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Wie man es nicht machen sollte!

Kleine Anleitung zum Nicht-Nachmachen!
Eigentlich weiß man das, man lernt es von klein auf, und doch – manchmal „vergisst“ man die einfachsten Regeln:

Wenn Gewitter angesagt ist,
– geht man nicht erst nachmittags los,
– geht man nicht zu einem wie auch immer gearteten höchsten Punkt von irgendwas,
– plant man den Rückweg nicht durch ein enges Tal.

Der Rest ist eine Geschichte in Bildern:

Vom Witthoh aus genießt man meist einen schönen Blick hinunter zum Bodensee, in den Hegau und mit viel Glück sogar zu den Alpen. Er gehört zur Hegaualb, also zur Schwäbischen Alb, ist Teil des Höhenzugs Die Egg und Teil der europäischen Hauptwasserscheide zwischen Donau und Rhein. Außerdem trennt er das Wegenetz des Albvereins im Norden von dem des Schwarzwaldvereins im Süden.

Am Abend des 28. Juli 2014 entlud sich dort ein mächtiges Gewitter mit unwetterartigen Regenfällen. Aus Wiesen flossen Bäche, die sich in die engen Täler ergossen. Wege wurden weggespült, ganze Bäume einfach mitgerissen. Tote Mäuse wurden aus überfluteten Äckern auf die Feldwege gespült. In den nahegelegenen Orten Hattingen und Emmingen-Liptingen waren Straßen und Keller überflutet.

Erster Jahrestag der Überschwemmungen

Es hörte einfach nicht auf zu regnen.
Am 1. Juni 2013 sollte laut Wetterbericht der Regen eigentlich im Laufe des Tages nach Osten abziehen. Doch die Wolken hingen so tief, dass sie im Bereich der Landkreise Tübingen und Reutlingen am Albtrauf festhingen und dort noch den ganzen Tag und die folgende Nacht abregneten.
Erst am Sonntag früh dann schien die Sonne vom blauen Himmel, als wäre nichts gewesen.

Fotos vom 1. Juni 2013

Das spannende Naturschauspiel am Uracher Wasserfall hätte sehr schnell auch zu dramatischen Situationen führen können.

Überall in den Landkreisen Reutlingen, Tübingen, Esslingen und im Zollernalbkreis rutschten kleinere und große Erdmassen an den Albtraufhängen ab. Häuser mussten zeitweise geräumt werden, wie etwa bei Öschingen:

Fotos vom 16. Mai 2014 (vollkorn)

Sogar oben auf der sonst so trockenen Alb lief das Flüsschen Lauchert über und überschwemmte Veringenstadt. Schon oberhalb des Lauchertzuflusses Erpf – im eigentlich trockenen Rinnental – floß nun ein breiter Fluss, wie man in diesem Video sehen kann.

(Für alles gilt: Nicht nachmachen!)