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10. Sontheimer Bat Night – Fledermausnacht in der Sontheimer Höhle

Im Rahmen der Europäischen Fledermausnacht hat der Höhlenverein Sontheim e.V. in der Nacht vom 25. auf den 26. August 2012 auch in der Sontheimer Höhle eine Bat Night veranstaltet.

Ende August kann man Fledermäuse besonders gut beobachten, da sie zu dieser Zeit ihren Winterquartieren einen Besuch abstatten. Die Sontheimer Höhle ist eines der größten Fledermausquartiere der Schwäbischen Alb. Daher waren Ort und Zeit ideal für eine solche Fledermausnacht.

Da die Veranstaltung erst um 21 Uhr begann, lohnte sich zuvor noch ein Besuch der Schertelshöhle, einer ebenfalls sehr beeindruckenden Tropfsteinhöhle in der Nähe. Für beide Höhlen sowie die dritte im Bunde, die Laichinger Tiefenhöhle, gibt es das Angebot der Höhlencard (2 Erwachsene + 3 Kinder = 20 €).

Auf der Fahrt von dort nach Sontheim zeigte sich bei Sonnenuntergang ein flammend roter Himmel und ein schöner Regenbogen. Obwohl es bis kurz vor Beginn der Veranstaltung noch trocken blieb, fing es dann doch auch an der Sontheimer Höhle an zu regnen und der Dia-Vortrag musste nach innen in die Höhlen-Gaststätte verlegt werden, wo auch für das leibliche Wohl gesorgt war: mit Wecken in Fledermausform und der unvermeidbaren Roten Wurst.

Während des 2-stündigen Vortrags mit unzähligen Fotos der unterschiedlichsten Fledermausarten konnte man alles, was über die Tiere bekannt ist, lernen. Als erstes erklärte der Fledermausexperte, dass Flugsäuger im Sommer für kurze Zeit ihre Winterquartiere aufsuchen – zum Beispiel für „soziale Aktivitäten“ (Lacher) oder aber, um ihren Jungen die Bleibe zu zeigen. Ganz sicher ist man sich nicht.

Sontheimer Bat Night - Fledermausnacht in der Sontheimer HöhleSo ist es auch mit vielen anderen Erkenntnissen über die interessanten Nachttiere: Vieles ist Vermutung, vieles ist noch gar nicht richtig erforscht. Die wichtigste Botschaft ist jedoch, dass an Fledermäusen nichts grundsätzlich Böses ist, wie auch heute noch einige meinen. Sie sind im Gegenteil bewundernswerte Spezialisten, die sich mithilfe von Echolot in absoluter Dunkelheit orientieren können.

Die Weibchen tun sich für die Aufzucht ihrer Jungen meist zusammen und bilden sog. Wochenstuben. Für die Geburt hängen sie sich dann ausnahmsweise mit dem Kopf nach oben an die Höhlendecke. Danach krallen sich die Kleinen an der Mutter fest und können so im Flug mitgenommen werden.

Nach einer Pause und dem zweiten Teil des Vortrags über Fress-, Schlaf- und Paarungsverhalten, Verbreitung, Zugrouten, Gefährdung und Schutz der Fledermäuse konnten dann zuerst die Familien mit Kindern in die Höhle. Leider schwärmten nach dem Regenguss und der leichten Abkühlung zunächst nur einzelne Fledermäuse durch das große Portal hinein. Da es aber inzwischen wieder trocken war, wurden es zu späterer Stunde doch noch ein paar mehr.

Das Ausharren hat sich also gelohnt und wir konnten die Tiere nicht nur dank spezieller Geräte hören sondern auch sehen. Sie fliegen hin und her, probieren alle Felsspalten aus, scheinen Fangen zu spielen und stürzen sich die schmalsten Schächte hinab. Neben den Orientierungsgeräuschen geben sie auch sog. Soziallaute von sich. So unterhalten sie sich mit ihren Artgenossen. Sobald die Taschenlampen einmal ganz aus waren, konnte man sich vorstellen, was sie in der Dunkelheit leisten.

Als wir dann zu später Stunde die Sontheimer Höhle wieder verließen, wirkte die Luft draußen richtig warm. Auch wenn das Wetter nicht ganz so mitgespielt hat und nicht ganz so viele Fledermäuse zu sehen waren, war es doch ein sehr informativer und interessanter Abend mit einem spannendem Abschluss.

Wasser versickert, Quelle sprudelt: Schertelshöhle, Steinernes Haus, Filsursprung

Diese kleine Wanderung bietet sich nach dem Besuch der Schertelshöhle bei Westerheim an. Sie führt zu einer weiteren Höhle und zu einem wunderschön an der Karstquelle Filsursprung gelegenen Picknickplatz.

Der Wanderparkplatz ist von Westerheim aus Richtung Schertelshöhle ausgeschildert. Man muss noch etwa 300 Meter bergab gehen, bis man sie erreicht.

Von der Höhle aus führt ein Weg mit Treppen hinab durch den Wald zu der ca. 200 m entfernten Höhle Steinernes Haus. Es gibt auch einen mit Rad oder Kinderwagen befahrbaren Weg. Bei der Waldwegekreuzung mit dem Hauptwanderweg 7 steigt man halblinks einen kurzen Trampelpfad zu dem Naturdenkmal hinauf. Durch ein Eingangsportal gelangt man in die frei zugängliche Höhle hinein.

Zurück am HW7 folgt man diesem gemächlich abwärts durch ein Tal, das auffällig zuerst nur mit Laubbäumen, dann nur mit Nadelbäumen bewaldet ist. Nach einem guten Kilometer biegt man rechts in das Hasental ab.

Durch dieses Trockental führen angesichts des Schilderwalds unzählige Wanderwege, u.A. auch der Albtraufgänger-Weg. Nach weiteren 1,5 km erreicht man den Filsursprung. Hier tritt Wasser aus dem Berg. Die Quelle ist mit Steinen eingefasst, es gibt eine Schutzhütte, Bänke und eine Grillstelle.

Von dort geht man Richtung Hasental zurück, zweigt aber gleich nach ein paar Schritten halblinks hinauf ab. Der breite Weg bietet zunächst einen schönen Blick ins Tal, dann führt er mit Wanderzeichen Rote Raute durch den Wald zurück zur schon bekannten Kreuzung zwischen Schertelshöhle und der Höhle Steinernes Haus. Von dort über die Schertelshöhle zurück zum Ausgangspunkt.

Länge: ca. 6 km
Dauer: ca. 2 h
Anstiege: kurzer Anstieg nach dem Filsursprung

Download albtips-de-Schertelshoehle-Filsursprung.gpx (.zip)


Wandervorschläge in der Nähe:
Tour 11: Schertelshöhle, Filsursprung, Autal und Reußenstein

Eine der schönsten Tropfsteinhöhlen der Schwäbischen Alb: die Schertelshöhle

Eine der drei Schauhöhlen der Laichinger Alb, allesamt Tropfsteinhöhlen, ist neben der Sontheimer Höhle und der Laichinger Tiefenhöhle die bei Westerheim gelegene Schertelshöhle. Sie ist 212 m lang, wovon ca. 160 m begehbar sind.
Mit der Höhlencard kann man alle drei Höhlen besuchen (2 Erwachsene + 3 Kinder = 20 €).

Ursprünglich war die Schertelshöhle nur als Kuhloch bekannt. Von außen sieht man zunächst nur eine Erdfall-Doline. Erst wenn man den unterirdischen Gang durch den künstlichen Eingang betritt, sieht man die ganze Pracht der vielen Tropfsteine. Der natürliche Zugang über den Dolinentrichter ist dann auch von unten aus 24 m Tiefe zu erkennen. An dieser Stelle tritt Tageslicht in die Höhle ein.

„Die Schertelshöhle liegt im äußersten Nordwesten des Alb-Donau-Kreises auf der Laichinger Alb bei Westerheim, in einem schönen Wald- und Wandergebiet. Steigen Sie hinab in eine der beindruckendsten Schauhöhlen der Schwäbischen Alb und lassen sich von atemberaubenden Tropfsteinformationen begeistern. Bei einer 25-minütigen Höhlenführung werden Sie auf gut ausgeleuchteten und bequem zu begehenden Wegen durch die 212 m lange Tropfsteinhöhle geführt und erfahren Wissenswertes über die Geschichte der Schertelshöhle. Stärken Sie sich anschließend im Höhlenrasthaus bei einem kleinen Vesper. In nächster Nähe befinden sich eine Grillstelle und eine Spielwiese.“

Quelle und weitere Infos:www.schertelshoehle.de

Vor Ort kann man einiges über Entstehung und Entdeckung der Höhle erfahren, um die sich selbstverständlich auch Sagen und Legenden ranken. Ganz in der Nähe der Schertelshöhle gibt es ein frei zugängliches Steinernes Haus zu besichtigen. Ausserdem bietet sich eine kleine Wanderung zum Filsursprung an oder eine größere Tour noch weiter zum Reußenstein.