Hikeline Wanderführer Schwäbische Alb West

Der Hikeline Wanderführer für die westliche Hälfte der Schwäbischen Alb zwischen Tuttlingen und Göppingen ist im Sommer 2011 erschienenen. Er bietet in einem handlichen Format detaillierte Infos zu 46 Touren auf der Westalb und Mittleren Alb und ist wasserfest und reißfest.

Hikeline Wanderführer Schwäbische Alb WestDas Wandergebiet Schwäbische Alb West

Wandern auf der Schwäbischen Alb ist mehr als Bewegung, Abschalten ist hier ganz einfach möglich. Ein Hauch von Albwacholder in der Nase, „Herrgottsb’scheißerle“ und Alblinsen im Magen – die Schwäbische Alb ist eine Region, die man auch fühlen und schmecken kann. In diesem Wanderatlas können Sie zwischen Spaziergängen und ausgedehnten Wanderungen wählen, etliche Touren lassen sich auch verbinden. So können Sie ganz spontan nach Lust, Wetter und Tagesform entscheiden, ob Sie z. B. 9 oder 19 km wandern.

Im Volksmund wird die klimatisch raue Schwäbische Alb als „Schwäbisch Sibirien“ verspottet. Längst aber ist das große Karstgebiet zwischen Neckar und Donau zu einer der attraktivsten Ferienlandschaften im Südwesten geworden. Die Schwäbische Alb West ist ein Landstrich voller Gegensätze: raues Klima im Winter und herrliche Sommer- und Herbsttage. Wussten Sie, dass die Schwäbische Alb eine der burgen- und schlösserreichsten Regionen in Deutschland ist? Nahezu 400 Burgen und Schlösser aus verschiedenen Epochen sind bis jetzt nachgewiesen.

Quelle: www.esterbauer.com

Die 46 vorgestellten Routen umfassen das Gebiet von Bad Boll über die Mittlere Alb und Westalb bis zum Naturpark Obere Donau bei Tuttlingen sowie das Donautal hinab bis Sigmaringen. Die Bandbreite reicht von leichten bis mittleren Wanderungen zwischen 4 und 15 km.

Zusammengestellt wurden Tourenvorschläge für die Gegenden Schopflocher Alb/Lenninger Tal, Neuffen/Urach/Münsingen und Lichtenstein/Sonnenbühl wie auch einige der schönen Traufgänge auf der Zollernalb oder Wanderungen in der Region der Zehn Tausender und rund um Donaubergland/Donau-Zollernalb-Weg.

Besonders hilfreich sind die Prozentangaben zur Beschaffenheit der vorgeschlagenen Wege (Hartbelag, Wanderwege, Wanderpfade) in der Kurzübersicht jeder Tour, welche außerdem Auskunft über Länge, Dauer und Höhendifferenz gibt. GPS-Tracks gibt es für registrierte Nutzer zum Download. Der Einband um die Spiralbindung wirkt im ersten Moment hinderlich, scheint aber doch recht robust zu sein. Die Wasserfestigkeit konnte (zum Glück) noch nicht getestet werden.

Außer einer kleinen Übersichtskarte bei kombinierbaren Touren und einem Höhenprofil gibt es für jeden Wandervorschlag Informationen zu landschaftlichen Besonderheiten. Die Wegbeschreibung selbst ist knapp gehalten. Interessante Highlights am Wegesrand werden zwischendurch beschrieben. Die Detailkarten sind teilweise etwas gewöhnungsbedürftig angeordnet, aber zu dem Zweck, dass man Beschreibung und Wegverlauf auf einen Blick sehen kann.

» Zum Wanderführer Schwäbische Alb West von Sabine Malecha und Joachim Lutz

Oberes Lenninger Tal: Das Goldloch im (noch grünen) Goldenen Oktober

Die Wanderung auf langen, mäßig steilen An- und Abstiegen entlang zweier Seitentäler des Oberen Lenninger Tals beginnt am Wanderparkplatz Lange Steige in Schlattstall.

Der Parkplatz ist im Ort ausgeschildert. Von dort geht man zunächst ein Stück zurück zur Hauptstraße und dann am Gasthof Hirsch links. Noch in Schlattstall zeigt ein kleines, blaues Schild den Weg nach links zum Goldloch, vorbei an einem Spielplatz. Am Waldrand folgt man dem Bachlauf aufwärts nach rechts, bis man nach wenigen Metern den Höhleneingang erreicht, aus dem Wasser fließt. Links daneben sieht man eine abgerutschte Stelle, aus der ebenfalls Wasser direkt zwischen den Steinen hervorsprudelt (insbesondere nach Regen).

Man kann nun entweder zurück zur Straße und links weiter das Tal der Schwarzen Lauter hinauf gehen oder aber am Goldloch vorbei einem schmalen Pfad hinauf folgen. An der nächsten Abzweigung biegt man links hinauf ab. Bei dem breiten Waldweg wendet man sich nach rechts. Nach einer Linkskurve trifft dieser Weg wieder auf den Hauptweg im Tal.

Kurz danach teilt sich der Weg. Eine etwas längere Variante dieser Tour ginge geradeaus weiter durch die Kleine Schrecke. Wir aber nehmen heute den linken Weg, der direkt nach Strohweiler hinauf geht. Ein improvisiertes Schild links oben im Wald weist darauf hin. Der breite Weg wird nie allzu steil, zwischendrin allerdings recht schmal, bevor er im oberen Teil wieder breiter wird. Es geht stets geradeaus und ziemlich gleichmäßig bergauf. Bäume wurzeln abenteuerlich auf losem Gestein, interessante Felsformationen verstecken sich hinter den noch belaubten Bäumen.

Fast oben angekommen nimmt man an einer großen Waldwegekreuzung den 2. Weg links aufwärts, er führt nach einer Rechtskurve hinaus auf die Albhochfläche. Es geht links stets am Waldrand entlang, bis man bei einem Hochsitz einem Wiesenweg quer durch die Felder auf die andere Seite der Freifläche folgt. Von da an orientiert man sich stets am Verlauf des linken Waldrands. Von Strohweiler sieht man nur die Dächer, der Ort kuschelt sich in eine Senke. Nach einiger Zeit sieht man einige große Scheunen rechts oben. Bald danach erreicht man eine Kreuzung mit einem Asphaltsträßchen. Dort steht eine Bank unter einem Baum und ein großes Holzschild sagt „Einstieg“ – weiter nichts.

Folgt man der Einladung des Schildes sofort, dann verpasst man eine interessante Runde über die Älbe, eine sanfte Erhebung, von der aus man einen schönen Rundumblick über Alb und Albvorland, bei guter Sicht sogar bis hinüber zum Schwarzwald, genießen kann. Dazu geht man zunächst geradeaus über die besagte Kreuzung, dann auf einen Wiesenweg links hinauf und auf halber Höhe rechts bis zu einem Sträßchen. Dort links und über die Kuppe, dann erneut auf halber Höhe nach links und auf der rechten Seite der Hecke entlang. Nach einer viertel Umrundung der Älbe führt ein weiterer Wiesenweg rechts hinab zu einem Schotterweg, auf den man links abbiegt und so zum „Einstieg“-Schild zurückkommt.

Nun betritt man eine Kernzone des Biosphärengebiets Schwäbische Alb. In der blauen Wanderkarte ist dieser Weg gepunktet und somit der einzig offiziell erlaubte Weg mitten durch diese Kernzone, die ansonsten frei von menschlichem Eingreifen bleiben soll. Man folgt stets dem Weg entlang eines trockenen Bachbetts bergab, genannt die Lange Steige.

An einer Stelle führt der breite Waldweg geradeaus und sogar wieder ein Stück bergauf. Ein großer Stein mitten im Weg soll uns wohl zeigen, dass der Wanderweg links des Bachbetts weitergeht. Der Pfad wird zusehends schmaler, nach Regen ist es ziemlich matschig, ein paar Holzbretter helfen über die schwierigsten Stellen hinweg und bringen uns auf die rechte Seite des Tallaufs, kurz bevor dieser sich schluchtartig verengt. In diesem Abschnitt verläuft der Pfad recht abenteuerlich oberhalb der Schlucht. Gutes Schuhwerk, Trittsicherheit und ein wenig Schwindelfreiheit sind definitiv von Vorteil.

Nach ein paar Holzstufen wird der Weg im dunklen, noch grünen Wald wieder breiter. Man erreicht eine Lichtung, an den Hängen zeigen sich die typischen Felsen des Albtraufs zwischen dem bunter werdenden Laub. Weiter geht es durch den Wald, dann weitet sich das Tal. Links und rechts befinden sich Wiesen. Der Blick zurück auf die bewaldeten Hänge mit ihren Felsen lohnt sich. Schließlich erreicht man den Ausgangspunkt.

Länge: ca. 11,5 km
Dauer: ca. 3,5 h
An-/Abstiege: eher lang und nur mäßig steil
Hinweis: gutes Schuhwerk, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit (Mittelteil der Langen Steige)

Download albtips-de-Goldloch-LangeSteige.gpx (.zip)


Wandervorschlag in der Nähe:
Durch enge, dunkle Täler unter hohen Felsen: Strohweiler Tour (gelb)

Draußen im Biosphärengebiet Schwäbische Alb: Wandern, Radfahren, Wanderreiten …