordergrund. Ein Mensch, ein Hund und ein passendes Musikstück bringen in perfekter Harmonie ein Publikum zum strahlen und animieren die Kampfrichter hoffentlich zu höchsten Punktzahlen.

Seit ein paar Jahren steuert die Denkinger Narrenzunft gegen Halloween, indem sie den alten Brauch des Rübenschnitzens für die Kinder aktiviert hat. Dieses findet am Samstag, den 10.10.2015 statt, wobei dann bei Einbruch der Dämmerung ein Rübengeisterumzug mit den selbst gebastelten Rübengeistern stattfindet.

Mit einem Oktoberfest mit den „Dirndlknacker“ am Freitagabend im großen Festzelt und einem Stimmungsabend am Samstag mit den Hirsch-Buben ist an diesem Festwochenende auch für mächtig Stimmung und Party gesorgt.

Für die kleine Gemeinde Denkingen im Landkreis Tuttlingen ist dieses überregionale Fest immer eine besondere Herausforderung. Seit Monaten laufen die Planungen und Vorbereitungen. In der Zwischenzeit kommen Besucher aus dem ganzen Land und dem angrenzenden Ausland um mit zu feiern. Schließlich findet ein Albabtrieb auch nur alle drei Jahre statt und ein einmaliges Ereignis ist es darüber hinaus auch noch.

www.denkingen.de