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Lichtensteins geplanter Wanderweg – Streuobstwiesen im Reissenbachtal

Die Gemeinde Lichtenstein plant zwei neue Wanderwege auszuschildern. Der Weg durch die Streuobstwiesen im Echaztal wurde schon im Frühjahr vorgestellt. Den zweiten Weg durch die Streuobstwiesen im Reissenbachtal und hinauf zur Nebelhöhle konnte man nun ebenfalls kennenlernen.

Beide geplanten Wanderwege sind der Initiative von Alfons Reiske, dem Vorsitzenden des OGV Lichtenstein, zu verdanken. Er brachte Vertreter des Albvereins, des Gemeinderats, Bürgermeister Peter Nußbaum und interessierte Wanderer zusammen für eine erste gemeinsame Wanderung auf der angedachten Route.

Geplanter Wanderweg

Los ging es beim Alten Rathaus in Unterhausen. Erste Station war der ehemalige Friedhof in der Nebelhöhlestraße. Kurz und bündig stellte Bürgermeister Nußbaum klar, dass aus dem ummauerten Gelände eine Art „Park der Stille“ werden soll, aber kein Parkplatz. Lediglich am Rand außerhalb der Mauer sind fünf Stellplätze für Wanderer geplant.

Vom Reißenbachtal zweigten wir rechts ins Saulachtal ab (Wanderzeichen Blaue Raute). Die Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins wiesen einerseits auf Bäume – insbesondere kranke Eschen – und Sträucher hin, die zurückgeschnitten werden müssen, um den Streuobstwiesen Platz und Licht zu geben, andererseits auf deutliche Spuren von Wildschweinen, die den Boden regelmäßig umgraben. Allerdings lässt der Name Saulachtal ja schon vermuten, dass letzteres nicht unbedingt neues Problem sein muss.

Nächster Stopp war beim Biotop Holzböhmerteich, das vom Albverein hergerichtet wurde. Rechts daran vorbei führt die Wanderroute stetig bergauf bis zum Hinteren Sättele. Dort bogen wir links ab (Wanderzeichen Blaues Dreieck) und wanderten den direkten Weg zum Naturschutzgebiet Won, dort wieder links auf den HW5 (Wanderzeichen Roter Balken). In perfekter Idylle weidete sogar eine Herde Schafe auf der ausgedehnten Wacholderheide.

Rund um die Nebelhöhle

Schöne AussichtAls Kenner der Gegend führte uns Alfons Reiske nicht auf direktem Weg zur Nebelhöhle, sondern direkt am Albtrauf entlang, wo sich zwei wunderschöne Aussichtspunkte mit Blick ins Reissenbachtal und hinüber zum Schloss Lichtenstein befinden. An der Nebelhöhle gab es passend zum Motto der Wanderung für jeden ein Schnäpsle – Birne oder Mirabelle, in jedem Falle aber von den Lichtensteiner Streuobstwiesen. Die Lichtensteiner Bürgerinitiative hatte jede Menge „Lichtensteiner Laugen-L“-Gebäcke mitgebracht. Lecker.

Im Anschluss ging es quasi oberhalb des Höhlengangs zurück Richtung Albtrauf. An beeindruckenden Felsen vorbei wanderten wir zunächst zum Alten Eingang der Nebelhöhle, der auf Lichtensteiner Gemarkung liegt (der heutige Eingang gehört zu Sonnenbühl). Der Abstieg war gut zu machen und nicht so steil und rutschig, wie von mir vermutet.

Streuobstwiesen im Reissenbachtal

Unten angekommen folgten wir zunächst dem Sträßchen durch das Reissenbachtal (eventuell wird der Wanderweg direkt durch die Streuobstwiesen führen), dann auf einem Wiesenweg mit schönen Blicken ins Echaztal zur Oberhausener Steige (Kalkofensteige) und schließlich zurück zum Ausgangspunkt in Unterhausen.

Geplant sind Infotafeln rund um das Thema Streuobst – die Tour soll nämlich ein Beitrag der Gemeinde Lichtenstein zum www.streuobstparadies.de sein. Insgesamt eine sehr schöne Wanderung durch sehr abwechslungsreiche Landschaften: Streuobstwiesen im Reissenbachtal, Hangwälder und Felsen am Albtrauf, Wacholderheide auf dem Won und tolle Aussichtspunkte bei der Nebelhöhle.

Länge: 8,5 km
Dauer: ca. 3 h
Anstiege: ca. 300 Hm

Download albtips-de-Reissenbachtal-Nebelhoehle.gpx (.zip)
(kann vom endgültigen Verlauf abweichen)


Wandervorschläge in der Nähe:
Vom Sonnenfels an die Reissenbachquelle und hinauf zu imposanten Felsen (gelb)
Von der Wanne zu Wackerstein und Won, zurück über den Schönberg (orange)
Naturschutzgebiet Härtle – Aussicht ins obere Echaztal und ins Zellertal (braun)
250. Tour zu Klassikern der Reutlinger Alb (lila)
Tour 4: Nebelhöhle, Wackerstein und Onderhos

O-ha – ein Felsen

Von der Echazquelle über den Ohafelsen zum Lichtenstein und zurück zur Echazquelle führt diese kurze aber anspruchsvolle Tour. Zwei Wegabschnitte sind als Alpiner Pfad gekennzeichnet. Richtige Wanderschuhe mit ordentlichem Profil, Trittsicherheit und etwas Kondition sind Voraussetzung für die Begehung.

Start ist der kleine Parkplatz in der ersten Kehre der Honauer Steige an der B312 am Ortsausgang Honau. Von dort geht es wenige Meter bergauf, bevor rechts ein ganz schmaler Weg zur Tobelmühle abzweigt. Nach Überquerung der Echaz wendet man sich nach links und erreicht die zum Verweilen einladende Echazquelle. Die Grillstelle ist allerdings gerade aufgrund einer Renovierung noch abgesperrt.

Weiter geht es entlang des Baches bergauf. Immer wieder kreuzen kleine Rinnsale den Weg bis das Bachbett irgendwann trockenfällt.
Vorbei an einem Grillplatz (benutzbar) geht es immer im Tal bergan bis der Ohafelsen den Weg versperrt. Nach links führt der erste schmale alpine Pfad steil in mehreren Serpentinen nach oben.

Ein paar Schnaufer später erreicht man oberhalb des Felsens die Straße von Traifelberg nach Genkingen. Unweit befindet sich ein großer Parkplatz, den man als alternativen Einstieg nutzen kann. Sobald man die Straße erreicht hat, wendet man sich nach rechts. Wenige Meter später zweigt ein Wanderweg und ein parallel verlaufender Waldweg nach rechts ab.

Beide vereinigen sich in ihrem Verlauf und man geht geradeaus weiter. Der Weg wird immer schmaler und nach einem kurzen steilen Anstieg erreicht man die Ruine des alten Lichtenstein mit grandiosen Ausblicken. Das einzige was fehlt, ist eine Dampflok auf der alten Zahnradstrecke. Aber man wird ja noch träumen dürfen.

Der alte Lichtenstein war der Namensgeber des Romans Lichtenstein von Wilhelm Hauff, dessen Denkmal man wenige hundert Meter nach der Ruine erreicht. Er blickt auf seine „Schöpfung“: Die Burg Lichtenstein, die nach Hauffs Tod inspiriert durch seinen Roman erbaut wurde. Neben der Besichtigung des schwäbischen Märchenschlosses, kann man hier auch durch Bäume klettern und sich verköstigen lassen.

Am Alten Forsthaus vorbei folgt man erst dem Schild zur Nebelhöhle. Aber schon nach einem kurzen Abstieg geht es rechts ab. Nach wenigen Metern beginnt der zweite alpine Pfad steil bergab. An einem Schild das auf den Standort 113 im Fall eines Unfalls hinweist zweigt ein noch schmalerer Weg links ab. In Serpentinen geht es nach unten. Immer wieder überquert man Baumstämme und offen liegende Kabel (vermutlich die Stromversorgung der Burg). Fast im Tal erreicht man einen Waldweg, dem man nach rechts folgt. Das Tal erreicht man bei den Forellenteichen. Wenn man nach rechts geht, erreicht man wieder die Echazquelle von der man zurück zum Ausgangspunkt gelangt.

5km, 2,5h (Brutto), 300 Höhenmeter.

Download albtips-de-Ohafelsen.gpx (.zip)


Wandervorschläge in der Nähe:
Wanderfrühling rund um Honau (orange)
Von Lichtenstein-Unterhausen nach Honau (gelb)

Durch Streuobstwiesen im Echaztal

Der Obst- und Gartenbauverein Lichtenstein hatte zu einer Streuobstwiesen-Wanderung geladen. Trotz des eher grauen Wetters wurde klar, welch großartiger Panorama-Wanderweg hier entstehen kann.

Vom Radweg in Unterhausen führte Alfons Reiske die Gruppe hinauf in die Streuobstwiesen. Am Schnittgut konnte man erkennen, wieviel Arbeit Dieter Baisch schon in die Pflege einiger ehemals verwilderter Grundstücke gesteckt hat. Zum Vergleich konnte man direkt daneben eine noch nicht beackerte Fläche sehen.

Fünf Schautafeln erklären auf einem etwa 500 Meter langen Obstschnitt-Lehrpfad die Grundlagen des Baumschnitts. Je weiter man auf dem (derzeit noch sehr matschigen) Wiesenweg vorankommt, desto schöner wird der Blick aus dem Echaztal heraus auf das Albvorland mit Georgenberg und Achalm. Bei der Pfullinger Hochzeitswiese gab es ein neues Wildbienenhaus anzuschauen – ohne Bienen kein Obst.

Am südlichen Ortsrand von Pfullingen ging es auf die andere Talseite und zurück Richtung Unterhausen wieder durch Streuobstwiesen – an vielen Beispielen konnte man sehen, wie sinnvoller oder weniger sinnvoller Baumschnitt aussieht.

Schließlich führte die Tour noch durch das Naturschutzgebiet im Zellertal – Pflegezone des Biosphärengebiets Schwäbische Alb. Wie der Name schon sagt, muss eine Wacholderheide gepflegt werden, damit dort auch weiterhin seltene Pflanzen wie Wildorchideen erblühen können. Geplant ist der Einsatz von Yaks, die die Wiesen freihalten, aber die Bäume nicht beschädigen.

In einem solchen Gebiet benötigt man – so Alfons Reiske – befestigte Wege für die Pflegeeinsätze. Dies steht ein wenig im Widerspruch dazu, dass sich Wanderer auch naturbelassene Wege wünschen. Hier sollte man maßvoll abwägen bzw. die Wanderroute abseits der Wirtschaftswege verlaufen lassen.

Zum Abschluss der Tour kommt man noch am Grundstück des OGV Lichtenstein vorbei, in dem man sich viele verschiedene Obstbäume anschauen kann. Für die Wanderer, die nicht in der Gastronomie in Pfullingen oder Unterhausen einkehren möchten, soll hier möglicherweise eine Grillstelle eingerichtet werden.

Es war eine sehr interessante Runde, die deutlich gemacht hat, dass ein Rundwanderweg durch die wunderschönen Streuobstwiesen im Echaztal eigentlich längst überfällig ist.

Der OGV Lichtenstein möchte Voraussetzungen schaffen, diese Landschaftsform dauerhaft erhalten zu können. Dazu gehört unter anderem auch, die Menschen vor Ort dafür zu begeistern. Die Pfullinger Hochzeitswiesen sind eine Art dies zu tun, eine andere ist der geplante Wanderweg.

Länge: 10,5 km
Dauer: 3,5 km
Anstiege: 250 Hm

Der GPX-Track entspricht teilweise nicht dem geplanten endgültigen Wegverlauf:
Download albtips-de-Streuobst-Echaztal.gpx (.zip)


Wandervorschläge in der Nähe:
Vom Lippental über die “Onderhos” zur “Wanne” und zurück (gelb)
Naturschutzgebiet Härtle – Aussicht ins obere Echaztal und ins Zellertal (orange)
Ein Steingarten, blühende Wiesen, vergessene Treppen und eine Skischanze (braun)